Vor Jahren habe ich einmal in der Schweiz an einem Seminar mit der Sterbforscherin Elisabeth Kübler-Ross teilgenommen. Thema des Seminars war: „Befreiung aus den Ängsten.“ Damals wurde mir bewusst, dass es viele Ängste gibt, in die wir verstrickt sind. Da ist nicht bloß die Angst vor dem Sterben und die Angst um unsere Nächsten, sondern auch im zwischenmenschlichen Bereich gibt es vielerlei Ängste, die uns unfrei machen. Angst, was immer sie sein mag, engt unser Leben ein und hindert uns, dem anderen offen zu begegnen. Im Lateinischen heißt Angst „angina“, was mit Enge übersetzt werden kann. Im Seminar stellte eine Mutter die Frage: „Wie kann ich meiner Tochter die Angst vor dem Sterben nehmen?“ Elisabeth Kübler- Ross gab die einfache Antwort: „Du kannst ihr die Angst nehmen, indem du deine eigene Angst bearbeitest.“
Auch in der Bibel geht es um die Bearbeitung und Überwindung von den vielen Ängsten,die mit dem Leben gegeben sind. Ein Bibelforscher hat festgestellt, dass es 365 Bibelverse gibt, die mit den Worten beginnen: „Fürchte dich nicht“. Die Zusage, dass wir keine Angst zu haben brauchen, gilt für jeden Tag neu.
Als ich die Konfirmanden einmal im Unterricht fragte, was ihnen bei Ängsten hilft, nannten sie vertraute Menschen, mit denen sie darüber reden könnten.
Ja, es ist Liebe, die uns hilft, Ängste zu überwinden. Neben der Liebe, die in der Mitte der Botschaft Jesu steht, hilft uns das Gottvertrauen, aus dem Jesus lebte. Wo wir auf Gott vertrauen und uns in seiner Nähe wisssen, da verlieren wir unsere Ängste, zumindest lernen wir, damit zu leben. In diesem Gottvertrauen konnte Paulus im 2.Korintherbrief schreiben: “ Wir sind von allen Seiten bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange,aber wir verzagen nicht.“ (2.Kor.4,8). Ich wünsche mir und Ihnen, liebe Zuhörer, Menschen, mit denen wir über Ängste reden können und ein Gottvertrauen, das uns zum Leben befreit.
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Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr