Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Einen guten Wochenanfang Ihnen allen, liebe Schwestern und Brüder!
„Ein kleiner Schritt nur für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.“ Sie erinnern sich? Richtig, das waren die ersten Worte eines Menschen auf dem Mond. Gesprochen von Neill Armstrong – heute vor 45 Jahren. Niemand von uns hat wohl diese Nacht vergessen, in der weltweit über eine Milliarde Menschen gebannt diesem Ereignis per Fernsehschaltung beigewohnt hatten. Die Astronauten von Apollo 11 hatten der Menschheit einen Traum erfüllt und ihre Nationalität war dabei zur Nebensache geworden. Wir MENSCHEN hatten das geschafft und der Bildschirm gab uns das Gefühl ganz intensiv dabei gewesen zu sein. Ich meine, es gibt nicht viele Ereignisse, die uns alle auf der Welt in einem einzigen Moment so zusammenrücken lassen, wie dieses – obgleich ja unser Planet, Dank der Medien, zu einem globalen Dorf geworden ist. Solche einmaligen Bilder prägen sich tief in uns ein. Noch Jahrzehnte später erinnern wir uns genau, wo wir waren und was wir gemacht haben, als es passierte: ob das nun diese erste Mondlandung war, der Fall der Mauer am 9. November 1989 oder auch die Terroranschläge vom 11. September 2001.
Auch im Leben der Kirche gibt es genau solche kollektive Erlebnisse. Z.B. die Wahl eines Papstes, die Eröffnung eines Konzils, große Wallfahrten oder auch Kirchentage, wie erst vor kurzem in Regensburg. Solche außergewöhnlichen Ereignisse sind keine bloßen „Events“, die man kurz mitnimmt und bereits morgen wieder vergessen hat. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit, des dabei Seins, ist ein kostbares Geschenk. Ich stehe nicht allein mit meinem Glauben, meinem Fühlen und Denken; vielmehr weiß ich mich getragen von einer weltumspannenden Gemeinschaft. Jugendliche können zum Beispiel auch bei den Weltjugendtagen erfahren oder den Diözesanen Jugendtagen, die allüberall abgehalten werden. Sicherlich: Die Entscheidung für den Glauben ist immer eine ganz persönliche; aber der Christ glaubt ja nicht für sich allein, sondern immer auch in der Gemeinschaft des ganzen Gottesvolkes. Es bedarf der gemeinsamen Erfahrung, des wechselseitigen Mutmachens. Auf diese Weise lassen sich Menschen begeistern – zumal junge Leute. So war es auch damals beim ersten Pfingstfest in Jerusalem und so wird es – hoffentlich – auch wieder werden beim nächsten Event – sei es nun der Weltjugendtag 2016 in Krakau, ein noch zu vereinbarender ökumenischer Kirchentag zum Reformationsjubiläum 2017 oder auch eines der wunderschönen Treffen in Taizé.
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Erstellt am: 22.07.2014 19:06 Uhr