Zündfunke Mittwoch, 22.02.12

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

„Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst!“, das liebe Schwestern und Brüder, ist die harte Botschaft des heutigen Tages, des Aschermittwochs. Auch wenn er hier auf Teneriffa nur für eine kurzzeitige Unterbrechung des Karnevals und nicht für dessen Ende steht, so signalisiert er doch den Beginn einer anderen Zeit – nämlich der Fastenzeit. Und die beginnt – zumindest in der katholischen Kirche – mit einem wahren Paukenschlag: dem Aschenkreuz. Die Geistlichen zeichnen den Gläubigen mit Asche ein Kreuz auf die Stirn und sagen dazu: „Kehr um und glaub an das Evangelium“ oder eben: „Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst.“
An keiner anderen Stelle des Kirchenjahres werden wir so brutal und offen mit unserer Vergänglichkeit konfrontiert wie an diesem heutigen Tag. Nicht Wünsche und Träume oder gar Hoffnungen und Visionen stehen am Anfang der Fastenzeit, sondern knallharter Realismus. Denn das einzige, was uns im Leben eben gewiss ist, das ist nun mal der Tod. Da mögen noch so viel Gesundheitsapostel auftreten und Wissenschaftler irgendwelche Anti-Falten- und Contra-Altern-Cremes oder Tabletten erfinden – irgendwann ist unser Leben vorbei. Irgendwann sind wir Staub. Und ich denke, dieser Realismus ist ein guter Start in die Fastenzeit. Denn in dieser Zeit, da soll es ja in mir um so etwas wie eine geistige Inventur gehen. Ich soll mal alle Nebensächlichkeiten bei Seite lassen und mich auf die wesentlichen Fragen konzentrieren. Wie gestalte ich mein Leben? Setze ich mich mit
meiner Vergänglichkeit, meinem eigenen Sterben auseinander? Und rechne ich da mit dem
Gott, der am Ende meiner Tage von mir Rechenschaft über dieses, mein Leben verlangt? Was hast du aus deinem Leben gemacht? Hast du nur danach geschaut, dir die Taschen voll zu stopfen, dich in den Mittelpunkt zu stellen, deine eigenen Ziele zu verwirklichen – oder hast du auch an deine Mitmenschen gedacht?
Die Anweisungen Gottes zum Fasten sind recht einfach und eindeutig. Schon im Alten Testament sagt Gott beim Propheten Jesaja zu seinem Volk: „Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: Die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen und den Obdachlosen Unterkunft zu gewähren.“

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Erstellt am: 22.02.2012 00:32 Uhr

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