Zündfunke, 21.02.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebes Leben, fang mich ein, halt mich an die Erde. Kann doch, was ich bin, nur sein, wenn ich es auch werde.
Gib mir Tränen, gib mir Mut, und von allem mehr. Mach’ mich böse oder gut,
nur nie ungefähr. Liebes Leben, abgemacht? Darfst mir nicht verfliegen. Hab noch so viel Mitternacht sprachlos vor mir liegen“!
Ein Lied von Konstantin Wecker. Es geht mir immer wieder durch den Sinn. „Gib mir Tränen, gib mir Mut und von allem mehr, mach mich böse oder gut… nur nie ungefähr.“ Böse oder gut – darüber stolper´ ich, – das ist für mich keine echte Alternative. …aber dieses “nur nie ungefähr“…das würde ich grad so unterschreiben. Dem kann ich aus tiefster Seele zustimmen. Lass mich keine sein, die wischi waschi ist, nicht kalt, nicht warm, die sich ständig mit “vielleicht“…“vielleicht auch nicht“ durchs Leben mogelt, keinen Standpunkt hat und sich vor klaren Entscheidungen drückt. –  Oder, was für mich  mindestens genauso schlimm ist: so furchtbar ausgeglichen.
So erstrebenswert es sein kann – ausgeglichen zu sein- keine Frage, so tödlich erscheint es mir, wenn dieses ausgeglichen sein mit emotionslos, oder gleichgültig sein einhergeht. Dann schon lieber Tränen und Mut. Spüren, ob ich glücklich oder traurig bin. „Nie-ungefähr-sein“-  das hat für mich etwas mit dem Wunsch Jesu zu tun, dass wir Salz der Erde sein sollen. Salz hat Geschmack. Es schmeckt eindeutig salzig, ist nicht fad. Salz sein, das bedeutet: dem  nicht gleichgültig gegenüberstehen, was in meiner kleinen und der großen Welt passiert. Und so wie ich Jesus und sein Evangelium verstehe, heißt das auch:  mich einbringen in die Welt, mit dem was ich bin, Stellung beziehen, wo Unrecht geschieht, mutig sein, wo es gilt, Farbe zu bekennen  und wahrhaftig zu bleiben mir selbst und anderen gegenüber. 
„Liebes Leben, fang mich ein, halt mich an die Erde. Kann doch, was ich bin, nur sein, wenn ich es auch werde.
Gib mir Tränen, gib mir Mut, und von allem mehr. Mach’ mich böse oder gut,
nur nie ungefähr“.

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Erstellt am: 23.02.2014 17:19 Uhr

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