Andrea Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
In einem modernen Kirchenlied von Kathi Stimmer-Salzeder heißt es: „Gib uns Leben aus dem Geist, der uns zu Freunden macht, und wir werden eines Sinnes sein. Wenn du unter uns bist und mit Liebe uns beschenkst, wird dein Friede bei uns sein“!
Also dann doch wieder ein Einheitsbrei, oder Friede, Freude, Eierkuchen? Oder doch ganz was anderes?
Was soll das heißen, eines Sinnes sein? Soll ich mich, meine Meinung aufgeben, um des lieben Friedens willen?
Nein, das glaube ich nicht, und so kann es auch nicht gemeint sein. Sondern: Gottes Geist hilft mir in und mit meiner Vision zu leben, nämlich einander mit Achtung zu begegnen, auch wenn sich das ab und zu als schwierig herausstellt, vor allem dann, wenn mein Gegenüber meine Einstellung zu bestimmten Dingen oder Grundhaltungen nicht teilt.
In jedem den Nächsten sehen – auch das gestaltet sich ab und zu sehr schwierig, denn ich bin schließlich auch noch wer, und ausnützen lassen, das möchte ich mich dann doch nicht.
Nachsichtig sein, einander Fehler verzeihen – das erwarte ich wie selbst-verständlich von anderen und ich? Bin ich ebenso großmütig in meinen Gefühlen den Anderen gegenüber, wie ich es von ihnen erwarte? Kann ich wirklich zugeben, wenn ich einen Fehler gemacht habe, mich in oder mit einer Idee total verrannt und ins Abseits gestellt habe? Bin ich da so mutig, mir von Anderen heraushelfen zu lassen?
Manche Menschen haben ja ein großes und schweres Gepäck mit sich herumzutragen, dagegen geht mein eigenes als Handgepäck durch. Nehme ich diese Menschen wahr und bin ich bereit ihnen ein Stück weit wenigstens tragen zu helfen?
Wenn es um einen selber geht, ist man schnell bereit nach Gleichbe-handlung und Gerechtigkeit zu rufen, aber wenn ich weiter denke, wenn diese Gerechtigkeit für alle fordere, sie mir vielleicht aber einige Einschränkungen bringen könnte, schreie ich dann immer noch so laut?
Für all dies brauchen wir jemanden. der uns dabei hilft, weil wir dies alles nicht alleine schaffen, deshalb brauchen wir ein Leben aus dem Geist, wie es im eingangs erwähnten Pfingstlied heißt.
„Gib uns Leben aus dem Geist, der uns zu Freunden macht, und wir werden eines Sinnes sein. Wenn du unter uns bist und mit Liebe uns beschenkst, wird dein Friede bei uns sein“!
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Erstellt am: 24.05.2013 10:11 Uhr