Zündfunke, 26.09.13

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Fast drei Jahre gehört Simon, der Fischer, nun schon zur Gefolgschaft Jesu. Bei ihm lernt er das Leben und Gott kennen. Man könnte also sagen: Simon geht bei Jesus in die Lehre. Und Jesus ist kein einfacher Lehrmeister. Wer bei ihm in die Lehre geht, muss lernen zu provozieren und anzuecken. Und er muss damit leben, dass sich viele von einem distanzieren.
Jesus sagt deshalb von sich selber: „Es gibt nicht wenige, die halten mich für einen ziemlich schrägen Vogel“. „Die einen halten mich für einen Nichtsnutz, die anderen für einen Drückeberger. Die einen für einen politischen Querkopf, die anderen für einen religiösen Spinner. Manche sagen, ich würde mich in der sozialen Hängematte ausruhen, andere, ich hätte einen schlechten Einfluss auf junge Leute.“ Und Jesus fragt seine Lehrlinge, was sie dazu meinen. Und er fragt auch Simon!
Und für Simon wird alles auf einmal ganz klar und deutlich. Immer mehr erkennt er die Aufgabe, die Jesus übernommen hat, erkennt die Absicht, die hinter dem Tun Jesu steckt. Jesus ist für ihn so etwas wie ein Botschafter, ein Botschafter Gottes. Und ihm fällt dann ein Erlebnis ein, das er mit Jesus und einem blinden Kind hatte. Die Eltern dieses blinden Kindes baten Jesus einmal, ihnen zu erklären, was sie in ihrem Leben falsch gemacht, oder welche Schuld sie auf sich geladen hätten, da Gott sie mit einem behinderten Kind strafe. Die Antwort Jesu auf eine solch schwerwiegende, lebensbestimmende Frage ist für Simon zu überaus großer Bedeutung geworden.
Denn Jesus versuchte den Eltern zu erklären, dass eine Behinderung keine Strafe Gottes ist, dass Gott ein Liebender ist und kein Strafender und, dass ein Kind niemals eine Strafe, schon gar keine Strafe Gottes sein kann. Jesus nimmt mit dieser Antwort auf die Frage der Eltern ihnen eine große Last von den Schultern und ermöglicht dadurch ein neues, befreiteres Zusammenleben in gerade dieser Familie. Für Simon ist diese Antwort eine Revolution und dadurch eine Befreiung. Sie befreit ihn von seinem gelernten, althergebrachten Denken und führt in näher zu Gott heran. Auch deshalb ist Jesus für Simon ein Botschafter Gottes.

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Erstellt am: 26.09.2013 12:44 Uhr

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