Zündfunke, Sonntag 12.05.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Einen wunderschönen Sonntagmorgen, Ihnen allen, verehrte Schwestern und Brüder.
Wir brauchen einen neuen Geist in unserem Land – das sagen viele und seit langem.Ich denke an die Schulen und Kindergärten, wo 15 und mehr verschiedene Sprachen gesprochen werden. Da schlagen sich die Kinder, weil sie sich nicht verständigen und nicht verstehen können. Und weil sie fürchten, dass nur der Stärkste weiter kommt.
Manche kommen ohne Frühstück, weil die Eltern sich nicht um sie kümmern – weil die sich auch allein gelassen fühlen, keine Arbeit haben und nirgends dazu gehören.
Da müsste ein neuer Geist her, der Menschen motiviert, diese Jugendlichen nicht sich selbst zu überlassen. Dass die Jugendlichen begreifen: nur wenn jeder seine Fähigkeiten trainiert und einbringt, wird es uns gemeinsam besser gehen. Gewalt ist keine Lösung, die macht es nur schlimmer für uns alle. Ein neuer Geist müsste her, dass alle begreifen: nur wenn jeder Verantwortung übernimmt, wird es uns gemeinsam besser gehen.
„Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben“ – das stellt Gott den Menschen in Aussicht. Schon die Propheten haben davon geredet und Jesus hat ihn versprochen. Den Geist Gottes, der kommt und Menschen motiviert. Gottes Geist, der den Menschen das Herz öffnet füreinander: dass sie nicht länger wegsehen, auch nicht gleich nach der Polizei rufen. Menschen, die tolerant sind, aber nicht gleichgültig alles laufen lassen, weil man ja doch nichts machen kann. Lehrer, Eltern, Menschen vom Sportverein oder vom Musikverein oder von der KJG oder dem CVJM, die sich ein Herz fassen und miteinander reden. Überlegen: was kann man tun, in unserem Stadtteil, an unserer Schule, in unserem Kindergarten. Menschen, die auch Zeit einsetzen und etwas anfangen mit den Jugendlichen, die herumlungern weil sie kein Ziel sehen. Es gibt Beispiele, die zeigen: Wenn sie zum Beispiel eine Fußballmannschaft gründen, oder ein Schülercafe oder einen Kinderzirkus: dann begreifen sie, dass es lohnt, sich zu engagieren und zu lernen, statt die Zeit tot zu schlagen.
Wir brauchen einen neuen Geist: Unternehmer, die Arbeitsplätze schaffen für die, die nicht so leistungsfähig sind. Und Politiker, die das ermöglichen. Einen neuen Geist und ein neues Herz. Gott hat diesen neuen Geist versprochen. Er weiß: Die Welt wird sich nur verändern, wenn Menschen sich verändern. Ich glaube: Gott gibt uns seinen Geist. Er kommt in die Herzen der Menschen. Und er wird sich ausbreiten, wenn wir anfangen: jeder, Sie und ich. Wenn jeder an seinem Platz sich bewegen lässt, sich ein Herz fasst, den Mund aufmacht und sich engagiert. Dann wird er sich ausbreiten, der Geist Gottes.

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Erstellt am: 12.05.2013 11:08 Uhr

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