Studie bestätigt, dass der zunehmende Betrieb von Schnellfähren innerhalb des kanarischen Archipels immer häufiger zu einer echten Gefahr für Delfine und Wale wird. Gemäss Umfragen ist ein Grossteil der Touristen bereite zugunsten der Sicherheit dieser Meeresbewohner auf die Schnellfähren zu verzichten.
Dieses Wochenende ist erneut ein verendeter Pottwal an die Küste Teneriffas gespült worden, der zuvor mit einer Schnellfähre kollidiert hatte. Eine aktuelle Studie belegt das immense Ausmaß des Schnellfährenverkehrs auf den Kanarischen Inseln: Die Schnellboote beeinträchtigen demnach auch Gebiete, die von der EU als Schutzzonen für Wale und Delfine deklariert sind. Zahlreiche Berichte von Schiffskollisionen mit Walen deuten auf die zunehmenden Gefahren, denen die Tiere ausgesetzt sind. Die Schiffe durchkreuzen dabei Gewässer, die für ihre Artenvielfalt bekannt sind – und teilweise gemäß einer EU-Richtlinie als Schutzgebiete deklariert sind. Insgesamt 28 Wal- und Delfinarten konnten um die Kanaren schon nachgewiesen werden, eine Zahl, die weltweit ihren Vergleich sucht. Mindestens sechs dieser Arten sind von meist tödlichen Schiffskollisionen betroffen. Die Tiere können den Schiffen nicht schnell genug ausweichen oder nehmen sie gar nicht als Gefahr wahr. Die Gesamtzahl getöteter Tiere ist unbekannt. Laut offizieller Statistik wurden bis zu neun Wale in einem einzigen Jahr gefunden. Es ist allerdings von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Die Tiere tragen entsetzliche Verletzungen davon, einige werden durch die scharfen Rümpfe regelrecht zerteilt. Am stärksten betroffen sind Pottwale, deren kanarische Population allein aufgrund von Kollisionen als bedroht gilt. Das letzte Opfer einer Schiffskollision, ein sechs Meter langes männliches Jungtier, wurde erst dieses Wochenende in PorÃÂs de Abona an die Küste Teneriffas gespült.
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Erstellt am: 26.05.2007 19:29 Uhr