Zündfunke, Donnerstag 18.04.13

Diakon Bertram Bolz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!

Zählbares will ich diese Woche erzählen. Heute geht es um ein 3:3. Ein Unentschieden. Im Fußball ist das ja eher ein unbefriedigendes Ergebnis. Keine wirklichen Sieger, keine Verlierer.  Ein 3:3 gibt es aber auch zwischen Petrus und Jesus. In der Bibel allerdings ist das eine echte win – win – Geschichte. Und die geht so:

Petrus und Jesus sind gute Freunde gewesen, haben allerhand zusammen erlebt, Zeichen und Wunder, gute Zeiten, schlechte Zeiten – und am Ende das Ende. Jesus wusste, dass er ans Kreuz gehen wird und dass ihm niemand mehr helfen kann. Kurz vorher aber,
da hat Petrus seinem Freund Jesus in maßloser Selbstüberschätzung einfach zu viel versprochen. Er hat Stein und Bein geschworen und gesagt: „Und wenn ich mit Dir sterben müsste, ich werde dich nicht enttäuschen, werde dich verteidigen und nicht zulassen, dass Dir etwas geschieht!“
Und dann kam alles ganz anders. Während Jesus drinnen gefangen ist, gerät Petrus in ein Kreuzverhör auf dem Hof, draußen in der Nacht, am Feuer. Da kommen die Leute und sprechen den Petrus an, sagen: „Du bist auch einer von denen, gehörst doch auch zu dem Jesus. Deine Sprache verrät dich…“ Und wieder und wieder leugnet er. Und wieder und wieder streitet er es ab. Und wieder und wieder bricht er sein großes Versprechen.
3mal – 3:0. Und der Hahn kräht. Und Petrus weint im Wissen darum, dass die Freundschaft  tot ist.
Nach Ostern kommt Jesus ja aber wieder; er trifft auch auf Petrus und anstatt mit ihm ein Hähnchen zu rupfen, stellt er ihm eine Frage. Und es ist eine so wunderbare, so zärtliche und liebevolle Frage: „Petrus: liebst du mich?“ „Ja!“ sagt Petrus ganz spontan und unbedacht. Und Jesus fragt noch einmal: „Petrus liebst du mich?“ „Aber ja!“ sagt Petrus, ein bisschen nachdenklich.
„Petrus, liebst du mich?“ fragt ihn Jesus zum dritten Mal. Und Petrus sagt „Ja!“, zu Tränen gerührt, weil er spürt, was jetzt gerade passiert. Das ist nämlich der Ausgleich, die Wiedergutmachung, die Chance zum Neubeginn. Drei Mal der Verrat, drei Mal sein Bekenntnis. Jetzt sind sie wieder quitt. 3:3 steht es jetzt. Unentschieden! Kein alleiniger Sieger, kein verlorener Verlierer, sondern zwei strahlende Gewinner, weil sie sich wieder haben,
weil sie einander wieder auf Augenhöhe begegnen können und jetzt Freunde fürs Leben sind und bleiben. Hoch sollen sie leben – 3 x hoch!

Infos unter:

Erstellt am: 18.04.2013 16:06 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert