Zündfunke, 02.04.14

Andrea Bolz, Gemd.-Ref., Puerto de la Cruz
In dem Roman „Der Alchimist“ von Paulo Coehlo, der eigentlich ein Märchen ist, träumt ein andalusischer Schäfer von einem bei den Pyramiden vergrabenen Schatz und macht sich auf den Weg, um ihn zu suchen. Bis er nach Ägypten kommt muss er viele Abenteuer bestehen; aber das Wesentliche für ihn ist, dass er den Schatz nicht dort wo er ihn vermutete, findet, sondern dass er erkennt, dass sein eigentlicher Schatz am Ausgangspunkt seiner Reise zu finden ist.
Das Fazit für mich aus diesem Märchen: Auf der Suche nach einem vergrabenen Schatz begreift der Schäfer einige wichtige Lebensweisheiten, indem er sich selbst und die Liebe findet.
Schön, im Märchen ist vieles einfacher als im wirklichen Leben. Aber wenn wir ganz ehrlich zu uns selber sind, und tief in uns hinein hören, so denke ich, können wir diese Erkenntnis sehr wohl nachvollziehen.
Es ist nur einfacher, alles wie im Märchen zu sehen; Märchen als etwas Irreales, als etwas wie: „zu schön, um wahr zu sein“, und deshalb vor lauter Bäumen den Wald nicht zu sehen.
Viele Sprichwörter ranken sich um dieses Thema und immer wieder haben Menschen versucht den Grund dafür herauszufinden, warum wir Menschen nun mal so gestrickt sind, dass wir das Ferne, das Unbegreifliche, das Unfassbare eben mehr in unserem Blick haben, als das, was sich in unserer nächsten Umgebung befindet. Dass wir Dingen hinterher rennen, von denen wir eigentlich von Anfang an wissen, dass sie nicht zu uns passen, dass wir eigentlich das gar nicht wollen, was wir jetzt schon wieder tun.
Erkennen wir das, was uns umgibt, was wir haben, nicht als ebenso wertvoll und beachtenswert an, wie das in der Ferne, wie das Unerreichbare? Warum eigentlich streben wir Menschen immer nach so fernen Zielen?
Warum das so ist – ganz sicher bin ich mir da nicht. Natürlich ist es gut und wichtig, sich im Leben Ziele zu setzten, Vorstellungen und Pläne zu haben, aber genau diese Vorstellungen und Pläne dürfen nicht so über mein Leben bestimmen, dass ich das Leben jetzt und heute und an dem Platz, an dem ich mich gerade befinde, vergesse.
Wenn wir es schaffen könnten, ein Leben im Hier und Heute zu leben, mit Blick auf das Morgen, das voll ist von Wünschen und Träumen. Ein Leben, voll von Visionen, die mich aber nicht davon abhalten, meine Frau oder meinen Mann im Hier und Jetzt zu stehen und zu leben. Denn dann, so denke ich, könnte menschliches Leben im Zusammenleben jeglicher Art besser gelingen, als das in heutiger Zeit in vielen gelebten Partnerschaften, Familien, aber auch in politischen und kirchlichen Gemeinschaften nach außen sichtbar und spürbar wird

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Erstellt am: 03.04.2014 20:50 Uhr

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