Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Es ist nur allzu verständlich, dass wir von Zeit zu Zeit aus vorgegebenen Zwängen auszubrechen versuchen. „Man will schließlich was vom Leben haben“! Und zwar in jeder Altersstufe. Mit dieser Erkenntnis essen oder trinken wir dann auch einmal mehr, als unserer Gesundheit zuträglich ist, sprengen wir für ein paar Stunden einengende Gewohnheiten, um uns auszuleben, vielleicht sogar auszutoben. Aber bringt dies uns wirklich die Erfüllung, die wir suchen?
In einer fast 4000 Jahre alten babylonischen Dichtung sucht der Held Gilgamesch nach einer Pflanze, die ewige Jugend verheißt. Er findet sie schließlich auf dem Meeresgrund. Doch auf dem Heimweg wird sie ihm geraubt.
„Ewige Jugend“! – Ein heute, vor allem durch die Medien propagiertes, erstrebenswertes Ziel?
Es bleibt dabei aber zu fragen, ob wir durch diese Jagd nach Jugendlichkeit nicht zu sehr unsere Sehnsüchte, unser Verlangen nach beständigerer Lebensqualität verdrängen. Die heutigen wirklich jungen Menschen sind meist gar nicht so lebensfroh, so daseinsbejahend. Sie sind ebenfalls auf der Suche nach Wertbeständigkeit, nach einem erfüllten Dasein, nach einem erfüllten Leben, das sich zu leben lohnt.
Das Neue Testament gibt im Johannesevangelium eine Antwort, die das Nachdenken wert ist.
Die Volksmenge war hungrig und wurde von Jesus auf wunderbare Weise in der Wüste gespeist. Aber, wie es halt immer so war und bis heute ist, das Sättigungsgefühl war irgendwann verflogen. Als sie wieder hungrig waren, haben sie Jesus erneut gesucht.
„Ich weiß, warum ihr mich sucht“; gibt Jesus ihnen daraufhin zur Antwort. „Ihr wollt wieder satt werden. Aber eure Speisung in der Wüste war weniger dafür gedacht, dem momentanen Bedürfnis Rechnung zu tragen. Sie sollte als Zeichen verstanden werden, dass ich euch auch das zu geben vermag, wonach ihr eigentlich hungert: nach Wertbeständigkeit, nach einem erfüllten, gültigen Lebenssinn. Das gibt Gott euch durch mich. Ich selbst bin die Antwort Gottes an euch“.
Ein klares Angebot – keine leichte, aber eine lohnende Aufgabe.
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Erstellt am: 04.06.2014 11:01 Uhr