Andrea Bolz, Gemeindereferentin
deutschsprachige katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
In einem stimmungsvollen Lied singt uns Angela Wiedl: „Erhalte, was Gott uns geschenkt!“ Wer wollte dem nicht zustimmen! Die Berge und Wälder, die Seen und Flüsse, die Wiesen und Felder – und was da blüht, kreucht und fleucht. All das ist „unendlich schön“. Es ist uns geschenkt, wir dürfen es nicht zerstören, sondern als etwas „Kostbares behandeln“ – so singt Angela Wiedl. Doch Profitgier und Missachtung der Schöpfung machen solche Appelle immer notwendiger und dringlicher: „Erhalte, was Gott uns geschenkt!“
In jüngster Zeit sind aber auch viele sensibler geworden. Nicht immer bringen die Menschen ihre neu erworbene Sensibilität im Umgang mit der Schöpfung auch mit Gott in Verbindung. Aber immer mehr sind der Natur und den Tieren freundlich gesonnen. Sie wollen etwas dafür tun, dass die Schöpfung für die Nachwelt erhalten bleibt. Und viele haben Freude an Gottes Schöpfung.
Für mich heißt das: Aus Ehrfurcht vor dem Geheimnis der Schöpfung und vor der Schönheit der Natur möchte ich bescheiden bleiben. Wir sind nicht die Herren der Schöpfung, sondern Mitgeschöpfe. Und unsere Mitgeschöpfe wiederum verdienen große Wertschätzung. Diese Einstellung gehört zu einer guten Erziehung in der Familie, in der Schule, und über diese Zeit hinaus bleibt es ein immerwährender Auftrag unser ganzes Leben lang.
Indianer hatten seit jeher ein überaus religiöses Empfinden für die Natur. Aus ihrer Tradition stammt folgendes Gebet:
„Großer Gott, gib uns Herzen, die verstehen:
dass wir Verwirrung stiften,
wenn wir die Musik der Erde stören;
dass wir blind für ihre Schönheit werden,
wenn wir ihr Angesicht verunstalten;
dass wir ein Haus voll Gestank haben,
wenn wir gefühllos ihren Wohlgeruch verderben.
Ja, Herr, wenn wir sorgsam mit der Erde umgehen,
sorgt sie für uns.“
(Quelle unbekannt)
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Erstellt am: 07.07.2013 14:36 Uhr