Zündfunke, Freitag 28.12.12

Andrea Bolz, deutschsprachige katholische Gemeinde, Teneriffa
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Inmitten der weihnachtlichen Festzeit: Der „Kindermord von Bethlehem“ – ein Teil der Kindheitsgeschichte Jesu. Die Kirche erinnert heute daran: Gedenktag der „Unschuldigen Kinder“. Nach dem Matthäus Evangelium (2,16-18) schreckten die damaligen Machthaber nicht davor zurück, hilflose, ungeschützte Kinder brutal zu ermorden. Treffen wollten sie mit dieser grausamen Aktion Jesus selbst.
Die Herrscher vermuteten in ihm einen Königssohn, der ihnen die Macht streitig machen könnte.
Jesu besondere Liebe als Erwachsener galt den Kindern. Einmal sagte er scharf und provozierend: Wer einem Kind Böses antut, „für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals im Meer versenkt würde“. (Matthäus 18,6) Das ist kein göttliches Todesurteil, aber eine scharfe Mahnung, dass wir die Kinder achten und ehren, sie nicht verwahrlosen lassen, sie nicht der Karriere oder sonstigen Goldenen Kälbern opfern sollen. Trotz der geringschätzigen Blicke vieler Zeitgenossen rief Jesus immer wieder Kinder zu sich, stellte sie in die Mitte, umarmte und segnete sie. (Matthäus 19,13-15)
Ausgerechnet seinetwegen mussten Kinder sterben. Der Evangelist hat diese grausame Geschichte nicht weggelassen. Was er erzählt, geschieht bis heute: Kinder, von Geburt an dazu verurteilt, zu verhungern; Kinder ohne jede Chance auf Schule und Beruf; missbrauchte und verkaufte Kinder; Kinder ohne Geborgenheit, ohne zärtliche Blicke und Hände, die sie streicheln
Der Gedenktag der „Unschuldigen Kinder“ soll uns an all das erinnern. Er ist ein Protest, aber auch ein Appell: Wir sollen unsere Kinder lieben, sie hegen und pflegen – die eigenen und die anderen!
Ich bin immer wieder fasziniert, wie liebevoll Jesus mit den Kindern umgegangen ist. Wenn wir so wären wie er, und uns immer wieder bemühen würden, dann sähe die Welt anders aus. Davon bin ich überzeugt. Denn:

Lebt ein Kind inmitten von Zwietracht,
lernt es zu hassen.

Lebt ein Kind inmitten von Angst,
lernt es zu fürchten.

Lebt ein Kind inmitten von Mitleid,
lernt es zu nehmen.

Lebt ein Kind inmitten von Zuneigung,
lernt es zu lieben.

Lebt ein Kind inmitten von Achtung,
lernt es das Leben.

Infos unter:

Erstellt am: 28.12.2012 10:54 Uhr

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