Gemeindereferentin Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Am Ende haben sie ihm den Kopf abgeschlagen. Todesstrafe wegen Religionsausübung und Hochverrat. Dabei hatte der Mönch Valentin nur getan, was heute für die Kirche selbstverständlich ist: verlobte Paare hat er gesegnet und nach christlichem Ritus getraut. Eine kirchliche Hochzeit war aber damals verboten – ein römisches Gesetz von Kaiser Claudius dem Zweiten galt auch im dritten Jahrhundert noch.
Vielleicht war es ja auch verboten, Menschen in Partnerschaftskrisen zu beraten und ihnen zu helfen. Valentin hat es anscheinend ebenfalls erfolgreich praktiziert. Und angeblich hat er allen, die bei ihm Hilfe und Trost suchten, jeweils eine Blume aus seinem Garten geschenkt. Eine freundliche, liebevolle Geste.
Dass heute, am Valentinstag, Blumen verschenkt werden, das ist noch ein viel älterer Brauch: der 14. Februar war bei den Römern der Göttin Juno vorbehalten, die auch zuständig war für den Schutz von Ehe und Familie. Fromme Römer opferten der Juno im Tempel Blumen – und Männer schenkten ihren Ehefrauen und Geliebten – Blumensträuße.
Ob dann später ein männlicher Heiliger – Valentin – die Stelle der weiblichen Gottheit Juno übernommen hat? Das alles ist reine Spekulation. Oder hat einfach nur das gemeinsame Datum die beiden Feste verbunden? Oder die Tatsache, dass Mitte Februar – wo ja für viele Vögel die Paarungszeit beginnt – auch manche Menschen wieder anfangen, Frühlingsgefühle zu spüren?
Irgendwie kam einfach alles zusammen. Die deutschen Blumenhändler jedenfalls haben 1950 für den Valentinstag als „Blumenschenketag“ aus Amerika nur die roten Herzen übernommen. Valentinstag war schon lange da. Glückwünsche am Valentinstag für alle frisch Verliebten und für die, deren Liebe schon Alltag ist. Wenn‘s gerade kriselt, hilft vielleicht ein Blumenstrauß oder die Fürbitte des heiligen Valentin. Oder aber auch das Erinnern an den einmal gemeinsam geschlossenen Bund fürs Leben. Dass menschliche Beziehungen Zeichen und Symbole brauchen, ist nichts Neues. Der Valentinstag kann so ein Zeichen sein, oder aber sie lassen sich wieder neu auf den Segen Gottes ein, und setzen so in ihrer Partnerschaft ein bewusstes Zeichen, das da heißt: Wir möchten unsere Partnerschaft unter den Schutz Gottes stellen, wir möchten seine Liebe nicht nur einzeln erfahren können, sondern als Paar gemeinsam aus der Liebe Gottes heraus leben. Wir möchten unsere Liebe vor Gott tragen, und wir vertrauen darauf, dass er sie annimmt.
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Erstellt am: 14.02.2012 04:08 Uhr