Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Schwestern und Brüder!
Namen sind mehr als nur Schall und Rauch, das wissen wir alle, aber in dieser Woche Zündfunken, die ich Simon, dem Freund und Lehrling Jesu gewidmet habe, ist mir dies wieder einmal stark bewusst geworden. Simon, den wir auch unter dem Namen Petrus oder Simon Petrus kennen, hat also verschiedene Namen. Simon ist sein Geburtsname; ganz korrekt sogar, Simon Sohn des Jonas, eine damals durchaus übliche Namensgebung, die dem anderen die Herkunft eines Menschen etwas näher erläutern sollte. Warum also, nennt Jesus ihn dann Petrus?
Als Jesus Simon zu seinem Jünger macht, sagt er ihm gleich zu Anfang, was er mit ihm vorhat, “du sollst Petrus – Fels heißen, der Fels, auf dem nachher die Gemeinde steht”, natürlich hatte das Simon Petrus noch nicht wirklich verstanden. Also ist Petrus mehr als ein Name – eine Berufung sozusagen und Jesus gebraucht den Namen “Petrus” immer wieder, wenn Petrus sich gemäß seiner Berufung verhält. Jetzt gab es aber auch genügend Beispiele im Leben von Petrus, in denen er sich noch nicht entsprechend seiner Berufung benahm. In diesen Situationen nennt ihn Jesus “Simon”. Simon als Name und als Zeichen seiner alten Natur.
Immer wieder fiel Simon in sein altes, bekanntes Muster zurück; immer wieder verlor er den Mut, sich an Neues zu machen, an Verkrustungen zu kratzen, seine wirkliche Überzeugung kundzutun. Im Laufe seines Lebens musste er als Jünger Jesu einige sehr heftige Erfahrungen machen, die ihm halfen, später ein “wahrer Petrus” zu sein. Ein Mann, der von Jesus geschliffen und gefeilt wurde in seiner Persönlichkeit, um den Menschen der ersten Gemeinde mutig und entschlossen voranzugehen. Aber bis es wirklich so weit war, dass Simon Petrus wirklich Petrus war, musste er selbst auch noch viele Rückschläge hinnehmen. Simon war immer der harte Kerl, unbändig, bodenständig, harte Schale aber weicher Kern. Petrus dagegen ist nach den Vorstellungen Jesu ein umsichtiger, geläuterter Mann, der genau weiß wo es lang geht, der vorweg geht und anderen hilft, ihren eigenen Weg zu finden. Es dauerte seine Zeit bis aus Simon Petrus wurde, aber an Pfingsten hat er es allen gezeigt. Er war der Anführer der 12 Freunde Jesu – mutig, ohne Angst und offen – aber trotzdem so menschlich, und das macht mir Petrus so sympathisch.
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Erstellt am: 04.10.2013 11:35 Uhr