Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen verehrte Schwestern und Brüder!
Ich habe Ihnen gestern ja schon gesagt, dass ich Ihnen in dieser Woche von Menschen erzählen möchte bzw. Menschen selbst zu Wort kommen lassen möchte, wie sie Gott in ihrem Leben erfahren haben. Es sind Geschichten, die ich im „Buch des Lebens“ gefunden habe, einer Publikation, in der sogenannte „ganz normale Menschen“ von ihren Gotteserfahrungen berichten. Also weder Promis noch irgendwelche Kirchenprofis. Aber ich finde diese, ihre Geschichten so beeindruckend, dass ich sie weiter erzählen möchte. Zum Beispiel die der 38jährigen Beate :
«Als meine Tochter Ina-Marie geboren wurde, hatte ich schon eine schwere Schwangerschaft hinter mir. Beruflich lagen auch harte Zeiten hinter mir und das forderte seinen Preis. Ich bekam Alpträume, in denen immer wieder meinem Baby etwas zustieß. Und immer wieder war ich es, die versagte, wenn ich es retten wollte. Der Kinderwagen wurde in meinen Träumen von einem Auto überrollt, ich fiel mit ihm die Treppe herunter, es ging sogar so weit, dass ich anfing zu schlafwandeln. Meine Unfähigkeit auf mein Kind ausreichend acht zu geben, dass ihm nichts zustieß, ließ mich keine Ruhe mehr finden. Ich erzählte meiner Mutter von meinen Ängsten und sie brachte es mit einem Satz fertig, mir meine Ruhe wiederzugeben. Sie sagte nämlich: ‘Warum vertraust du dein Kind nicht den Händen Gottes an, dass er es schützt und hält?’ In diesem Moment legte ich all meine Sorgen und Ängste genau in diese Hände und mit ihnen mein Kind. Gottvertrauen, dass war es, was meine Mutter mir riet. Und ich war beschämt, dass ich in meiner ganzen Selbstbestimmtheit und ‘Natürlich schaff ich das –Haltung’ nicht selbst darauf gekommen bin. Und dieses Loslassenkönnen zeigte sofortigen Erfolg. Mit diesem Tag verschwanden meine Alpträume, das Schlafwandeln hörte auf und ich war endlich fähig ohne Ängste mein Kind zu halten und zu lieben.»
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Erstellt am: 09.07.2013 09:22 Uhr