Zündfunke, Montag 27.05.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Einen guten Start in diese neue Woche, wünsche ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder !
In unserem katholischen Gesangbuch, dem Gotteslob, gibt es ein Lied, welches man an Stelle des Glaubensbekenntnisses singen kann. Ein Lied, das mich durch seine schlichten und einfachen Aussagen immer wieder neu berührt. Da heißt es:

„Gott ist dreifaltig Einer. Der Vater schuf die Welt; der Sohn hat uns erlöset, der Geist uns aus erwählt. Dies glaub ich und so leb ich und will im Tod vertrau’n, dass ich in meinem Leibe soll meinen Gott anschau’n.“
Ich mag dieses Lied. Vielleicht auch und gerade, weil es so schlicht ist. In wenigen Sätzen wird hier durch den Texter ausgedrückt, worum es in unserem christlichen Glauben geht.  Drei Glaubenssätze in denen alles Wesentliche ausgesagt ist: Gott ist der Schöpfer der Welt. Alles hat in ihm seinen Anfang, seinen Grund und sein Ziel. Durch Jesus Christus sind wir ein für allemal befreit und erlöst. Der Tod hat keine endgültige Macht mehr über uns. Und die dritte Aussage: Gottes Geist ist uns geschenkt. …dies glaub ich und so leb ich…geht der Text dann weiter. Das bedeutet: Dieser Glaube hat Auswirkung auf mein Leben. Mir ist bewusst, dass nicht ich der Schöpfer aller Dinge bin, sehr wohl aber in der Verantwortung stehe, was die Gestaltung und Bewahrung dieser Schöpfung anbelangt.
Dieser Glaube befreit mich also von der Vorstellung, dass ich mich durch gute Taten selbst erlösen kann. Und er ermutigt mich als erlöster und befreiter Mensch in der Spur Jesu Christi durchs Leben zu gehen. Außerdem fordert er mich auf, als geistbegabtes und beseeltes Wesen diesem Geist in der Welt ein Gesicht zu geben und etwas von ihm aufleuchten zu lassen.
Der Schluss des Liedes ist für mich der Höhepunkt: „…und will im Tod vertrau’n, dass ich in meinem Leibe soll meinen Gott anschau’n.“ Bis zuletzt bleibt der Wunsch darauf vertrauen zu können, ein Ebenbild Gottes zu sein. Dass er mich, dass er den Menschen als sein Ebenbild geschaffen hat. Das finde ich immer wieder ungeheuerlich. Und es beschenkt mich ungemein, mich aufgehoben zu wissen in der Vorstellung, dass ich diesen göttlichen Keim in mir trage, dass Gott in mir Wohnung nimmt, in diesem Leib, der mehr ist als der sichtbare Körper und seine Funktionen. Eine Einheit von Seele, Geist und Körper. Unzertrennbar und unsterblich.

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Erstellt am: 27.05.2013 07:16 Uhr

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