Zündfunke, Freitag 22.06.12

Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder,
Jeder hat so seine Vorstellungen von der Welt, in der er lebt, oder in der er leben möchte. Diese Vorstellungen können sich allerdings im Laufe eines Lebens durchaus verändern und ich denke, das ist auch gut so, denn Weltverbesserer gibt es viele, und solche die es noch werden wollen, noch viel mehr. Menschen, die mit Enthusiasmus an eine Sache herangehen, von der sie überzeugt sind.
Überzeugt davon,  dass es für sie und die Menschheit von überaus großer Bedeutung wäre, eine Sache so oder so zu betrachten oder anzugehen. Das Privileg der Jugend war es schon immer und wird es immer sein, dass sie die Welt mit ihren, fast möchte ich sagen reinen Augen sehen, sich ihre Gedanken darüber machen und sich alle möglichen Ideen erträumen, was denn alles zu verändern wäre, damit die Welt endlich besser werden würde. Die Erfahrung lehrt allerdings, dass man mit zunehmendem Alter etwas ruhiger aber hoffentlich nicht enttäuschter wird und die Welt mit anderen Augen sieht, so vielleicht, wie jener alter Weisheitslehrer, der einmal gefragt wurde, was wir denn tun können, um die Welt zu verbessern?
Seine Antwort darauf lautete: „In meiner Jugend war ich ein Idealist und stellte mir vor, was ich alles tun könnte, um die Welt zu verbessern. Daher war damals mein einziges Gebet: Herr, gib mir die Kraft, die Welt zu verbessern. Als ich älter wurde und langsam in meine mittleren Jahre kam, sah ich ein, dass ich bis dahin nicht einmal einen einzigen Menschen verbessert hatte. Daher änderte ich mein Gebet, das fortan lautete: Herr, gib mir die Gnade, all jene zu verbessern, die mir nahe stehen, nur meine Familie und ein paar meiner Freunde, dann bin ich schon zufrieden.
Inzwischen bin ich alt geworden, und der größte Teil meines Lebens ist vorbei, ohne dass ich irgendwen oder irgendetwas in dieser Welt verbessert hätte. Da veränderte ich mein Gebet von neuem. Von nun an bete ich nur noch: Herr, gib mir die Gnade, mich selbst zu verbessern. Nun sehe ich ein, wie schwer dies ist. Hätte ich aber von Anfang an nur diese eine Absicht verfolgt, wäre mein Leben vielleicht sinnvoller gewesen.“

Infos unter:

Erstellt am: 22.06.2012 14:34 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert