Andrea Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Brüder und Schwestern!
„Gelobt seist Du, mein Herr, durch Bruder Wind, durch Luft und Wolken, durch den heiteren Himmel und jegliches Wetter, durch das Du Deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.“
Luft – eines der vier Elemente. Auch davon spricht Franz von Assisi in seinem Sonnengesang. Dazu fällt mir die Geschichte von jenem Bauern ein, dem es Gott mit dem Wetter nie recht machen konnte. So durfte er ein Jahr lang selbst das richtige Wetter bestimmen, wann es regnen oder die Sonne scheinen sollte. Als die Zeit zur Ernte kam, gab es zum Erschrecken des Bauern keine Frucht, nur leeres Stroh. Er hatte nämlich vergessen, den Wind wehen zu lassen.
Da ist mir dann schon wohler bei dem Gedanken, dass „der Atem Gottes über dem Wasser schwebte“. (Genesis 1,2) Ein Bild, das die Bibel zu Beginn der Schöpfung wählt. Und wie die Luft zum Lebensatem der Erde wurde.
Die Bibel erzählt noch des Öfteren von der Verbindung Gott und Luft. Gott gibt sich durch dieses Element zu erkennen. Einmal ist es ein mächtiger Sturm, in dem er sich dem Propheten Ezechiel ankündigt. (1,4) Ein andermal vernimmt der Prophet Elia seinen Gott in einem „leisen, zarten Säuseln“. (1 Könige 19,12)
Am jährlichen Pfingstfest waren Leute aus verschiedenen Gegenden mit unterschiedlichen Sprachen nach Jerusalem gekommen. Da – so wird berichtet – begann es zu stürmen. Und jeder konnte in seiner Muttersprache verstehen, was ihnen die Anhänger Jesu mitteilen wollten. (Apostelgeschichte 2,1-11) Manchmal müssen auch wir uns einen frischen Wind um die Nase wehen lassen, und nicht nur um die Nase, sondern auch durch Herz und Verstand. Dadurch werde ich mitgerissen, bin begeistert von einer guten Idee, von einem Menschen, den ich kennen gelernt habe. Ich fange etwas Neues an. Und wenn so etwas passiert, spüre ich, dass Gott seine Hand mit im Spiel hat.
„Gelobt seist Du, mein Herr, durch Bruder Wind, durch Luft und Wolken, durch den heiteren Himmel und jegliches Wetter, durch das Du Deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.“
Infos unter:
Erstellt am: 09.05.2012 09:04 Uhr