Kreuzfahrtschiff rammt Eisberg in der Antarktis

Das Unglück ereignete sich laut Angaben der argentinischen Küstenwache rund 1000 Kilometer südöstlich des argentinischen Hafens Ushuaia und etwa 100 Kilometer von der Küste der antarktischen Halbinsel entfernt. Die «Explorer» war am 11. November von Ushuaia in See gestochen. Das Wetter am Unfallort war für antarktische Verhältnisse sehr gut, der Seegang glücklicherweise gering. Die 54 Besatzungsmitglieder sind ebenfalls wohlauf. Der Kapitän war nach der Evakuierung mit 5 Seeleuten an Bord geblieben. Das Schiff erlitt eine beträchtliche Schlagseite, die sich im Laufe des Freitagmorgens verstärkte. Etwa zehn Stunden nach dem Zusammenstoss mit dem Eisberg gab der Kapitän das Schiff auf. Ob die «Explorer» sinkt, war am Freitagmittag Lokalzeit nicht klar. Laut Sachverständigen kann eine anhaltende Schräglage die Struktur eines Schiffes so sehr belasten, dass die Hülle reisst. Es heisst, die Besatzung habe diverse Ventile der Treibstofftanks und -leitungen geschlossen, um eine Verschmutzung des Meeres zu verhindern oder zu minimalisieren, sollte das Schiff untergehen. Die «Explorer» treibt in internationalen Gewässern. Die evakuierten Passagiere und Besatzungsmitglieder werden laut Angaben der chilenischen Behörden in die chilenische Basis «Presidente Frei» gebracht und von dort ausgeflogen. Für die Strecke zur Basis benötigen die Rettungsschiffe laut einem in «Presidente Frei» lebenden Offizier rund sechs Stunden.
Leck trotz doppelter Wand

Die «Explorer» ist finnischer Herkunft, fährt aber unter liberianischer Flagge. Das Schiff ist laut GAP Adventures dank der geringen Länge von 75 Metern für Abenteuerfahrten besonders geeignet. Es ist regelmässig in polaren Gewässern gefahren, sowohl im Norden wie im Süden. Die «Explorer» ist mit einer doppelten Wand ausgestattet, die das Schiff vor Lecks hätte schützen sollen. Der Tourismus in Patagonien, dem Süden Argentiniens und Chiles, hat in letzter Zeit -vor allem dank der wirtschaftlichen Erholung Argentiniens -einen grossen Aufschwung genommen. Dieser Boom hat sich auf die Kreuzfahrten in der Antarktis ausgedehnt. Die teuren Reisen finden unter der Leitung von Wissenschaftern statt, die zum Bordpersonal gehören.

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Erstellt am: 24.11.2007 02:07 Uhr

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