Zündfunke, Montag 17.09.12

Einen wunderschönen Wochenanfang, liebe Schwestern und Brüder!
Gleichgültig ob Fitnessinstitute oder Sportvereine – alle rücken sie ein und dasselbe Thema in den Mittelpunkt: Die persönliche Gesundheit. Es wird uns allenthalben deutlich gemacht: Man muss was tun, man muss es sich was kosten lassen, um die eigene Körpermaschine fit und intakt zu halten. Gesundheit ist anstrengend, aber sie ist anscheinend machbar.

Allerdings wird es für mich problematisch, wenn diese Machbarkeit an ihre Grenzen stößt und die Reparatur der Körperschäden eben nicht oder nicht mehr gelingen will. Oftmals sagt man dann flapsig oder auch halb hoffend: Da hilft nur noch beten! Ob der schwerkranke Aussätzige, der Jesus aufgesucht hat, ähnliche Überlegungen im Kopf hatte? Ich weiß es nicht. Ich spüre nur beim Lesen: Dieser Mensch ist nicht einfach nur körperlich krank; nein, hier ist der ganze Mensch mit Leib, Seele und Geist von einer Krankheit niedergeworfen und sozial ausgegrenzt. Weder Training noch Therapie helfen – und nach Einschätzung der Fachleute ist da sowieso nichts mehr zu machen.
Der Aussätzige ist allerdings anderer Ansicht. Er sagt zu Jesus: Wenn du willst, kannst du mich rein machen. Und Jesus berührt ihn und sagt zu ihm: Ich will es – werde rein! Ganz trocken stellt der Evangelist dabei fest: Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz. Der Mann ist durch und durch wieder gesund.
Für mich wird hier zweierlei deutlich: Zum einen geht es bei der Gesundheit oft nicht nur um einen fitten Körper, sondern um den ganzen Menschen. Auch in einem gestählten Body kann eine kranke Psyche stecken, die den ganzen Menschen krank sein lässt. Und eine an sich harmlose Krankheit wie ein Hautausschlag, kann ganz erhebliche soziale Probleme aufwerfen. Anders herum gilt: Ein Mensch mit schlecht funktionierenden Organen kann durchaus gesünder sein, als es im ersten Moment den Anschein hat. Auf jeden Fall hatte sich der Aussätzige trotz aller Krankheit ein Stück stabiler seelischer Gesundheit bewahrt, die ihn eben nicht verzweifeln, sondern auf Jesus hoffen ließ.
Zum zweiten ist Gesundheit für mich nicht gemacht, sondern Gabe und Geschenk. Natürlich entbindet mich das nicht von der Verpflichtung, meine eigene körperliche, geistige und auch seelische Gesundheit zu fördern und zu schützen. Aber es entlastet mich enorm von dem Druck, z.B. körperliche Gesundheit erzwingen zu müssen – möglichst noch gegen die Grenzen des eigenen Körpers und gegen einen natürlichen Alterungsprozess. Und – es eröffnet mir den Blick auf den, der auch in schwierigen Situationen noch heilen kann: Herr, wenn Du willst, mach mich gesund!

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Erstellt am: 17.09.2012 18:24 Uhr

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