Zündfunke, 03.06.14

Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Erfüllt sie manchmal zu Beginn eines Tages auch ein Gefühl der Lustlosigkeit? Es mag verschiedene Ursachen dafür geben: schlecht geschlafen, zu spät ins Bett gekommen, das trübe Wetter oder die Eintönigkeit der bevorstehenden Arbeit. Das alles sind nicht wirklich gute Ansätze für einen frohen und geordneten Tagesablauf.
Die Chance, die Gott für uns in jeden Tag hineinlegt, lässt sich nicht nur schlecht, sie lässt sich überhaupt nicht mit dieser Art Unzufriedenheit vereinbaren. Zutiefst ist es nämlich eine religiöse Frage, wie wir unseren Tag beginnen. Jeder Tag enthält für Sie und für mich jenen persönlichen und einmaligen Auftrag, den Gott ihm gibt. Der Tag bringt vielleicht viel Unvorhergesehenes. Vielleicht läuft er aber auch ganz unauffällig und unbedeutend für uns ab. Aber er ist wieder ein Tag in unserem Leben. Ein Tag zwar von vielen, aber eben doch einmalig und so nicht wiederholbar.
Niemand erwartet von uns, dass wir jeden Morgen gleich gut gelaunt sind. Fast jeder von uns nimmt die ihn bedrückenden Sorgen mit in den Schlaf. Viele kennen das angstvolle Erwachen zur nächtlichen Stunde, wo wie ein Alpdruck die unerledigte Arbeit auf einem lastet. Manchen gestattet es ihr Gesundheitszustand nicht, ausgeruht den Morgen zu erleben. Und doch sollte durch all das hindurch der Anruf Gottes an uns für den neuen Tag hindurch sickern.
Diesen Anruf gilt es zu beantworten. Nur, jeder wird diesen Anruf im Grunde genommen anders beantworten müssen, seiner momentanen Situation angepasst.
Doch habe ich den nicht ganz unbegründeten Verdacht, dass wir zuweilen diesen Anruf Gottes in das Heute hinein überhören. Wir nehmen den neuen Tag nicht als ein Geschenk Gottes an uns wahr, sondern, es ist eben so, wie es ist, selbstverständlich. Könnte dieses launische, mit sich und der Umwelt unzufriedene Beginnen und Gestalten der Tage vielleicht damit zusammenhängen?

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Erstellt am: 04.06.2014 11:35 Uhr

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