Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Kann eine Fußballweltmeisterschaft wahrhaft göttlich sein? Darf sie das? Oder können einzelne Spiele der verschiedenen Mannschaften oder einzelne Spieler so betitelt werden? Für die Fans geht das durchaus. Sie sehen das wohl so. Aber kann man wirklich göttlich spielen? Vielleicht mal ab und zu, aber sicher nicht immer. Namhafte Fußballnationen mussten erkennen, dass der Name allein, und die Leistungen der vergangen Jahre und Jahrzehnte in einem solchen Fall auch nicht weiterhelfen können. Aber gibt es das heutzutage überhaupt noch, kleine und große Fußballnationen? Hat da nicht auch die Globalisierung bereits Einzug gehalten? Aber was es gibt, und was mich immer wieder sehr fasziniert, sind der Einsatz und der Elan, mit dem manche Mannschaften im Spiel auftreten. Geschlossen, als eine Einheit, füreinander kämpfen, dem anderen helfen und sich durch nichts, aber auch gar nichts klein kriegen lassen. Und das gilt vor allem für die Mannschaften, denen alle klugen Köpfe im Voraus dies gar nicht zugetraut haben. Aber sie, sie trauen es sich zu. Und dann sind da noch die anderen, hoch gehandelt, Spieler, die durch eine „Arbeit“ von maximal fünf Wochen weitaus mehr verdienen, als die meisten im ganzen Jahr, die wohl aber immer ihrer Form hinterher laufen. Was alles für Entschuldigungen durch die Mikrofone abgegeben werden. Oder kann es gar sein, dass nur der sogenannte „Kleine“ kämpft, da er ja eh nichts mehr zu verlieren hat, die großen aber meinen, eh alles in der Tasche zu haben, und alle in die selbige stecken zu können. Wahrhaft göttlich, – bis jetzt waren es die Spiele für mich noch nicht, vielleicht erleben wir es ja noch am heutigen Abend. Wünschen würde ich es mir schon, dass dabei göttliche Eigenschaften zu erkennen wären, denn Hingabe, Enthusiasmus, Bereitschaft, sich für den anderen einzusetzen, machen Menschen glücklich. Und wahrhaft glückliche Menschen sind für mich göttliche Menschen. Etwas wahrhaft göttliches können wir allerdings derzeit außerhalb des Spielfeldes erleben, nämlich das, was auf den Public – Viewing Plätzen geschieht. Dieses Gemeinschaftserlebnis, hinweg über Nationalitäten und Religionen, das ist für mich wahrhaft göttlich, und deshalb glaube ich ganz fest daran, dass der liebe Gott auch dieses Mal Spaß an der Weltmeisterschaft hat.
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Erstellt am: 30.06.2014 10:33 Uhr