Zündfunke, Dienstag 28.05.13

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder.
Sieben Gaben werden dem Heiligen Geist in der Tradition unserer Kirche zugeschrieben. Eine davon ist die Gabe der Stärke. Stark sein – Kraft haben – sowohl innerlich wie auch äußerlich, wer wollte das nicht – und doch muss ich sagen,
ist mir diese Gabe der Stärke manchmal auch ein wenig unheimlich. So gern ich mich stark und gestärkt fühle, so ungern zeige ich dies nach außen. Vielleicht aus Bescheidenheit, vielleicht auch um nicht allzu überheblich zu wirken oder: aus Angst, andere damit zu überfahren, sie mit meiner Stärke zu „erschlagen“. Doch eigentlich ist das schade. Denn ich spüre deutlich, bei einem solchen Verhalten bleibt so manche positive Energie einfach auf der Strecke.
Zu einem anderen Blick auf die Stärke hat mir folgender Text verholfen. Er stammt von
Marianne Williamson, Predigerin und Autorin in den USA, und er wurde bekannt durch
Nelson Mandela, der ihn bei seiner Antrittsrede als Präsident im Jahre 1994 zitierte:
„Unsere tiefste Angst ist nicht die vor unserer Unzulänglichkeit. Unsere tiefste Angst ist vielmehr die Angst vor unserer unermesslichen Kraft. Es ist das Licht in uns, nicht die Dunkelheit, die uns am meisten ängstigt. Wir fragen uns: Wer bin ich, dass ich von mir sage, ich bin brillant, ich bin begabt und einzigartig. Ja, im Grunde genommen: Warum solltest du das nicht sein?
Du bist ein Kind Gottes. Wenn du dich klein machst, hilft das der Welt nicht. Es hat nichts mit Erleuchtung zu tun, wenn du glaubst, zusammenschrumpfen zu müssen, damit sich die Leute um dich herum weniger unsicher fühlen. Wir sind geboren, um den Glanz Gottes zu offenbaren, der in uns ist. Gottes Glanz ist nicht nur in wenigen von uns, Gottes Glanz ist in jedem Menschen. Wenn wir unser eigenes Licht scheinen lassen, geben wir anderen ebenfalls die Erlaubnis, ihr Licht scheinen zu lassen. Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreien, befreien wir mit unserer Gegenwart auch andere.“
„Wenn wir uns klein machen, hilft das der Welt nicht…“, „wir sind geboren um den Glanz Gottes zu offenbaren, der in uns ist“…diese Sätze klingen in mir nach. Und: sie erinnern mich an das Wort Jesu: Ihr seid die Stadt auf dem Berg, ihr seid das Salz der Erde…ihr seid das Licht der Welt. Was heißt das anderes, als dass ich mein Licht leuchten lassen soll, dass ich meine Kraft und Stärke einbringen darf. Vielleicht ermutigt das sogar andere, sich auch zu zeigen, mit dem was in Ihnen steckt…um so den Glanz Gottes, der in uns allen ist, sichtbar und spürbar zu machen.

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Erstellt am: 28.05.2013 07:18 Uhr

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