Zündfunke, Samstag, 17.03.12

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!

„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei; aber am größten unter ihnen ist die Liebe!“ In diesem Bibelwort sehen viele Menschen ihre Sehnsucht nach Liebe, nach dem Gefühl von Angenommen-Sein, bejaht zu werden, bestätigt. Keine und keiner von uns will ohne Liebe sein – das ist das wichtigste.

Ohne Hoffnung zu leben ist schon schwer vorstellbar. Denn wenn ein Mensch seine Zuversicht verloren hat, dass sich etwas ändern kann – sowohl im eigenen Leben, in familiären Beziehungen, in Wirtschaft und Politik, ja dann bliebe ja nichts anderes mehr als pure Resignation und Depression. Ohne Glauben zu leben, das ist dagegen für immer mehr Menschen vorstellbar. Da sind die einen, die der Kirche den Rücken gekehrt haben, weil ihnen der Glaube nichts mehr bedeutet; und da sind die anderen, die nie mit Glaube und Kirche in Berührung gekommen sind und ihn aber auch keinesfalls vermissen. Wer dagegen erfahren hat, welche Kraft der Glaube einem schenken kann, ja der oder diejenige möchte ihn eigentlich nicht mehr missen; denn es ist eine ganz besondere Kraft, die einem das Gefühl schenkt, getragen zu werden, sowohl in guten wie in schlechten Zeiten.
Das Wichtigste ist und bleibt aber ohne Zweifel die Liebe. Ob im Theater, im Kino, in den Klatschspalten der Regenbogenpresse oder bei den vielen Telenovelas im Fernsehen – Liebesgeschichten soweit das Auge reicht; kleine, große, gelungene und gescheiterte. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass Paulus gar nicht so sehr diesen Aspekt im Blick hatte, sondern ihm ging es um die Haltung, die einen Menschen prägt, ob er nun allein oder mit anderen zusammen ist. Paulus preist die Liebe Gottes als Gabe, als ein Geschenk, das er allen Menschen macht. Als ein Wissen, dass mein Leben einen Sinn hat; dass ich mich und andere eben nicht nach dem beurteilen muss, was ich leiste, was ich rede oder tue, was ich glaube oder worin ich versage. Liebe bzw. das Wissen darum, geliebt zu sein, ist eine Kraft, die befreiend wirken kann, weil sie mich davon befreit, mich ständig ins rechte Licht rücken zu müssen. Sie ist nicht nur ein Gefühl, sondern sie zeigt sich in unserem Leben, in der Art, wie wir mit uns selbst und miteinander umgehen.
Liebe hat auch etwas mit Neugierde zu tun – oder anders gesagt: Wer liebt, der verharrt nicht in Starrheit. Was Liebe bewirkt, das kann man am besten an Menschen ablesen, die verliebt sind. Sie strahlen, haben leuchtende Augen und erwecken den Eindruck, als wollten sie gleich abheben. Nichts, aber auch gar nichts scheint sie aus der Bahn werfen zu können. Deshalb ist die Liebe aber auch die Kraft, die Grenzen, Vorurteile und Ängste überwinden kann. Vielleicht gelingt es uns ja, uns von dieser Liebe Gottes anstecken zu lassen, oder von anderen angesteckt zu werden. In diesem Sinne – Ihnen allen ein von Liebe geprägtes Wochenende.

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Erstellt am: 17.03.2012 09:54 Uhr

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