Wenn unser Leben gelingen soll, dann braucht es mehr als unser Wollen und Machen. Es muss etwas hinzukommen, das über unser Tun und Lassen hinausgeht und das in der Bibel Segen genannt wird. In einem alten Gesangbuchlied heißt es: „Alles ist an Gottes Segen und an seiner Gnad gelegen über alles Geld und Gut.“ Und so ist es auch.
Der Segen Gottes begleitet unser Leben von der Geburt bis zum Grab, ob uns das bewusst ist oder nicht. Er wird uns Christen zugesprochen bei der Taufe; wir empfangen den Segen beim Eintritt ins Erwachsenenleben. – bei der Firmung oder bei der Konfirmation. Wenn wir heiraten, wird uns Gottes Segen mit auf den gemeinsamen Lebensweg gegeben. Und selbst am Ende wird uns Gottes Segen zugesprochen, sei es beim Sterben oder bei der Trauerfeier.
Im Allgäu, wo ich herkomme, betrat ich in einem Pflegeheim ein Zimmer, in dem gerade ein Patient verstorben war. Wie hilfreich war es da für die Angehörigen, sich mit einem Abschiedssegen von dem eben Verstorbenen zu verabschieden.
Aber nicht nur in wichtigen Lebensabschnitten werden wir an Gottes Segen erinnert, sondern mitten im Alltag, wenn wir einander grüßen oder uns verabschieden. “Behüt dich Gott“ oder „Adieu“ – Gott mit dir – sind im Grunde Segensworte, die auf Gott und sein Wirken hinweisen. Solche Grußworte sind, wenn wir sie von Herzen sprechen oder hören, mehr als „fromme“ Wünsche. Sie sind im Grunde Zusagen Gottes, die uns Kraft geben und zum Gelingen des Lebens beitragen .
Wenn wir einen Gottesdienst besuchen, werden wir mit einem Segenswort entlassen. In der Regel ist es ein dreifaches Segenswort, das auch „Aaronitischer Segen“ genannt wird, weil es auf den Priester Aaron zurückgeht. Nach biblischer Überlieferung ist es Gott selbst , der den Segen spendet und der durch seine Beauftragten die Segensworte zusprechen lässt: „
Der Herr segne dich und behüte dich;
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.“
Dieser Segen bezieht sich auf unser äußeres Wohlergehen und unser inwendiges Heilwerden.
Gott selbst schenke uns in Jesus Christus, dass wir offen bleiben für Sein segnendes Wirken.
Helmut Müller Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Teneriffa Nord
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Erstellt am: 16.08.2013 13:08 Uhr