Was ist Naturheilmedizin?
Eine alte Weisheit lautet: Medicus curat, natura sanat – der Arzt behandelt, die Natur heilt. Dies ist der Leitgedanke, dem sich die Naturheilärzte seit eh und je untergeordnet haben. Sie behandeln zwar kranke Menschen, doch ihr Handeln hat im wesentlichen nur den einen Zweck: Der Organismus soll dadurch veranlaßt werden, sich selbst gegen die Erkrankung zu wehren. Naturheiler gehen davon aus, das nicht sie selbst eine Krankheit bekämpfen. Das erledigt an ihrer Stelle der „innere Arzt“ oder „innerer Heiler“, nach heutiger Lesart versteht man darunter: die Selbstheilungskräfte des Körpers. Diese zu bestmöglicher Aktivität anzuregen, ist das Ziel der Naturheilmedizin. Die Naturheilkunde „weckt die Eigentätigkeit und spornt die Reaktionen des kranken Organismus zu heilkräftigen Abwehrleistungen an“. Sie wendet also Behandlungsmethoden an, durch die jene Abwehr und Heilkräfte – mit denen der Organismus von Natur aus ausgestattet worden ist – in Gang gesetzt oder verstärkt werden. Deshalb der Begriff Naturheilverfahren. Freilich kann nicht jedes Verfahren, das diesem Anspruch genügt, uneingeschränkt unter diesen Begriff eingereiht werden. Denn selbstverständlich beachtet gerade die Naturheilmedizin jenen ersten Grundsatz ärztlichen Handelns, der da lautet: Primum nil nocere – vor allem darf dem Kranken kein Schaden zugefügt werden. Deshalb sollten alle die Selbstheilungskräfte anregende Anwendungen ursprünglich nur mit natürlichen Mitteln hervorgerufen werden: durch Wärme und Kälte, mit Licht, Luft und Wasser. Doch war diese Forderung zu ideal, sie erwies sich als Hemmschuh für die Einführung oder Weiterentwicklung so mancher erfolgversprechenden Methoden, die auf andere Weise den Organismus bei der Bekämpfung von Krankheiten unterstützen kann. Deshalb entstand daneben der Begriff Erfahrungsheilkunde. Darunter konnten auch alle anderen Behandlungsmethoden – seien sie nun althergebracht oder neu – Berücksichtigung finden. Auch jene, die den „inneren Arzt“ nicht nur mittels natürlicher Heilreize zu optimaler Tätigkeit anstacheln; zum Beispiel mit Medikamenten oder mit Nadeln (den Grundsatz höchster Schonung beachten). Die klinische Medizin- wie sie an Hochschulen gelehrt wird – ist die Medizin des Notfalls. Hier ist sie unverzichtbar. Sie wird und kann durch naturgemäße Heilverfahren oder Behandlungsmethoden der Erfahrungsmedizin nicht ersetzt werden. Wir müssen aber dem „Panoramawandel“ der Krankheiten Rechnung tragen, auf den ich nachdrücklich hinweisen möchte: „Während sich noch um die Jahrhundertwende die akuten und die chronischen Krankheiten die Waage hielten, sind um das Jahr 1950 bereits die chronischen Krankheiten auf über 80% angestiegen“. Krankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Krebs und degenerative Krankheiten, Rheuma und Gicht, Leber und Lungenleiden mit langwierigem Verlauf aber „sind kaum beeinflußbar durch die kurative Medizin, durch unsere Apparate- und Rezeptmedizin…“
Chronische Krankheiten – die Seuchen von heute
Deshalb brauchen wir neben der Notfallmedizin erfolgreiche Methoden gegen die chronischen Krankheiten, die Seuchen von heute. Diese finden sich aber nur im Arsenal der Natur – und Erfahrungsheilkunde. Wir müssen beide Wege beschreiten, den der Schulmedizin und den der Erfahrungsmedizin. Aber so mancher einflußreiche Vertreter der Schulmedizin hält immer noch hartnäckig am Alleinvertretungsanspruch seiner Richtung fest. Für diese Mediziner sind Naturheilverfahren nichts weiter als Außenseitermethoden. Weil sie nichts davon wissen wollen, stempeln sie diese Verfahren als wissenschaftlich nicht anerkannt ab, ohne überhaupt den Versuch eines objektiven Wirkungsnachweises in Erwägung zu ziehen, der schließlich und endlich nur den Betroffenen zu Gute käme.
Wenn – wie von manchen Vertretern der Schulmedizin behauptet – die gegenwärtige medizinische Versorgung für die Bevölkerung ausreicht, dann stellt sich berechtigterweise die Frage warum die Zahl der chronisch Erkrankten , an der Spitze Magen- und Darmerkrankungen, Hauterscheinungen, Rheuma, Herz- und Kreislaufprobleme, immer mehr im Steigen begriffen ist?
Ein Konsens zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde würde wohl allen Beteiligten,
vor allem den Patienten, weiterhelfen. Ich kann nur wünschen, daß in absehbarer Zeit die verantwortlichen Stellen als Wegbereiter einer zukunftsorientierten, gesamtheitlichen Medizin, wie vielerorts schon erfolgreich praktiziert, dienen werden.
Mir selbst bleibt nur übrig, Ihnen Möglichkeiten und Sichtweisen der Naturheilkunde bei verschiedensten Erkrankungen aufzuzeigen und zu hoffen, daß die dargebotenen Informationen richtig angewandt, zu Ihrem gesundheitlichen Erfolg mit beitragen werden.
Joachim Bernd Vollmer
Heilpraktiker
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Erstellt am: 21.01.2009 14:19 Uhr