Zündfunke, 26.03.12

Gemeindereferentin Andrea Bolz
Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz

Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Darf ich Ihnen zu Beginn der neuen Woche Herrn Kurz – Knapp vorstellen? Ja, ich nenne ihn nun einfach mal so. Eigentlich könnte er ganz anders heißen, meinetwegen so wie sie und ich. Egal, die Leute sagen jedenfalls Herr Kurz – Knapp zu ihm, weil er halt immer so knapp dran ist – vor allem montags.
Montags ist ganz besonders Kurz – Knapp Tag. Und wie. Schon gestern Abend hat Herr Kurz – Knapp an den Montagmorgen gedacht, ob er wohl rechtzeitig aufwacht, und nicht zu spät kommt, nicht den Bus verpasst, ob die Ampeln wieder mal alle rot sind, die Schalter noch geschlossen, der Laden noch nicht geöffnet oder schon wieder verschlossen..??? Deshalb ist Herr Kurz – Knapp immer auf Trapp – vor allem montags. Immer hat er Angst, es sei schon viertel vor oder halb schon vorbei, irgendwie immer 5 vor 12, also kurz vor knapp.
Und so ist es kein Wunder, dass es Herrn Kurz – Knapp montags einfach schlecht geht. Vor lauter Sorge und Kummer wie das heute geht, wenn es denn geht – wie es vorbei geht. Kann sein, dass Sie ihn nachher im Treppenhaus, auf der Straße, beim Bäcker an der Haltestelle oder am Schalter treffen. Passen sie auf, er wird es eilig haben und Ihnen kaum die Zeit bieten, womöglich beachtet er sie gar nicht. Aber sie, sie werden ihn sofort erkennen.
Schauen Sie ihn liebevoll an, nichts braucht er mehr, als einen barmherzigen Blick, ein freundliches Lächeln; glauben sie mir, das tut ihm gut.
Deshalb gebe ich heute allen Herren und auch Frauen Kurz  – Knapp ein Gebet von Jörg Zink mit in den Tag:
„Herr meiner Stunden und meiner Jahre, du hast mir viel Zeit gegeben. Sie liegt hinter mir und sie liegt vor mir. Sie war mein und wird mein und ich habe sie von dir. Ich danke für  jeden Schlag der Uhr und für jeden Morgen, den ich sehe. Ich bitte dich um Gelassenheit, jede Stunde zu füllen. Ich bitte dich, dass ich ein wenig dieser Zeit freihalten darf von Befehl und Pflicht, ein wenig für Stille, ein wenig für das Spiel, ein wenig für die Menschen, die einen Tröster brauchen. Ich bitte dich um Sorgfalt, dass ich meine Zeit nicht totschlage, nicht verderbe. Jede Stunde ist ein Streifen Land. Ich möchte ihn aufreißen mit dem Pflug, und Liebe hinein werfen, gute Gedanken und Gespräche, damit Frucht wächst. Segne DU meinen Tag. Amen“.

Infos unter:

Erstellt am: 26.03.2012 17:13 Uhr

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