Friedensnobelpreis für Al Gore und den Uno-Klimarat

Al Gore hat eine erstaunliche Karriere mit einigen Brüchen hinter sich. Bevor ihn Bill Clinton 1993 zu seinem Vizepräsidenten berief, war er ein eher unauffälliger Abgeordneter im Repräsentantenhaus und später Senator für den Gliedstaat Tennessee gewesen. Mit Clinton verband ihn eine von gegenseitigem Respekt, aber kaum von tiefer Seelenverwandtschaft gekennzeichnete Beziehung. Nach Ende der zweiten Amtszeit Clinton erschien es trotzdem als folgerichtig, dass sich Gore um dessen Erbe bewarb. Die demokratische Partei nominierte den Politiker vielleicht gerade deswegen, weil ihm das schillernde Charisma Clintons völlig abging. Man wollte nach dessen Eskapaden der letzten Jahre ein Zeichen für Seriosität und Korrektheit setzen. Was folgte, war das Wahldrama des Jahres 2000, das Gores Gegner Bush nur dank weniger Stimmen und einem höchst umstrittenen Entscheid des Supreme Courts gewonnen hat. Später stellte sich Al Gore gerne mit dem Satz vor: «Ich war der nächste Präsident der Vereinigten Staaten». Nach dieser Niederlage verschwand Gore für längere Zeit in der Versenkung. Seine überraschende Wiederauferstehung im Rampenlicht schaffte er mit der Dokumentation «An inconvenient Truth». Der ausgesprochen suggestive Film basiert auf der von Al Gore persönlich in aller Welt vorgetragenen Multimediapräsentation über die globale Erwärmung und ihre möglichen Folgen. Die Produktion spielte in den Kinos Rekorde für einen Dokumentarfilm ein. Schliesslich wurde sie in diesem Februar auch noch mit zwei Oscars ausgezeichnet. Ganz allein wollte das Nobelpreiskomitees der Galionsfigur des Klimaschutzes diesen Preis aber doch nicht zugestehen. Sie wählte deshalb auch noch diejenige Organisation aus, die sich unter dem Dach der Uno mit der Problematik beschäftigt. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wird auch als Weltklimarat bezeichnet. Er wurde 1988 gegründet als ein der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) beigeordneter Ausschuss. Seine Aufgabe ist es Risiken der globalen Erwärmung zu beurteilen und Vermeidungsstrategien zusammenzutragen. In Erscheinung trat er vor allem mit Veröffentlichung der Sachverständigenberichte zum Klimawandel. Sein Sitz ist in Genf.

Infos unter:

Erstellt am: 13.10.2007 02:06 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert