Zündfunke, Montag 10.09.12

Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Was halten Sie von sich selber?  Fühlen Sie sich  schön und auch sonst ganz gut gelungen? Dann sind sie wahrscheinlich vollkommen sicher, die Fehler und Schwächen anderer nicht zu haben. Und die Chancen stehen nicht schlecht,  völlig blind zu werden, was das eigene Ich betrifft.

Eine solche Selbsteinschätzung kann Unheil herbeiführen. Mit solchen Gedanken über sich selbst und nach außen getragenen Überzeugungen ist man schnell dabei, über andere zu urteilen, sie zu verurteilen und, auch fertigzumachen. Ein bekanntes Sprichwort bringt dies auf den Punkt: Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.
Das kann also heißen: zuerst muss ich mich selbst erkennen. Das, was ich sage, wie ich lebe, muss in Einklang mit meinem Leben stehen. Ich muss mir selber hinter meine Fassade blicken, ich muss selber erkennen, wie ich mich gebe, wie ich auf andere wirke, welchen Eindruck andere von mir erhalten. Auch meine Fehler und Schwächen, meine schlechten Angewohnheiten gehören zu mir, und machen mich zu dem, der oder die ich bin. Wenn ich erkenne, dass ich nicht perfekt bin, dann wird es mir auch nicht mehr schwerfallen, andere anders zu betrachten, nicht immer nur die Fehler bei den Anderen zu suchen, sondern sie so anzunehmen wie sie sind und wie sie auf mich wirken.
Natürlich braucht jeder Mensch ein gesundes Maß an Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Dass heißt für mich, dass es ganz selbstverständlich und gewollt ist,  auf das, was ich kann, was mir Spaß macht, stolz zu sein. Auch ist es noch lange nicht verkehrt, wenn man von sich selber überzeugt ist. Nur sollte diese Überzeugung nicht dazu führen, dass ich meine Meinung immer oben anstelle, und die der Anderen gar nicht mehr wahrnehme. Wenn jeder versucht, auf dem Boden der Wirklichkeit zu bleiben, wenn jeder ein klein wenig Selbsterforschung betreibt, mit dem Ziel der Selbsterkennung, wird unsere Welt garantiert ein wenig friedvoller, weniger hektisch und der Umgangston untereinander freundlicher und herzlicher, im Kleinen wie im Großen.

(nach Phil Bosmans: Leben jeden Tag)

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Erstellt am: 10.09.2012 17:59 Uhr

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