Zündfunke, Sonntag 26.08.12

Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Schwestern und Brüder!
Folgender Spruch stand über einer deutschen Bäckerei geschrieben:
„Brot ist nicht hart – kein Brot ist hart“!   Ein Satz zum Nachdenken.
Für die meisten Menschen im nördlichen Teil der Erde ist die Vaterunserbitte um das tägliche Brot so gut wie überflüssig geworden. Es gibt bei uns Brot in Hülle und Fülle – allerdings auch in den Abfalltonnen. Und auf derselben Welt sterben jede Minute sieben Menschen an Hunger. Ihnen fehlt das tägliche Brot.

Jesus hat immer wieder Brot ausgeteilt, damit die Leute, vor allem die Armen, ihren Hunger stillen konnten. Und er fordert die Seinen bis heute auf: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Lukas 9,13) So berichten es die Evangelien. Wie sehr er sich mit den Hungernden identifiziert, das macht Jesus deutlich, wenn er sagt: „Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben.“ (Matthäus 25,35)
Für Jesus ist Brot aber noch mehr als eine Möglichkeit, um sich zu sättigen. Er versteht Brot als Zeichen für einen tieferen Hunger des Menschen nach Leben. Gemeinsam das Brot teilen, d.h. gemeinsam essen – nicht nur Menschen, die alleine leben müssen- vermissen heutzutage dieses Erlebnis. Und ich glaube, es gibt keinen Menschen, der ohne Hunger nach einem anderen, besseren Leben existieren könnte.
Jesus hat Brot in die Mitte seiner Botschaft gestellt und sich selbst als das „Brot des Lebens“ bezeichnet. (Johannes 6,35.51) Vor seinem Tod am Kreuz hat Jesus mit seinen Freundinnen und Freunden ein Mahl gefeiert: Bei diesem Mahl dankt Jesus seinem Vater, bricht das Brot auseinander und verteilt es: „Esst, das ist mein Leib.“ (Markus 14,22-24)  Das heißt: „Das bin ich – für euch.“ Jesus schenkt sich selbst im Zeichen des Brotes. Er verschenkt sich an die Menschen.
Das Brot brechen – das heißt: Ich behalte es nicht für mich, ich teile es mit andern. Für mich persönlich heißt das weiter: ich entwickle ein Gespür für Menschen, die in Not sind und meine Hilfe brauchen. Ich achte darauf, dass Menschen in meiner Umgebung nicht innerlich verhungern. Ich versuche, Brot für andere zu werden und dazu beizutragen, dass wir alle Brot füreinander sind. Wenn Menschen dieses Füreinander-da-sein, diese Liebe wirklich spüren, dann blühen sie auf, dann wird ihr Herz weit und ihr Leben wird hell.

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Erstellt am: 26.08.2012 12:51 Uhr

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