Liebe Schwestern und Brüder!
Wer von uns verbindet denn heute noch bei dem Begriff Ausspannen, das Ausspannen der Pferde vom Wagen, damit sie in den Stall oder auf die Weide können? Ich glaube, so gut wie niemand mehr, vor allem dann nicht, wenn wir uns im Urlaub befinden. Denn Ausspannen gehört zum Urlaub wie das Amen in der Kirche. Aber könnten wir Ausspannen nicht auch so definieren: Wir verlassen in der Zeit des Urlaubs für gewisse Zeit die Tretmühle von Arbeit und Stress und strecken alle Viere von uns.
Das Wort Ruhe spielt in der Bibel eine wesentliche Rolle. Schon Gott ruhte am siebten Tag, nachdem er seine Schöpfung vollendet hat. Dieser Tag wurde als heiliger oder gesegneter Tag angesehen, an dem niemand arbeiten sollte. Wobei wir wissen, dass das so einfach nun auch wieder nicht geht. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass es durchaus im Sinne Gottes ist, sich einen Urlaub zu gönnen.
Auch Jesus ruhte, wenn er – sagen wir mal von seinen „Dienstreisen“ nach Hause kam, das aber hat ebenfalls nichts mit Urlaub zu tun.
Und wir hören in der Bibel von einer letzten Ruhe, von dem Ausruhen nach den Mühen des Lebens. Und deshalb beten wir bis heute folgendermaßen für einen Verstorbenen: „O Herr gib ihm die ewige Ruhe,…….“
Damit ist sicherlich auch nicht ein Dauerurlaub gemeint, sondern ein Ausspannen und Ablegen all der Mühsal und Plage, die einen Menschen sein irdisches Leben lang begleitet haben können.
Diese Ruhe werden wir auch im Urlaub niemals erreichen, sie wird uns einmal im Himmel oder in der ewigen Seligkeit zuteilwerden. Urlaub, Sonn- und freie Tage wären aber so schon mal ein Vorgeschmack dieser ewigen Ruhe, in dem das Herz Freude finden kann.
(nach einer Idee von Hans-Dieter Stolze: Urlaub – das Herz hat Ausgang)
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Erstellt am: 22.07.2014 18:51 Uhr