Andrea Bolz, Gemd.-Ref.
Deutschsprachige Katholische Gemeinde, Puerto de la Cruz
Dienstag, 13.12.2011
Einen wunderschönen guten Morgen, wünsche ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder!
Kennen sie dieses Gefühl: Sie kommen an ein Haus und wollen jemand überraschenderweise besuchen. Fenster und Türen sind verschlossen. Sie klingeln, aber niemand öffnet ihnen die Tür. Dabei haben sie das Gefühl, es müsste eigentlich jemand zuhause sein. Sie spüren das, können sich aber nicht erklären, warum das so ist. Sie gehen um das Haus herum, alles ist ordentlich abgeschlossen, zugeschlossen, nicht mal durch ein Fenster können sie schauen, weil die Gardinen ordentlich vorgezogen sind. Das Haus wirkt leer und abgeschlossen, ja in sich ver-schlossen.
Dann aber wiederum ein anderes Erlebnis, das ihnen in Erinnerung bleibt. Sie gehen durch die Stadt, es wird langsam dunkel. Überall gehen die Lichter an. Auch in den Wohnungen überall um sie herum. Sie bleiben vor einem Schaufenster stehen. Irgendetwas zwingt sie, ihren Blick nach oben zu richten. Da sehen sie, wie jemand, den sie nicht kennen, in seiner Küche werkelt. Sie schauen ihm zu. Plötzlich bemerkt ihr Gegenüber, dass er beobachtet wird, er schaut sie an und lächelt, und sie, sie lächeln zurück.
Zwei Beispiele, die sich so oder ähnlich täglich in unserm Leben ereignen könnten. Offene oder geschlossene Türen treffen wir täglich an. Manchmal fühlen wir uns wie vor den Kopf gestoßen, weil uns eine Tür verschlossen bleibt, weil wir damit nicht gerechnet haben und wir es uns auch nicht erklären können, warum das so ist. Offene Menschen haben meist auch offene Türen, sie sind für andere da, sie gehen ein Stück ihres Lebensweges gerne und bereitwillig mit anderen, und manchmal muss man solche Menschen vor sich selbst schützen, indem man von außen die Tür zumacht.
Advent – eine Zeit der hoffentlich offenen Türen. Advent – eine Zeit, in der ich mir überlege, habe ich in meinem Umfeld Platz für den menschenfreundlichen Gott. Schaffe ich mir Raum, damit ich an Weihnachten eine offene Tür haben kann? Vor 2000 Jahren sprach ein junges, einfaches Mädchen folgende Worte: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“ Maria hat ihre Tür, ihre Herzenstür aufgemacht, damit Gott zu ihr kommen konnte.
Ich wünsche Ihnen, dass auch sie ihren Türöffner rechtzeitig betätigen können, um ihre Tür aufzumachen.
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Erstellt am: 13.12.2011 09:04 Uhr
