Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Kennen Sie das auch von sich selbst, liebe Schwestern und Brüder, irgendetwas hat sie in ihren Bann gezogen, sie sind von jemand oder etwas begeistert, ja sie stehen plötzlich unter Strom und brennen lichterloh – und jetzt lass ich einmal ganz bewusst das Gefühl des Verliebtseins, bei dem solche Gefühle ja auch 100% passen, außen vor, darum geht es mir nicht. Aber trotz und alledem – dieses Feuer und Flamme für etwas oder jemanden sein, ist ein tolles Gefühl. Es verleiht einem die sprichwörtlichen und werbegeschädigten Flügel. Alles ist plötzlich so einfach – oder scheint es zumindest so. Und genau da kann es sehr gefährlich für den brennenden Menschen werden. Er rennt los, ohne nachzudenken, er gibt auf, was ihm bisher wichtig und bedeutsam war. Er wirft alles bisherige über Bord. Und dann – irgendwann wird die Flamme kleiner – dann erscheint das Neue eben nicht mehr so im hellen und strahlenden Licht. Dann wird auch diese neue Wirklichkeit nüchtern betrachtet, und das eigene Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, mit den Erfolgen und dem Versagen wieder direkt gesehen. Und dann kann der Absturz ganz gewaltig werden – muss aber nicht, denn nicht nur die Ziele, die wir uns setzen, machen unser Leben aus, sondern auch die Wege, die zu diesem unserem Ziel führen.
Ich möchte in dieser Woche mit ihnen gemeinsam einen Lebensweg betrachten, der alles andere als einfach war. Ein Lebensweg, der eben nicht eindeutig, klar, eben und gradlinig verlief, ein total normaler Lebensweg eben, mit allen Höhen und Tiefen. Ein Lebensweg, ein Leben eines Menschen das geplant und durchdacht war, und sich plötzlich wie aus heiterem Himmel total veränderte, zum Unverständnis der Mitmenschen wurde – und manchmal so glaube ich von dem Menschen selbst nicht richtig verstanden und vor allem nicht einzuordnen war. Ein Leben von Feuer und Flammen umgeben, aber auch von Himmel und Hölle. Ich spreche von Simon dem Fischer, einem der ersten Freunde Jesu, der Menschenfischer genannt wird. Sympathisch war er mir schon immer – weil so normal, aber so richtig liebenswürdig ist er mir während der Vorbereitungen auf diese Woche geworden. Wenn sie sich mit mir auf diesen Weg begeben können – vielleicht ergeht es Ihnen ja ähnlich?
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Erstellt am: 24.09.2013 12:14 Uhr