Zündfunke, Freitag 14.06.13

Andrea Bolz, Gemd. – Ref. Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!

Die Zeit rast, alles ändert sich ständig“ – beklagen die einen. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, landen wir in der Katastrophe“ – warnen die anderen. Die Einen haben Angst vor der Veränderung, die Anderen vor dem Stillstand. Die Rollen werden verteilt: Hier die Bewahrer, dort die Beweger.

„In Zeiten der Angst ruft alles nach Bewahrern. Beweger sind nicht gesucht, eher gefürchtet.“ sagt der Theologe Martin Affolderbach. „Verständlich, aber nicht biblisch.“ Nicht biblisch ist das Tauziehen zwischen Bewahrern und Bewegern, oder das Kräftemessen zwischen so genannten Konservativen und Progressiven. Wer ist der Stärkere, wer setzt sich durch? Es ist ein beliebtes Muster, in Familien und Vereinen genauso wie in Unternehmen, in der Politik und in der Kirche.
„Was wir brauchen, sind bewährte Beweger. Die fallen nicht vom Himmel. Die können auch nur wachsen.“ rät Martin Affolderbach.
„Beweger machen natürlich Fehler“ sagt er, „vielleicht mehr offensichtliche – als Bewahrer. Beweger sind in der Gefahr, übers Ziel hinauszuschießen. Sie übertreiben, wo andere zu langsam gehen. Sie übertreiben aber auch, weil andere zu langsam gehen.“
Es ist ähnlich wie in unserer Wandergruppe: Die einen laufen voraus. Sie müssen den Weg wissen, oder zumindest eine Vorstellung davon haben, wo’s langgeht. Sie müssen Entscheidungen treffen, die Richtung vorgeben und ab und zu Pausen einlegen, sonst kommen sie selbst außer Atem oder verlieren den Rest der Gruppe, für die sie die Verantwortung übernommen haben.
Über die Langsamen sagt der Theologe Affolderbach folgendes:
„Wer typenmäßig oder von seiner Erfahrung her mehr Bewahrer ist, muss wissen, dass die Beweger notwendig sind. Und er muss sie – schwer genug! – wollen.“ Und über die Schnelleren sagt er: “Wer Beweger ist, muss wissen, dass die Bewahrer notwendig sind. Und er muss sie – schwer genug! – wollen.“
Bewahrer und Beweger, Konservative und Progressive, oft bekämpfen sie sich und behindern damit ein Weiterkommen.
Mir bleibt die Hoffnung, dass  nicht nur die Bewahrer Applaus bekommen. Die Bibel kennt vom Heiligen Geist bewegte Bewahrer und durch den Heiligen Geist bewahrte und schließlich bewährte Beweger. Abraham, Moses, die Propheten und auch Jesus fielen nicht als Meister vom Himmel, sondern wuchsen mit ihrer Aufgabe.
Deshalb wünsche ich uns bewährte Beweger.

Infos unter:

Erstellt am: 14.06.2013 08:15 Uhr

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