Zündfunke, 02.09.14

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
„Ein gutes Wort ist wie eine Brücke zum anderen. Wir brauchen viele solcher Brücken, damit wir gut und froh miteinander leben können.“ Ich, verehrte Hörerinnen und Hörer, finde, dass das wichtige Gedanken sind. Denn wie wir miteinander reden, das sagt doch viel darüber aus, wie wir miteinander umgehen.
Es ist doch schon ein hörbarer Unterschied, ob wir liebevoll miteinander reden oder ob wir uns gegenseitig harte Vorwürfe um die Ohren werfen. Aber nicht nur der Ton macht die Musik. Es gibt einfach Worte, die verletzten und andere, die gut tun; sogar mehr als gut tun. Wenn mir zum Beispiel ein kränkendes Wort zu schnell aus dem Mund rutscht, dann bin ich dafür auch noch im Nachhinein verantwortlich; gar keine Frage. Schließlich kann ich verletzende Worte nicht einfach ungeschehen machen. Aber: ein einfaches „Verzeih mir“ kann doch bereits sehr viel verändern. Meinen Sie nicht auch?
Außerdem tut es gut, etwas, was mir schon lange ein Anliegen war oder mir ganz gewaltig auf dem Herzen lag, einfach mal öffentlich auszusprechen.
Allerdings gilt auch: Oft sind auch wir es, die auf das gute, das versöhnende Wort eines anderen sehnsüchtig warten. Ja, manchmal da warten wir sehr lange darauf, manchmal vielleicht sogar umsonst. Es kommt einfach nichts vom anderen. Dann ist es sicher irgendwann notwendig, einen Menschen darauf anzusprechen, doch ein Wort zu sagen, das uns hilft und unsere Trauer nimmt.
Worte können trösten. Worte können heilen. Zum Beispiel dann, wenn sich etwas als Missverständnis herausstellt. Dann bin ich froh, dass es Worte gibt, die mir das erklären.
Es gibt Momente, da wird mir plötzlich bewusst, wie sehr ich auf den Zuspruch, die guten Worte anderer angewiesen bin. Wenn ich ans Bett gefesselt bin, weil ich krank bin oder wenn ich viel alleine bin und traurig, dann spüre ich, wie gut die Worte eines Menschen tun, auch wenn es nur die paar Grußworte der Nachbarin sind. Du bist nicht allein, das sagen mir diese Worte. Dies vermögen natürlich noch viel mehr Worte der Liebe und Zuneigung. Ja, Worte sind Brücken von einer Lebenslage in die andere. Von einem Menschen zum anderen. Und: Sie ermöglichen uns – Ihnen und mir – wirklich zu Brückenbauern zu werden – jeden Tag aufs Neue.

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Erstellt am: 03.09.2014 19:44 Uhr

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