Andrea Bolz, Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Die einen verehren ihn als Wundermann. Von seiner Therapie erwarten sie Hilfe und Heilung seelischer Leiden. Die Rede ist von einem Psychotherapeuten. Viele stehen dieser Berufsgruppe und dem Menschen, der dahinter steckt allerdings kritisch gegenüber. Wieder andere fürchten ihn geradezu. Woran mag das liegen? Vielleicht, weil er in so manche unentdeckte Tiefe Licht bringt? Meine innere Verfassung offen legt? Vielleicht auch, weil ich erkennen muss, dass die Ursachen mancher Krankheit seelischer Art sind. Dies bei sich selbst zu entdecken, kann einen schon durcheinander bringen.
Wir haben über lange Zeit vergessen, was heutzutage wieder entdeckt wurde: Der Mensch ist ein untrennbares Ganzes, eine Einheit von Leib-Geist-Seele. Und dies in gesunden wie in kranken Tagen.
Vierhundert Jahre vor Christus lebte der Grieche Hippokrates. Der erste Arzt für Allgemeinmedizin und berühmter Therapeut. Von ihm ist bekannt, dass er für seine Diagnose stets den Gesamtzustand eines Patienten berücksichtigte. Er beschränkte sich nicht darauf, nur das jeweils erkrankte Organ zu behandeln.
Therapieren ist mehr als nur heilen. Denn die ursprüngliche Bedeutung von Therapie ist: anbeten und nahe sein.
Gerade das hat Jesus mit Leben gefüllt: Gott anbeten und so seine heilende und helfende Nähe spüren. In den Evangelien des Neuen Testaments zieht sich das als roter Faden durch: Jesus verkündet die rettende, helfende Nähe Gottes und er heilt die Menschen von ihren seelischen, geistigen und körperlichen Gebrechen. Für ihn gehört das zusammen. Untrennbar.
In Gott geborgen sein – und so ein geheiltes, ein heiles Leben finden. Nicht, dass diese Gott-Verbundenheit alle Krankheit wegnimmt. Aber wir sollen ihr nicht mehr heil-los ausgeliefert sein. Wir könnten frei werden von quälender Angst und blinder Schicksalsverfallenheit. Sich in Gott geborgen fühlen – das verbindet die Bibel mit der festen Überzeugung: Nichts und Niemand kann uns trennen von der Liebe Gottes, nicht Krankheit und Leiden, nicht einmal der Tod vermag das. (Römer 8,31-39)
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Erstellt am: 02.02.2014 17:43 Uhr