Einen guten und gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, heute Morgen. Aber wann ist ein Tag gut oder gar gesegnet? Wenn die Sonne scheint? Es keine Konflikte zu bewältigen gibt? Wir uns gut verstehen? All das und noch viel mehr kann in der Tat dazu beitragen, dass es ein guter Tag wird. Trotzdem kann uns Unvorhergesehenes und gar böswillig Widerfahrenes den Tag kaputt machen, die Suppe versalzen, die Stimmung zerstören. Davor sind wir nicht geschützt. Aber wir können auch etwas dagegen tun. Wir müssen ja nicht alles zulasssen oder einfach ohne Gegenwehr an uns heranlassen. Wir können uns einen Feiertag zum Kräfte holen dafür gönnen. In großer Regelmäßigkeit, jeden 7. Tag oder nach christlicher Tradition jeden ersten Tag der Woche. Sonntag ist Auferstehungstag, da wird das neue Leben gefeiert, das alle Mächte der Finsternis, ja sogar des Todes besiegt. Darum feiern wir Sonntag. Denken wir noch daran? Oder ist er längst zum Tag wie jeder andere geworden? Wenn alle Tage gleich sind und nichts Besonderes mehr geschieht, dann breiten sich Gleichgültigkeit und oberflächliches Denken und Handeln mehr und mehr aus.
Weit haben wir es in dieser Denk – und Handlungsweise bereits weit gebracht.
Wer sich den Urlaub schön gestaltet, der feiert den Sonntag des Jahres, so sagen es die Freizeitforscher und auch die kirchliche Urlauberseelsorge. Aber gelingt das? Wir können ja viel zurücklassen, wenn wir uns auf die Reise machen. Aber uns selbst nehmen wir immer mit und damit die Gefahr, dass eigentlich alles beim Alten bleibt. Muss es aber nicht.
Wenn wir Christen heute den Sonntagsgottesdienst feiern, dann tun wir etwas dagegen. Am Anfang singen wir das „Herr, erbarme dich“. Es heißt für mich: Ich kann Gott alles, was ich an Lasten mitbringe in diese Feier, vor die Füße legen. Ich werde es los, denn er nimmt es mir ab. Gottesdienst feiern heißt: Entlastung erfahren. Und dann denken wir nach, wie das ganz praktisch gehen kann, was das für diesen Tag und die kommende Woche beutet: Im Beten, Singen und Hören. Und am Schluss erhalten wir den Segen. Gemeinsam. Wir sind nicht allein auf dem Weg. Es sind Menschen an unserer Seite, wir merken das, wenn wir im Anschluss bei Kaffee und Kuchen zusammensitzen und weiterreden. Und ganz gewiss ist ein menschenfreundlicher Gott mit uns auf dem Weg, der seine segnende Hand über uns hält. Das ist Grund zum Feiern. Und so wird der Sonntag zum Sonntag.
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Erstellt am: 29.10.2013 11:38 Uhr