Predigt vom 23.06.2013 von Pfarrer Helmut Müller

Der Text für die heutige Predigt – am 4. Sonntag nach Trinitatis – steht in Johannesevangelium im 8. Kapitel
Es ist die Erzählung von einer Frau, die wegen Ehebruchs gesteinigt werden sollte.
Angesichts der Tatsache, dass auch heute noch vereinzelt Frauen wegen Ehebruchs in muslimischen Ländern gesteinigt werden, gibt der heutigen Erzählung durchaus etwas Aktuelles und könnte uns deutlich machen, dass unser heutiges Familienrecht mit durch christliches Gedankengut humaner geworden ist.

Wir hören aus Johannes 8, 3-11:
3.    Die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte
4.    und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden.
5.    Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?
6.    Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen könnten. Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7.    Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.
8.    Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.
9.    Als sie aber das hörten, gingen sie weg, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.
10.    Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt?
11.    Sie antwortete: Niemand, Herr und Jesus sprach: so verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.
 
Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Weg. Amen
 
Liebe Gemeinde,
 
die eben gehörte Erzählung ist vielen vertraut und wurde auch in der Literatur und in der Malerei als Vorlage verwendet.

Mir ist von der Erzählung die Aussage Jesu Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein besonders im Gedächtnis geblieben.
Ich erinnere mich in diesem  Zusammenhang an eine Begegnung aus meiner Vikarszeit.
 
Es war in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb. Anlässlich des Tods eines Kleinkindes kam ich zu einem Trauerbesuch. Das Kind war im ersten Lebensjahr unerwartet am „Kindbetttod“  verstorben.Die Mutter war unverheiratet und saß weinend am Tisch. Ihr Vater saß in einem Krankenbett und empfing mich mit den Worten: „Hier sitzt das Sündenkind“, indem er auf seine Tochter deutete. Ich weiß noch, dass ich damals den Vater, der – wie man in Württemberg sagt – ein Stundenmann war, an die heutige Erzählung erinnerte mit dem Hinweis, Jesus habe niemand verurteilt. Da sagte er zu mir: „Herr Pfarrer, machet `se no koi Pflästerle druf !“ (machen Sie ja kein Pflaster darauf).
 
Ähnliche Schwierigkeiten mit dieser Erzählung hatten wohl auch die Christen in den ersten Jahrhunderten, wie ein Blick in die Überlieferungsgeschichte zeigt.
 
Es war unter den Theologen der alten Kirche umstritten, diese Geschichte in die Schriften des Neuen Testaments aufzunehmen. Der Ehebruch galt Jahrhunderte lang als Todsünde und stand mit Jesu Verhalten im Widerspruch. Denn Jesu Verhalten war – anders als die damalige Moral – von Liebe und Barmherzigkeit durchdrungen.
 
Auch wenn wir heute nicht mehr genau sagen können, welche Texte sich dem historischen Jesus zuordnen lassen – über Mutmaßungen kommen wir da nicht hinaus – so entspricht Jesu Haltung gegenüber der Frau dem Verhalten, das die Evangelisten auch sonst von Jesus bezeugen.
 
Der Kern seiner  Botschaft, die er mit Wort und Tat bezeugte, war und ist Gottes bedingungslose Liebe und Barmherzigkeit.
Dies wird in unserer heutigen Erzählung deutlich, der wir jetzt noch einmal entlang gehen.
 
Die Geschichte beginnt mit dem Hinweis, dass Schriftgelehrte und Pharisäer , also Rechtskundige,  eine beim Ehebruch ertappte Frau zu Jesus bringen, um  seine Meinung dazu zu hören: „Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du?“
Der Erzähler fügt ausdrücklich hinzu: Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen könnten.

Offenbar sind die Gesetzeskundigen gar nicht an Jesu Antwort interessiert, um  ein angemessenes Strafmaß für die Frau zu finden.. Sie möchten Jesus selbst auf die Probe stellen, der ja durch sein Verhalten ebenfalls gegen gängiges Recht und gegen Traditionen verstoßen hat.
Nach mosaischem Gesetz steht bei Ehebruch die Todesstrafe durch Steinigung.
 
Was immer auch Jesus antwortet, er wird Anstoß erregen. Wenn er sich gegen die Steinigung ausspricht, dann ist er als Gesetzesverächter überführt. Wenn er aber die Steinigung befürwortet, dann ist seine Botschaft von Gottes bedingungsloser Liebe unglaubwürdig.
 
Interessant ist, wie Jesus reagiert. Er versucht zunächst Ruhe in die angespannte Situation zu bringen, indem er den Blick auf sich lenkt – weg von der Frau, die in der Mitte steht. Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. In angespannten Situationen ist es heilsam,  Distanz zu bekommen und Zeit zum Nachdenken zu haben.
Anstelle einer Antwort konfrontiert Jesus die Fragenden mit sich selbst, indem er aus der Fangfrage eine existentielle Anfrage macht:Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
 
Mit dieser Anfrage sind wir alle eingeladen, über uns selbst, über unsere eigenen Fehler und Versäumnisse nachzudenken und nicht vorschnell über andere zu urteilen.
 
Was mit ohne Sünde sein gemeint ist, darf nicht allein auf das Verhalten im Sexualbereich bezogen werden. Die Kirche hat lange Zeit eine leibfeindliche Moral vertreten und Sünde auf das Sexualverhalten bezogen und eingeschränkt.

Sünde in der Bibel ist umfassender gemeint. Sünde ist nach der Definition von Wilfried Härle, einem Heidelberger Theologen, das Verfehlen der schöpfungsmäßigen Bestimmung des Menschen, Gott und die Mitmenschen zu lieben.
 
Sünde in diesem umfassenden Sinn konfrontiert uns mit der eigenen Unzulänglichkeit.
 
Wenn man älter wird und auch ein bisschen reifer, wird einem bewusst, wie viel wir einander an Liebe schuldig bleiben – in der Erziehung unserer Kinder, in der Partnerschaft, im Umgang mit Menschen, deren Nöte uns gleichgültig waren. Schuld muss uns aber nicht lähmen, sondern kann uns helfen, dass wir aus den Fehlern lernen und sie berichtigen.
 
Wo immer wir unsere eigenen Unzulänglichkeiten wahrnehmen, da werden wir auch ein Stück demütiger, da lernen wir darauf zu verzichten, andere zu richten,  herabzusetzen oder gar verdammen.
Von Hermann Hesse stammt der nachdenkenswerte Satz: „Ich bedurfte der Sünde, um die Welt und die Menschen zu lieben.“
Die Einsicht, nicht ohne Schuld zu sein, Fehler begangen zu haben, macht uns empfänglich für die Vergebung, – von  der in der 4. Bitte des Vaterunser die Rede ist:
 
Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Wörtlich heißt diese Bitte:
„Vergib uns unsere Schuld, damit wir vergeben unseren Schuldigern.
 
Ja, liebe Gemeinde, wer Vergebung erfährt und dafür offen ist, der wird auch fähig, anderen zu vergeben und kann auf Rache verzichten.
 
Gewiss – es braucht seine Zeit, Menschen zu vergeben, die uns verletzt haben und die an uns schuldig geworden sind. Daran werden wir in der Erzählung erinnert, wenn es nach der Aussage: Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein  von Jesus heißt: Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.

Es will verarbeitet sein, wenn Menschen uns Böses zufügen. Und doch ist es für uns selbst wichtig, zu vergeben, um Frieden zu finden.
 
Dies ist mir durch ein Gespräch mit einem Mann, der ein praktizierender Katholik war,  bewusst geworden. Es war vor Jahren in Freiburg, als ein psychisch kranker Amokläufer seine Frau und einen seiner Söhne erschoss. Er erzählte mir, dass er den Attentäter später in der Psychiatrie besucht  und ihm auch verziehen habe. So habe er selbst wieder Frieden und zu einem Neuanfang gefunden, wobei ihm der Glaube geholfen habe.
 
Der Verzicht auf Rache und Vergeltung ist eine Haltung, die es im Laufe unseres Lebens zu entfalten gilt in Achtung und Güte gegenüber jedermann. Dies ist möglich, wenn wir Jesus und seinen Worten Glauben schenken , darauf hören und uns davon wandeln lassen.
 
Wenn wir an den Fortgang der Erzählung denken, ließen sich die Gesetzeskundigen, die dabei waren, die Frau zu steinigen, von Jesus ansprechen und von ihrem Vorhaben abbringen:
 
Als sie aber das hörten, gingen sie weg, einer nach dem andern – die Ältesten zuerst.

Der Hinweis, dass zuerst die Ältesten weggehen, könnte mit deren größeren Lebenserfahrung zusammenhängen. Erst am Ende der Erzählung  tritt nun die Frau in den Mittelpunkt des Geschehens:

Und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.
 
In dieser Schlussszene wird deutlich, wie Gottes Liebe uns Menschen zum Leben befreit, ohne Schuld und Sünde zu verharmlosen.
 
Zunächst weist  Jesus im Gespräch mit der Frau auf die veränderte Situation:Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? Sie antwortete: Niemand, Herr.
Übrigens weist die Anrede „Herr“ auf die besondere Achtung und Ehrfurcht, die die Frau gegenüber Jesus zeigt.
 
Diese Achtung, die wir immer wieder neu gegenüber Jesus und seinen Worten zu lernen haben, ist  eine entscheidende Voraussetzung, die zu einer Wandlung des Denkens und Handelns führt.
 
Diese Wandlung geschieht am Schluss durch die Vergebung, die Jesus der Frau zusagt, nachdem die Ankläger gegangen sind:
 
So verdamme ich dich auch nicht.

Es sind schlichte Worte, die aber keineswegs die Schuld verharmlosen, wennJesus fortfährt:
 
geh hin und sündige hinfort nicht mehr.

Wer wie die Frau in der Erzählung Vergebung und Liebe erfährt, der findet zu einem Leben in Verantwortung und kann Fehler und Versäumnisse berichtigen.
 
Mit der heutigen Erzählung werden wir auf die heilende Kraft der Vergebung hingewiesen, die unserem Leben eine neue Ausrichtung gibt.
 
Unser Leben verläuft nicht ohne Fehler und Versäumnisse.
Aber wir werden nicht darauf festgelegt. Es ist die Botschaft der Liebe, die uns zum Leben befreit.
 
Gott selbst schenke uns in Jesus Christus die heilende Kraft seiner Vergebung, die uns von den Lasten der Vergangenheit befreit und heilend in unserem Leben und in der Welt wirkt.
Amen
 

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Erstellt am: 23.06.2013 08:25 Uhr

La Pinta

Weisser Sandstrand im Süden Teneriffas. Dieser schöne geschützte Strand befindet sich in der Nähe von Puerto Colón, einer der wichtigsten Sporthäfen der Insel. Der Strand bietet verschiedene Freizeitaktivitäten und Dienstleistungen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder: Rettungsschwimmer, Liegestühle, Sonnenschirme, Parkplatz, Restaurants, Bars, Duschen, Umkleideräume, Toiletten, behindertengerechte Zugänge, Telefonzellen, Taxistand und Bushaltestelle u.a.

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Erstellt am: 23.06.2013 02:11 Uhr

Spruch des Tages

Nicht wenige Experten sehen ihre Daseinsberechtigung darin, einen relativ einfachen Sachverhalt unendlich zu komplizieren.

Pierre Trudeau

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Erstellt am: 23.06.2013 00:07 Uhr

Zündfunke, Samstag 22.06.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!

Haben Sie schon mal einen Menschen so geliebt, dass Sie es mit ihm nicht mehr ausgehalten haben? Haben Sie sich schon mal aus Liebe und in Liebe getrennt – also ohne Streit und Schlammschlacht, sondern höchstens mit Tränen in den Augen?
Eigentlich ist das ja kaum vorstellbar, dass zwei Menschen sich lieben und trotzdem auseinandergehen.
Das Gegenteil halten wir für normaler: da passen zwei eben nicht zusammen und bevor sie sich gegenseitig das Leben zur sprichwörtlichen Hölle machen, gehen sie eben getrennte Wege. Aber ist das normal – dass aus Liebe Hass wird? Bei Abraham und Lot wird mir das in der Bibel anders erzählt.
Ihre Liebes- und Trennungsgeschichte ist so ganz anders, als wir es immer wieder im Freundes- und Bekanntenkreis erleben. Abraham und Lot haben eigentlich Glück miteinander. Sie passen zusammen, haben dieselben Interessen und es gibt eigentlich nichts, was sie nicht auch gemeinsam lösen könnten. Die beiden haben viele Gemeinsamkeiten.
Ja, sie haben so viel gemeinsam, dass es schließlich zu viel wird. Das ist der Anfang
der Trennung. Obwohl sie alles zusammen teilen, meinen beide, doch zu kurz zu kommen. Vor lauter Gemeinsamkeit gibt es keinen Platz mehr für Einsamkeit und Rückzug. Als Abraham und Lot immer wieder merken, dass ihre Nähe miteinander und zueinander nicht mehr schön, sondern nur noch eng und belastend ist, da trennen sie sich. Sie trennen sich im Guten und gehen ihre je eigenen Lebenswege. Sie trenne sich aus Liebe und in Liebe.
Und weil sie das tun, ist es auch möglich, dass sie sich später wieder begegnen können. Jahre später treffen Abraham und Lot wieder einmal zusammen und können sich in die Augen sehen. Sie haben ihre Liebe und ihr Leben gerettet. Wie man sich liebevoll trennt, können Sie übrigens nachlesen; in der Bibel ziemlich weit vorne im ersten Buch Mose. Da steht die Geschichte von Abraham und Lot, die sich so gern haben, dass sie sich auch liebevoll trennen können.

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Erstellt am: 22.06.2013 08:47 Uhr

Qigong, Verstehen und Anwendung

6. Teil Qi Gong-Mode und die 3. Übung
Heutzutage ist Qigong kaum zu übersehen. Buchläden, Zeitschriften, Fernsehsendungen oder Wochenendkurse und vor allem das Internet bieten uns die ultimative Lösung für unsere Probleme durch Qi Gong. Während das Wissen in der Vergangenheit im Verborgenen und für wenige zugänglich aufbewahrt wurde, bekommen wir sie jetzt maßgeschneidert und durchgekaut. Versprechen von Heilung chronischer Krankheiten, Abnehmen, Gelenkigkeit und Libido sind alles Aspekte von Qi Gong und verkaufen sich auch gut. Es gibt aber noch viel mehr zu entdecken. Doch das kommt erst mit der Übung. Es gibt Aspekte der Energie-Arbeit, die kaum oder gar nicht in Worte gefasst werden können. Erst wenn wir die Grundlagen gelernt und geübt haben, kommt langsam ein Gefühl dafür auf. In den Büchern sehen wir die oberen Schichten. Durch regelmäßiges Üben, Willen und gute Lehrer können wir diese Übungen immer weiter entwickeln.
Nun zur 3. Übung, die Magen und Milz reguliert. Wir werden „Wechselnd die Hände heben“.
Ausgangsposition ist wie bei der vorhergehenden Übung, mit gestreckten Beinen und Händen übereinander unter dem Bauchnabel ruhend. Auch die nächsten Bewegungen, bis zum Strecken der Arme, bleiben gleich. Die Beine bleiben geschlossen. Der rechte Arm steigt weiter nach oben, die Handfläche dreht sich auch nach oben als würden wir ein Tablett halten. Der linke Arm sinkt, gestreckt neben den Körper, die Hand auch hier abgewinkelt mit der Handfläche nach unten. Aus dem Becken heraus drehen wir uns nach links, dabei drehen sich auch Brustkorb und Kopf bis der Blick hinter uns gerichtet ist. Dabei dreht sich auch der linke Arm, bus die Innenseite des Unterarms ganz nach aussen gewandt ist. Jetzt steigt der linke Arm gestreckt nach oben, während der rechte Arm ebenfalls gestreckt, nach unten sinkt. Sobald der rechte Arm nach oben und der linke nach unten zeigt, drehen wir uns wieder nach vorne. Die Hände bleiben dabei immer abgewinkelt. Die gleiche Bewegung wird jetzt umgekehrt nach rechts wiederholt. Nach 6 Wiederholungen bringen wir die Arme wieder in die seitliche horizontale Position und führen sie nach vorne. Jetzt winkeln wir die Ellbogen an um die Hände zum Brustkorb zu nähern und abschliessend auf Unterbauch zu legen

In der nächsten Folge : Fäuste öffnen und Sorgen loswerden

Susanna Gotthard
Internationale Wudang-Dao Akademie
www.wudang-dao.com

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Erstellt am: 22.06.2013 02:06 Uhr

Spruch des Tages

Die Nacht, die Liebe, dazu der Wein – Zu nichts Gutem Ratgeber sein.

Martin Luther

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Erstellt am: 22.06.2013 00:59 Uhr

Zündfunke, Freitag 21.06.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!

Bruchteile von Sekunden vorher hatte er noch keine Ahnung, dass er im Einsatz war. Es war kurz nach halb vier und eigentlich ein Tag wie jeder andere. Locker und entspannt saß er im Führerhaus seines LKW’s und fuhr langsam aber sicher dem Feierabend entgegen. Die Landschaft zog an der Autobahn vorbei und er genoss diese hügelige Landschaft von Rheinland Pfalz.
Bei aller Lockerheit war er aber hochkonzentriert, denn er war im Einsatz. Und plötzlich passierte es. Da lag ein Kind vor ihm auf der Fahrbahn, wie aus dem Nichts gekommen und als sei es einfach aus einem anderen Auto gefallen und vor seinen LKW gerollt. Er reagierte blitzschnell, stieg auf die Bremsen seines 30 Tonners und brachte das Fahrzeug vor dem Kind zum Stehen. Und so stand also dieser große LKW vor dem kleinen Kind und beschützte es vor den heranbrausenden Autos. Das Kind hat mit einem leichten Schock überlebt. „Wie durch ein Wunder“, wie so manch hart gesottener Journalist selber anmerkte und durch den französischen Fahrer dieses LKW. Der war als Schutzengel für dieses kleine Kind in Rheinland-Pfalz abkommandiert. Und ich bin sicher: So wie er sind tagtäglich viele Schutzengel im Einsatz. Wenn jetzt die große Ferienzeit allüberall beginnt, dann werden da sogar die Reserveschutzengel gebraucht. Die meisten davon sind uns unbekannt, werden nicht groß in irgendwelchen Nachrichten oder Zeitungsberichten erwähnt. Sie tun ihren Dienst unerkannt und manchmal ernten sie sogar nichts als Ärger. Z.B. dann, wenn sie langsam an eine Kreuzung heranfahren, obwohl sie eigentlich Vorfahrt haben, aber weil sie spüren, da schießt gleich irgend so ein Blödmann – nein – tschuldigung – ein Schutzbefohlener hinter dem Stoppschild hervor und er hat es irgendwie vorher geahnt und hat deshalb langsam getan. Schutzengel sind äußerlich kaum zu erkennen und für ihren Einsatz müssen sie weder klug noch stark oder gar gebildet sein.
Aber sie können im Bruchteil von Sekunden ihren einmal gefassten Plan ändern und sich ganz anders entscheiden und verhalten. Weshalb? Sie nennen es: Dieses besondere Gefühl im Bauch. Oder auch die innere Stimme. Schutzengel nehmen diese Signale ernst, weil sie wissen oder weil sie ahnen, dass der Chef der Schutzengeltruppe sie damit zum Einsatz ruft. Und – weil das meistens gut ist fürs Leben. Das eigene wie das der Anderen. Vielleicht kommt ihnen das mit den seltsamen Signalen bekannt vor. Vielleicht gehören sie längst zum harten Kern der Schutzengeleinsatztruppe. Und vielleicht hat der Chef für Sie heute wieder einen ganz besonderen Einsatz vorgesehen – wer weiß das schon!!

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Erstellt am: 21.06.2013 08:20 Uhr

Spruch des Tages

Die Beine ermöglichen es den Männern zu gehen und den Frauen ihren Weg zu machen.

Alphonse Allais

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Erstellt am: 21.06.2013 00:57 Uhr

Zündfunke, Donnerstag 20.06.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Er ist ein ziemlich erfolgreicher Manager, verehrte Schwestern und Brüder; verheiratet, Vater von zwei Kindern. Er besitzt ein wunderschönes Haus und natürlich auch einen Zweitwagen. Er glaubt, dass er in der Firma unersetzlich ist und hat sein Leben ganz fest im Griff. Nur heute – heute hat er ziemliche Kopfschmerzen, es plagt ihn Übelkeit und er sieht ganz schön blass aus.
Seine Frau hat es sofort bemerkt und sagt am Frühstückstisch zu ihm: „So wie Du aussiehst, da solltest Du heute eigentlich besser zu Hause bleiben.“
Doch das hört er nicht bzw. das will er nicht hören. Er denkt nur: „Sie will immer, dass ich zu Hause bleibe. Sie hat einfach kein Verständnis dafür, wie wichtig meine Arbeit ist und wie wichtig diese Arbeit auch mir ist.“ So packt er seine Tasche und geht zum Auto. Seine Mutter steht im Nachbargarten und sieht ihn besorgt an. „Du siehst blass aus, mein Junge. Bist Du krank? Bleib doch zu Hause, wenn es Dir nicht gut ist.“
Aber das ist auch so ein Spruch, denn er nicht hören will. Er denkt für sich: „Typisch Mütter – machen sich immer bloß Sorgen und schauen immer nach den anderen, anstatt nach sich selbst.“ Und so steigt er ins Auto und schleppt sich ins Büro. Sein erster Kunde, den er heute zu bedienen hat, ist zufällig Arzt. Der schaut ihn genau an und diagnostiziert eine schwere Angina. Plötzlich fällt bei dem rührigen Manager der Groschen und er lässt sich krankschreiben. Warum erst jetzt? Warum nicht bei seiner Frau oder seiner Mutter? Warum reagiert er erst beim fast fremden Fachmann?
Vielleicht weil die einem nahe stehenden Menschen schon zu sehr mit unseren Vorurteilen behaftet sind und wir gar nicht mehr objektiv auf sie hören können, sondern immer gleich glauben, dass wir genau wissen, was sie uns sagen wollen? Jesus ging es genau so – wie dieser Ehefrau oder der Mutter. In seiner Heimatstadt ging er in die Synagoge und wollte den Leuten von Gott erzählen, wollte Wunder wirken und sie für die Botschaft Gottes begeistern. Aber das, was er gesagt hat, haben die Leute nicht gehört. Sie wollten es nicht hören. Sie haben schon vorher ihre Ohren zugemacht, weil das ja nur der Sohn des Zimmermanns Josef ist. Mit einer abfälligen Handbewegung, lehnten sie ihn ab. „Den kennen wir doch! Der hat ja nicht mal studiert!“ Sie steckten ihn in eine Schublade, so wie der Manager Frau und Mutter in Schubladen steckt: Ist doch nur die Ehefrau, die will, dass ich zuhause bleibe; ist doch nur die Mutter, die sich sowieso immer viel zu viel Sorgen macht. Ist doch nur….
Schublade auf und ich brauche nicht mehr hinzuhören. Aber so entgeht mir vielleicht das Wichtigste und Beste: meine Heilung!!!

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Erstellt am: 20.06.2013 08:16 Uhr

Ópera de Tenerife 2013

Die Programmierung der Oper von Teneriffa erscheint dieses Jahr mit wichtigen Neuigkeiten, die das Festival noch attraktiver für das Publikum gestalten werden, das sich zum ersten Mal dieser Kunstart nähert, wie etwa der internationale Gesangswettbewerb „Ópera de Tenerife“ und die Akademie „Ópera Estudio“.  Es wird auch zeitgenössische und barocke Oper geboten, sowie ein an Guiseppe Verdi gewidmetes Programm zum Gedenken an seinen zweihundertsten Geburtstag und Vorstellungen für die gesamte Familie innerhalb eines vollständigen und neuartigen Programms.
Noch bis November 2013.

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Erstellt am: 20.06.2013 02:57 Uhr