Zündfunke, Mittwoch 26.12.12

Andrea Bolz, deutschsprachige katholische Gemeinde, Teneriffa
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder
Der 2. Weihnachtstag ist im deutschsprachigen Raum traditionell der Gedenktag des heiligen Stephanus. Stephanus – eine faszinierende Gestalt – jung, weitsichtig, mutig. Er gehört zu den großen Persönlichkeiten der Urkirche in Jerusalem. Er war es, der dem Apostel Paulus den Weg bereitete – von einer jüdisch-messianischen Sekte hin zu einer Juden und Heiden,
Hebräer, Griechen, Römer und andere Völker umfassenden Weltkirche. Stephanus war Leiter einer griechischsprachigen Hausgemeinde in Jerusalem. Er wurde schon damals ein Opfer von innerkirchlichen Streitereien und Intrigen. Seine Gegner klagten ihn an, er wolle das Gesetz des Mose auflösen und er lästere den Tempel. Dies endete für ihn mit dem Märtyrertod, zwischen den Jahren 36-40 n.Chr.
Das Neue Testament überliefert uns folgende Charakterzüge dieser außergewöhnlichen Gestalt: „Stephanus verfügte über einen wachen Geist, über eine tiefe Glaubenskraft und eine brillante Redebegabung.
Sein Name bedeutet „Ehrenkranz, Siegeskranz“. Das ist zeichenhaft: Vom Ende her erst tut sich die ganze Tragweite und Bedeutung seines Lebens auf.
Stephanus heißt weiter „Rand eines Felsens“. Auch das ist zeichenhaft: Eine Gangart wie die Seine in der Nachfolge Jesu stößt unweigerlich auf Widerstand. Auch sein Sterben wird mit Zügen der Leidensgeschichte Jesu umschrieben: Wenn Jesus am Kreuz sagt: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34), so spricht Stephanus: „Herr rechne ihnen diese Sünde nicht an (Apg 7,60).
Dadurch wird das Wesen des Christentums  auf den Punkt gebracht:
Finsternis kann man nicht durch Finsternis vertreiben. Das kann nur das Licht.
Hass kann man nicht durch Hass heilen. Das kann nur die Liebe.
Feindschaft kann man nicht durch Feindschaft beenden. Das kann nur die Versöhnung.
Rache kann man nicht mit Rache begegnen. Das kann nur die Vergebung.
Böses kann man nicht durch Böses überwinden. Das kann nur das Gute.
Aus:* Otto Knoch, Das Neue Testament in seinen großen Gestalten, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1992, S

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Erstellt am: 26.12.2012 15:32 Uhr

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