Zündfunke, 27.03.12

Gemeindereferentin Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz

Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
„Meine Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich wohl will“, diese Klage zieht sich als immer wiederkehrender Satz durch die bekannte Erzählung: „Vom Fischer und seiner Frau“, der Gebrüder Grimm. Ihr Inhalt ist rasch wiedergegeben. Der sprechende Butt, den der Fischer am Leben lässt, will ihm aus Dankbarkeit alle seine Wünsche erfüllen.
Seine Frau treibt ihn zu immer maßloseren Forderungen, und am Ende sitzen sie wieder in der armseligen Fischerhütte, wie am Anfang der Geschichte.
Bei dieser Geschichte stellt sich mir die Frage: Was ist überhaupt das Wichtigste im Leben, und ganz speziell in meinem Leben? Was stellt sich unterm Strich als das letzthin Entscheidende für mich heraus? Will ich etwas für mich erreichen, meine Ziele und Vorstellungen in die Realität umsetzen, oder lasse ich mich beeinflussen von allen möglichen Dingen und vor allem vom sogenannten „Zeitgeist“?
Im Alten Testament gibt es eine Episode, wo Gott der Herr dem König Salomo im Traum erscheint und ihm einen Wunsch freistellt. Salomo bittet nur um die Fähigkeiten, die er braucht, um sein Amt als König gut ausüben zu können. Das gefällt Gott, und er schenkt ihm neben dem erbetenen weisen und verständigen Herzen, Reichtum und Ehre als Zugabe obendrein. (1Kön, 3,2-15)
Was maßlose Wünsche anrichten können, das macht uns das anfangs erwähnte Märchen deutlich. Wie ein wirklich weiser Wunsch aussehen kann und welche vielfältigen Fortsetzungen er haben kann, das können wir am Beispiel des Königs Salomo erkennen. Ich finde, dass diese Gedanken auch heute noch nichts an Aktualität verloren haben. Im Gegenteil: Mehr als je zuvor müssen wir uns mit genau dieser Problematik auseinandersetzen, um Wege zu finden, wie wir ein geglücktes und erfülltes Leben leben können; was ja ohne Zweifel jeder und jede anstrebt und, was für jeden wünschenswert ist; ein geglücktes Leben zwar, aber nicht auf Kosten anderer, und vor allem nicht auf Kosten Schwächerer. Genau an uns alle also richtet sich der Appell, klug, besonnen und wohl überlegt sich einen wirklich wichtigen Sinn im je eigenen Leben zu suchen, der nicht auf Äußerlichkeiten, Ansehen und Macht beruht, sondern der uns hilft unser Leben in Freude und in wirklicher Fülle, in einer vom Herzen oder der Seele erlangten Fülle zu leben.

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Erstellt am: 27.03.2012 01:30 Uhr

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