Zündfunke, Mittwoch 27.02.13

Andrea Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Kopf, Mund und Herz – darauf drei Kreuze. Mit dem Daumen gezeichnet an die eigene Stirn, auf den Mund und auf das Herz. Es gab eine Zeit, in der ich viele christliche Symbole und Riten in Frage gestellt habe. Da kam mir dieses dreifache Kreuzzeichen nur peinlich vor. Es wirkte irgendwie bieder, altmodisch unterwürfig und frömmlerisch auf mich.
Heute mache ich es gern. Diese Art des Kreuzzeichens, das vor dem Evangelium seinen festen Platz hat. Also, bevor das Wort Gottes in die Gegenwart gebracht wird. Das dreifache Kreuzzeichen ist gerade an dieser Stelle, wo es um Herz und Verstand geht, nicht nur ein äußerliches Zeichen. Es bringt zusammen, was immer zusammen gehört: den Kopf, das Herz und den Mund. Und das, was ich nach diesem Kreuzzeichen höre, nämlich das Evangelium, die Frohe Botschaft Jesu, die möchte ich in meinem Kopf behalten, mit meinem Mund verkünden und in meinem Herzen bewahren. Aber auch folgendes kann ich dabei bedenken: Wenn ich mir das Kreuzzeichen auf die Stirn mache, dann spreche ich ohne Worte eine Mahnung an mich selbst aus: Achte auf deine Gedanken, sie sind der Beginn deiner Taten. Gegen manche Gedanken muss ich mich nämlich zur Wehr setzen. Und ich muss mich dabei immer wieder fragen: will ich mich denn wirklich wehren? Das Kreuzzeichen auf den Mund mahnt mich, öfters still zu sein, meinen Mund zu halten. Und wenn ich rede, darauf zu achten, dass mehr gute und wohlwollende Worte aus meinem Mund kommen, als schlechte und schädliche. Denn aus meinen Worten werden irgendwann einmal Handlungen. Und beim Kreuzzeichen auf meine Brust erinnere ich mich daran, immer darauf zu achten, echt zu sein, keine Show zu machen, mich nicht zu verstellen, mich in wesentlichen Dingen nicht von außen leiten zu lassen, sondern von meinem Innersten. So oft wie möglich ganz da und ganz selbst zu sein. So versuche ich die drei kleinen Kreuzzeichen mit einer Weisheit aus dem Talmud zu verbinden und in mir zu verinnerlichen:
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

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Erstellt am: 27.02.2013 08:09 Uhr

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