Spruch des Tages

Das einzige Gewaltmittel, das zum Sieg führen wird, ist die politische Aufklärung im alltäglichen Kampf.

Rosa Luxemburg

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Erstellt am: 25.06.2013 00:54 Uhr

Predigt zum 12. Sonntag im Jahreskreis (23.06.)

L II: Gal 3, 26-29 / Ev: Lk 9, 18-24
Schwestern und Brüder!

Wie wird wohl die Bundestagswahl im September ausgehen? Bleibt Frau Merkel Bundeskanzlerin oder wird sie von Herrn Steinbrück abgelöst? Was meinen Sie? Keine Bange, Sie müssen jetzt hier nicht Ihre politische Überzeugung kundtun, denn das wäre wahrscheinlich auch viel zu wenig repräsentativ, um daraus wirklich eine wissenschaftlich vertretbare Prognose zu erstellen. Aber solche oder ähnliche Umfragen werden uns die nächsten Wochen vor der Wahl wohl beständig begleiten.

Nun können wir das für die große Politik ja durchaus verstehen. Aber ist es nicht mehr als verwunderlich, dass im eben gehörten Evangelium auch Jesus eine solche Umfrage startet? „Für wen halten mich die Leute?“, hören wir ihn hier fragen und mir geht durch den Kopf: Warum tut er das? Wobei mir durchaus bewusst ist, dass eine solche Frage recht unterschiedlich gestellt werden kann. Was ich damit meine? Nun, eine Frau, die mit einem Mann flüchtig flirtet und von ihm dann auf sein Hotelzimmer eingeladen wird, die kann pikiert sagen: „Für wen oder was halten Sie mich eigentlich?“ Oder wie oft werde ich von Menschen hier gefragt, ob ich ihnen nicht Arbeit vermitteln könnte. Das führt dann bei mir auch oft zu der Aussage: „Was glauben Sie denn, wer ich bin?“ Oder ich erinnere mich an die Aussage eines Mannes, der – nicht gerade seriös wirkend – einen höheren Geldbetrag leihen und nach ein paar Tagen zurückbringen wollte. Auf die Frage, ob er das denn tatsächlich könne, antwortete er entrüstet: „Für wen halten Sie mich denn?“
Spüren Sie es? All diesen rhetorischen Fragen ist die Gegenwehr gemeinsam; die Zurückweisung falscher Erwartungen oder auch ungebührlicher Unterstellungen. Ich glaube aber schon, dass man genau dies im Blick haben muss, wenn man verstehen will, weshalb Jesus diese Frage: „Für wen halten die Leute mich?“, stellt. Denn ganz offensichtlich hatte es auch Jesus mit falschen Erwartungen und irrigen Meinungen zu tun. Wir dürfen nicht vergessen: Dieser Frage an die Jünger geht die wundersame Brotvermehrung mit der Speisung der Fünftausend voraus. Im Anschluss daran zog sich Jesus ja in die Stille und die Einsamkeit zurück und vielleicht sind ihm da im Gebet oder auch der Meditation Zweifel gekommen. Zweifel dergestalt, dass er sich fragt: Wer bin ich denn für die Menschen? Und daraus resultiert dann seine Frage an den Freundeskreis: „Für wen halten mich die Leute?“
Genau genommen ist das nun keine demoskopische Meinungsumfrage, wie ich das eingangs erwähnt habe. Denn solche Meinungsumfragen im Blick auf Politiker und Parteien, sollen ja nur Aufschluss darüber geben, wie beliebt oder unbeliebt diese bei den Wählern sind. Aber Jesus will ja nicht beliebt sein. Er will als der verstanden und erkannt werden, der er ist. Er will nicht der große Zampano sein, auf den die Leute ihre vordergründigen Wünsche oder auch Bedürfnisse richten können. Keine Reinkarnation der Propheten Elia oder Johannes des Täufers, die ja beide recht gewalttätig ihre Gottesbotschaft kundtaten.
Vielleicht stellt er diese Frage auch, weil ihm bewusst ist, dass da noch ganz andere, weniger ehrenhafte Meinungen über ihn im Umlauf sind. Einige sehen in ihm einen Unruhestifter; für andere ist er ein „Fresser und Säufer“; wieder andere halten ihn für einen Scharlatan, der mit dem Teufel im Bunde ist; andere sehen in ihm den „Freund der Zöllner, Huren und Sünder“ oder einfach einen Verächter und Übertreter des mosaischen Gesetzes. Das alles ist in der Bibel nachzulesen und das alles nimmt Jesus in Kauf, solange es eben nicht seine eigenen Freundinnen und Freunde sind, die ihn falsch einschätzen. Denn das bedrückt ihn am meisten: Dass auch sie eigensüchtige Erwartungen hegen und eigene Machtinteressen im Sinn haben. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass sie um eine Karriere an seiner Seite streiten und die Frage aufwerfen, wer von ihnen der größte sei?
All diese Erfahrungen und Gedanken stecken also hinter der Frage Jesu: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Klingt da aber nicht auch etwas von dem mit, was die eingangs erwähnten Beispiele an Gegenwehr gezeigt haben? So nach dem Motto: „Bin ich dazu da, um euch Macht und Ansehen zu verschaffen? Glaubt ihr im Ernst, dass ich eure Rivalitäten, eure Animositäten  und Rangstreitigkeiten gutheiße? Und du, Simon Petrus, hältst du mich vielleicht nur deshalb für den Messias Gottes, weil du damit Größe und Macht, Herrschaft und Anerkennung verbindest? So wie die meisten im Volk, die nichts davon wissen wollen, dass der Messias leiden und sterben muss, um seine Sendung wirklich zu erfüllen? Für mich ist es da kein Wunder, dass es da im Evangelium heißt: „Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen.“
Mit dem Messias-Bekenntnis und dem Messias-Titel waren damals viel zu viele unterschiedliche und vor allem falsche Erwartungen verbunden. Damit aber will Jesus nichts zu tun haben. Und deshalb setzt er dem ganzen noch eine kalte Dusche obendrauf: „Wer mein Jünger sein will, verleugne sich selbst. Er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Das ist sein Weg – und es ist auch der unsrige. Nicht herrschen, sondern dienen. Nicht bei allen beliebt und anerkannt sein wollen, sondern den Weg seiner Überzeugung gehen, auch wenn man damit in den Augen vieler Zeitgenossen keinen Blumentopf gewinnen kann. 
Machen wir uns nichts vor: Unserer Kirche weht ein kräftiger Wind ins Gesicht und das nicht erst seit dem Aufkommen der Missbrauchsfälle vor knapp drei Jahren. Wenn wir heute hier rausgehen und die Passanten fragen würden: „Was halten sie von der Kirche“, dann würden wir häufig wahrscheinlich nur ein belangloses Achselzucken ernten oder vielleicht auch die ein oder andere unflätige Antwort enttäuschter Menschen erhalten. Von Menschen, die sich in dieser Kirche nicht mehr heimisch fühlen, weil sie sich als wiederverheiratete Geschiedene nicht mehr dazugehörig fühlen; weil sie als laisierte Priester keine Dienste mehr leisten dürfen; weil sie als engagierte Frauen doch nur zu Diensten zugelassen werden, die zweitrangig sind und…und…und.
Was aber könnte denn nun die Aufgabe der Kirche von heute sein? Ich für meinen Teil möchte behaupten: die oft unausgesprochenen Fragen und Sehnsüchte unserer Zeit aufspüren. Deutlich machen, dass alle Fragen unserer Zeit etwas mit dem christlichen Glauben zu tun haben. Wir müssen neue Antwortversuche riskieren, die die Menschen von heute erkennen und spüren lassen, dass sie mit ihren Bedürfnissen und Hoffnungen in dieser Kirche ernst genommen werden. Und – wir sollten die Geschichte und die Geschichten um Jesus so erzählen, dass man entdecken kann: Sich an ihm und seinem Verhalten zu orientieren, das könnte unserem manchmal so oberflächlichen Leben eine neue Tiefe und eine ganz neue Qualität geben. Ich möchte Ihnen nur ein paar Beispiele nennen: Viele leiden heute darunter, dass unsere Gesellschaft immer mehr von Egoismus geprägt ist und vom Bestreben danach, die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen. Dahinter steht für mich die Frage nach Mitmenschlichkeit und Solidarität. Ein Blick auf das Leben Jesu könnte da ganz neue Perspektiven eröffnen. Oder viele sind unzufrieden damit, dass ihr Leben nur noch von Stress und Hektik geprägt ist – so stark, dass sie nicht mehr zu sich selbst kommen. In dieser Unzufriedenheit melden sich die Hoffnung nach einer größeren Gelassenheit und der Wunsch, nicht nur an der eigenen Leistung gemessen zu werden. Könnte da nicht das Gottvertrauen Jesu ein heilsames Gegenmittel sein?
Zwei Beispiele dafür. Was und wie Kirche heute sein kann. Wie sie auf jeden Fall nicht sein soll, das hat mir eine der bekannten Penauts-Karikaturen mit dem Jungen Lnius und dem Hund Snoopy deutlich gemacht. Sie besteht nur aus zwei Bildern. Da zeigt der kleine Linus ein Schild mit der Aufschrift: „Christus ist die Antwort!“ Und auf dem zweiten Bild sieht man den Hund Snoopy mit einem Plakat: „Und was war die Frage?“ Prägnanter kann man nicht zum Ausdruck bringen, was viele heute behaupten, dass nämlich die Kirche mit ihrer Botschaft an den Alltagsfragen der Menschen vorbeilebt, dass sie Antworten auf Fragen gibt, die keiner gestellt hat. Deshalb gilt: Wir dürfen uns nicht mit stereotypen Antworten und leeren Glaubensformeln zufrieden geben, sondern müssen immer wieder neu definieren, wer Christus für uns ist. Nur dann bekommen die Menschen von heute einen Zugang zu ihm und nur so lebt Kirche das, was ihr Auftrag ist.
So möchte ich schließen mit dem Bekenntnis, welches ich mir von Lothar Zenetti zu Eigen gemacht habe: „Wer ist Jesus für mich? Einer, der für mich ist! Was ich von Jesus halte? Dass er mich hält.“ Amen. 

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Erstellt am: 24.06.2013 12:09 Uhr

Tenerife Moda 2013

Tenerife. 21/06/2013. Las empresas adscritas al colectivo Tenerife-Moda del Cabildo de Tenerife estarán presentes en un total de doce ferias nacionales e internacionales del sector textil en los próximos cuatro meses. El consejero insular de Desarrollo Económico, Comercio y Empleo, Efraín Medina, destaca que  “de esta forma tratamos de dar continuidad al programa de acciones prevista por la Corporación insular con el fin de abrir nuevos mercados y consolidar aquellos ya existentes con las colecciones infantiles, baño, moda mujer, fiesta novia y ceremonia, calzado joyería y alta bisutería”. Durante el mes de julio las empresas de Tenerife Moda estarán presentes en Pitti Bimbo (Florencia), que es en la actualidad la mayor feria infantil que existe en Europa, la Eclat de Mode, en  Paris donde estará representada por empresas del sector de la alta bisutería e igualmente, en este mismo país, se podrán comercializar las prendas Pret-A-Porter en la feria internacional Who´s Next. En julio Tenerife moda también estará presente de Colombia, en la feria de moda de Medellín.

En el mes de septiembre, la cita tendrá lugar en Moscú, en la feria CPM, además de otras presencias a nivel nacional en Iberjoya, Espacio Ego de Madrid, MOMA Metrópoli  también en Madrid. Igualmente Tenerife Moda estará presente el la Feria que organiza el Palacio de Ferias Y Congresos de Tenerife (Feboda).

Efrain Medina, añade que “en este momento resulta importantísimo participar en este tipo de encuentros en los que las empresas Tinerfeñas pueden abrir nuevos mercados o en muchos casos se han consolidado ya”. El sector de la moda es sin duda uno de los mayor dinamismo de la economía española y uno de  sus activos mas importantes en aspectos como la innovación y el desarrollo internacional.

El programa Tenerife Moda del Cabildo es y seguirá siendo un apoyo real para cada una de las empresas asociadas, las 33 empresas y 37 marcas que participan en el mismo constituyen una suma de talento, intuición, imaginación, inspiración y de trabajo industrial, empresarial y financiero especializado. Cuando hablamos de moda y creatividad hay que definir tanto el proceso por el que se generan y se desarrollan las nuevas ideas, tendencias líneas y colores que se presentan cada temporada como los causes empresariales que transforman en  un valor económico ese punto de partida creativo.

Las ferias  donde acuden las empresas del colectivo son  mucho más que una exposición comercial y plantea diferentes espacios que le aportan, si cabe, más valor añadido. La exposición de la moda infantil, moda mujer, marroquinería, joyería, alta bisutería,  Calzado  made in Tenerife y englobado en el concepto de moda España junto  con las primeras marcas españolas del sector muestran, en un decorado sin igual, sus últimos modelos, las propuestas de la primavera verano 2014. (Cabildo de Tenerife)

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Erstellt am: 24.06.2013 08:34 Uhr

Festlichkeiten des San Pedro de Güímar

Über einen Monat lang mit Feiern zu Ehren des hl. Petrus, mit Volksakten für alle Altersklassen und Geschmacksrichtungen. Konzerte, Kunst-Festivals, Kirmes, Folklore und eine ausgedehnte Programmierung für die Kleinsten; ein Festprogramm, das durch die große Beteiligung der Ortsbewohner und aller Gemeindeglieder gekennzeichnet wird.

Noch bis zum 13. Juli 2013 in Güímar.

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Erstellt am: 24.06.2013 02:01 Uhr

Spruch des Tages

Wer das Morgen nicht bedenkt, wird Kummer haben, bevor das Heute zu Ende geht.

Konfuzius

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Erstellt am: 24.06.2013 00:52 Uhr

Zündfunke, Sonntag 23.06.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen wünsch’ ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder!

Heute Abend brennen sie wieder, die riesigen Holzaufschichtungen in den Barancos, die am Vorabend des Geburtsfestes von Johannes dem Täufer, allüberall auf den Kanaren entzündet werden. Dia de San Juan – ein Volksfest – weniger wegen des religiösen Gedenktages, sondern mehr Sommerfest, welches den längsten Tag des Jahres würdigen will.

Trotzdem möchte ich Ihnen heute den religiösen Inhalt des morgigen Festes in Erinnerung rufen. Johannes der Täufer war ja einer, der den Mund aufgemacht hat; nicht nur den eigenen. Um das besser zu verstehen, muss ich ein klein wenig weiter ausholen. Die Geburt des Johannes hat ja eine Vorgeschichte. Zacharias hatte als Priester gerade Dienst im Tempel, als ihm ein Engel erschien und ihm die Geburt seines Sohnes ankündigte. Bislang waren er und seine Frau Elisabeth kinderlos geblieben und jetzt in einem Alter, in dem man nicht mehr an eigene Kinder dachte. Deshalb konnte Zacharias dieser Botschaft auch nichts abgewinnen. Nur: Der Engel strafte ihn wegen seines Unglaubens mit Stummheit. Und so konnte Zacharias fortan nicht mehr reden. Elisabeth wurde tatsächlich schwanger und nachdem das Kind auf der Welt war, ging es – wie das damals Brauch war – 8 Tage nach der Geburt um die Namensgebung des Kindes. Elisabeth besteht auf den Namen Johannes, der bislang in der Familie nicht vorkommt. Die Leute sind erstaunt darüber, aber Zacharias bestätigt die Entscheidung schriftlich.
Johannes – dieser Name ist ein Programm. Er heißt: Gott ist gnädig. Und dieses gnädig sein erfährt Zacharias als erster. Denn als er den Namen aufgeschrieben hat, da löste sich seine Zunge und er konnte wieder reden. So machte also Johannes den Mund auf: Zumindest zum ersten Mal nicht seinen eigenen. Dreißig Jahre später dagegen predigt er wortgewaltig am Ufer des Jordan, ruft die Menschen zur Umkehr und lädt sie ein, sich als Zeichen dieser Umkehr taufen zu lassen. Was Johannes da sagt, hat Gewicht. Er macht den Mund auch dann auf, wenn es politisch klüger wäre, zu schweigen. Er mischt sich ein, weil es ihm um die Wahrheit und die Gerechtigkeit geht. Die Umkehr, die er predigt, betrifft alle, auch die Herrschenden – und deshalb kostet ihn diese Botschaft letztlich auch seinen Kopf.
Johannes der Täufer im Jahre 2013? Er lehrt mich, den Mund dort aufzumachen, wo es gilt, für die Wahrheit der frohen Botschaft Jesu einzutreten; den Mund aufzumachen, wenn es gilt, wider den Zeitgeist zu stehen und Dinge, die nicht ok sind, einfach auch konkret beim Namen zu nennen. Er kann mir in Erinnerung rufen, dass es nicht nur darum geht, Umkehr zu predigen, sondern sie auch zu praktizieren. Und er kann mir zeigen, was es heißt sich kleiner zu machen und mal hinter einem anderen zurückzustehen.
Johannes macht den Mund auf – ob gelegen oder ungelegen. Bei aller Festesfreude sollten wir diese Botschaft nicht überhören, sondern sie bedenken, ernst nehmen und praktizieren.

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Erstellt am: 23.06.2013 08:44 Uhr

Predigt vom 23.06.2013 von Pfarrer Helmut Müller

Der Text für die heutige Predigt – am 4. Sonntag nach Trinitatis – steht in Johannesevangelium im 8. Kapitel
Es ist die Erzählung von einer Frau, die wegen Ehebruchs gesteinigt werden sollte.
Angesichts der Tatsache, dass auch heute noch vereinzelt Frauen wegen Ehebruchs in muslimischen Ländern gesteinigt werden, gibt der heutigen Erzählung durchaus etwas Aktuelles und könnte uns deutlich machen, dass unser heutiges Familienrecht mit durch christliches Gedankengut humaner geworden ist.

Wir hören aus Johannes 8, 3-11:
3.    Die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte
4.    und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden.
5.    Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?
6.    Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen könnten. Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7.    Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.
8.    Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.
9.    Als sie aber das hörten, gingen sie weg, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.
10.    Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt?
11.    Sie antwortete: Niemand, Herr und Jesus sprach: so verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.
 
Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Weg. Amen
 
Liebe Gemeinde,
 
die eben gehörte Erzählung ist vielen vertraut und wurde auch in der Literatur und in der Malerei als Vorlage verwendet.

Mir ist von der Erzählung die Aussage Jesu Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein besonders im Gedächtnis geblieben.
Ich erinnere mich in diesem  Zusammenhang an eine Begegnung aus meiner Vikarszeit.
 
Es war in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb. Anlässlich des Tods eines Kleinkindes kam ich zu einem Trauerbesuch. Das Kind war im ersten Lebensjahr unerwartet am „Kindbetttod“  verstorben.Die Mutter war unverheiratet und saß weinend am Tisch. Ihr Vater saß in einem Krankenbett und empfing mich mit den Worten: „Hier sitzt das Sündenkind“, indem er auf seine Tochter deutete. Ich weiß noch, dass ich damals den Vater, der – wie man in Württemberg sagt – ein Stundenmann war, an die heutige Erzählung erinnerte mit dem Hinweis, Jesus habe niemand verurteilt. Da sagte er zu mir: „Herr Pfarrer, machet `se no koi Pflästerle druf !“ (machen Sie ja kein Pflaster darauf).
 
Ähnliche Schwierigkeiten mit dieser Erzählung hatten wohl auch die Christen in den ersten Jahrhunderten, wie ein Blick in die Überlieferungsgeschichte zeigt.
 
Es war unter den Theologen der alten Kirche umstritten, diese Geschichte in die Schriften des Neuen Testaments aufzunehmen. Der Ehebruch galt Jahrhunderte lang als Todsünde und stand mit Jesu Verhalten im Widerspruch. Denn Jesu Verhalten war – anders als die damalige Moral – von Liebe und Barmherzigkeit durchdrungen.
 
Auch wenn wir heute nicht mehr genau sagen können, welche Texte sich dem historischen Jesus zuordnen lassen – über Mutmaßungen kommen wir da nicht hinaus – so entspricht Jesu Haltung gegenüber der Frau dem Verhalten, das die Evangelisten auch sonst von Jesus bezeugen.
 
Der Kern seiner  Botschaft, die er mit Wort und Tat bezeugte, war und ist Gottes bedingungslose Liebe und Barmherzigkeit.
Dies wird in unserer heutigen Erzählung deutlich, der wir jetzt noch einmal entlang gehen.
 
Die Geschichte beginnt mit dem Hinweis, dass Schriftgelehrte und Pharisäer , also Rechtskundige,  eine beim Ehebruch ertappte Frau zu Jesus bringen, um  seine Meinung dazu zu hören: „Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?“
Der Erzähler fügt ausdrücklich hinzu: Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen könnten.

Offenbar sind die Gesetzeskundigen gar nicht an Jesu Antwort interessiert, um  ein angemessenes Strafmaß für die Frau zu finden.. Sie möchten Jesus selbst auf die Probe stellen, der ja durch sein Verhalten ebenfalls gegen gängiges Recht und gegen Traditionen verstoßen hat.
Nach mosaischem Gesetz steht bei Ehebruch die Todesstrafe durch Steinigung.
 
Was immer auch Jesus antwortet, er wird Anstoß erregen. Wenn er sich gegen die Steinigung ausspricht, dann ist er als Gesetzesverächter überführt. Wenn er aber die Steinigung befürwortet, dann ist seine Botschaft von Gottes bedingungsloser Liebe unglaubwürdig.
 
Interessant ist, wie Jesus reagiert. Er versucht zunächst Ruhe in die angespannte Situation zu bringen, indem er den Blick auf sich lenkt – weg von der Frau, die in der Mitte steht. Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. In angespannten Situationen ist es heilsam,  Distanz zu bekommen und Zeit zum Nachdenken zu haben.
Anstelle einer Antwort konfrontiert Jesus die Fragenden mit sich selbst, indem er aus der Fangfrage eine existentielle Anfrage macht:Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
 
Mit dieser Anfrage sind wir alle eingeladen, über uns selbst, über unsere eigenen Fehler und Versäumnisse nachzudenken und nicht vorschnell über andere zu urteilen.
 
Was mit ohne Sünde sein gemeint ist, darf nicht allein auf das Verhalten im Sexualbereich bezogen werden. Die Kirche hat lange Zeit eine leibfeindliche Moral vertreten und Sünde auf das Sexualverhalten bezogen und eingeschränkt.

Sünde in der Bibel ist umfassender gemeint. Sünde ist nach der Definition von Wilfried Härle, einem Heidelberger Theologen, das Verfehlen der schöpfungsmäßigen Bestimmung des Menschen, Gott und die Mitmenschen zu lieben.
 
Sünde in diesem umfassenden Sinn konfrontiert uns mit der eigenen Unzulänglichkeit.
 
Wenn man älter wird und auch ein bisschen reifer, wird einem bewusst, wie viel wir einander an Liebe schuldig bleiben – in der Erziehung unserer Kinder, in der Partnerschaft, im Umgang mit Menschen, deren Nöte uns gleichgültig waren. Schuld muss uns aber nicht lähmen, sondern kann uns helfen, dass wir aus den Fehlern lernen und sie berichtigen.
 
Wo immer wir unsere eigenen Unzulänglichkeiten wahrnehmen, da werden wir auch ein Stück demütiger, da lernen wir darauf zu verzichten, andere zu richten,  herabzusetzen oder gar verdammen.
Von Hermann Hesse stammt der nachdenkenswerte Satz: „Ich bedurfte der Sünde, um die Welt und die Menschen zu lieben.“
Die Einsicht, nicht ohne Schuld zu sein, Fehler begangen zu haben, macht uns empfänglich für die Vergebung, – von  der in der 4. Bitte des Vaterunser die Rede ist:
 
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Wörtlich heißt diese Bitte:
„Vergib uns unsere Schuld, damit wir vergeben unseren Schuldigern.
 
Ja, liebe Gemeinde, wer Vergebung erfährt und dafür offen ist, der wird auch fähig, anderen zu vergeben und kann auf Rache verzichten.
 
Gewiss – es braucht seine Zeit, Menschen zu vergeben, die uns verletzt haben und die an uns schuldig geworden sind. Daran werden wir in der Erzählung erinnert, wenn es nach der Aussage: Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein  von Jesus heißt: Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.

Es will verarbeitet sein, wenn Menschen uns Böses zufügen. Und doch ist es für uns selbst wichtig, zu vergeben, um Frieden zu finden.
 
Dies ist mir durch ein Gespräch mit einem Mann, der ein praktizierender Katholik war,  bewusst geworden. Es war vor Jahren in Freiburg, als ein psychisch kranker Amokläufer seine Frau und einen seiner Söhne erschoss. Er erzählte mir, dass er den Attentäter später in der Psychiatrie besucht  und ihm auch verziehen habe. So habe er selbst wieder Frieden und zu einem Neuanfang gefunden, wobei ihm der Glaube geholfen habe.
 
Der Verzicht auf Rache und Vergeltung ist eine Haltung, die es im Laufe unseres Lebens zu entfalten gilt in Achtung und Güte gegenüber jedermann. Dies ist möglich, wenn wir Jesus und seinen Worten Glauben schenken , darauf hören und uns davon wandeln lassen.
 
Wenn wir an den Fortgang der Erzählung denken, ließen sich die Gesetzeskundigen, die dabei waren, die Frau zu steinigen, von Jesus ansprechen und von ihrem Vorhaben abbringen:
 
Als sie aber das hörten, gingen sie weg, einer nach dem andern – die Ältesten zuerst.

Der Hinweis, dass zuerst die Ältesten weggehen, könnte mit deren größeren Lebenserfahrung zusammenhängen. Erst am Ende der Erzählung  tritt nun die Frau in den Mittelpunkt des Geschehens:

Und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.
 
In dieser Schlussszene wird deutlich, wie Gottes Liebe uns Menschen zum Leben befreit, ohne Schuld und Sünde zu verharmlosen.
 
Zunächst weist  Jesus im Gespräch mit der Frau auf die veränderte Situation:Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? Sie antwortete: Niemand, Herr.
Übrigens weist die Anrede „Herr“ auf die besondere Achtung und Ehrfurcht, die die Frau gegenüber Jesus zeigt.
 
Diese Achtung, die wir immer wieder neu gegenüber Jesus und seinen Worten zu lernen haben, ist  eine entscheidende Voraussetzung, die zu einer Wandlung des Denkens und Handelns führt.
 
Diese Wandlung geschieht am Schluss durch die Vergebung, die Jesus der Frau zusagt, nachdem die Ankläger gegangen sind:
 
So verdamme ich dich auch nicht.

Es sind schlichte Worte, die aber keineswegs die Schuld verharmlosen, wennJesus fortfährt:
 
geh hin und sündige hinfort nicht mehr.

Wer wie die Frau in der Erzählung Vergebung und Liebe erfährt, der findet zu einem Leben in Verantwortung und kann Fehler und Versäumnisse berichtigen.
 
Mit der heutigen Erzählung werden wir auf die heilende Kraft der Vergebung hingewiesen, die unserem Leben eine neue Ausrichtung gibt.
 
Unser Leben verläuft nicht ohne Fehler und Versäumnisse.
Aber wir werden nicht darauf festgelegt. Es ist die Botschaft der Liebe, die uns zum Leben befreit.
 
Gott selbst schenke uns in Jesus Christus die heilende Kraft seiner Vergebung, die uns von den Lasten der Vergangenheit befreit und heilend in unserem Leben und in der Welt wirkt.
Amen
 

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Erstellt am: 23.06.2013 08:25 Uhr

La Pinta

Weisser Sandstrand im Süden Teneriffas. Dieser schöne geschützte Strand befindet sich in der Nähe von Puerto Colón, einer der wichtigsten Sporthäfen der Insel. Der Strand bietet verschiedene Freizeitaktivitäten und Dienstleistungen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder: Rettungsschwimmer, Liegestühle, Sonnenschirme, Parkplatz, Restaurants, Bars, Duschen, Umkleideräume, Toiletten, behindertengerechte Zugänge, Telefonzellen, Taxistand und Bushaltestelle u.a.

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Erstellt am: 23.06.2013 02:11 Uhr

Spruch des Tages

Nicht wenige Experten sehen ihre Daseinsberechtigung darin, einen relativ einfachen Sachverhalt unendlich zu komplizieren.

Pierre Trudeau

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Erstellt am: 23.06.2013 00:07 Uhr

Zündfunke, Samstag 22.06.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!

Haben Sie schon mal einen Menschen so geliebt, dass Sie es mit ihm nicht mehr ausgehalten haben? Haben Sie sich schon mal aus Liebe und in Liebe getrennt – also ohne Streit und Schlammschlacht, sondern höchstens mit Tränen in den Augen?
Eigentlich ist das ja kaum vorstellbar, dass zwei Menschen sich lieben und trotzdem auseinandergehen.
Das Gegenteil halten wir für normaler: da passen zwei eben nicht zusammen und bevor sie sich gegenseitig das Leben zur sprichwörtlichen Hölle machen, gehen sie eben getrennte Wege. Aber ist das normal – dass aus Liebe Hass wird? Bei Abraham und Lot wird mir das in der Bibel anders erzählt.
Ihre Liebes- und Trennungsgeschichte ist so ganz anders, als wir es immer wieder im Freundes- und Bekanntenkreis erleben. Abraham und Lot haben eigentlich Glück miteinander. Sie passen zusammen, haben dieselben Interessen und es gibt eigentlich nichts, was sie nicht auch gemeinsam lösen könnten. Die beiden haben viele Gemeinsamkeiten.
Ja, sie haben so viel gemeinsam, dass es schließlich zu viel wird. Das ist der Anfang
der Trennung. Obwohl sie alles zusammen teilen, meinen beide, doch zu kurz zu kommen. Vor lauter Gemeinsamkeit gibt es keinen Platz mehr für Einsamkeit und Rückzug. Als Abraham und Lot immer wieder merken, dass ihre Nähe miteinander und zueinander nicht mehr schön, sondern nur noch eng und belastend ist, da trennen sie sich. Sie trennen sich im Guten und gehen ihre je eigenen Lebenswege. Sie trenne sich aus Liebe und in Liebe.
Und weil sie das tun, ist es auch möglich, dass sie sich später wieder begegnen können. Jahre später treffen Abraham und Lot wieder einmal zusammen und können sich in die Augen sehen. Sie haben ihre Liebe und ihr Leben gerettet. Wie man sich liebevoll trennt, können Sie übrigens nachlesen; in der Bibel ziemlich weit vorne im ersten Buch Mose. Da steht die Geschichte von Abraham und Lot, die sich so gern haben, dass sie sich auch liebevoll trennen können.

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Erstellt am: 22.06.2013 08:47 Uhr