Zündfunke, Samstag 09.03.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

117 Kardinäle sind beim bevorstehenden Konklave wahlberechtigt, verehrte Hörerinnen und Hörer, das sind exakt so viele wie bei der letzten Wahl 2005 – wobei sich damals die Zahl krankheitsbedingt auf 115 verringerte. Nach der gesundheitlich bedingten Absage des indonesischen Kardinals Darmaatmadja und dem Rücktritt des Erzbischofs von Edinburgh, Keith O’Brien, werden es auch diesmal 115 sein.
Wobei die Zahl sich durchaus noch einmal verkleinern kann, weil der amerikanische Kardinal Mahony und der belgische Kardinal Daneels, die sich beide der Vertuschung von Missbrauchsfällen schuldig gemacht haben, von vielen Katholiken aufgefordert wurden, zu Hause zu bleiben.
Waren 2005 Europäer und Nicht-Europäer fast gleichauf, so ist das Gewicht des Alten Kontinents diesmal mit 60 gegenüber 55 etwas stärker. Besonders deutlich ist der Unterschied bei den Italienern:
Zur Wahl, aus der Benedikt XVI. als Papst hervorging, stellten sie 20 Wahlmänner; nun sind es 28. Das ist zwar keine Sperrminorität, aber doch die größte nationale Gruppe. Ihr Gewicht hat Benedikt XVI. mit seinem letzten Konsistorium vom 24. November etwas abzufedern versucht. Damals rückten vor allem Nicht-Europäer in den Kirchensenat auf – und kein einziger Italiener.
Der neue Papst muss in jedem Fall eine Zweidrittelmehrheit auf sich vereinigen. Da sich derzeit kein klarer Favorit abzeichnet, dürfte das jetzige Konklave länger dauern als die Blitzwahl von 2005. Damals war Joseph Ratzinger bereits im vierten Wahlgang gewählt worden. Außerdem hat Benedikt XVI. kurz vor Ablauf seiner Amtszeit erlassen, dass die beiden Kardinäle, die in eine Stichwahl gehen, dann nicht mehr mitwählen dürfen, um sich nicht selbst zum Papst zu wählen.
Die Wahl erfolgt per Stimmzettel, die anschließend bis zu zwei Mal täglich samt Unterlagen verbrannt werden. Traditionell wird dabei „schwarzer oder weißer Rauch“ als Signal für die Öffentlichkeit erzeugt. Nach erfolgter Wahl fragt der Kardinaldekan den Gewählten, ob er die Wahl annimmt und welchen Namen er sich gibt. Darüber fertigt der Päpstliche Zeremoniar eine Urkunde aus. Danach teilt der Kardinal-Protodiakon den auf dem Petersplatz wartenden Menschen mit den Worten „Habemus Papam“ (Wir haben einen Papst) die Wahl sowie den Namen des neuen Papstes mit. Dieser spendet dann seinen ersten Segen „urbi et orbi“.

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Erstellt am: 09.03.2013 17:20 Uhr

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