Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Wo Jesus auftritt, da wird es aufregend. Viele bewundern ihn und kommen von weit her, um ihn zu erleben. Die einen hängen sie an seinen Lippen und können nicht genug von ihm hören. Andere warten nur darauf, dass sich ein Skandal ereignet. Sie achten auf die Reinheit der Lehre. Wie jeder, der mit einer neuen Idee unter das Volk geht, hat Jesus Anhänger und Feinde. Das zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. „Er ist ein guter Mensch“, sagen die einen. „Nein, er führt das Volk in die Irre“ schimpfen die anderen. So beschreibt es bereits der Evangelist Johannes (Joh 7,12). Mittlerweile kommt zu diesen beiden Haltungen gegenüber Jesus noch eine dritte dazu: „Jesus ist mir egal“. Gleichgültig sein aber passt zu Jesus überhaupt nicht. Er selbst war immer radikal. Sein eigenes Leben hat er nicht geschont, weil er seine Sendung nicht verraten wollte. Mit seinen Schülern war er nicht weniger streng. Jüngerin und Jünger sein – das geht nur ganz oder gar nicht. Wer zu ihm gehören will, darf die Gefahr nicht fürchten. Manche haben sich deshalb traurig von ihm abgewandt. Der Preis war zu hoch. Andere haben die Ideen von Jesus begeistert übernommen und wurden nicht müde, sie immer weiter zu verbreiten. Viele Machthaber fürchteten die Anhänger von Jesus Christus. Denn die konnten ihnen gefährlich werden. Sie hielten sich an die Worte Jesu. Sie waren kritisch. Sie predigten Frieden und Liebe, wollten nur ihrem Gott dienen und sonst keinem. Deshalb waren sie gefährlich. Weil sie so den Herrschern ihre Macht nahmen. Ein erfolgreicher Manager hat mir einmal gesagt: „Ich möchte meinen Glauben nicht verstecken, der mir Kraft gibt. Ich kann doch nicht sonntags in der Kirche das Evangelium hören, und in der Woche nichts davon wissen wollen.“ Dieser Mann ist immer wieder aufgefallen. Er hatte Grundsätze, von denen er nicht abwich. Das regte andere auf. Sie fanden die Zusammenarbeit manchmal schwierig. Ich finde, es kann gar nicht genug Christen geben, die so gradlinig leben, wie Jesus es gelehrt hat. Es kann überhaupt nicht genug Christen geben, der Welt zuliebe.
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Erstellt am: 17.07.2012 16:27 Uhr
