Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Kennen sie auch dieses Gefühl, das einem den Eindruck vermittelt, als ob man gegen Mauern rennt? Ich würde ja gerne etwas Neues versuchen, ich habe da so eine Idee, wie man irgendetwas verbessern könnte – aber nichts geht. „Da könnte ja jeder kommen“; sagen die Anderen, oder „Wo kämen wir denn da hin? Werde erst mal richtig erwachsen, oder lernen Sie erst mal richtig unsere Sprache! Für Frauen ist das nichts, bekommen wir zu hören, was bilden Sie sich eigentlich ein, wer Sie sind, was maßen Sie sich da an“!
Überall Mauern. Da hat man eine tolle Idee, ist von dieser Idee begeister, aber man kommt nicht weiter, alle Anderen winken ab,sind von dieser Idee alles andere als angetan.
In der Bibel gibt es auch so eine ähnliche Geschichte. Da wird von einer Frau erzählt, die für ihre kranke Tochter Hilfe braucht. Als alleinstehend wird sie uns beschrieben, wahrscheinlich also auch mittellos, eine Ausländerin noch dazu. Aber ihre Tochter braucht Hilfe. Sie geht also zu einem bekannten Heiler, fleht ihn an, ihr zu helfen. Doch der reagiert zuerst gar nicht. Seinen Helfern geht die Frau auf die Nerven. „Hilf ihr doch endlich, damit sie Ruhe gibt“, sagen sie. „Ich habe genug mit meinen eigenen Patienten zu tun“, antwortet der Heiler. Aber die Frau lässt nicht locker. Da wird er wütend. „Man nimmt den Kindern doch auch nicht das Brot und gibt es den Hunden“! Die Frau muss diese unglaubliche Äußerung gehört haben. Wie sie sich dabei wohl gefühlt hat? Spätestens jetzt müsste sie doch erkennen, es hat keinen Zweck, gegen diese Mauern anzurennen.
Aber die Frau gibt nicht auf. Sie weiß: das hier, der hier ist ihre Chance. Eine andere hat sie nicht. Und sie reagiert verblüffend gelassen: „Ja“, sagt sie, „aber auch die Hunde leben von dem, was vom Tisch der Herren herunterfällt“. Da hat sie ihn überzeugt, den sturen Heiler. „Dein Vertrauen ist groß“! staunt er. „Was du willst, soll geschehen“! Und ihre Tochter wird gesund.
Wenn man gegen Mauern rennt, einem niemand eine Chance geben will – dann hilft nur noch Vertrauen. Vertrauen und Hartnäckigkeit. Weil die Frau so sicher ist, dass der Heiler ihr helfen kann, deshalb gibt sie nicht auf. Dieser Heiler übrigens war Jesus. So geschehen ist das eine zum Nachdenken anregende Geschichte. Das Vertrauen dieser Frau hat Jesus eines Besseren belehrt. Und die Frau, sie hat auf Jesus, den Gottesmann vertraut. Dieses Verhalten wird ausdrücklich „zur Nachahmung empfohlen“!
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Erstellt am: 14.05.2014 10:09 Uhr