Bewegung macht das Leben leichter


 

Regelmäßige und systematische Gymnastik bringt mehr Luft in den Körper und hält ihn lange fit

 

Wer gesund bleiben will, muß sich regelmäßig bewegen. Es braucht nicht gleich ein ausgedehnter Trimm Trab zu sein, schon wandern in der frischen Luft bringt Nutzen. Wer eine Stunde lang flott dahingeht

·      dessen Lungen nehmen 230 Liter Sauerstoff mehr auf

·      dessen Blut strömt 90 mal öfter durch den Kreislauf

·      dessen Stoffwechsel verbraucht 350 Kalorien mehr als der eines Stubenhockers

Und wenn  die Wanderung entlang des Meeresstrandes führt, der fördert gezielt die Heilung von Erkrankungen der Atemwege. Denn mit den winzigen Wassertropfen aus der Brandungsluft gelangt auch Meersalz in die Bronchien, das als ausgesprochen „schleimhautfreundlich“ bekannt ist. Die beste Wirkung zeigt jedoch ein regelmäßiges und systematisches Ausdauertraining. Mit seiner Hilfe kann man tatsächlich „30 Jahr lang 20 Jahre jung bleiben. Beweise dafür liefern die Untersuchungsergebnisse von durchtrainierten Männern im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Ihre Leistungswerte von Herz und Kreislauf entsprachen denen von 20 jährigen, die sich keinerlei zusätzliche Bewegung verschafften. Einer der Gründe dafür warum Training den Körper jung erhalten kann, ist die Verbesserung der Sauerstoffaufnahme. Die Atmung wird tiefer, zudem wird mit jedem Atemzug nicht nur mehr Sauerstoff aufgenommen, sondern beim Ausatmen auch mehr von der verbrauchten Restluft aus den Lungen ausgestoßen und dadurch zusätzlich mehr Raum für Frischluft freigemacht. Und weil die Atmung zusammen mit Herz und Kreislauf und Stoffwechsel eine Einheit bildet, macht Ausdauertraining auch die anderen Glieder dieser kette kräftiger und leistungsfähiger. Wer mit Bewegung künftig etwas mehr für seine Gesundheit tun will, der sollte wissen: Am besten geeignet sind die Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen, Radwandern, Skilanglauf, auch Fußball, Handball, Hockey sind nützlich jedoch mit einer größeren Verletzungsgefahr verbunden. Vorher mit dem Arzt sprechen, ob die Belastung dem Organismus zuzumuten ist. Langsam beginnen! Beim Laufen beispielsweise anfangs nur 100 bis 200 Meter weit rennen und dann eine Atempause einlegen, während der man ruhigen Schrittes geht, allmählich werden die Laufstrecken länger und die Pausen kürzer – und die Leistungsfähigkeit spürbar größer. Regelmäßig trainieren! Tagtäglich jeweils 10 Minuten ergeben eine bessere Kondition als eine Gewalttour von 60 Minuten einmal an jedem Wochenende. Überanstrengungen vermeiden, indem man zwischendurch den Puls zählt und danach die Belastung errechnet.

Die Faustformel dafür lautet: 180 minus Lebensalter = Puls pro Minute:

Dementsprechend darf das Herz eines 50- jährigen während des Trainings höchstens 130 mal schlagen. Umgekehrt gilt allerdings: Ist der Puls sehr viel niedriger als dieser Sollwert, wird der Körper zu gering belastet.

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Erstellt am: 30.01.2009 12:57 Uhr

Neurodermitis Teil 14

Neurodermitis


Arbeit als Weg
Wie alle Lebewesen müssen wir einen großen Teil unserer Existenz damit zubringen uns das Leben erst möglich zu machen: Die Kalorien, die den Körper nähren, erscheinen nicht durch Zauber auf dem Tisch, und Häuser und Autos setzen sich auch nicht von selbst zusammen. Es gibt je doch keine strengen Regeln, wieviel Zeit man tatsächlich arbeiten muß. Es scheint zum Beispiel, daß die frühen Jäger und Sammler die wie ihre heutigen Abkömmlinge in unwirtlichen Wüsten Afrikas und Australiens lebten, täglich nur drei bis fünf Stunden mit dem verbrachten, was wir Arbeit nennen -Nahrung suchen und zubereiten, Obdach, Kleider und Werkzeuge erstellen. Den Rest des Tages unterhielten sie sich, ruhten oder tanzten. Das andere Extrem bilden die Industriearbeiter des neunzehnten Jahrhunderts, die oft gezwungen waren, sechs Tage in der Woche zwölf Stunden lang in schmutzigen Fabriken oder gefährlichen Gruben zu schuften. Nicht nur der Umfang der Arbeit, sondern auch die Qualität ist
recht unterschiedlich. Es gibt ein altes italienisches Sprich-wort:“ Il lavoro nobilita lùomo, e lo rende simile alle bestie“,- „Arbeit macht den Menschen edel aber auch zum Tier“ Diese ironische Redewendung konnte als Kommentar zum Wesen aller Arbeit gesehen werden, doch man kann sie auch so interpretieren, daß Arbeit, zu der man ausgeprägte Fähig-keiten braucht und die freiwillig geschieht, die Komplexität des Selbst vergrößert, andererseits daß nur wenige Dinge so frustrierend sind wie ungelernte Arbeit unter Zwang. Der Gehirnchirurg, der in dem bestausgestatteten Kranken-haus operiert, und der Sklave der unter einer schweren Last durch den Schlamm stapft, sie arbeiten beide. Aber der Chirurg hat eine Chance jeden Tag etwas Neues zu lernen, und jeden Tag erfährt daß er Kontrolle ausübt und schwierige Leistungen erbringen kann. Der Arbeiter ist gezwungen immer wieder die gleichen erschöpfenden Bewegungen zu wiederholen, und er erfährt vorwiegend seine eigene Hilflosigkeit.
Da Arbeit so universal ist jedoch so unterschiedlich, hängt die Zufriedenheit dabei stark davon ab, ob das was man für den
Lebensunterhalt tut erfreulich ist oder nicht. Thomas Carlyle hatte nicht unrecht als er schrieb: ,Gesegnet sei der, der seine Arbeit fand; er sollte um keinen anderen Segen bitten Sigmund Freud erweiterte diesen etwas schlichten Rat. Als man ihn nach seinem Rezept zum Glücklichsein fragte, gab er eine kurze Antwort: ,Arbeit und Liebel Es stimmt daß man seine Lebensqualität insgesamt stark verbessert, wenn man Freude bei der Arbeit und in Beziehungen mit anderen Menschen findet In diesem Kapitel werden wir erkunden, wie Arbeit Freude erzeugen kann, im folgenden werden wir Freuds anderes Hauptthema aufnehmen – wie man die  Gesellschaft anderer Menschen genießt.

Autotelische Arbeiter
Adam wurde als Strafe für seine Neugier von Gott verurteilt, den Acker im Schweiße seines Angesichts zu bearbeiten. Dieser Text aus dem Ersten Buch Moses Kapitel 3, Vers 17 spiegelt, wie die meisten Kulturen, besonders diejenigen, die Komplexität einer ,Zivilisation erreicht haben, Arbeit einstufen – als Fluch, der unter allen Umständen vermieden werden sollte. Da das Universum nur unzureichend funktioniert, bedarf es einiger Energie, um die Grundbedürfnisse und Hoffnungen der Menschen zu erfüllen. Solange es uns nicht schert, wieviel wir essen, ob wir in festen, gut ausgestatteten Häusern leben oder ob wir uns die neuesten Errungenschaften der Technologie leisten können, würde die Notwendigkeit, arbeiten zu müssen, uns so wenig berühren wie die Nomaden der Kalahari-Wüste. Doch je mehr psychische Energie wir in materielle Ziele stecken und je unerreichbarer diese Ziele werden, um so schwerer wird es, sie zu erlangen. Dann müssen wir zunehmend mehr arbeiten, geistig wie körperlich, um die immer größer werdenden Erwartungen zu erfüllen. Einen Großteil unserer Geschichte mußte die Mehrheit der Bevölkerung in den Randzonen der ,zivilisierten“ Gesell-schaften alle Hoffnungen auf den Genuß des Lebens aufgeben, um die Träume der wenigen zu verwirklichen, die eine Methode gefunden hatten, sie auszubeuten. Die Errungenschaften, die, die zivilisierten Nationen von den primitiveren unterschied – wie die Pyramiden, die große Mauer in China, das Taj Mahal und die Tempel, Paläste und Dämme der Antike  wurden gewöhnlich mit der Energie von Sklaven erbaut die gezwungen wurden, den Ehrgeiz ihrer Herrscher in die Tat umzusetzen. Es überrascht nicht daß Arbeit einen recht schlechten Ruf genoß. Mit allem Respekt vor der Bibel scheint jedoch nicht wahr zu sein, daß alle Arbeit unweigerlich unangenehm sein muß. Sie ist vielleicht immer schwer zumindest schwerer als Nichtstun. Aber es gibt genügend Beweise, daß Arbeit erfreulich sein kann und daß sie tatsächlich oft zu den erfreulichsten Seiten des Lebens gehört. Manchmal entwickeln sich Kulturen die, die alltäglichen Pflichten der Reproduktion soweit wie möglich zu freudigen Aktivitäten gestalten. Es gibt Gruppen, in denen Arbeit und Familienleben anspruchsvoll, aber harmonisch miteinander verbunden sind. In den hochgelegenen Bergtälern der Alpen, die von der industriellen Revolution verschont geblieben, existieren heute noch solche Gemeinschaften.
Wie dort Arbeit erfahren wird, kommt einem seltsam vor. In einer ,traditionellen“ Umgebung, die bäuerliche Lebensstile widerspiegelt, wie sie vor ein paar Jahrhunderten noch verbreitet waren, interviewte ein Team italienischer Psychologen unter Fausto Massimini und Antonella delle Fave die Bewohner. Großzügig haben sie diese Protokolle anderen zur Nutzung überlassen. Das auffallendste an solchen Orten ist daß jene, die dort leben, nur selten die Arbeit von ihrer Freizeit unterscheiden können. Man könnte sagen, sie arbeiteten jeden Tag sechzehn Stunden, aber ebenso gut könnte man behaupten, daß sie überhaupt nicht arbeiteten. Eine der Dorfbewohnerinnen, Serafina Vinon, eine sechsund-siebzigjährige Frau aus dem winzigen Dörfchen Pont Trentaz im Aostatal der italienischen Alpen, steht immer noch jeden Morgen um fünf Uhr auf um ihre Kühe zu melken. Danach bereitet sie ein umfangreiches Frühstück zu, macht das Haus sauber und dann je nach Wetter entweder die Herde auf die Weiden unterhalb des Gletschers und pflegt ihren Obsthain oder kämmt Wolle. Im Sommer verbringt sie Wochen auf den Almen und mäht die Wiesen.
Die riesigen Heuballen bringt sie  mehrere Kilometer hinab in die Scheune. Sie könnte diese Scheune in der Hälfte der Zeit erreichen, wenn sie den direkten Weg benutzte, aber sie zieht es vor unerkennbaren winzigen Pfaden zu folgen, damit die Hänge nicht erodieren. Abends liest sie, erzählt ihren Enkeln Geschichten oder spielt Akkordeon für Freunde und Verwandte, die sich mehrere Male in der Woche in ihrem Haus versammeln.
Als man Serafina fragte, was ihr im Leben am meisten Spaß macht hatte sie keine Schwierigkeiten mit der Antwort: Die Kühe melken, sie auf die Weide bringen, die Obstbäume ausdünnen, Wolle kämmen… in der Zeit war das, was sie am meisten genoß, genau das, was sie ihr ganzes Leben lang getan hatte. Sie schilderte das so: „Das gibt mir große Befriedigung. Draußen sein, mit den Leuten reden, bei meinen Tieren sein.,. ich rede mit allen, Pflanzen, Vögeln, Blumen und Tieren. Die ganze Natur ist eine große Gemeinschaft; man sieht jeden Tag, wie sich in der Natur etwas verändert. Man fühlt sich rein und glücklich, nur schade, daß man müde wird und nach Hause muß. Als sie gefragt wurde, was sie tun würde, wenn sie genügend Zeit und Geld hätte, lachte Serafina – und wiederholte die gleiche Liste an Aktivitäten: Sie würde die Kühe melken, sie auf die Weide bringen, den Obsthain pflegen, Wolle kämmen. Der Grund ist nicht daß Serafina die Alternativen des Stadtlebens fremd sind. Sie sieht gelegentlich fern und liest Zeitungen, und viele ihrer jüngeren Verwandten leben in Großstädten und haben ein bequemes Leben mit Auto, Haushaltsgeräten und exotischen Ferien. Aber dieses modischere, moderne Leben übt keine Anziehungskraft auf Serafina aus. Sie ist absolut gelassen und zufrieden mit der Rolle, die sie im Universum spielt. Zehn der ältesten Einwohner von Pont Trenaz, zwischen sechsundsechzig und zweiundachtzig Jahre alt, wurden ebenfalls interviewt. Alle gaben ähnliche Antworten wie Serafina. Keiner traf eine deutliche Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit und keiner wollte weniger arbeiten, auch wenn sie die Chance dazu bekämen. Die meisten ihrer Kinder die ebenfalls interviewt wurden, wiesen die gleiche Einstellung zum Leben auf .Unter den Enkeln jedoch (zwischen zwanzig und dreiunddreißig) herrschten die für unsere Gesellschaft typischeren Einstellungen gegenüber der Arbeit vor. Wenn sie könnten, würden sie weniger arbeiten und mehr Freizeit genießen – Lesen, Sport, Reisen, Kino und Theater. Dieser Unterschied hat teilweise mit dem Alter zu tun. Junge Menschen sind gewöhnlich weniger zufrieden, dringen mehr auf Abwechslung und sind unduldsamer gegenüber einschränkenden Pflichten. Doch in  diesem Fall spiegelt die Abweichung auch den Abbau der traditionellen Lebensweise wider bei der die Arbeit in sinnvollem Zusammenhang mit der Identität des Menschen und seinen Zielen stand. Die jungen Leute von Pont Trenaz erreichen vielleicht im Alter die gleiche Einstellung zur Arbeit wie Serafina, die Mehrheit aber vermutlich nicht. Statt dessen wird sich der Abstand zwischen notwendigen, aber unangenehmen Arbeiten und Freizeitaktivitäten vergrößern, die angenehm, aber nur wenig komplex sind. Das Leben in diesen Alpendörfern ist nicht leicht gewesen. Um von einem Tag auf den anderen zu überleben, muß sich jeder einer großen Bandbreite schwieriger Herausforderungen stellen, von schlicht schwerer Arbeit zu speziellen Fähigkeiten, wie Erhaltung und Entwicklung einer bestimmten Sprache von Liedern, Kunstwerken und komplexen Traditionen. Doch irgendwie hat sich die Kultur auf eine Weise entwickelt,  daß die Menschen ihre Aufgaben als angenehm empfinden. Statt sich von den Notwendigkeiten der schweren Arbeit unterdrückt zu fühlen, teilen sie die Meinung von Guliana B, einervierundsiebzigjährigen: „Ich bin frei bei meiner Arbeit wenn ich tue, was ich will . Wenn ich etwas heute nicht erledige mache ich es morgen. Ich habe keinen Chef. Ich bin mein eigener Chef Ich habe mit meine Freiheit erhalten und ich habe dafür gekämpft. „Sicher waren nicht alle vorindustriellen Kulturen so idyllisch. In vielen Jäger- oder Bauerngesellschaften war das Leben hart, brutal und kurz. Einige der Alpendörfer unweit von Pont Trenaz wurden sogar von Reisenden des letzten Jahrhunderts ab von Hunger, Krankheiten und Dummheit bevölkert beschrieben.
Die Perfektion eines Lebensstils, der menschliche Ziele harmonisch mit den Mitteln der Umwelt in Beziehung bringt, ist ebenso selten wie der Bau einer großen Kathedrale, die alle Besucher mit Ehrfurcht erfüllt. Wir können von einem erfolgreichen Beispiel nicht auf alle vorindustriellen Kulturen schließen. Doch jedes erfolgreiche Beispiel reicht auch, um den Gedanken zu widerlegen, daß Arbeit immer weniger erfreulich sein muß als frei gewählte Muße. Doch was ist mit dem städtischen Arbeiter dessen Arbeit nicht deutlich an seinen Lebensunterhalt gebunden ist? Serafinas Haltung ist nicht typisch für traditionelle Bauerngemein-schaften. Gelegentlich finden wir sie mitten im Chaos des industriellen Zeitalters. Ein gutes Beispiel dafür ist Joe Kramer, ein Mann, den wir interviewten.  Joe war  Anfang sechzig und Schweißer in einer Fabrik im Süden Chicagos, in der man Eisenbahnwaggons baute. Etwa zweihundert Menschenarbeiteten in drei riesigen, dunklen, hangarartigen Bauten, in denen mehrere Tonnen schwere Stahlplatten an Kränen durch die Luft schwebten und unter einem Funkenregen an die Achsen der Waggons geschweißt wurden.
Im Sommer herrscht hier Gluthitze, im Winter heulen die eisigen Winde der Prärie durch die Hallen. Das Metallklirren ist immer derart laut daß man einander ins Ohr schreien muß, um sich verständlich zu machen. Joe kam mit fünf Jahren in die Vereinigten Staaten und verließ die Schule nach der sechsten Klasse Er arbeitet seit dreißig Jahren in dieser Fabrik, wollte aber nie Vorarbeiter werden. Er lehnte mehrere Beförder-ungen mit der Begründung ab, er sei gern ein einfacher Schweißer und fühle sich unwohl wenn er irgend jemandem Vorgesetzter sein sollte.
Er stand zwar auf der niedrigsten Stufe der Fabrikhierarchie, doch alle kannten Joe und stimmten darin überein, daß er die wichtigste Person in der ganzen Fabrik sei. Der Leiter meinte, wenn er fünf weitere Männer wie Joe hätte, wäre seine Fabrik
wohl die beste des Landes. Seine Kollegen meinten, ohne Joe könne man den Laden gleich schließen. Der Grund für seinen Ruhm war einfach. Joe hatte offensichtlich jede Phase der Produktion bis in die kleinste Einzelheit kennengelernt und konnte nun für jeden einspringen. Darüber hinaus konnte er jede Maschine reparieren, von den riesigen Kränen bis zu winzigsten Elektromotoren. Doch am meisten erstaunte die Leute daß Joe diese Dinge nicht nur leisten konnte, sondern sogar Spaß hatte, wenn man ihn herbeirief. Als man ihn fragte wie er gelernt habe mit komplexen Maschinen und Werkzeugen umzugehen, ohne jemals dazu ausgebildet worden zu sein, gab Joe eine sehr entwaffnende Antwort:
Seit der Kindheit hätten ihn Maschinen fasziniert. Besonders habe er sich immer von Dingen angezogen gefühlt, die nicht funktionieren. Wenn zum Beispiel der Toaster meiner Mutter nicht mehr ging, fragte ich mich, wenn ich der Toaster wäre und nicht funktionierte, was wäre wohl nicht in Ordnung?“ Dann nahm er das Gerät auseinander fand den Fehler und setzte es wieder zusammen. Seitdem hat er diese Methode einfühlender Identifikation bei immer komplexeren mechanischen Systemen angewendet um sie kennenzulernen und zu reparieren. Und die Faszination der Entdeckung hat nie aufgehört, Joe, der kurz vor der Pensionierung stand, hatte immer noch jeden Tag Spaß an der Arbeit. Joe ist nie ein Workerholik gewesen, jemand, der vollständig von den Herausforderungen der Fabrik abhängig war, um sich wohlzufühlen.  Was er zu Hause tat war vielleicht noch bemerkenswerter als seine Umwandlung eines seelenlosen Routinejobs zu einer komplexen,  Aktivität. Joe und seine Frau wohnten in einem bescheidenen Bungalow am Stadtrand. Im Verlauf der Jahre hatten sie zwei leere Grundstücke zu beiden Seiten des Hauses aufgekauft. Darauf hatte Joe einen komplizierten Steingarten mit Terrassen, Pfaden und mehreren hundert Blumen. Als er unterirdische Berieselungsanlagen installierte, hatte er eine Idee: Wenn sie nun Regenbogen erzeugten? Er suchte Sprühköpfe die einen feinen Wassernebel ausstäubten, aber keiner befriedigte ihn. Also plante er selbst einen und baute ihn auf seiner Drehbank im Keller. Jetzt konnte er nach der Arbeit auf seiner Veranda sitzen und mit einem einzigen Schalter ein Dutzend Berieselungsknöpfe anstellen, die ebenso viele Regenbogen zauberten. Aber in Joes kleinem Paradies gab es ein Problem. Da er an den meisten Tagen arbeitete stand die Sonne gewöhnlich schon zu tief über dem Horizont um das Wasser mit kräftigen Farben zu verschönern Joe ging also wieder ans Reißbrett und wartete mit einer bewundernswerten Lösung auf. Er fand ein Flutlicht das genug SpektraIkraft halte, um Regenbogen zu bilden. Diese Lichtquellen baute er unauffällig um die Sprühköpfe ein. Jetzt ging es erst wirklich los.
Selbst mitten in der Nacht konnte er, wenn er zwei Schalter betätigte, sein Haus mit Bögen aus Wasser, Licht und Farben umgeben. Joe ist ein seltenes Beispiel dafür, was es bedeutet, eine Persönlichkeit zu haben, die Fähigkeit, selbst in der ödesten Umgebung positive Erfahrungen zu schaffen – an einem fast unmenschlichen Arbeitsplatz, in einer unkrautüber-wucherten Gegend. In der gesamten Waggonfabrik schien Joe der einzige zu sein, der die Kraft hatte, herausfordernde Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Die anderen Schweißer die wir interviewten, betrachteten ihren Job als Belastung, der man so rasch wie möglich zu entkommen suchte, und jeden Tag nach der Arbeit strömten sie in die Kneipen, die in dem Straßennetz um die Fabrik strategisch an jeder dritten Ecke plaziert waren, um dort die Eintönigkeit des Tages bei einem Bier und in Gesprächen mit Kollegen zu vergessen. Dann gingen sie nach Hause, um mehr Bier vor dem Fernseher zu trinken, hatten einen kurzen Streit mit der Frau, und der Tag – in jeder Hinsicht dem vorangegangenen ähnlich – war vorbei. Die Qualität der Erfahrung von Menschen wie Joe, die mit den Möglichkeiten ihrer Umwelt spielen und sie transformieren, ist deutlich entwickelter wie auch erfreulicher als die von Menschen, die sich in die Einschränkungen ihrer kargen Umgebung fügen, die sie vermeintlich nicht ändern können. Die alte Bäuerin in den Alpen, der Schweißer in Süd-Chicago und viele andere Menschen haben dies gemeinsam: Ihre Arbeit ist schwer und wenig glanzvoll und die meisten Menschen würden sie langweilig, eintönig und unwichtig nennen. Doch diese Personen verwandelten ihre Jobs die sie tun mußten zu komplexen Aktivitäten. Dies gelang ihnen, indem sie Handlungsmöglichkeiten erkannten, die andere nicht wahrnahmen, indem sie Fähigkeiten entwickelten, sich auf ihre Tätigkeit konzentrierten, und sich erlaubten, sich in dem Prozeß zu vertiefen, so daß ihr Selbst gestärkt daraus hervorgehen konnte. Derart transformiert kann Arbeit erfreulich werden, und als Folge des persönlichen Einsatzes psychischer Energie verleiht sie einem das Gefühl sie sei frei gewählt. Je mehr eine Tätigkeit innerlich einem Spiel ähnelt- mit Vielfalt, angemessenen, flexiblen Herausforderungen, deutlichen Zielen und unmittelbarer Rückkopplung- um so erfreulicher wird sie, ungeachtet der persönlichen Entwicklung dessen, der sie ausübt..

Streß
Streß existiert bloß, wenn wir ihn erleben; es bedarf äußerst extremer objektiver Bedingungen, um ihn direkt zu bewirken. Der gleiche Druck erschlägt einen Menschen, während er für den anderen eine willkommene Herausforderung darstellt. Es gibt hunderte von Wegen, Streß zu mildern, von denen einige auf bessere Organisation basieren, auf Delegierung von Verantwortung, bessere Kommunikation mit den Kollegen und Vorgesetzten.
Andere beruhen auf Faktoren außerhalb der Arbeit, wie ein verbessertes Familienleben, erfüllendere Freizeitbeschäfti-gungen oder eine innere Disziplin, wie etwa transzendentale Meditation. Diese stückweisen Lösungen helfen vielleicht, aber die einzig wirkliche Methode zur Bewältigung von arbeitsbedingtem Streß besteht darin, sie in eine Strategie zur allgemeinen Verbesserung der Erfahrungsqualität zu integrieren. Natürlich ist dies leichter gesagt als getan. Man muß dazu psychische Energie mobilisieren und sie auf persönlich relevante Ziele richten- trotz der unvermeidlichen Ablenkungen.

Die Verschwendung der Freizeit
Wir haben zwar gesehen, daß die Menschen sich allgemein danach sehnen, ihren Arbeitsplatz zu verlassen und nach hause zu gelangen, bereit, ihre schwer verdiente Freizeit gut zu nutzen, aber nur allzu oft haben sie keine Ahnung, was sie dort anfangen sollen, Ironischerweise ist die Arbeit leichter zu genießen als die Freizeit, weil sie, eingebaute Ziele, Rückkopplungen, Regeln und Herausforderungen hat, die darauf hinwirken, daß man sich auf sie konzentriert und sich in ihr verliert. Freizeit hingegen ist unstrukturiert, und es kostet viel mehr Mühe, sie zu etwas zu gestalten, das ,man genießen kann. Hobbys, die eine gewisse Geschicklichkeit erfordern, Gewohnheiten, die Ziele und Grenzen setzen, persönliche Interessen und besonders Selbstdisziplin helfen, die Freizeit zu dem zu machen, was sie eigentlich sein soll – eine Chance zur Erholung. Doch allgemein versäumen die Menschen in der Freizeit die Gelegenheiten zum Genuß noch gründlicher als bei der Arbeit. Erfahrungen, die aufgrund des Einsatzes von Fähigkeiten eintreten, führen zu Wachstum, passive Freizeitgestaltung  führt nirgendwo hin. Wenn man nicht die Kontrolle über Arbeit und Freizeit übernimmt, werden beide nur enttäuschen. Die meisten Berufe und viele Freizeitaktivitäten – besonders jene, bei denen man passiv ein Massenmedium konsumiert – sind nicht danach ausgelegt, uns glücklich und stark zu machen. Ihr Sinn besteht darin, für andere Geld zu scheffeln. Doch wie alles andere können Arbeit und Freizeit unseren Bedürfnissen angepaßt werden. Menschen, die lernen, ihre Arbeit zu genießen, und die ihre Freizeit nicht vergeuden, bekommen das Gefühl, ihr Leben sei insgesamt wertvoller, das Zauberwort dahin zu kommen heißt Disziplin.

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Erstellt am: 30.01.2009 11:59 Uhr

Neurodermitis Teil 13

Neurodermitis

Der Versuch einer Orientierung
Es genügt oft nicht, die im Vordergrund stehenden Probleme mit dem sozialen Umfeld und den persönlichen Beziehungen – die möglicherweise der Ursprung des körperlich – seelischen Leidens sind, zur Ursachenfindung heranzuziehen. Oft ist es notwendig, den Lebensweg eines Neurodermitikers durch geeignet psychotherapeutische erfahren zurückzuverfolgen, um über eine Vergangenheitsbewältigung gegenwärtige Vehaltensmuster korrigieren zu können, damit zukünftige Ereignisse verstandesmäßig und psychisch besser verarbeitet und bewältigt werden können. Dieses ganze Geschehen und die Hand in Hand gehende Fehlentwicklung, die je nach Fall mehr oder weniger zu der Neurodermitis führten, müssen dem betroffenen einfühlsam und überzeugend zur Erkenntnis gebracht werden, um ihn dann, seiner Persönlichkeit entsprechend von den Verhaltens- und Gedankenmuster, die einer Gesundung im Weg stehen, loszulösen. Ein verantwortungsvoller Therapeut wird dem betroffenen durch Erkenntnis falscher Denkweisen und geistige Fehleinschätzungen helfen, Ansatzpunkt zur Lösung seiner Probleme geben. Weiter muß es Ziel einer gesamtheitlichen Therapie sein, dem Menschen neben Eigenverantwortung und Selbstbewußtsein ein neues körperliches, geistiges und seelisches Empfinden zu vermitteln, um weitgehendst Unabhängigkeit von Therapie, Therapeuten und Medikamenten zu erlangen. Der „Griff zu Strohhalm“ durch eine „Wunderdiät“ eine „Wundersalbe“ oder durch ein Wundermedikament führt in der Regel zu einer immer größeren Abhängigkeit. Wie oft mußte ich in den letzten 15 Jahren immer wieder hören, daß „alles“ ausprobiert wurde und nichts geholfen hat, jedenfalls nicht auf Dauer. Einerseits durch die Hoffnungslosigkeit, die von allen Seiten vermittelt wird, verständlich, sich auf alles was in irgendeiner Form Heilung verspricht sich zu stürzen, andererseits führt das „ausprobieren“ immer mehr in eine Orientierungslosigkeit und damit zum Verlust des Selbstvertrauens und Identität des Betroffenen.  Da die Neurodermitis meist in Schüben, abhängig von persönlichen Situationen, klimatischen Verhältnissen, Ernährungsgewohnheit und anderen im oder außerhalb des Körper stattfindenden Hochs oder Tiefs auftritt, wirkt erst mal alles, sogar getrocknete Bananenschalen wenn die Dosierung bis in die nächste erscheinungsfreie Phase hinein dauert, die mit oder ohne dem „Wundermittel“ eingetreten wäre. Diese auch von selbst eingetretene Phase wird fälschlicherweise dem Wundermittel zugeschrieben. Sicherlich können solche Mittel durch einen primären psychischen Effekt zeitlich begrenzte positive Wirkungen entfalten, ja sogar eine „Spontanheilung“ herbeiführen, jedoch setze ich das Ganze eher einer Lotterie gleich. Der Normalfall ist jedoch eher das abgleiten in eine Frustration durch erneute Enttäuschung und Ausnutzung, wenn auch unbewußt, der krankheitsspezifischen, in der sich ein Neurodermitiker befindet, entsprechend. Wie oft mußte ich miterleben, wie wunderbringende Heilsalben klammheimlich nach gewisser Zeit wieder vom Markt verschwanden, weil sich herausstellte, daß versteckt Cortison beigemengt wurde und das sicher nicht zum Wohl des Patienten. Zu allererst einmal Vorsicht vor allem was in kurzer Zeit zum Verschwinden der Erscheinungen führt, und wenn nach Absetzen derselbe Zustand wie vorher wieder auftritt. Jeder natürliche Heilungsprozeß benötigt Zeit, manchmal Monate oder in schweren Fällen Jahre. Alles andere ist Selbstbetrug, unserem Körper, unserem Geist und vor allem unserer Seele gegenüber.

Was ist die Seele?
Wenn man über die Psyche spricht, kommt man nicht umhin die Seele mit einzubeziehen. Es gibt verschiedenste Begriffsdefinitionen des Wortes Seele. Jede Kultur, ja jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung von dem Begriff „Seele“ und es gehört sicher eine Portion Überheblichkeit dazu, eine allgemeingültige Definition des Begriffs aufzustellen. Daher kann ich nur das wiedergeben, was für mich Seele bedeutet. Seele bedeutet für mich leben. Seele ist – einfach ausgedrückt und allgemeinverständlich formuliert – Das, was den Menschen ausmacht, der Leib und dessen „Grenzorgan“ die Haut ist der Spiegel der Seele. Wenn dieser Spiegel Mängel aufweist, dann hat das auch Auswirkungen auf unser seelisches Empfinden.
Leibliches Geschehen ist somit häufig der Ausdruck seelischen Erlebens, und eine leibliche Krankheit ist oft auch ein Zeichen seelischen Ungleichgewichts. Das seelische vermag sich in leiblichen auszudrücken, aber auch umgekehrt kann sich das Leibliche, das Körperliche, das Stoffliche im geistigen und seelischen auswirken. Das ist der Gedanke „Ganzheit“ des Menschen. Jede Veränderung hat auch eine Auswirkung auf die anderen Bereiche, in positiver oder negativer Hinsicht. Das was dann unter dem Strich herauskommt, ergibt den Zustand in dem ich mich gerade befinde. Fühle ich mich wohl, rund um gesund, klappt alles, oder stimmt das Meiste, was ich mache für mich und mein Umfeld brauche ich keine Veränderung durchzuführen. Trifft dies nicht zu, habe ich zwei Möglichkeiten. Ich mache weiter so, beklage mich über mein Schicksal und schiebe so viel wie möglich auf andere Personen und die Umwelt ab oder ich erkenne, daß das Problem in mir ist, und auch nur durch mich zu lösen ist. Nur ist das sicherlich der schwerer Weg, denn er bedeutet Arbeit, Arbeit an sich selbst. Hier entsteht natürlich die Frage, ob man überhaupt bereit ist diesen Weg zu gehen. Aufgrund des Verhaltens mußte ich nicht selten gerade bei Neurodermitikern die Frage stellen: „ Wollen Sie überhaupt gesund werden?“ Ein verständnisloser Blick mit der Antwort „Dazu bin ich doch bei Ihnen“ war die häufigste spontan gegebene Antwort und an der sicherlich nichts falsches ist. Dennoch entscheidet sich der „Weg zur Gesundheit“ oft in der Hinterfragung, was mir die Gesundheit wert ist, wie stark ich bereit bin an mir zu arbeiten und was Gesundheit für mich bedeutet. Wir leben in einer Gesellschaft des „Zuviels“ im materiellen, körperlichen und im informativen Bereich. Die Seele, das was das Leben ausmacht, bleibt zurück vor allem bei hochempfindlichen Menschen, zu denen der Neurodermitiker sicherlich zählt. Dennoch ist es eine Eigenart des Menschen häufig erst dann im gewohnten Lebensablauf Abstriche zu machen, oder Veränderungen durchzuführen, wenn der Leidensdruck groß genug ist. Auf der einen Seite kann die Krankheit Vorteile bringen, in dem man Krankheit unbewußt einsetzen kann, um seinen Willen durchzusetzen, auf der anderen Seite kann Krankheit als Alibifunktion dienen wenn etwas nicht so funktioniert, wie man es gern selbst hätte, oder Andere in Einen Erwartungen setzen, die man nicht erfüllen kann, oder meint nicht erfüllen zu können. Erst wenn man intensivst sich im klaren ist, daß Gesundheit nur über Eigenverantwortung und Persönlichkeitsentwicklung zu erreichen ist, sollte man den ganzheitlichen Weg gehen. Dieser Weg bedeutet nicht, eine Pille da, eine Salbe hier, sondern das Erkennen von Problemen wenn es nicht anders geht, mit Hilfe von ausgebildeten Spezialisten, die den Hilfesuchenden bei ihrer Wegfindung helfen.  In der Regel stehen uns beherrschende „Negativempfindungen“ wovon ich an dieser Stelle Rivalität, Neid und Eifersucht nennen möchte einem Heilungsprozess von Körper, Seele und Geist im Wege. Der deutsche Physiker Heissenberg prägte den Satz: „Materie ist Energie verschiedener Dichte“ was dem ganzheitlichen naturheilkundlichen Denkansatz entspricht, daß feinste Energien wozu auch unsere Gedanken oder Empfindungen gehören, je nach Art hemmende oder fördernde Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.

Hemmende Faktoren anhand von Rivalität, Neid und Eifersucht.

Rivalität, Neid und Eifersucht sind, wie andere Gefühle auch, nicht vom Verstand oder der Vernunft gesteuerte Regungen die Teil, ein sehr wichtiger Teil unseres Lebens sind. Aber wie sind diese Emotionen nun konkret zu beschreiben? Wie hängen sie miteinander zusammen? Worin unterscheiden sie sich und wo liegen ihre Gemeinsamkeiten?

Rivalität
Wir alle kennen Rivalität und wissen, es geht dabei um Kampf, Sieger und Besiegte. Ein Merkmal, das Rivalitätsgefühle in uns auslöst, ist die Empfindung, daß wir etwas erreichen oder behalten wollen, daß uns und anderen Personen wichtig ist. Die Gedanken:
– Das, was der Andere (oder die) kann, kann ich schon lange;
– Da lasse ich mir nichts vormachen;
– Wie kommt der (oder die) dazu, mir Vorschriften zu machen;
– Was bildet der (oder die) sich ein?
Diese und ähnliche Gedanken sind auch Gefühle und Strebungen, die etwas mit Ehrgeiz, Weiterkommen und Verbesserung der Lebenssituation zu tun haben. Allerdings, bezogen auf die Rivalität, nicht nur um der Verbesserung selbst willen, also Ehrgeiz und weiterkommen als Selbstzweck, sondern auch – und vielleicht sogar eher im Vordergrund stehend mit Gefühlen wie:
Dem anderen etwas beweisen wollen, sich hervorheben, besser dastehen wollen als der andere, der (vermeintliche) Rivale.
Diese Gefühle sind eng gekoppelt an das Selbstwertgefühl. Manche Menschen sind – uneingestanden – zutiefst davon überzeugt, nichts oder weniger „wert“ zu sein als andere, als der Partner, Freund, Nachbar oder Kollege. Um dieses Gefühl nun aber keinesfalls preiszugeben und nach außen dringen zu lassen, fühlen sie sich herausgefordert, sich und den anderen zu beweisen, daß sie nicht nur gleichwertig, sondern besser sind, weil dieses Minderwertigkeitsgefühl unerträglich ist. Solche Menschen streben danach, daß sie immer (scheinbar) besser, reicher, stärker, schöner, erfolgreicher und vor allem beliebter sind als andere. Dieses Streben kostet. Rein materiell betrachtet. genauso wie gefühlsmäßig. Denn dabei entsteht Spannung, vielleicht sogar, in Extremfällen, regelrechte Verkrampfung, die auch als körperliche Veränderungen
wahrnehmbar sind: Beginnend mit Erregungsanstieg steigt die Muskelspannung, die Herz  und Atemfrequenz wird schneller und der Blutdruck, die Körpertemperatur, der Blutzucker erreichen plötzliche hohe Werte. Diese und andere körperliche Veränderungen schlagen sich mitunter auch äußerlich nieder, erkenntlich am deutlichen Schnaufen, Erröten oder Erblassen, Schwitzen oder Gänsehaut, „hektische“ Flecken im Gesicht…    und möglicherweise Auslösung eines Schubes an Neurodermitis. Auch in der Körperhaltung und -bewegung, in der Mimik und Gestik, dem sogenannten non-verbalen Verhalten, also dem Verhalten, das ohne Sprache auskommt und in allen Kulturen ,,verstanden“ wird, findet diese Erscheinung ihren Niederschlag. Dieses Verhalten zeigt deutliche Kampf- und Drohgebärden:
zugewandte und aufgerichtete Körperhaltung, weit geöffnete oder auch zusammengekniffene Augen, hochgezogene oder gerunzelte Augenbrauen, weit offene oder auch hart geschlossene Lippen, verkrampfte, ja starre Gesichtszüge, geballene Fäuste, manchmal  wie im Boxkampf gehoben,
seitlich abgespreizte und mit den Händen in die Hüften gestützte Arme, beide Beine gerade oder auch gespreizt fest auf den Boden gestellt.
Und die Sprache selbst findet Formulierungen wie: Der soll sich nur trauen,  der kann was erleben, das wollen wir doch mal sehen, bis hierher und nicht weiter, das lasse ich mir nicht gefallen usw.
Diese Äußerungen sind in ihrer Tendenz sämtlich sehr aggressiv, also ausgesprochen kämpferisch, man könnte sogar sagen: feindlich.
Diese Regung, also das verbale (über die Sprache) und das non-verbale (über die Körperhaltung) Verhalten bewirkt eine körperliche Reaktion und löst damit eine Streßsituation aus, die in extremen Situationen bei Überbelastung der organischen Systeme zum Auslöser einer Erkrankung, in unserem Fall der Neurodermitis führen kann.

Neid und Eifersucht
Sind wir neidisch oder eifersüchtig geht es uns um etwas, das wichtig für uns ist. Die Begriffe Neid und Eifersucht werden im Alltag oft gleichbedeutend, also synonym verwendet. Dennoch handelt es sich um zwei verschiedene Gefühlsregungen, wenn auch die Grenzen manchmal fließend sind. Wenn wir diese negativen Gefühle einmal gegenüber stellen, werden die Unterschiede vielleicht klarer: Bei Neid (oder Mißgunst) begehren wir etwas, das andere tatsächlich oder vermeintlich besitzen oder können. Bei Eifersucht befürchten wir etwas zu verlieren oder streitig gemacht zu bekommen, was andere tatsächlich oder vermeintlich besitzen oder können. Es ist auch Neid, wenn wir das Gefühl haben, daß andere Vorteile haben oder begünstigt sind und zwar unverdient im Sinne von: Eigentlich, wenn’s gerecht zuginge stünden die Vorteile und
Vergünstigungen uns und nicht dem anderen zu. Als Neider nehmen wir meist nur wahr, wie oder worin andere uns voraus sind: Außer Acht lassen wir dagegen das, was notwendig war, um dies zu erreichen: Wir sehen nicht, daß andere jahrelang nicht in den Urlaub fahren konnten; Jede freie Minute selbst an dem Bau gearbeitet haben, weil sie sich das neue Haus andernfalls nicht hätten leisten können; Jahre gewartet haben, bis sie den so gut zu ihnen passenden Lebenspartner gefunden haben; Wegen ihrer vielen Kinder auf eine berufliche Karriere verzichten mußten.
Es wird immer Menschen geben, denen es scheinbar besser geht als uns, auf der anderen Seite wird es auch immer Menschen geben, denen es schlechter geht. Wichtig ist die Gegenwart, das Jetzt, zu genießen, sich auch über die Erfolge anderer freuen zu können und sich nicht allzu wichtig zu nehmen. Das geht sicher nicht von heute auf morgen. Aber wie schon besprochen; Gesundheit, Erfolg, werden uns nicht geschenkt. Wir müssen Tag für Tag dafür arbeiten, die Vergangenheit als Lehrmeister und nicht als Prügelknabe für gegenwärtiges oder zukünftiges betrachten, um positive Empfindungen erleben zu dürfen. Positive oder negative Emotionen sind das Ergebnis dessen, wie ich mit mir und meinem Umfeld umgehe und einmals gemachte Erfahrungen umsetze. Eifersucht, also die Angst, daß das, was man besitzt auf das man vermeintlich Anspruch hat, was uns gehört, daß dieses auf welche Art auch immer, abhanden kommt, einem genommen wird, läßt sich beispielhaft wohl bei der Partnerbeziehung am besten verdeutlichen, weil irgendwie schon jeder mal diese Empfindung verspürt hat. Eifersucht, daß der Partner jemanden finden könnte – oder gefunden hat -, den er mehr beachtet oder liebt, der ihn uns „wegnehmen“ könnte. Doch Partner sind keine Ware, die man hergeben oder wegnehmen könnte. Aus diesem falschen Verständnis heraus, aus einem ,,Du gehörst mir“ leitet sich ein Besitzanspruch ab, der in Extremfällen geradezu dazu führt, daß der Partner ausbrechen muß, daß er diese erzwungene Nähe nicht mehr ertragen kann. Dabei kann eine Partnerschaft nun langfristig Bestand haben, wenn das Vertrauen, das gegenseitige Verständnis und die Liebe sich ausdrücken läßt in der Erkenntnis: ,,Du gehörst zu mir“. Dieser kleine Unterschied, dieses winzige Wort ,“zu“ drückt aber aus: wir ergänzen uns, wir passen zueinander, wir gehören zusammen, wir sind zwei einzelne Individuen aber wir sind auch eine Gemeinsamkeit. Auch im Berufsleben ergeben sich oft Schwierigkeiten und Probleme, die aus Eifersucht entstehen: Manche Menschen neigen dazu, immer alles selbst machen zu wollen. Sie glauben, nur sie selbst könnten alles perfekt erledigen. Sie sind nicht bereit, anderen Menschen Aufgaben und Verantwortung zu übertragen, weil daraus vielleicht gewisse Privilegien auf die sie meinen einen Anspruch zu haben, gefährdet sein könnten. Sie können nicht delegieren. Als Konsequenz daraus kann sehr leicht Überbelastung entstehen, die Folge sind Hektik und Streß, häufigere Fehlentscheidungen und unangemessene Handlungen folgen. Dieses auf Eifersucht fußende Verhalten ist nicht nur in den Chefetagen sehr verbreitet, nein, es kann auf jeder Ebene geschehen, auch bei weniger qualifizierten Berufsfeldern wie beispielsweise der Poststelle. Auch das „Mobbing“ am Arbeitsplatz,  also das bösartige Verbreiten von Tratsch und Klatsch, das anschwärzen von Kollegen, das „Schlechtmachen“, „Fertigmachen“ kann seinen Ursprung haben und seinen Anfach nehmen in Eifersucht auf die betreffende Person.
Negative Gefühle sind Teil unseres Gefühlslebens, die zum Lieben gehören. Zugleich spüren wir, daß sie uns im Alltag auch ziemlich beeinträchtigen können, wenn sie unser Leben maßgeblich bestimmen. Dann nämlich, wenn Eifersucht, Haß, Neid, Rivalität und Ängste uns so beherrschen, daß nichts anderes mehr Platz hat im täglichen Leben. Ohne daß es uns direkt bewußt ist, sind wir dann diejenigen, die von diesen Gefühlen gesteuert werden und die uns zu Sklaven machen, wenn wir unser Leben danach ausrichten. Als Spiegel für den Bereich in uns dient das Umfeld um uns, vor allem die Menschen, die mit uns leben. Fühlen wir uns wohl, sind wir geborgen. Vermittelt uns das auch unser Umfeld, kommen wir mit dem Leben klar. Ist dies nicht der Fall, müssen wir Veränderungen durchführen.

Die Herausforderung lebenslangen Lernens
Ziel dieses Kapitels ist es einen Überblick zu geben, auf welche
Weisen geistige Aktivitäten Freude erzeugen können. Wir haben gesehen, daß der Verstand uns mindestens ebenso viele und intensive Möglichkeiten zum Handeln gibt wie der Körper Genau wie die Benutzung der Gliedmaßen und der Sinne jedem zur Verfügung steht unabhängig von Geschlecht ,Rasse Bildung oder gesellschaftlicher Klasse, so sind auch die Erinnerung, die Sprache die Logik und die Regeln der Kausalität für jeden da, der Kontrolle über seinen Verstand übernehmen will. Viele Menschen hören mit dem Lernen auf sobald sie die Schule verlassen, weil dreizehn oder zwanzig Jahre extrinsisch motivierter Bildung immer noch ein Born unangenehmer Erinnerungen sind. Ihre Aufmerksamkeit wurde lange genug von Lehrbüchern und Lehrern manipuliert, und sie halten den Tag der Abschlußprüfung für den ersten in Freiheit. Doch jemand, der die Nutzung seiner symbolischen Fähigkeiten aufgibt ist niemals wirklich frei. Sein Denken wird von den Meinungen seiner Nachbarn diktiert, von den Leitartikeln in Zeitungen und den Aufrufen im Fernsehen. Er wird den .Experten’ ausgeliefert bleiben. Idealerweise sollte am Ende der extrinsischen Ausbildung der Beginn einer Bildung stehen, die intrinsisch motiviert ist Dann geht es nicht mehr darum, einen Abschluß oder ein Diplom zu erreichen und eine gute Stelle zu bekommen, sondern verstehen zu lernen, was um einen herum vorgeht ein persönlich sinnvolles Gefühl dessen zu entwickeln, um was es bei den eigenen Erfahrungen geht.

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Erstellt am: 30.01.2009 11:52 Uhr

Neurodermitis Teil 12

Neurodermitis

Einleitung

Neurodermitis – ein Name, der Eltern von Kindern und Betroffenen in Schrecken versetzt, ist dieser Name doch ein Synonym  für Martyrium, Hoffnungslosigkeit und Unheilbarkeit, so die Schulmedizin. Manch einer nimmt die starken Nebenwirkungen und eine Verkürzung der Lebenszeit durch Cortison in Kauf, um einigermaßen befreit von der Schmerzen eine befristete Scheingesundheit erleben zu dürfen um letztendlich feststellen zu müssen, daß der Weg des Cortisons in eine Sackgasse mündet. Eine Alternative biete dieses Buch, dessen Grundlagen auf den Erkenntnissen von Heinz Dieter Schwedler beruhen, der 1970 eine Therapie entwickelte, die langanhaltende Erfolge brachte, da sie die Vielschichtigkeit und die Ursachen dieser Erkrankung erstmals berücksichtigte, Viele Therapeuten, Naturheilkundler und auch naturheilkundlich orientierte Ärzte arbeiten heute bewußt oder unbewußt nach dieser Therapie.  Schweinefleisch, Zitrusfrüchte, Zucker und Milch aus dem Ernährungsplan gestrichen – trägt die Handschrift von H.D. Schwedler. Schwedler war übrigens der Erste, den Zusammenhang Zwischen Neurodermitis und Ernährung grundsätzlich erkannte und aus seiner Erfahrung heraus einen Ernährungsplan für Neuerodermitiker zusammenstellte, die auch heute noch seine Gültigkeit besitzt.
H.D. Schwedler hat bis heute noch keine Anerkennung auf dem Gebiet erhalten und wird sie auch nicht erhalten, denn das würde einem verbrauchsorientiertem System wie dem unserem widersprechen. Eine notariell beglaubigte Befragung an Neurodermitispatienten von mir im Jahre… führte zu dem Ergebnis einer Erfolgsquote von über 90%, wobei sogar 95% nach der Behandlung ohne Medikamente auskamen! Gesundheit bedeutet kein Verdienst für die Pharmazie, für Kliniken und Ärzte und darf nicht sein. Lieber Millionen chronisch Kranke in Kauf nehmen, als nicht voll belegte Kliniken, halbleere Arztpraxen oder Absatzschwierigkeiten in der pharmazeutischen Industrie. Der Mensch muß also krank sein, damit diese Industriezweige leben können. Denn was anderes sind Arzpraxen, Kliniken oder pharmazeutische Betriebe als Fließbandproduktionsstätten, die häufig Krankheiten nicht beseitigen, sondern verschieben oder erst verursachen. Hippokrates, der bekannteste Arzt und Begründer von ärztlichen Schulen im Altertum wurde sich im Grabe umdrehen, wenn er die Arbeits- und Denkweise von Ärzten der Jetztzeit erfahren mußte, die ihren Berufstand durch einen auf Hippokrates zurückführenden Eid begründen.  Tausende von Betroffenen greifen in ihrer Not jeden Strohhalm auf, vertrauen blindlings vielversprechenden Werbeaussagen, um dann letztendlich feststellen zu müssen, daß sie an Geld ärmer, an Erfahrung allerdings reicher wurden, aber leider nicht an Erfahrung, die sie in Ihrer Erkrankung weiter 180807F7F8 gebracht hätten. Hier setzt das vorliegende Buch an. Es vermittelt Wissen, aber auch Erfahrung auf verschieden Ebenen und leistet somit Hilfe zur Selbsthilfe dort wo sie am meisten gebraucht wird – Am Patient. Der Wunsch des Menschen, so als wie die Menschheit selbst, ein Allheilmittel gegen alle Krankheiten zu finden wird durch dieses Buch nicht erfüllt, es biete dem Leser dennoch Ansatzpunkt und Wege zur LÖSUNG DES Problems durch Arbeit an sich selbst.  Viele Menschen erkennen immer mehr die Zeichen de Zeit  Selbstverantwortung für sich zu übernehmen, ihre Gesundheit nicht bedingungslos einem medizinisch unmenschlichen System auszuliefern, das den Menschen in seine Einzelteile zerlegen kann, dabei aber die Ganzheit des Menschen aus den Augen verliert?
Die moderne Medizin feiert Triumphe in der Technik nur was nützt uns das, wenn diese Technik vor allem bei Dauerkrankheiten an der Spitze Neurodermitis  kläglich versagt?
Sie beherrschen heute die medizinische Szene zu 80%. Es genügt nicht Krankheitserreger abzutöten oder an Symptomen herumzukurieren. Die Harmonie der Lebensprozesse in Körper, Seele und Geist müssen wieder hergestellt werden und wer kann das besser bewirken als derjenige der davon selbst betroffen ist?

Was ist Neurodermitis?
Der Name Neurodermitis wurde um die Jahrhundertwende, als diese Krankheit noch kaum bekannt war, von dem französischen Arzt BROCQ in die ärztliche Fachsprache eingeführt. Ziemlich ungenau deuten die aus dem Altgriechischen entnommenen Wortelemente (neuron) = Nerv und (derma) = Haut, auf eine Hautentzündung hin, die mit Nerven zusammenhängt. Diese nahezu laienhaft oberflächliche Bezeichnung für ein Leiden das sich heute in vielfältigen  Ausprägungen darstellt, hat dazu geführt, da im Laufe der Jahrzehnte fachlich präzisere Namen auftauchten, je nachdem, welchen Eindruck Ärzte oder Therapeuten von den Krankheitsbilder gewannen, denen sie gegenüberstanden.  So klären sich Attribute, die (disseminata) für Hautausschläge, die sich offenbar im Zustand fortschreitender Ausbreitung befinden und (generalisata) für solche, die bereits den ganzen Körper bedecken. (Neurodermitis constitutionalis) genannt. Schwächere Symptome führten bei nicht genau abgegrenzten Hautveränderungen zu der Bezeichnung (diffusa), und Formen, die dem Anschein nach auf Überempfindlichkeit der Patienten beruhen, wurden als (Neurodermitis atopia) eingestuft.  Manche Therapeuten bevorzugen, die Symptome nach Ekzemformen aufzugliedern. Demnach lauten ihre Diagnosen. Nicht selten wird die Krankheit als (anlagenbedingt) aufgefaßt und demnach (Flexural-Ekzem), wo nur Armbeugen und Kniekehlen befallen scheinen. Nicht selten wird die Krankheit als (anlagenbedingt) aufgefaßt und demnach (Konstitutionelles Ekzem), wenn sie die oben erwähnten Einschätzung teilen, das Leiden beruhe auf einer erblich bedingen Anlage. Gelegentlich wird auch die Bezeichnung (Prurigo-Ekzem) verwandt, wenn die Haut mit stark juckenden Knötchen übersät ist. Die Vielzahl ärztlichen Benennungen entspricht offensichtlich den auffällig verschiedenen Hautveränderungen, worunter die Betroffenen leiden. Dabei ist anzumerken, daß die Symptome bei gleichen Patienten nicht immer dieselben sein müssen. Da die Krankheit meist in Schüben verläuft, zwischen denen beschwerdenfreie Zeitspannen liegen könne, sind von Arzt zu Arzt unterschiedliche Diagnosen möglich, obgleich es sich um Erscheinungsformen desselben Leidens handelt. In Der Fachliteratur sind dreißig verschiedene Bezeichnungen anzutreffen von denen jede sich auf Symptome stützt, die unter ungünstigen Umständen verwechselbar sind. Es gibt Übergangs- und Mischformen, die bisweilen anderen Hautkrankheiten ähneln, aber nur dann als Neurodermitis anzusprechen sind, wenn der für dies Leiden typische Juckreiz damit verbunden ist, was allerdings nicht ausschließt, daß auch andere Hautausschläge Juckreiz auslösen können. Hier berührt unser Problem die vielfältigen Erscheinungsformen des atopischen Formenkreises, die auf Überempfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen beruhen. Der aus dem Griechischen stammende Ausdruck (Atopie) steht das Außergewöhnliche und meint in der Medizin eine von der Norm abweichen innere Bereitschaft, auf Stoffe aus der Umwelt in einer Weise zu reagieren, die heute allgemein als (allergisch) bezeichnet wird. Die Zahl solcher Stoffe ist unüberschaubar. Sie können pflanzlicher, tierischer oder chemischer Herkunft sein und durch Berühren, Einatmen oder orale Aufnahme wirksam werden, wobei vielfach Schwellenwerte zu beobachten sind, unterhalb deren nichts Auffälliges geschieht, während bei Überschreiten der Grenze geradezu (der Teufel los) ist. Im Kapitel über Allergien komme ich eingehender darauf zurück.  In der Praxis hat sich gezeigt, daß auch Störungen des Verdauungssystems, insbesondere im Magen und Darm, am Krankheitsbild der Neurodermitis beteiligt sein könne. Daher rührt das Attribut (circumscripta) für Erscheinungsformen, die von einigen Therapeuten als außerhalb der Norm angesiedelt betrachte und deshalb (Lichen simplex chronicus) oder (Lichen Vidal) genannt werden, obgleich sie im Grunde nur bestätigen, daß es sich bei Neurodermitis um ein Leiden handelt, dessen Auswirkungen den ganzen Organismus beeinträchtigen können.
Ich habe diese Betrachtungen vorangestellt, um dem Leser die multifaktorielle Qualität dieser Krankheit und ihre vielfältigen Wurzeln bewußt zu machen und ihn, sofern er selber betroffen ist, von der Notwendigkeit zu überzeugen, das Leiden im Sinn der Ganzheitsmedizin, nicht von den Symptomen her anzugehen, sondern deren Ursachen aufzuspüren und wo immer es möglich ist, sie zu beseitigen.
Zur gegenwärtigen Situation:
Aus der ärztlichen Fachliteratur, in der Erfahrungen mit Neurodermitis-Patienten geschildert sind, geht hervor, daß es eine einheitliche Beurteilung dieser Krankheit bisher nicht gibt, weil weder über ihre Ursachen noch über Behandlungsmöglichkeiten übereinstimmende Ansichten bestehen.
Nachdem Fachgelehrte aller beteiligten Disziplinen die Palette der Erscheinungsformen mit anerkennenswerter Akribie durchforscht haben, fand sich im großen und ganzen die Erkenntnis bestätigt, daß es sich bei Neurodermitis um verschiedene, mit starkem Juckreiz belastete Ekzeme handelt, die schon in frühester Kindheit auftreten können, zwar nicht ansteckend sind, aber offenbar durch innere und äußere Einflüsse begünstigt, zumeist chronisch verlaufen und von Ausnahmen abgesehen, im sechsten Lebensjahrzent allmählich abklingen. Die Gründe für den schubweisen Krankheitsverlauf, der von erscheinungsfreien Intervallen unterbrochen, bei manchen Patienten jahrelang Heilung vortäuscht, sind ebensowenig aufgeklärt, wie klimatische Einflüsse oder der vorzugsweise Befall einzelner Körperregionen, wie Armbeugen und Kniekehlen, der bei Jugendlichen häufiger anzutreffen ist als bei Erwachsenen. Die naheliegende Frage nach der Geschlechtsbezogenheit des Leidens ist ansatzweise untersucht worden. Statische Erhebungen in zehn Arztpraxen ergaben unterschiedliche Anfälligkeit. Einem Volumen von 1941 weiblichen Patienten aller Altersstufen standen im gleichen Zeitraum nur 1454 männliche gegenüber (Zündorf).
Dabei fiel auf, daß Knaben und Mädchen im Säuglings- und Kleinkindstadium gleichermaßen betroffen sind, daß aber bis zu zehnten Lebensjahr doch mehr Knaben erkrankten. Im zweiten Lebensjahrzehnt verschiebt sich das Bild zu Lasten der weiblichen Patienten, und jenseits der Dreißig erkranken wieder ebenso viele aus beiden Geschlechtern. Es ist allerdings wahrscheinlich, daß es sich bei den Zwanzig- bis Dreißigjährigen vielfach um das Wiederauftreten einer in der Kindheit vorhanden gewesenen leichteren Form von Neurodermitis handelt, die entweder nicht erkannt wurde oder in Vergessenheit geriet. Auf der Suche nach Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten wurden zuweilen Erwägungen angestellt, die aus Sicht neben de Sache liegen. Welcher Gesellschaftsschicht die an Neurodermitis Erkrankten vorwiegend angehören, welche Schulbildung sie genossen, ob sie in handwerklichen Berufen, als Beamte, Kaufleute oder Akademiker tätig sind, mag unter sozialpolitischen und versicherungsmathematischen Gesichtspunkten relevant sein, aus therapeutischer Sicht erkenne ich in solchen Erhebungen keinen Nutzen und versage mir deshalb, darauf einzugehen. Auch Untersuchungen, die im Interesse treffsicherer Diagnosen darauf abzielen, das Krankheitsbild der Neurodermitis an Konstitutionstypen oder am Persönlichkeitsbild (abzulesen), haben meines Erachtens wenig Sinn. Nur zwei der vier Grundtypen des menschlichen Körperbaues sind für Neurodermitis besonders prädestiniert. Sowohl bei Leptosomen als auch bei extrem schlankwüchsigen, hochaufgeschossenen Asthenikern kann eine neurodermitische Disposition vermutet werden, weil sie im Gegensatz zu Athletikern und Pyknikern, in ihrem geringeren Körpervolumen weniger ausleitungsbedürtige Substanzen speichern können. Will man das Auftreten der Neurodermitis an Konstitutionsmerkmalen gebunden betrachten, so sieht man vorwiegend eptosom-astenische Mischtypen von diesem Leiden befallen und kommt damit den tatsächlichen Verhältnissen am nächsten. Vom Persönlichkeitsbild des Neurodermitikers auf sein Krankheitszustand zu schließen, ist ebenfalls abwegig. Wenn Betroffene ein empfindliches Wesen zeigen, ängstlich oder unsicher erscheinen, können diese Eigenschafen ebensogut eine Folge wie die Ursache ihrer Krankheit darstellen. Ich habe gute Gründe für diese Einschätzung, denn Patienten, die nach oft jahrelang vergebens durchgestandenen Behandlungen sowohl die äußern Merkmal ihres Leidens als auch den Streß des unerträglichen Juckreizes losgeworden waren, schienen wie umgewandelt, blüten auf und gewannen bald ihre einstige Selbstsicherheit mit allem Drum und Dran zurück. Das einzige, was im Sinn der Typenforschung uneingeschränkt bestätigt werden kann, ist die Tatsache, daß neurodermitisch disponierte Kinder sich im allgemeinen als überaus begabt erweisen. Ein Phänomen, für das es keine Erklärung gibt. Wir werden uns noch öfters mit Unerklärlichem abfinden müssen, denn manche Faktoren, die am neurodermitischen Geschehen entweder ursächlich beteiligt sind oder heilsame Wirkungen entfallen, entziehen sich einigen von der Schulmedizin für unabdingbar gehaltenen Kriterien, weil sie – obwohl vorhanden – mit angeblich (wissenschaftlich exakten) Nachweismethoden nicht festgestellt und auch nicht jederzeit unter Bedingungen wiederholt werden können, die mit denjenigen des Patienten nicht identisch sind. Um es einfach auszudrücken – Jeder Patient reagiert anders. Was bei  e i n e m  den neurodermitischen Schub auslöst, wird vom andern anstandslos vertagen, und was sich in einem Fall als heilsam erweist, kann in anderen wirkungslos bleiben. Wir sehen die Tatsachen, aber erklärbar sind sie vielfach nicht.
Geheimnisvoll am lichten Tag läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben, und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag, das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben. (Faust)

Neurodermitis und Psyche

Wenn man über Neurodermitis spricht ,kommt man nicht umhin die Psyche in die Erkrankung mit einzubeziehen, denn man kann in diesem Zusammenhang mit Fug und Recht sagen, daß kaum eine Erkrankung des Menschen so stark über die Psyche mit beeinflußt, wird wie die Neurodermitis. Unsere Haut, das größte  menschliche Organ ist nicht nur physiologischer Schutz vor Infektionen, Verletzungen oder Austrocknen, nein, auch unsere Psyche, unser seelisches Empfinden oder die seelische Befindlichkeit wird in vielen Fällen mit Reaktionen der Haut gezeigt:
Wir werden blaß, wenn wir erschrecken und leichte Röte steigt uns ins Gesicht, wenn unser Verhalten Anlaß gibt, sich zu schämen. Auch unsere Sprache, die Umgangssprache kennt treffende Ausdrücke, die sehr bildhaft etwas über unseren seelischen Zustand verraten und zwar gleichermaßen mit negativen  und positiven Aspekten. Manch einer ist in bestimmten Situationen, die ihm im Alltag begegnen und die ihn wie auch immer irgendwie belasten „dünnhäutig“. Bei anderen Gelegenheiten mitunter auch als gelernte Schutzfunktion ,,hat er ein dickes Fell“. Jedem von uns sind auch schon im menschlichen Zusammenleben Ereignisse, Nachrichten und Dinge geschehen, von denen wir sagen ,,das geht mir unter dir Haut“. Genausogut wie wir, wenn es uns nicht berührt, sagen: ,,das juckt mich nicht, das kratzt mich nicht“. Auch das Erscheinungsbild der sogenannten ,,Gänsehaut“ ist nicht immer nur Ausdruck von zu kalter Umgebungstemperatur, sondern oft das äußerlich erkennbare Zeichen von Unwohlsein, Ekel, Beklemmung oder gar Angst. So unterschiedlich wie das äußere Erscheinungsbild der Menschen in, ob also braune oder blonde Haare dunkle oder helle Augen, aufgeschossen oder eher zierlich im Körperbau, schmal – oder breithüftig ,usw.  so sehr unterscheidet sich auch unsere seelische Empfindlichkeit, unser psychisches Befinden im Alltag. Nur sind wir es gewohnt, über somatische [körperliche] Störungen oder gar Erkrankungen mehr oder weniger freimütig zu sprechen und damit wenigstens einen Teil der „Last“ los zu werden. Über unsere psychische Befindlichkeit, über unser seelisches Empfinden sprechen wir nicht oder viel weniger und seltener, das ist meistens ein strenges Tabu.
Und doch wird es nötig sein, wenn wir versuchen wollen uns anzunähern an die Ursachen und Gründe, an  die Auslöser der Neurodermitis.

Warum zeigen sich Hautveränderungen beim Neurodermitiker?
Sind es nur die meßbaren und letztlich vermeidbaren Antigene der Nahrung? Sind es nur die ständigen und penetranten Reizüberflutungen aller unserer Sinne, denen wir täglich ausgesetzt sind und die unser Immunsystem überfordern und entgleisen lassen? Sind es nur die vielen verschiedenen Schadstoffe, Gifte, Rückstände, synthetischen Stoffe und Farben, die diese Reaktionen hervorrufen? Oder ist nicht vielmehr auch unsere Seele, unsere Psyche mit beteiligt, die mit und über unsere Haut ein äußeres Zeichen setzt und so um Hilfe schreit? Unsere Seele ist ein Spiegel dessen, was wir Menschen in unserem Leben an bösen und schlimmen Dingen erlebt und erlitten, aber auch an Freude, Glück und Liebe erfahren haben, das alles aber nicht offen und klar, sondern unbewußt, verdrängt und meistens verborgen. Die Seele vergißt nichts.
Oft beginnt die Problematik schon im Mutterleib. Das Ungeborene nimmt Stimmungslagen, Reize, Nahrung und auch Schadstoffe der verschiedensten Art auf und muß sie verarbeiten. So ist seit längerem bekannt, daß vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft der Fetus auf Musik, sei es Klassik oder Rock`n Roll reagiert. Genauso übertragen sich beängstigende Situationen, die die Schwangere erfährt, auf das Ungeborene. Heftiges Erschrecken der Mutter quittiert der Fetus mit entsprechend veränderten Herzschlag  und / oder wildem Strampeln. Auch über die Nahrung, die die Mutter zu sich nimmt, werden Vorlieben, Ablehnungen und Empfindlichkeiten gegenüber bestimmten Nahrungsbestandteilen schon im Mutterleib geprägt. So ist es durchaus vorstellbar, daß eine glückliche, zufriedene Schwangere ihrem ungeborenen Baby Zufriedenheit und Glück vermittelt, unbewußt und nicht gezielt steuerbar über Mechanismen, die noch nicht bis ins letzte Detail erforscht sind. Doch es wäre sicherlich zu simpel und der Sache nicht gerecht, wollte man ein eindeutiges und für jeden Fall gültiges Ursache-Wirkungs-Prinzip behaupten im Sinne von
– schwierige oder gar ungewollte Schwangerschaft führt immer zu Neurodermitis beim Kind – . Wohl jede Frau die merkt, daß sie schwanger ist, kennt das Wechselbad der Gefühle: heute himmelhochjauchzend und glücklich und morgen voller Zweifel und Fragen: Ist meine Partnerbeziehung stabil und liebevoll, nicht nur heute und jetzt sondern auch noch nach vielen Jahren? Ist meine / unsere Lebenssituation mit Beruf, Wohnung, Gesellschaft gefestigt, daß nicht etwa wirtschaftliche Sorgen und Probleme unsere Familie belasten?
Wird das Kind gesund sein? Darf ich ein Kind „in die Welt setzen“, die beherrscht ist von Gewalt und Krieg, Egoismus, Ellenbogengesellschaft und Gleichgültigkeit? Ist unsere Umwelt, die wir alle miteinander – im Großen wie im Kleinen – verschmutzen und benutzen durch Wasser- und Energieverschwendung, durch Müll und Abgase für ein neues Leben noch lebenswert? Diese und andere Fragen schaffen Besorgnis, Unsicherheit und Angst, auch wenn man ahnt, daß das Ungeborene diese Sorgen und Ängste irgendwie teilt, sie lassen sich nicht wie ein Lichtschalter einfach abstellen. Aber zum Glück verschwinden oft diese Zweifel und Gedanken von selbst, werden verdrängt durch das Glücksempfinden, das sich einstellt bei den ersten, nur für die Schwangere selbst spürbaren Veränderungen im Körper. Zweifel und Sorgen wandeln sich oft in Zufriedenheit, Gelassenheit, Optimismus und Zuversicht. Denn mit den neuen entstehenden Leben ergibt sich die wohl größte Chance, die man als Frau im Leben bekommt: Schwierigkeiten zu meistern, Probleme zu lösen und Änderungen zu erreichen. Das alles ist eher intuitiv, also mehr fühl- und spürbar und nicht in klaren Merksätzen zu beschreiben. Doch auch wenn in der gesamten Schwangerschaft die negativen Seiten mit Sorgen, Zweifeln und Unwohlsein überwiegen, muß daraus nicht als logische Konsequenz, sozusagen zwingend, eine Neurodermitis beim Kind entstehen. Es könnte möglicherweise eines der vielen kleinen Mosaiksteinchen sein, die vielleicht dazu beitragen könnte, muß aber nicht. So ist es falsch, sich selbst mit Vorwürfen und Schuldgefühlen zu quälen und zu glauben, durch Schwierigkeiten in der Schwangerschaft „Schuld“ zu sein an der Neurodermitis des Kindes. Doch die Mutter-Kind-Beziehung ist schon eine Besondere. Aus diesen zwar meistens eher uneingestandenen – aber wie wir gesehen haben – falschen Schuldgefühlen heraus kann eine negative Veränderung entstehen. Es ist bekannt;, daß bei den meisten Neurodermitikern eine verminderte Fähigkeit vorhanden ist, Extremsituationen seelisch adäquat, also angemessen zu verarbeiten. Ein zuviel an Beachtung und Liebe kann genauso zu Verschlimmerung der Hauterscheinungen führen wie Vernachlässigung und Ablehnung. Was steckt hinter dieser Erkenntnis? Ein Kind, daß offensichtlich leidet, das schreit und sich ständig kratzt, das unruhig ist und womöglich schlecht gedeiht, erfährt, von der Mutter sehr viel mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung, als diese einem gesunden Kind schenken würde. Ein Teufelskreis entsteht: Auf jedes kleine Nörqeln oder Schreien, jede Unruhe jede noch so kleinste Veränderung im Verhalten des Babys wird mit schmusen, Belohnung, Zärtlichkeit, streicheln, also mit Ablenkung um jeden Preis reagiert, um zu verhindern, daß das Baby sich wieder kratzt. Das Kind lernt sehr schnell, wie es dieses Verhalten der Mutter wieder und wieder erleben kann: Schließlich sind damit sehr positive und angenehme Gefühle und Hautkontakte verbunden. Psychologen sprechen in solchen Fällen von positiver Prägung. Die Folge ist, daß der zunächst extrem negative Juckreiz mit der zeit vom Kind als etwas sehr Schönes und Positives erlebt wird, denn Jucken bzw. das darauffolgende Kratzen wird gleichgesetzt mit Zuwendung und Zärtlichkeit. Diese Prägung im Unterbewußtsein kann im späteren Leben eines Neurodermitikers fatale Auswirkungen haben. Sobald der Betroffene vor Schwierigkeiten gestellt wird,  d.h. sobald echte oder auch nur vermeintliche Probleme auftauchen, tritt die im Babyalter erlernte, diese frühe Prägung in Kraft und er versucht, das Problem durch Kratzen zu lösen, ohne das ihm dieser Vorgang der Prägung bewußt ist. Und was im Babyalter von Seiten der Mutter noch als „natürlich“ empfunden wird, nämlich ihr überfürsorgliches Verhalten – schließlich sind Babys ja so hilflos und auf unsere Fürsorge lebensnotwendig angewiesen – dieser Hang zur Überbehütung kann sich leicht verselbständigen, wenn das Kind größer wird. Gründe, eher Begründungen sind, – wiederum aus falsch verstandenen Schuldgefühlen der Mutter- schnell bei der Hand und scheinen auch, vor allem wenn man sie nur oberflächlich betrachtet, sehr logisch zu sein. Weil das Kind so sensibel ist, weil es nicht jede Nahrung verträgt, weil es bei ungewohnten oder neuen Situationen oder Ereignissen Zeichen von Ängstlichkeit und Scheu und Reaktionen der Haut zeigt, darum und nur darum wird es von vielen „normalen“ Dingen ferngehalten: – Kindergeburtstag? Nein, es könnte Essen und Trinken geben, das das Kind nicht verträgt.
– Kindergartenbesuch? Nein, es hat Schwierigkeiten sich von der Mutter zu lösen, nicht wie gewohnt der einzige und wichtigste Mittelpunkt zu sein.
– Schwimmenlernen? Nein, die Infektionsgefahr ist zu groß und der Chlorgehalt des Wassers schädigt die Haut zusätzlich…
Die Kette der Beispiele könnte man unendlich fortführen und würde doch nicht die individuellen Gegebenheiten bis ins kleinste Detail treffen. Aber ein gemeinsames Merkmal steht bei allen Beispielen im Vordergrund: Der Wunsch der Mutter; ihr krankes Kind unbedingt vor allen Gefahren und Gefährdungen zu beschützen. Was von Herzen gut gemeint ist, kehrt sich oft allerdings ins Gegenteil. Statt Sicherheit zu bekommen verunsichert das Kind, statt Selbstbewußtsein zu zeigen, sich etwas zuzutrauen, wird es ängstlich, statt Linderung des Neurodermitis wird sie nach jeder unbekannten und neuen Situation eher schlimmer. Dieser Teufelskreis ist sicherlich nicht allein der Schlüssel zur Entstehung der Neurodermitis. Schließlich gibt es auch handfeste physiologische, mitunter auch Ererbte familiäre und nicht nur ausschließlich psychologische Gründe dafür. Allerdings sind die Grenzen zwischen physiologischen und psychologischer Ursache oft nicht eindeutig und klar zu ziehen bzw. zu erkennen. Da sie sich aber gegenseitig beeinflussen kann das Aufbrechen dieses fatalen Reqelkreises, – wenn die Mutter sich dessen bewußt wird -, ein Ansatz sein zu einer Lösung, zur (selbst)kritischen Betrachtung des Mutter-Kind-Verhältnisses und letztendlich zur behutsamen Änderung im Verhalten.  Auch Kinder, die an Neurodermitis leiden, haben das Recht wachsen zu dürfen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Wachsen, nicht nur im physiologischen Bereich, also in den Körpermaßen, sondern  wachsen an Erfahrungen im konfliktfreien Umgang Gleichaltrigen, in ungewohnten Situationen und Umgebungen mit Mut und Zutrauen zu reagieren. Diese Verhaltensänderung der Mutter, deren Notwendigkeit von ihr sicherlich zunächst nur sehr schwer einzusehen ist und ein gerüttelt Maß an Selbstkritik erfordert, kann aber nicht, denn das liegt in der Natur der Sache, mittels Rezept oder genauer Regieanweisung des Therapeuten erfolgen. Nichts ist so zäh, wie erlernte (falsche) Verhaltensweisen, ob im Umgang mit unseren Mitmenschen, bei der Nahrungssauswahl oder im Straßenverkehr. Aber zum Glück kann man Erlerntes auch verlernen und richtiges Verhalten
neu – lernen. Dieser Weg ist schwierig und mit Rückschlägen verbunden. Denn auch hier gilt: gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht gelernt, gelernt ist nicht getan, getan ist nicht immer getan.
Bei den alltäglichen Dingen des Lebens eines Neurodermitikers sollte sich die Mutter im Stillen fragen: Kann, nein müßte ich meinem Kind nicht dieses oder jenes zutrauen oder neues ausprobieren lassen? Gebe ich ihm wirklich Hilfe, wenn ich es verhindere oder mach ich mein Kind nicht abhängig von mehr? Ist meine Fürsorge nicht eher geeignet, das Kind unselbständig und hilflos zu (be)halten und schafft mir diese Abhängigkeit nicht auch eine gewisse Macht?
Diese Fragen sind hart, vielleicht zu hart. Aber möglicherweise doch wichtig, um eingefahrene Verhaltensweisen zu verdeutlichen und auf Echtheit der Gefühle und Empfindungen zu überprüfen.

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Erstellt am: 30.01.2009 09:39 Uhr

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Erstellt am: 30.01.2009 08:53 Uhr

Vermisste Frau bei Pechiguera tot geborgen

Lanzarote – Die Leiche der seit Tagen vermissten Frau, die in Playa Blanca auf Lanzarote ins Meer gefallen ist, ist gestern bei Pechguera im Norden von Lanzarote geborgen worden. Die Familie war am Meeresfrüchte fischen, als eine Welle die Frau ins Meer gerissen hat. Ihr Partner konnte gerettet werden, nachdem er versucht hat seiner Frau zu helfen. Hoher Seegang und starke Strömung hatten der Küstenwache die Suche erschwert.

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Erstellt am: 29.01.2009 23:00 Uhr

Klima und Gesundheit

 

 

 

 

                      Teneriffas heilendes Klima

 

Der Teide (3718 m) höchster Berg Spaniens

 Am Gesündesten lebt es sich im Gebirge genauer lokalisiert über 600 Meter hoch, mindestens 50 Meter über der Talsohle. Solche Orte sind in Deutschland im Harz, im Allgäu, im Schwarzwald, im Thüringer Wald, im Alpenvorland aber auch auf Teneriffa zu finden. Hier herrscht ein Schonklima, in dem sowohl die Belastung durch Wärme als auch der Streß der Kälte gering sind und die Luft so rein wie heute noch möglich. Hier fühlen sich Menschen mit Herz und Kreislaufleiden oder mit chronischen Erkrankungen der Atmungsorgane wohler als anderswo.

Durch die starke Wärmebelastung bei Menschen mit krankem Herzen und geschwächtem Kreislauf ist das Klima im Oberrheingraben, im Rhein-Main-Gebiet, im Ruhrrevier und auch im Tal der Donau nicht empfehlenswert. Auch die chronische Bronchitis ist dort häufiger und schlimmer. Der Grund dafür: In diesen Gebieten bilden sich bei Hochdruck abends und nachts feucht-klamme Luftmassen, die nicht abziehen können. Sie belasten Gesunde und vor allem Kranke, insbesondere bei Nacht, wenn ihr Organismus auf Ruhe und Erholung eingestellt ist und deshalb darauf allzuoft mit einem Asthma-Anfall in den frühen Morgenstunden reagiert. Ein Wechsel des Wohnortes ist nicht die Lösung, falls das Klima die Gesundheit gefährdet oder eine Erkrankung verschlimmert. Es gibt meistens Kompromisse. Wer unter chronischer Bronchitis leidet und im Ruhrgebiet lebt, wird zumindest für eine gewisse Zeit weniger Atembeschwerden haben, wenn er eine Sechswochenkur im Schonklima Teneriffas macht – und diese in Abständen wiederholt. Und Asthma bessert sich oftmals überraschend gut bei einem Aufenthalt im Reizklima an der Meeresküste; zumindest während des ersten Vierteljahres, danach kaum noch. Dann nämlich ist der wohltuende Klimareiz erschöpft, der Organismus hat sich an ihn gewöhnt. Regelmäßige Wiederholungen der Kur gegen Asthma sind deshalb wirksamer als ein Umzug nach Schleswig-Holstein.  Dass ein Klimawechsel den Zustand von Körper, Seele und Geist verbessern kann, ist bereits sprichwörtlich. Bei einigen Erkrankungen der Atmungsorgane, der Haut sowie bei manchen Allergien läßt sich die Klimatherapie  schwer durch andere Behandlungsverfahren ersetzen. In diesen Fällen sind die Erfolge auf die unmittelbare Einwirkung der Atmosphäre auf die Organe zurückzuführen. Darüber hinaus reagieren über das vegetative Nervensystem und über hormonale Faktoren ganz zwangsläufig auch andere Organsysteme auf die Einwirkung des Klimas  – vor allem auf den Wind, auf Licht, auf die Wärmestrahlung, auf den Luftdruck und insbesondere auf deren Schwankungen. In dem einen Fall ist Schonung in den Mittellagen angebracht, dem anderen ist durch wohldosierte Klimareize in den höheren Lagen oder am Meer zu helfen. Teneriffa bietet alles auf einmal. Viel Sonnenschein und reine Luft, die mit Jod und Salz aus dem Meerwasser angereichert ist. Die Sonnenstrahlung ist zwar sehr intensiv, aber wegen der ständigen Luftbewegung kommt selten eine belastende Wärme auf. Empfehlenswert ist das Inselklima für Menschen mit funktionellen Störungen von Herz und Kreislauf, Asthma, Stoffwechselkrankheiten  wie Diabetes, chronische Hautleiden wie Schuppenflechte und Ekzeme. Das Heilklima auf Teneriffa ist einmalig wegen seiner Ausgeglichenheit: Die Lufttemperatur zeigt keine großen Schwankungen. Durch die Passatwinde wird die Hitze abgekühlt. Klimatische Heilanzeigen hierfür sind Bronchitis, Asthma, Herz- und Kreislaufleiden (inklusive Bluthochdruck), Gelenkrheumatismus, vegetative Dystonie (= Störung in der Funktion des vegetativen Nervensystems), Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Urtikaria(= Nesselsucht) und Ekzeme. Die höheren Lagen, zu vergleichen mit unserem  Gebirgsklima im Sommer hat seine spezifischen Vorzüge; reine Luft und geringe Schwüle, niedriger Luftdruck und erhöhte Sonneneinstrahlung. Eine Klimatherapie in dieser Höhenlage empfiehlt sich bei Asthma, Allergien, leicht erhöhtem oder niedrigem Blutdruck, Blutkrankheiten (wie pernizöse Anämie), Tuberkulose, Akne und Schuppenflechte.

Es ist also nicht verwunderlich, dass die „Insel des ewigen Frühlings“ nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel darstellt, sondern auch durch seine besondere Lage und Inselbeschaffenheit viele gesundheitliche Beschwerden schon meist kurz nach der Ankunft verschwinden lässt. Auch wenn diese „Klimaheilung“ meistens nicht auf Dauer ist, gibt sie vielen Menschen – und sei es nur für die Zeit des Aufenthaltes, die Möglichkeit, sich endlich wieder einmal selbst zu finden.

                                                                                                         Joachim Bernd Vollmer

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Erstellt am: 29.01.2009 17:00 Uhr

Klimatherapie

Teneriffa Nord,  600  Höhenmeter      

 

Klimatherapie

Der Einfluß des Klimas auf die menschliche Gesundheit war schon den Ärzten des Altertums bekannt. Hippokrates hat sich in seinen Schriften damit befaßt, und spätestens am Beginn unserer Zeitrechnung sind in den Mittelmeerländern Schiffs­reisen gegen Tuberkulose empfohlen worden.

 Die heutige Klimatherapie geht auf Alexander von Humboldt zurück, dem die heil­same Wirkung auffiel, die bei bestimmten Krankheiten von der Luftveränderung ausgeht. Es wird Ortswechsel verordnet, zum Beispiel vom Mittelgebirge an die Nord- oder Ostsee, vom Tiefland ins Hochgebirge oder umgekehrt.

 Das Therapeutische Ziel bestand ursprünglich darin, Kranke einem „Reizklima“ auszusetzen, um ihre Widerstandskraft zu mobilisieren oder Genesene einem „Schonklima“ anzuvertrauen, in dem sie sich besser erholen können. Für beide Zwecke kommt der Jahreszeit besondere Bedeutung zu.

 In neuerer Zeit geht es häufig darum, bestimmte Klimafaktoren auszuschalten, die den Patienten an seinem Wohnort übermäßig belasten. Zuweilen hängen auch diese Fälle vom Jahresrhythmus ab.

 Bei chronischen Leiden besteht der Sinn einer heilklimatischen Behandlung darin, die natürlichen Heilkräfte des Patienten anzuregen. Insofern besteht eine ge­wisse Ähnlichkeit mit der homöopathischen Heilmethode. Klimatische Reize müs­sen nämlich, um ihre Wirkung voll zu entfalten, Gegenreaktionen auslösen, sie müssen „greifen“. Der Erfolg setzt nicht sofort ein, sondern erst nach tagelan­gem Erle­ben des veränderten Klimas. Im allgemeinen sind vier Wochen erforder­lich, um Er­folge zu erzielen, die längere Zeit anhalten.

 Natürliche Schutzmechanismen, über die der Organismus verfügt, werden nämlich durchs tägliche Erleben von ungewohntem Klima in ähnlicher Weise beeinflußt, wie etwa ein Sportler durch häufiges Trainieren seine Kondition verbessert. wer bei­spielsweise in der norddeutschen Tiefebene lebt und an Blutarmut leidet, worun­ter ein Mangel an roten Blutkörperchen zu verstehen ist, atmet im geringerem Sauer­stoffangebot von Höhenklima zwangsläufig tiefer durch. So erleichtert seine ver­besserte Lungentätigkeit die Arbeit des Herzens, was dem Kreislauf und damit dem gesamten Organismus zugute kommt. Unter den Leiden, die durch Höhenklima günstig beeinflußbar sind, werden Asthma und Bronchitis am häufigsten genannt.

 Für Patienten aus dem Binnenland kann ungewohntes Küstenklima, zum Beispiel  auf Teneriffa sehr nützlich sein. Nur dort, in der Brandungszone, ist die Luft von feinzerstäubtem Meerwasser, dem maritimen Aerosol erfüllt, das vom Seewind em­porgetragen, auf erkrankte Atemwege eine heilsame Wirkung ausübt. Sie hält um so länger an, je gründlicher es dem Patienten gelingt, sich im Reizklima der Küste abzuhärten.

 Wo es darum geht, Patienten mit erkrankten Atemwegen durch den Ortswechsel von belastenden Klimafaktoren am Wohnort zu befreien, können sowohl die Luftver­schmutzung in Großstädten und Industriegebieten als auch jahreszeitlich be­dingte, ungünstige Wetterlagen, Nebel oder Schwüle, den Anlaß dafür bieten.

 In solchen Fällen gewähren die Höhen zwischen 400 und 600 Metern oder waldreiche Regionen spür­bare Erleichterung.

 

  Während der warmen Jahreszeit oder in südlichen Ländern gilt das Sonnenbaden im Freien (Heliotherapie) nach wie vor als empfehlenswerte Heilmethode, die sich bei gewissen Hautkrankheiten wie zum Beispiel Schuppenflechte (Psoriasis), oft bewährt hat. Allerdings muß beachtet werden, daß pigmentarme Haut, die meist mit rötlichem Haar genetisch gepaart auftritt, auf ultraviolette Strahlung aller­gisch reagiert. Patienten mit dieser Anlage vertragen den Aufenthalt im Freien nur, wenn sie direktem Sonnenlicht nicht ausgesetzt sind. Im allgemeinen wissen das die Betroffenen. Für einen schmerzfreien Urlaub: – Achten Sie  auf ausreichenden Schutz vor Sonnenbrand!

                                                                                                      Joachim Bernd Vollmer

 

 

 

Keine Sonnengarantie aber reine, saubere Luft und mit das gesündeste Klima überhaupt.

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Erstellt am: 29.01.2009 16:15 Uhr

Neurodermitis Teil 10

Neurodermitis

Kernobst (Äpfel, Birnen, Quitten)
In Deutschland wachsen etwa 16 Millionen Apfelbäume, wovon nur noch wenige als Hochstämme auf bäuerlichen Streuobstwiesen stehen oder verkehrsarme Landstraßen säumen. Was diese Bäume an Obst hervorbringen, wird heute kaum noch geerntet oder als Fallobst gesammelt, obwohl es sich in der Regel um Früchte handelt, die ungespritzt blieben und an ihren Standorten keine Rückstände von Kunstdünger enthalten. Im Aussehen können sie allerdings nicht mit modernen Tafelobstsorten konkurrieren, die gewerbsmäßig auf halbhohen Stämmchen oder als Spalierobst gezogen, mühelos geerntet werden können.
Ähnlich verhält es sich mit Birnen.
Quitten, die ich um der Vollständigkeit willen hier erwähne, sind wegen ihres harten Fruchtfleisches in rohem Zustand nicht eßbar und deshalb im Handel kaum anzutreffen, aber der daraus hergestellte Quittengelee, den Reformhäuser regelmäßig führen, ist wegen des köstlichen Aromas empfehlenswert. Im Obstbau sind Quittenstämme bei der Züchtung neuer Birnensorten als Veredelungsunterlagen besonders geeignet.
Die Kernobstsorten stammen ursprünglich aus Zentralasien, wo ihre Wildformen schon im zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung nach und nach in Kultur genommen wurden. Sie gelangten im Verlauf weiter Zeiträume, teils durch Einwanderungswellen in der mittleren Bronzezeit, über Kleinasien und den Kaukasus, teils auch erst nach der Zeitwende, infolge der Perserkriege durch Alexander den Großen und schließlich durch die Römer nach Europa. Die heutige Sortenvielfalt beruht auf botanischer Forschung und der hochentwickelten Veredelungstechnik in Baumschulen, die sich darauf spezialisiert haben, durch gezieltes Kombinieren wünschenswerter Eigenschaften immer bessere und widerstandsfähigere Qualitäten zu züchten. Die Ziele sind mannigfaltig. Vor allem geht es darum, Neuzüchtungen auf der Basis eingekreuzter  Anlagen gegen weitverbreitete Pflanzen-krankheiten resistent zu machen. Bei neuen Sorten, die auf diese Weise gegen bestimmte Viren und Bakterien unempfindlich geworden sind, kann auf das vorbeugende Anwenden einiger Chemikalien und damit verbundene Spritztermine verzichtet werden. Allerdings sind durch diese Art von Resistenz nur wenige, unsichtbare Erreger ausgeschaltet, deren Abwesenheit erst durch das Ausbleiben typischer Krankheitsmerkmale bestätigt wird, was dem Fachmann zwar auffällt, der Laie aber kaum wahrnimmt. Weil der Verbraucher, der sein Obst vorwiegend mit dem Auge und leider weniger auf Grund von Warenkenntnis kauft, sichtbar makellose Qualitäten erwartet, kann aus Gründen, die im folgenden skizzenhaft dargestellt sind, ohne Hilfe der Chemie – vorerst – nicht produziert werden. Nachdem der Obstbau, den unsere Landwirtschaft bis vor wenigen Generationen eher nebenbei betrieb, sich zu einem Hauptgewerbe entwickelt hat, das in manchen Gegenden weite Ackerflächen mit dicht gepflanzten  Monokulturen intensiv bewirtschaftet, finden zahlreiche Lebewesen, hauptsächlich Insekten, die mit Pflanzen in naturgewollter Abhängigkeit leben müssen, grundlegend veränderte Existenzbedingungen vor. Monokulturen wirken insofern magnetisch, sie ziehen ebenso Symbionten an, wie Parasiten.
Abgesehen von Edaphon, der Lebewelt im Boden, sind oberirdisch zwischen Stamm und Kronentrieben, einige Dutzend Insektenarten darauf angewiesen, das Blühen, Blättertragen und Fruchten des Baumes, mit dem sie vergesellschaftet sind, für die Dauer einer Wachstumsperiode, zuweilen auch kürzer, eher nehmend als gebend zu begleiten. Gäbe es die Bienen nicht, die zwar Nektar naschen aber zugleich nachweislich beim Bestäuben helfen,  damit Blüten Frucht ansetzen können, hätte die Chemie dem vielfach parasitenhaften Frühlingstreiben des Insektenvölkchens alsbald ein Ende gesetzt.  Wo aber wäre dann die naturgewollte Artenvielfalt der Biotope und wo die Nahrungskette geblieben, in der eins auf das andere angewiesen ist? Ehedem, als der Obstbau zumeist keine Erwerbsgrundlage darstellte, ward diesem Zustand weniger Bedeutung beigemessen; ein paar Ernteschäden nahm man klaglos hin. Heute hingegen, wo in Obstplantagen dicht an dicht gepflanzte Monokulturen mit makellosen Erträgen rechnen müssen, stellt chemische Schädlingsbekämpfung im Hinblick auf Lebensmittelhygiene und Umweltschutz ein Problem dar, womit der Obstbau sich alljährlich immer wieder zu befassen hat. Alle Chemikalien, gleichgültig wo und auf welche Weise sie eingesetzt werden, haben außer den erwünschten Effekten auch Nebenwirkungen, die von Fall zu Fall verschieden ausfallen können.
Was auf Blüten, Blättern und Zweigen versprüht wird und nicht sofort restlos verdunstet, fließt mit dem nächsten Regenguß zu Erde, versickert dort und beeinträchtigt das Wirken der unterirdisch angesiedelten Mikroorganismen, von deren gesunder Vielfalt die Güte des Bodens abhängt. Schließlich saugen Wurzeln die hochverdünnten Chemikalienrückstände auf, und so gelangt einiges, was von außen her auf Parasiten giftig wirken sollte,  mit dem Säftestrom ins Innere des Pflanzen-haushalts. Wen wundert es noch, daß Äpfel gelegentlich einen undefinierbaren Beigeschmack haben?
Was die Pflanze nicht verwenden kann und über die Atem-öffnungen ihrer Blätter nicht verdunsten kann, lagert sie in den Früchten ab, mit deren Reifeabfall sie es sicher los wird. Meist handelt es sich bei den Chemikalien, die zum versprühen bestimmt sind und verharmlosend als Pflanzenschutzmittel bezeichnet werden, um Substanzen, die nur in hoher Verdünnung angewandt werden dürfen. Das beweist ihre Giftigkeit und warnt zugleich den Naturheilkundigen, der aus der Homöopathie weiß, daß hochverdünnte Minuspotenzen oft die durchschlagensten Wirkungen haben können. Es unterliegt keinem Zweifel, daß alle sogenannten Pflanzenschutzmittel (Fungizide, Herbizide, Pestizide), die zum Teil mehrmals im Jahr ausgebracht  und schließlich zur Behandlung der Ernte angewandt werden, damit sie länger haltbar und transportfähig bleibt, für den menschlichen Verzehr absolut ungeeignet sind, mögen sie noch so verdünnt angewandt sein. Es genügt auch nicht, chemisch behandeltes Obst mit Wasser abzuspülen, ( ausgenommen Weintrauben ) , denn manche Fremdstoffe durchdringen die Schalen, und andere sind nicht wasserlöslich, weil sie Wachs enthalten. Deshalb ist es ratsam, jegliches Kernobst vor dem Verbrauch zu schälen, sofern es nicht aus dem eigenen, chemiefrei gepflegten Garten oder von Erzeugern stammt, die nach ökologischen Gesichtspunkten wirtschaften und glaubhaft versichern, weder künstliche Düngemittel noch sonstige Fremdstoffe anzuwenden. Mag es sich auch bei den Chemikalien, die durch ungeschältes Obst in den Körper gelangen, um geringe Quanten handeln, die zunächst keine sicht- und fühlbaren Wirkungen auslösen, so muß doch im Hinblick auf ihr mögliches Ansammeln und Ablagern im Organismus eindringlich vor dem Verzehr dieser Stoffe gewarnt werden. Sie stehen nämlich im Verdacht, an manchen chronisch verlaufenden Krankheiten, wie z. B. Neurodermitis, ursächlich beteiligt zu sein.

Steinobst ( Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen )
Alle Steinobstarten stammen von Wildformen ab, die schon Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung im Orient und in Kleinasien heimisch waren, obwohl ihre Urheimat viel weiter östlich, in Zentralchina, vermutet wird. Wie viele andere Pflanzen, gelangten sie durch die Kriegszüge Alexander des Großen über Griechenland und den Kaukasus nach Europa, wo sie nach und nach in Kultur genommen und auf vielfältige Weise verändert worden sind. Als besonders formenfreudig hat sich der Kirschbaum erwiesen. Durch überkreuzendes Bestäuben und trickreiche Veredelungs-techniken sind rund dreihundert Sorten entstanden, die sich nach Größe, Farbe und Geschmack der Früchte, sowie dem allgemeinen Aussehen der Bäume variantenreich unterschei-den , obgleich sie allesamt auf die immer noch vorhandenen Stammformen, die süß schmeckende Vogelkirsche und die säuerliche Weichselkirsche, zurückgehen. Was den Nährwert der Früchte betrifft, so haben sie neben dem nach Sorten unterschiedlichen Gehalt an Fruchtzucker (+- 15%), einigen Mineralien und Vitaminen, nur in rohem Zustand Wertvolles zu bieten. Anders verhält es sich bei der Konfitüre oder Gelee verarbeiteten Frucht. In der Regel sind im Gewicht der Erzeugnisse etwa 50% an zugesetztem Zucker enthalten, was bei reichlichem Verzehr gesundheitlich bedenklich ist; die Mineralien verschwanden bis auf eine Spur Phosphor, und der Vitamingehalt ist durch Erhitzen restlos zerstört.
Fazit:  Fruchtkonfitüren oder Gelees sind demnach ernährungs-physiologisch von geringem Wert. Einzig das Aroma der Früchte regt, sofern es nicht bei der Verarbeitung auch verlorenging oder von der Süße des Zuckers überdeckt ist, den Appetit an. Mit der Herkunft unserer Pflaumenbäume verhält es sich ebenso, wie mit den Kirschen. Wildformen, von denen sie abstammen, sind heute noch in den orientalischen Ländern und im Kaukasus anzutreffen. In der Kultur hat sich die Pflaume in ähnlicher Weise wie die Kirsche, als äußerst variabel erwiesen. Ihre Besonderheit liegt darin, die Kunst des Züchters mit Früchten zu belohnen, denen man die Abkunft vom Pflaumenbaum erst auf den zweiten Blick ansieht. Bei Eierpflaumen, Mirabellen und Reneclauden, um nur einige zu nennen, handelt es sich im Grunde um nichts weiter als Varietäten der Pflaume, die durch Sortenkreuzung und veredelndes züchten entstanden sind. Mit dem Nährwert dieser Früchte ist es nicht wesentlich anders bestellt als mit den Kirschen. Roh genossen, bieten sie, je nach Sorte verschieden, 15 – 20% Kohlehydrate in Form von Frucht-zucker, sowie geringe mengen an Mineralien und Vitaminen. Bei der Verarbeitung wird das Fruchtgewicht meist durch zusetzen einer gleichen Menge Zucker verdoppelt, was zwar der Haltbarkeit dient, aber reichlichen Verzehr der übersüßten Produkte gesundheitlich bedenklich macht. Zudem geht der Mineralgehalt des Obstes bei jeder Zubereitung, die mit erhitzen verbunden ist, bis auf einen geringen Rest an Phosphor verloren, und die Vitamine werden, ebenso wie bei der  Kirsche, völlig zerstört. Mithin bietet gekochtes Pflaumen-kompott, ernährungs-physiologisch gesehen, außer den leeren Kalorien des Zuckers, nur das Aroma der Früchte und den allerdings attraktiven optischen Anreiz zum Zugreifen. Als Spezialität gibt es einige Pflaumensorten, die weniger zum Rohverzehr als zum Dörren bestimmt sind. Durch den Trocknungsvorgang gewinnen sie bis zum fünffachen ihres ursprünglichen Gehaltes an Fruchtzucker, und es wird in ihnen eine Eigenschaft aktiviert, die das menschliche Verdauungs-system anregt. Getrocknete Pflaumen wirken als mildes, völlig unschädliches Abführmittel, das in jedem Lebensalter unbedenklich empfohlen werden kann.
Obwohl der Pfirsichbaum -historisch- gesehen auf die gleiche Art nach Europa gelangt ist, wie alle anderen Steinfrucht-gewächse, gewissermaßen als Beutegut der antiken Perserkriege, blieb seine hauptsächliche Verbreitung in der Alten Welt auf die Randzonen des Mittelmeers beschränkt, denn es gelang bisher nicht, die in seinem Erbgut stabil verankerte Empfindlichkeit gegen niedrige Temperaturen so zu mutieren ( abzuwandeln ), daß neu gezüchtete Sorten winterfest wurden. Mithin hat der Pfirsichanbau nördlich der Alpen kaum gewerbliche Bedeutung erlangt, sondern blieb mehr oder weniger eine private Liebhaberei in klimatisch bevorzugten Gegenden. Bei Pfirsichen, die hierzulande als Tafelobst angeboten werden, handelt es sich vorwiegend um Importware aus Mittelmeer-ländern, die im Hinblick auf gesundheitliche Risiken grundsätzlich nur in geschältem zustand verzehrt werden sollte. Dabei ist zu bedenken, daß die samtige Struktur der Pfirsich-schale sowohl ein idealer Nährboden für Keime ist als auch Spritzmittel, die der Abwehr von keimen dienen, leicht zurückbehält. Um Pfirsiche zu schälen, empfiehlt es sich, sie nicht in die Hand zu nehmen, sondern mit der Gabel aufzuspießen, damit die an der Schale haftenden Keime oder Chemikalien nicht auf dem Umweg über Fingerspitzen doch noch mitverzehrt werden. Botanisch ist der Pfirsich eine Abart der Mandel, die durch allmähliches Anzüchten von saftigem Fruchtfleisch veredelt wurde. Die Sortenvielfalt ist kaum zu überblicken. Es wird zwischen weißfleischigem und gelbfleischigem, steinlösenden und steinhaftenden Früchten unterschieden. Auch glatt-schalige Sorten, die man Nektarinen nennt, werden immer häufiger angeboten. Da die Früchte nur begrenzt lagerfähig  und sehr tranportempfindlich sind, werden rund 80 % der Welternte in den Erzeugerländern zu Konserven verarbeitet und überwiegend in Weißblechdosen auf den Markt gebracht. So erklärt sich, daß  die in der Konservenindustrie abfallenden Pfirsichkerne als billiger Ersatz für Mandeln, von denen sie sich im Geschmack kaum unterscheiden, zur Herstellung von Persipan verwandt werden können, während die wesentlich teureren Mandelkerne den Grundstoff für echtes Marzipan darstellen. Auf Einzelheiten hierzu, die in andere Zusammenhänge gehören, komme ich in späteren Abschnitten zurück. Die mit dem Pfirsich verwandte Aprikose ist bei uns bis ins hohe Mittelalter nicht als selbständige Art, sondern als ein mehr oder weniger aus der Art geschlagener Pfirsichwildling angesehen worden. Erst seitdem die Unterschiede botanisch definiert sind und der Baum an vielen Orten in Kultur genommen wurde, konnten einige der in seinem Erbgut schlummernden Anlagen mit dauerhaftem Erfolg geweckt werden.  Seine Frostempfindlichkeit ist zwar noch ausgeprägter als bei dem Pfirsichbaum, aber das unvergleichliche Aroma der Früchte, das alle anderen Steinobstarten übertrifft, bleibt in den für Aprikosen üblichen Verbreitungsformen erhalten. Wer sich ab und zu ein Gläschen Aprikosen-Brandy gönnt, wovon ich Erwachsenen durchaus nicht abrate, weiß, was ich meine. Aus naturheilkundlicher Sicht ist auf uralte Erfahrungen der Volksheilkunde hinzuweisen, die bei manchen Patienten mit Darmträgheit, empfindlichen Magen oder Leber /Gallen- beschwerden, nach dem Verzehr getrockneter Aprikosen von Erleichterungen berichtet. Vermutlich handelt es sich dabei um einen ähnlichen Effekt, wie ihn die verdauungsfördernde Eigenschaft getrockneter Pflaumen hervorruft. In unserer Zeit sind alle Steinobstarten durch Umwelteinflüsse in unterschiedlichem Maße beeinträchtigt. Wo Kirsch- und Pflaumenbäume noch die Straßenränder säumen, werden zwar seltener Chemikalien in die Baumkronen gesprüht, aber Abgase des Straßenverkehrs blasen im Lauf der Jahre tonnenweise Schwermetall-Ionen in die Luft, und was sich davon auf den Blättern und Früchten ablagert, gelangt mit der Zeit ebenso in den Säftekreislauf der Bäume, wie die am Boden haftenden Anteile dieser Substanzen mit den Niederschlägen nach und nach im Erdreich versickern, wo das Wurzelwerk sie aufsaugt und mit dem Säftestrom in den Pflanzenhaushalt aufwärts befördert.
Auch geschmolzenes Streusalz von der Winterpflege des Straßenbelags ist in die Vorgänge mit einbezogen.
Gewerblich angebaute Kulturen, selbst die kostbarsten Spalierobstbestände, sind keineswegs besser gestellt. Das Umfeld auf dem sie gedeihen, ist abgeschirmt wie ein Ghetto. Von allen Mitbewerbern um etwas Nahrung und Bodenfeuchte wird es peinlich freigehalten. Kein Grashalm wird zwischen den Zeilen geduldet, kein Käfer darf sich unter einem bißchen Kräuterwildwuchs verstecken können. Was der Boden hergibt, ist einzig der angebauten Obstsorte vorbehalten. Alles Lebendige, was nicht im engsten Sinne der Ernte dient, ist als schädlich eingestuft, aus dem naturgewollten Verbund aller Lebewesen, dem Biotop, verbannt und wird gnadenlos vernichtet. Die Chemie kann solch anthropozentrisches ( den Menschen im Mittelpunkt sehendes) Bestreben weitestgehend erfüllen. Was sie anzubieten hat, ist nach Zielvorgaben in Substanzen aufgefächert, die entweder als Düngemittel der Bodenauf-besserung oder als Pestizide der Schädlingsbekämpfung dienen. Exakt aufgestellte Terminpläne regeln den Düngernachschub, denn in Monokultur dicht an dicht angebaute Pflanzen entziehen dem Boden, je nach ihrem biologischen Bedarf, überdurchschnittliche Mengen an Kalium, Phosphor und Stickstoff. Es ist zwar vorgeschrieben, welche Düngesorte und wieviel davon pro Hektar auszubringen ist, aber in der Praxis hängt das Quantum allein von der Einsicht und der Sachkenntnis der Anwender ab. Jedes gutgemeinte Zuviel überfüttert die Pflanzen, schadet der Lebewelt im Boden und gelangt schließlich mit versickernden Niederschlägen ins Grundwasser.
Ähnlich verhält es sich mit Pestiziden, die übrigens zuweilen prophylaktisch (vorbeugend) angewandt werden. Es gibt unzählige Sorten davon, die zum Teil nur pflanzliches Leben abtöten, zum Teil jedoch als Insektenvernichtungsmittel alles (mit Ausnahme von Honigbienen ) umbringt, was da (im Ghetto) „kreucht und fleucht“. Auch hier sind die auszubringenden Mengen vorgeschrieben, aber ebenso wie beim Dünger, steht es praktisch im Belieben der Anwender, mehr zu tun. Die Konsequenz ist allerdings schlimmer, denn alle Pestizide sind auch für den Menschen giftig. Da sie vorwiegend oberirdisch ausgebracht, versprüht oder vernebelt werden, bleibt manches davon auf Blättern und Früchten haften, gelangt so auf Umwegen über den Pflanzenhaushalt auch ins Innere der Früchte und damit letztlich in die Hand des Verbrauchers. Als Ergebnis dieser Überlegungen muß ernstlich empfohlen werden, jegliches Tafelobst (außer Kirschen) unter allen Umständen zu schälen und im Hinblick auf mögliche Fremdstoffbelastung nur in mäßigen Mengen zu verzehren.

Beerenfrüchte ( Kulturformen – Wildformen )
Zum Unterschied gegenüber dem Kern- und Steinobstsorten, die schon in der Antike und früher bekannt waren, haben unsere Beerenfrüchte keine weit zurückreichende Geschichte. Erst im Mittelalter tauchen ihre Namen in Kräuterbüchern auf, meist im Zusammenhang mit Empfehlung der Volksheilkunde. Der Stachelbeerstrauch war ursprünglich ein Wildling mit kleinen, borstig behaarten Früchten, denen kaum Geschmack abzugewinnen war. erst als der Strauch im 17. Jahrhundert in Kultur genommen wurde, begann das Züchten attraktiver Gartenformen, die auch größere Beeren hervorbrachten. Aber um die letzte Jahrhundertwende gab es einen empfindlichen Rückschlag. Der Stachelbeermehltau, eine durch Pilze verur-sachte Pflanzenkrankheit, breitete sich seuchenartig über ganz Europa aus, so das die Sträucher allenthalben vernichtet werden mußten. Die heutigen Stachelbeersträucher stammen vorwiegend aus Neuzüchtungen weiterentwickelter Sorten, denen unter anderem die Erbanlage borstig behaarte Früchte fast restlos weggezüchtet wurde. Die säuerlich-süßen Beeren kommen in vielerlei, neuerdings auch kernlosen Sorten, auf den Markt. Da sie vorwiegend mit viel Zucker zu Marmelade gekocht werden, geht ihr ohnehin geringer Vitamingehalt dabei völlig verloren. Roh gegessen, wirken sie auf Grund ihres Calciumgehaltes leicht harntreibend.
Warnung: Nach dem Verzehr roher Stachelbeeren darf niemals Wasser getrunken werden, denn sie gären sonst verstärkt auf dem Verdauungsweg.
Die so entstehenden Darmgase blähen gewaltig auf, was zu Darmlähmung ( Ileus ) führen kann, die besonders bei Kindern tödlich enden kann.

Die rote Johannisbeere
Ist als Wildling in ganz Eurasien bis in die Hochgebirgsregionen des Himalaja verbreitet. Bei uns kommt sie nur noch in zahlreichen Kulturformen vor, die ihr bei der weiten Verbreitung zwangsläufig angezüchtet worden sind. Zur Reife gelangen die Beeren fast überall im Juni, zum Johannistag. Daher der Name. Sie enthalten reichlich Vitamin C, das bei Rohverzehr der schmackhaften Früchte verlustlos genossen wird.
Aus naturheilkundlicher Sicht kann frischer, ungezuckerter Saft der Johannisbeere überall unbedenklich empfohlen werden, wo Mangel an Calcium, Phosphor und Vitaminen besteht. Die in Haushalten als Johannisbeergelee beliebte Konfitüre hat den gesundheitlichen Wert der Früchte weitgehend eingebüßt, weil ihr Vitamingehalt durch das Kochen zerstört ist. Zudem besteht meist die Hälfte des Gewichtes ( oder mehr ) aus Industriezucker, der zwar das Aroma trefflich zur Geltung bringt, aber reichlichen Verzehr, der Überzuckerung wegen, mit Rücksicht auf die Gesundheit nicht ratsam ist.

Die schwarze Johannisbeere
hat durch ihren außergewöhnlich hohen Gehalt an Vitamin C
( 190 Gramm auf 100 Gramm ), der von keinem heimischen Beerenobst erreicht und nur von der Hagebutte übertroffen wird, den Nachteil eines befremdlichen Geruchs wettgemacht, der diesen Strauch sowohl bei Züchtern als auch bei Hobby-gärtnern für lange Zeit im Abseits gehalten hat.
Die reifen Beeren sind süßer als ihre roten Verwandten. Erntefrisch haben sie einen charakteristischen, streng würzigen Geschmack, der an das Aroma des Strauches erinnert, aber in Fruchtsaftgetränken nicht mehr auffällt. Durch den reichen Gehalt an Ascorbinsäure ( Vitamin C ) kommt der schwarzen Johannisbeere überall, wo es an diesem Vitamin mangelt, eine fast medikamentöse Schutzwirkung zu, die jedoch nicht allein dem Vitamin C zuzuschreiben ist, denn die Beere enthält einen noch nicht gründlich erforschten, bakterientötenden Wirkstoff, der sich auch im Saft frisch-gepresster Zitronen und in Holundersaft nachweisen läßt. Nach MADAUS ( Lehrbuch der biologischen Heilmittel ) handelt es sich dabei um die früher als Vitamin C2, und heute als Vitamin I bezeichnete Substanz, die sich als Schutzstoff gegen Lungenentzündung ( Pneumonie ) schon bewährt hat.
Obgleich hier noch Forschungsergebnisse zu erwarten sind, kann der Genuß schwarzer Johannisbeeren oder ihres Saftes aus naturheilkundlicher Sicht bedenkenlos empfohlen werden, wenn nicht Allergien oder Erkrankungen mit Hautbeteiligung (Neurodermitis, Psorisasis) vorliegen.

Die Gartenerdbeere
entstand um 1750 in Züchterkreisen der Niederlande als Bastard einer großfruchtigen Sorte aus Chile und der in Virginia kultivierten Scharlach Erdbeere. Seitdem sind auf dieser Basis durch vielfältige Kreuzungen etwa 400 Sorten entwickelt worden, deren Früchte in Form und Größe erheblich variieren.  Es werden vorwiegend rund herzförmige Früchte unter-schieden, wobei auffällt, daß einige überzüchtet große Formate heranreifen, aus denen das geschätzte Aroma vielfach erst durch Hinzufügen bedenklicher Mengen Industriezucker aktivierbar ist. Wo Erdbeeren in größeren Kulturen angepflanzt werden, leiden sie meist unter Schädlingsbefall. Schnecken und Vögel laben sich an den Früchten, und einige schwer zu vertreibende Pilzkrankheiten, Grauschimmelfäule, Mehltau und Rot- oder Weißfleckenkrankheit, müssen leider mit Chemikalien bekämpft werden, die den Genuß der Früchte verleiden können, weil sie selbst mit warmem Wasser nicht abwaschbar sind. Einige Rückstände werden dadurch zwar auf die Hälfte vermindert, aber andere können mit Wasser überhaupt nicht entfernt werden, weil sie sich im Innern der Früchte ablagern. Für Mengen und Konzentrationen, in denen Bekämpfungs-mittel anzuwenden sind, werden in Deutschland Grenzwerte vorgeschrieben und zumeist eingehalten, teils sogar unterschritten. Bei Importware, die fast täglich eingeflogen wird, sind Überschreitungen der Grenzwerte leider die Regel. Deshalb empfiehlt es sich, außerhalb der heimischen Saison mit dem Verzehr importierter Ware zurückhalten.

Die Walderdbeere,
ein bescheidenes, bodennahes Pflänzchen, das fast überall vorkommt, aber selten größere Bestände ausbreitet, wird an seinem Standort meistens übersehen. Die winzigen Früchte verströmen ein unvergleichliches Aroma, mit dem sie die Kulturformen der Gartenerdbeere in der Regel weit übertreffen. Der Gehalt an Vitamin C beträgt im Durchschnitt 62 mg auf 100 Gramm, schwankt aber infolge von Standortverhältnissen in weiten Grenzen. Zu früherer Zeit galt die Walderdbeere in der Volksheilkunde als geschätzte Heilpflanze für die Linderung von Gichtanfällen und mit heilsamer Wirkung auf die ableitenden Harnwege. Bei überempfindlichen Naturen, gegen Gartenerdbeeren, kann dies durch die Walderdbeere vielleicht reaktiviert werden, weil dies unscheinbare Pflänzchen in den winzigen Früchten noch Eigenschaften bewahrt, die seinen kultivierten Verwandten durch vielfaches Kreuzen der Erbmasse abhanden gekommen sind.

Die Brombeere
ist mit wenigstens 300 wildwachsenden Arten und einem Fünffachen an Unterarten über die ganze Erde, mit Ausnahme der Polarzonen, verbreitet. Schon im klassischen Altertum wurden die aromatischen Früchte als Nahrungs- und Genuß-mittel, aber auch das Laub zur Teeverarbeitung gesammelt. Die heutige Verarbeitung der Beeren zu Gelees und Marmeladen hängt eng mit der Entwicklung der Zucker-industrie zusammen, die an jedem Kilo konservierter Frucht mit wenigstens einem gleichen Gewichtsanteil dabei ist. Zählt man die Produktion brombeersafthaltiger Getränke, wie zum Beispiel „Kroatzbeere“ und „Black Berry“, einige Limonaden und Fruchtsaftgetränke hinzu, so ergibt sich ein beständig umsatzfähiger Markt, für den es sich lohnte, anbauwürdige Wildsorten der Brombeere zu kultivieren. Der Entschluß hat sich gelohnt. Großfrüchtige, dornenlose Pflanzen stehen jetzt zur Verfügung, so daß der Nachschub an Rohstoff nicht mehr auf die unsicheren Sammelergebnisse von Wildfrüchten angewiesen ist.
Da es sich bei allen Brombeererzeugnissen weniger um Nahrungs- als Genußmittel handelt, ist hier nur um der Vollständigkeit willen darüber berichtet.

Der Himbeerstrauch

gedeiht als Wildling in den Wäldern der nördlichen Halbkugel. Mit etwa 100 Arten besiedelt er vorwiegend sonnige Waldränder, Lichtungen und Kahlschläge, aber nach dem Aufforsten geht er mit dem Heranwachsen neuer Bestände an Lichtmangel wieder zugrunde. Die wohlschmeckenden Beeren wurden schon in der Jungsteinzeit gesammelt, und seit dem Mittelalter befinden sich zahlreiche Sorten mit gutem Erfolg in Kultur.  Die äußerst druckempfindlichen Früchte würden Verpackung und Transporte nicht heil überstehen. Heute werden sie kaum noch roh verzehrt, sondern sofort nach der Ernte zu Konfitüren, speziell Himbeersirup, verarbeitet, wobei auf Sieben Gewichtsanteile des filtrierten Fruchtsaftes zehn Gewichtsanteile Industriezucker zugesetzt werden. In der Volksheilkunde sind wasserverdünnte Himbeerlimonade und Himbeeressig, in dem e i n Teil des Sirups mit z w e i Teilen Weinessig vermischt ist, bei fiebrigen Erkrankungen als Durstlöscher heute noch gebräuchlich. Dem Gesunden ist jedoch der handelsübliche Himbeersaft wegen des hohen Anteils an Industriezucker nur mit Zurückhaltung zu empfehlen.

Die Heidelbeere (= Blaubeere)
gedeiht mit etwa 150 Arten vorwiegend in lichten Nadelwäldern der Nordhalbkugel, wo die schwarzblauen, meist weißlich bereiften Beeren von Juli ab bis Oktober als Wildfrüchte gesammelt werden. Selbst in der alpinen Zwergstrauchregion über 2500 m Höhe sind sie anzutreffen. Obgleich die Heidelbeere in Europa nur wild gesammelt und von der Forstwirtschaft eher geduldet als gefördert wird, hat sie in der Neuen Welt eine bescheidene wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Nachdem einige amerikanische Arten kultiviert und mit dem Ergebnis bedeutend größere Früchte, sowohl unterein-ander als auch mit hiesigen Wildformen gekreuzt worden sind, kommen nun auch europäische Kultursorten auf den Markt. Dies ist von aktueller Bedeutung, weil unsere Wälder nach der Katastrophe von Tschernobyl noch immer mehr oder weniger kontaminiert sind, so daß vom Sammeln und Verzehren heimischer Waldfrüchte vorerst noch auf unbestimmte Zeit abgeraten werden muß

Die Preiselbeere (Kronsbeere)
bleibt im Wuchs etwas hinter der eng mit Ihr verwandten Heidelbeere zurück. Als Standort bevorzugt sie die sandigen Kiefernwälder Norddeutschlands, ist aber auch in Hochgebirgs-lagen bis zu 3000 m noch anzutreffen, wo eine winterliche Schneedecke vor dem Erfrieren schützt. Gewöhnlich blüht und fruchtet sie zweimal im Jahr, im Juli und August können die ersten Beeren gesammelt werden, aber die im Oktober reifende zweite Generation wird höher geschätzt, weil sie in der Regel größere und süßere Früchte hervorbringt.
Die Volksmedizin schreibt der Preiselbeere seit je her Heilkräfte zu, die sich auf Entzündungen der ableitenden Harnwege, des Nierenbeckens und der Blase beziehen. Sie enthält nämlich ARBUTIN, eine auch in den Blättern der Bärentraube (Arctostaphyos uva-ursi) enthaltene Substanz, von der diese Heilwirkung auszugehen scheint. Überraschende Nachrichten zu diesem Thema aus Forscherkreisen der U.S.A. seien hier kompakt vorgestellt: Auf der Suche nach besseren Behandlungsmethoden bei Infektionen der Harnwege war aufgefallen, daß gewisse Bakterien dazu neigen, sich an den Innenwänden der Harn-wege festzusetzen, bevor sie aktiv werden. Reihenunter-suchungen ergaben, daß es im Preiselbeersaft einen Wirkstoff gibt, der dies verhindert, so daß sie nirgends Halt finden und schließlich mit dem Urin abfließen. Wenn diese Erkenntnisse erhärtet werden können, bietet die Preisel-beere eine ideale Form der Prophylaxe (Vorbeugung) gegen Infektionen der Harnwege.
 

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Erstellt am: 29.01.2009 10:52 Uhr

Neurodermitis Teil 9

Neurodermitis

Eine Handvoll Reis
Reis ernährt die Hälfte der Menschheit.
Von mehr als 500 Millionen Tonnen, die alljährlich weltweit geerntet werden, stammen 90% aus den Ländern des Fernen Ostens und Südostasiens. Die restlichen 10% kommen etwa zur Hälfte aus Brasilien und den USA. Alle übrigen Länder, die Reis anbauen, erzeugen unbedeutende Mengen, die vorwiegend dem Eigenbedarf dieser Länder dienen. Nur etwa 4% der Welternte gelangt in den Handel und ein verschwindend geringer Teil davon auf den deutschen Markt. Im Durchschnitt verzehren wir bei fallender Tendenz pro Kopf und Jahr weniger als 2 Kilo Reis. Dementsprechend gering ist das Interesse an Qualitäten und Sorten, zumal die Anbieter fernöstlicher Reisgerichte meistens den passenden Langkornreis, geschält und poliert, in den richtigen Mengen mitliefern, damit die Hausfrau nicht auf die in der Regel mangelhafte Warenkenntniss der Einzelhändler angewiesen ist.
Reis ist nicht gleich Reis. Es gibt vielerlei Sorten, die nach der Ernte, wie jedes andere Getreide, gedroschen werden. Dabei behalten die Körner ihre Schalen (Spelzen),in denen sie gewachsen sind. Nach einem Trocknungsprozeß werden sie in Reismühlen der Erzeugerländer maschinell entspelzt und kommen -noch ungeschält- als Braun- oder Naturreis in den Handel, der sie gereinigt und verlesen, entweder in diesem Zusand als Vollreis anbietet oder nach stufenweiser Bearbeitung, meist abgepackt, unter verschiedenen Namen auf den Markt bringt. Unter Vollreis ist das qualitativ unveränderte Naturprodukt zu verstehen, wie es vorwiegend in Reformhäusern erhältlich ist. An jedem einzelnen Korn haftet noch der Keim und die unter der Außenhaut, dem sogenannten  Silberhäutchen, befindliche Aleuronschicht mit dem vollen Gehalt an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Ballaststoffen. Leider kann diese robuste, ohnehin weniger begehrte Qualität heute nicht mehr vorbehaltlos empfohlen werden, weil der Reis in den Erzeugerländern vielfach schon auf dem Halm, mit Pestiziden besprüht wird, die in äußere Schichten des Korns eingedrungen und dort noch vorhanden sein können. Außerdem werden die Reisfelder zunehmend mit Klärschlamm gedüngt., der in unterschiedlichem Maße durch Schwermetall-rückstände (siehe vorherige Kapitel) belastet ist. Über die besonders aufnahmefreudigen Büschelwurzeln der Reispflanze gelangen diese Giftstoffe in den Säftestrom und lagern sich vorwiegend in den Fruchtständen ab. Bei weiterverarbeiteten Reissorten besteht diese Gefahr nicht mehr. In einem Schleifprozeß, aus dem polierter Reis (Weißreis) hervorgeht, werden der Keim, das Silberhäutchen und ein Teil der darunter befindlichen Aleuronschicht entfernt, so daß allein der stärkehaltige, innere Teil des Korns zurückbleibt. Den Bearbeitungsprozeß übersteht nur knapp die Hälfte der Körner unversehrt. Bis zu einem Drittel des Gesamtgewichts muß als billiger Bruchreis ausgesondert werden, und der abgeschliffene Rest kommt, nach Gewinnung des Keimöls, als Kleie, vorwiegend der Viehwirtschaft zugute. Um den Anteil an Bruchreis zu vermindern, sind verschiedene Naßschleifverfahren entwickelt worden, bei denen kohlensaurer Kalk (CaCO3) als Schleifhilfe dient. Am besten hat sich das amerikanische Parboiling-Verfahren bewährt, wobei der Reis vor dem polieren mit heißem Wasser und Dampfdruck eingeweicht wird. Dadurch vermindert sich einerseits der Anteil an Pestiziden und Schwermetallrückstän-den, andererseits wird ein Teil der in den äußeren Schichten des Korns vorhandenen Vitamine und Mineralstoffe auf diese Weise mobilisiert und ins Innere des Korns abgedrängt. Ein Vorgang, der nur Dank der besonderen Molekularstruktur des Reiskorns möglich ist. Aus naturheilkundlicher Sicht verdienen die Behandlungs-verfahren des Reiskorns besondere Beachtung, denn in manchen Fällen muß Reis als Heilmittel verordnet werden. Patienten mit ungenügender Nierenfunktion, chronisch erhöhtem Blutdruck und Neigung zu Ödemen brauchen natriumarme Nahrung. Deshalb gewinnt Reis, unser natriumärmstes Getreide, für diesen Personenkreis -zumindest zeitweilig- die Bedeutung eines Grundnahrungsmittels, das täglich verzehrt werden muß. Meine Antwort auf die Frage, ob Rundkorn- oder Langkornreis zu bevorzugen sei, fällt unbedingt zu Gunsten langkörnige Sorten aus. Pro Person brauchen Sie normalerweise 30 Gramm, und wenn Sie die Körner über Nacht in kaltem Wasser Vorweichen,   benötigen sie an nächsten Tag nur 5 Minuten, um gar zu kochen.
Das Kochwasser sollte stets weggegossen werden. Der abgetrocknete Reis, mit Küchenkräutern gewürzt und einem Stich Butter in der Pfanne kurz angebraten, ergibt eine köstliche Beilage zu vielerlei Gerichten.

Pflanzenkost. An mehr als 300 Gemüsegarten, die weltweit angebaut werden, ist die deutsche Landwirtschaft mit ungefähr einem Fünftel beteiligt. Die Anzahl der Sorten ist freilich bedeutend höher. Gegenwärtig verwendet unsere Küche etwa 800 Sorten, die zum großen Teil nicht aus heimischem Anbau stammen, sondern aus tropischen und subtropischen Ländern importiert werden. Unser Gesamtverbrauch an Gemüse beträgt bei steigender Tendenz, pro Kopf und Jahr, rund 85 Kilo, die auf Tagesverzehr umgerechnet, bescheidene 233 Gramm ergeben, worin Hülsenfrüchte und Kartoffeln allerdings nicht enthalten sind. Aus diesen Zahlen ist erkennbar, daß unser schmaler Konsum an pflanzlicher Kost, gemessen an den entsprechenden Verbrauch im Westen und Süden, einen Schwachpunkt unserer Volksernährung darstellt. Obwohl fast allgemein bekannt ist, daß Gemüse als wichtiger Vitaminspender, wenn irgend möglich roh oder gedünstet verzehrt werden sollte, ist der Trend zu weitgehend vorbereiteten Halbfertigerzeugnissen, Konserven und Tiefkühlkost, unverkennbar. Geringere Umstände beim Einkauf, die gesparte Arbeit des Verlesens und Putzens marktfrischer Ware, vermiedene Abfälle und nicht zuletzt verminderter Zeitaufwand bei der Zuberei-tung, begünstigen die Entwicklung. Aus den unbestreitbaren Vorteilen haben sich veränderte Konsumgewohnheiten herausgebildet. Da die mineralstoffarmen und weitgehend vitaminleeren Speisen nicht im nötigen Maße sättigen können, meldet sich zwischen den Mahlzeiten immer öfter wieder Hunger, dem mit allenthalben verfügbarem Naschwerk oder „fast foods“ zwar oberflächlich abzuhelfen ist, aber das Defizit an lebensnotwendigen Substanzen, wie Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen, die der Organismus mehr und mehr vermißt, kann damit nicht aufgefüllt werden. So schleicht sich mit der Zeit, trotz übermäßiger Nahrungszufuhr, eine Mangelsituation ein, die je nach körperlicher Anlage und Empfindsamkeit, früher oder später zum Ausgangspunkt eines chronischen Leidens werden kann, nach dessen Ursachen in der Regel vergeblich gefahndet wird. Es ist keineswegs übertrieben und entspricht der Erfahrung meiner Naturheilpraxis, daß ein Großteil der chronischen Erkrankungen, die uns vorgestellt wird, neben psychologischen Problemen, auf Ernährungsfehlern beruht, die vermeidbar gewesen wären. Dies führt zwangsläufig dazu, unser Augenmerk auf verborgene Qualitätsmängel mancher Nahrungsmittel zu richten, aus denen moderne Formen von Fehl- oder Unterernährung resultieren, obwohl das Angebot  von Lebensmitteln aller Art nie so reichhaltig war und die Verbraucher nie so ungebremst aus dem vollen schöpfen konnten wie heute. Nur ein verschwindend geringer Teil unseres Gemüsekonsums besteht heute noch aus Marktware, die zu bestimmten Jahreszeiten am Freiland geerntet und von den Erzeugern auf Wochenmärkten feilgeboten, zum Verbraucher gelangt. Unsere Gemüse sind keine Saisonartikel mehr.  Zweifellos liegt ein Vorteil darin, sie als Konserven oder Tiefkühl-kost zu jeder Jahreszeit in immer gleichbleibender Qualität erwerben zu können. Die Tatsache aber, daß diese haltbar gemachten Waren zum allergrößten Teil nicht aus heimischem Freilandanbau stammen, sondern Treibhauserzeugnisse sind, die aus aller Welt mit den Nachteilen des Unterglas-Anbaues importiert wurden, ist nur wenigen bewußt. Worin diese Nachteile bestehen, ist leicht zu erklären.
Jedes Treibhaus ahmt Verhältnisse nach, die in der Natur nur saisonbedingt vorkommen. Frühlingshafte Wärme und hochstehende Sommersonne herrschen übers ganze Jahr, frischer Wind und warmer Regen werden nach Bedarf erzeugt, selbst der Unterschied zwischen Tag und Nacht scheint im Gewächshaus aufgehoben, denn vierundzwanzig Stunden Tageslicht können mühelos simuliert werden, und was die in solch klimatischem Paradies unaufhaltsam wachsenden Pflanzen dem Boden entziehen, läßt sich durch künstlichen Dünger in jeder beliebigen Menge leicht ersetzen.
So reifen im Glashaus Gemüse heran, die mit frischem Aussehen und makellosem Wuchs, manches Freilandgewächs, das den Unbilden der Witterung und Schädlingsbefall widerstehen mußte, oberflächlich betrachtet, in den Schatten stellen. Qualitätsunterschiede treten erst zutage, wenn die Inhaltsstoffe analysiert und verglichen werden. Der Gehalt an Vitalsubstanzen, Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen, die den Nährwert der Gemüse ausmachen und auch weitgehend ihren Geschmack bestimmen, läßt bei künstlich hochgezüchteten Pflanzen, so gut sie vom Aussehen her abschneiden mögen, erheblich zu wünschen übrig. Industrielle Verwerter stört das nicht. Treibhauserzeugnisse lassen sich leichter verarbeiten als Freilandware. Es gibt kaum Abfälle, und tadelloses Aussehen sichert flotten Absatz. Soweit konservieren in Dosen oder Gläsern beabsichtigt ist, wird das Gemüse nach dem Abfüllen und Verschließen der Behältnisse für die Dauer von mindestens 15 Minuten einer Temperatur von über 120O C ausgesetzt, dadurch keimfrei gemacht und zugleich gargekocht. Empfindliche Inhaltsstoffe, speziell Vitamine, überstehen diese Behandlung allerdings nicht. Die Substanz der auf diese Art konservierten Lebensmittel wird im wesentlichen auf Ballaststoffe reduziert, die zwar auch nötig sind, aber keinen nennenswerten Nährwert haben. Soll die Ware als Tiefkühlkost in den Handel kommen, wird sie bei -25o bis -40o C schockgefroren und muß anschließend auf mindestens -18o C gehalten werden, bis der Verbraucher sie auftaut. Diese Handelsform verlangt lückenlose Kühlketten mit stets gleichbleibender Temperatur von -18oC, die ab dem Lager des Herstellers über Transportwege und Zwischenläger der Handelsstufe, bis zum Verkauf an den Endverbraucher, niemals unterbrochen werden dürfen, um die Qualität der empfindlichen Erzeugnisse nicht zu gefährden. Wenn die Erfordernis erfüllt und die Ware im übrigen mängelfrei ist, bleiben die Verluste an Nährwert, Vitaminen und sonstigen Inhaltsstoffen gering. Demnach ist  tiefgekühltes Gemüse, sofern es aus zuverlässigen Geschäften stammt, deren Ware in modernen Tiefkühleinrichtungen bereitgehalten wird, anderen Konserven, die durch Hitze haltbar gemacht sind, qualitativ überlegen. In Anbetracht der wirtschaftlichen Entwicklung, zunehmend schrumpfender Landwirtschaft und gleichzeitigem Verstädtern der Wohngebiete wird für den Gemüseeinkauf vielfach bei der einen oder anderen Art vorverarbeiteter Ware zugegriffen werden müssen, wie sie in Einkaufzentren und Supermärkten angeboten wird. Trotzdem lohnt es sich, an Stadträndern und in den noch ländlich strukturierten Gebieten nach Landwirten und Gärtnereien Ausschau zu halten, die auf ökologischer Basis (ohne Kunstdünger) wirtschaften und meist einige der öfters gefragten Gemüsesorten aus ihrem biologisch-dynamischen Anbau preisgünstig abgeben.
Zumindest grüner Salat, Möhren, Wirsing und etliche Kohlsorten sollten, wenn irgend möglich, aus solch naturnaher Erzeugung erworben werden und regelmäßig auf den Tisch kommen, um einen Teil der verborgenen Mängel konservierter Kost wettzumachen.  

Hülsenfrüchte. Unter dieser Bezeichnung faßt die Botanik die Samen von mehr als 14000 Pflanzenarten zusammen, die keine Einzelfrüchte hervorbringen, sondern schmale Schoten, in denen mehrere, oft sogar zahlreiche Samen gleichzeitig heranreifen. Aus der ethnologischen  Forschung wissen wir, daß fernöstliche Völker schon vor achttausend Jahren allerlei Hülsenfrüchte gegessen haben, und soweit uns Funde oder Aufzeichnungen aus der westlichen Welt erhalten blieben, die alle ziemlich einheitlich viertausend Jahre zurückdatierbar sind, gehören Bohnen, Erbsen und Linsen neben den Getreidearten zu den ältesten Pflanzen, die für menschliche Ernährung kultiviert worden sind. So befanden sich Puffbohnen *) um etwa 2000 v.Chr. als Beigaben in ägyptischen Königsgräbern der 12. Dynastie und gleichzeitig bei den Pfahlbauern der europäischen Jungstein-zeit am Bodensee. Dort und in den Balkanländern wurden zur selben Zeit Erbsen angebaut, und bei den Völkern des Mittelmeerraumes gehörten Linsen zur täglichen Nahrung, wie zum Beispiel im Alten Testament berichtet wird, daß Jakob um ein Linsengericht seinem Bruder Esau das Recht der Erstgeburt abkaufte (Gen.25, 27-34). Bis in die jüngsten Phasen der Neuzeit müssen Hülsenfrüchte sehr beliebte Nahrungsmittel gewesen sein, denn anders ist ihre weltweite Verbreitung und die große Zahl offenbar gezüchteter Sorten nicht zu erklären. Erst in neuerer Zeit geht der Verbrauch getrockneter Erbsen, Bohnen und Linsen beständig zurück. Dem statistischen Durchschnitt zufolge, wird gegenwärtig in Deutschland pro Kopf und Jahr nur 1 Kilo Hülsenfrüchte verzehrt. Ernährungswirtschaftlich gesehen, ist das ungünstig, denn Hülsenfrüchte sind wertvolle Proteinlieferanten. Die Pflanzen, deren Samen sie sind, können nämlich den Luftstickstoff mit Hilfe von Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln über eine Zwischenstufe, die aus lebenswichtigen Aminosäuren besteht, in Eiweiß umwandeln.
*) auch dicke Bohnen, Sau- oder Speckbohnen genannt Hundert Gramm weiße Bohnen enthalten beispielsweise ebensoviel Eiweiß wie hundert Gramm mageres Kalb-,  Rind- oder Schweinefleisch, aber außerdem etwa fünfzig Gramm Kohlehydrate, die allen Fleischsorten fehlen.
Ernährungspolitisch gesehen, ergibt sich daraus, wie unverantwortlich es ist, einen großen Teil der Futtermittel, die hier für Massentierhaltung benötigt werden, nämlich Hülsen-früchte, aus Entwicklungsländern zu importieren, wo für diesen Zweck wertvoller Boden mißbraucht wird, der für die hungernde Bevölkerung dieser Länder nutzbringender verwendet werden könnte. Hinsichtlich Verwendung und Zubereitung muß bei Hülsenfrüchten einiges beachtet werden. Allen gemeinsam ist der verhältnismäßig hohe, aber unterschiedliche Gehalt an pflanzlichem Eiweiß und Kohlehydraten in Form verschiedener Zuckerarten (Glucose, Fructose ) und einigen Vitaminen, speziell Vitamin C, dessen Menge während der Lagerung aus Doppelte und Dreifache ansteigen kann, wenn die Samen zu keimen beginnen. Die Schalen sind als Ballaststoffe willkommen, aber bei Patienten mit empfindlicher Darmschleimhaut nicht unbedenklich,  Deshalb ist in solchen Fällen empfehlenswert, auf die Schalen zu verzichten und geschälte Hülsenfrüchte in gemahlenem Zustand zu verzehren, wobei vielerlei Küchenkräuter und Gewürze zu herzhaften Pürees beitragen können.
Die gelegentlich in Reformhäusern erhältlichen Erbswürste und ähnliche Erzeugnisse bieten Beispiele dafür. Diabetiker, die sich nicht nach einem Diätplan ernähren, brauchen auf solche Dinge nicht zu verzichten, müssen sie aber wegen des Gehalts an Kohlehydraten anrechnen.
Zuweilen wird im Hinblick auf bestimmte Giftstoffe vor Hülsenfrüchten, speziell vor Bohnen, gewarnt. Gemeint ist ein giftig wirkender Eiweißbestandteil r o h e r  Bohnen  (PHASIN), der in den heute angebauten Sorten, wenn überhaupt, nur noch in unschädlichen Spuren vorkommt, die durch Kochen vollständig zerstört werden. Trotzdem ist es ratsam, das Kochwasser der Hülsenfrüchte stets wegzugießen, weil immerhin Rückstände von Düngemitteln und Pestiziden darin enthalten sein können. Diese Überlegung trifft natürlich nicht nur auf Hülsenfrüchte zu. Bei allen Gemüsen, die nicht nachweislich biologisch-dynamisch angebaut wurden, besteht heute Verdacht auf Belastung durch Agrochemikalien und Schwermetall-Ionen aus Luft und Boden. Ausgenommen Erbsen, sollten Hülsenfrüchte nicht in frisch gepflücktem Zustand gegessen werden. Es ist empfehlenswert, sie einige Tage zu lagern und keimen zu lassen. Dadurch werden unerwünschte Schadstoffe abgebaut, und in den Keimlingen steigt, wie oben bereits erwähnt, der Vitamingehalt aufs Doppelte bis Dreifache. Zudem ergibt sich als positiver Nebeneffekt, daß gekeimte Hülsenfrüchte wesentlich leichter verdaut werden und keine Blähungen verursachen.

Kartoffeln. Ihre Heimat ist Peru. Um 1531 entdeckte sie der spanische Eroberer PIZARRO auf Feldzügen in den Hoch-Anden als Nahrungsmittel der indianischen Urbevölkerung. Die Inkas verstanden sich sogar auf das Herstellen einer Trockenkonserve, indem sie die Knollen einige Wochen lang tagsüber der prallen Sonne und nachts dem Hochgebirgsfrost aussetzten. So erzielten sie eine haltbare Dauerware, um die zeit zwischen den Ernten zu überbrücken. Soldaten Pizarros brachten die ersten Kartoffelpflanzen um 1550 nach Sevilla, aber den Nährwert der Knollen erkannte niemand. Man pflanzte die exotischen Stauden in Blumenbeete und hegte sie ihrer hübschen Blüten wegen. Als aber herauskam, daß die grünen Beerenfrüchte ungenießbar, sogar giftig waren, ließ das Interesse an den Fremdlingen nach. Nur langsam, eher zufällig, gelangten einige über die Pyrenäen nach Burgund. Von dort aus sollen Wandermönche sie nach Italien gebracht und auch nördlich der Alpen als Mitbringsel bekannt gemacht haben.
Von Verbreitung im heutigen Sinne konnte jedoch damals noch keine Rede sein.  Ähnlich wie in Spanien, sah man die Kartoffel nicht als Nahrungsmittel an, sondern als seltene Zierpflanze für Schloßparks und fürstliche Lustgärten. Nach Deutschland kam die erste, soweit nachweisbar, im Jahre 1588, als der weitgereiste Botaniker CLUSIUS eine Kartoffelknolle als exotische Kostbarkeit im botanischen Garten zu Frankfurt am Main anpflanzte. Auf den Gedanken, die Knollen zu verzehren, ist man erst spät gekommen.  Noch zur Zeit Ludwigs XIII., um 1616, zierten Kartoffeln als seltene Delikatesse bei festlichen Anlässen die Tafel am französischen Hofe, und selbst in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts, als Ludwig XIV., der Sonnenkönig, das westliche Europa beherrschte, galt die Kartoffel noch als Vorzugsspeise der wohlhabenden Oberschicht. Fast zur gleichen Zeit, im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648 ), wurden die Hungersnöte in Deutschland zum Anlaß, Kartoffeln als Volksnahrungsmittel einzuführen. In der Pfalz und im Vogtland entstanden die ersten Anbaugebiete, und Pfälzer Bauern nahmen Kartoffeln mit, als sie nach Brandenburg auswanderten, wo der Preußenkönig Friedrich II. den Nahrungswert der Knollen erkannte und ihren Anbau von Staats wegen befahl.
Noch heute gilt die Kartoffel in Deutschland -nach Milch und Brot als wichtigstes Grundnahrungsmittel. Mehr als hundert Sorten werden angebaut, aber der Verbrauch pro Kopf und Jahr ist mit weiterhin fallender Tendenz auf 73 Kilo zurückgegangen, was einem knappen Tagesverzehr von 200 Gramm entspricht, wovon etwa 40% auf Fertigprodukte, wie Knabberchips und dergleichen Industrieerzeugnisse entfallen. Botanisch gehört die Kartoffel (Solanum tuberosum) ebenso wie Tomate, Paprika, Aubergine, Tabak (!), Tollkirsche und viele andere zur weltweit verbreiteten Familie der Nachtschatten-gewächse (Solanaceae ). Ihre oberirdisch wachsenden Organe, Blätter, Blüten und besonders die gelbgrünen Früchte, kirschgroße Beeren, enthalten das hochgiftige Alkaloid SOLANIN (C27H73NO15), das die Pflanze für Mensch und Tier ungenießbar macht.
Als einzige Ausnahme ist der aus Amerika eingeschleppte Coloradokäfer (Leptinotarsa  decemlineata) bekannt, dessen Larven ebenso wie der    Käfer gegen das Gift immun sind. Bei massenhaftem Auftreten fressen sie ein Kartoffelfeld kahl. Die von den gelbgrünen Beeren ausgehende Vergiftungs-gefahr ist nicht groß, weil sie keinen optischen Anreiz zum Pflücken bieten und zudem sehr bitter schmecken. Aber was stecken Kinder alles in den Mund! Eine Solaninvergiftung ist ernstzunehmen! Der Verzehr der Früchte ruft zunächst Brechreiz, Kopfschmerzen und Übelkeit hervor, die Pupillen weiten sich, Benommenheit kommt hinzu, und zuletzt tritt Atemlähmung ein, die zwangsläufig zum Tode führt, wenn nicht rechtzeitig ärztliche Hilfe beansprucht wird . Die an unterirdischen Ausläufern des Stengels wachsenden Knollen, die wir Kartoffeln nennen, sind erst eßbar, wenn sie nach dem Absterben der oberirdischen Pflanzenteile ausgereift sind. Mit ihrem Stärkevorrat bleiben sie als Überwinterungsorgane am Leben, um im nächsten Frühjahr zu keimen und damit die Erhaltung der Art, Fortpflanzung und Vermehrung zu sichern. Sie enthalten mit weniger als 0,01% SOLANIN zwar auch ein spurenhaftes winziges Quantum dieses Giftes, das jedoch in so starker Verdünnung nicht nur unschädlich ist, sondern zum Beispiel bei Magenbeschwerden sogar eine beruhigende Wirkung ausübt. Hier muß allerdings ergänzt werden, daß die lebende Kartoffelknolle durchaus befähigt ist, auf widrige Umwelt-einflüsse (giftig) zu reagieren. Bei Temperaturen über 40o C beginnt sie zu keimen, und in der weißen, manchmal recht lang geratenden Keimschläuchen entstehen gefährliche Mengen Solanin. Außerdem ist die Kartoffel lichtempfindlich. Schon auf dem Acker bilden sich grüne, solaninhaltige Stellen an den Knollen, wenn sie vor der Ernte ausgebuddelt werden oder starke Regenfälle die bedeckende Ackerkrume wegspülen. Die Fähigkeit sich grün zu verfärben und dabei Solanin zu bilden, bleibt nach der Ernte erhalten. Deshalb ist es bei eingekellerten Kartoffeln unerläßlich, für kühle luftige Lagerung und absolute Dunkelheit zu sorgen.
Ein beständig vorhandenes Problem bildet die Züchtung neuer Sorten.  Die Ansprüche sind vielseitig. Haushalt, Gewerbe (Gastronomie) und verarbeitende Industrie unterscheiden zwischen „frühen“, „mittleren“ und „späten“ Ernten. Je nach dem Verwendungszweck werden mehlige oder festkochende Sorten und nicht zuletzt geschmackliche Eigenschaften verlangt, die mit alternden, übermüdeten Züchtungen meist nicht mehr zu erzielen sind. Obgleich die Kartoffel in der Regel Blüten und Beerenfrüchte trägt, ist es in der Landwirtschaft allgemein üblich, sie auf ungeschlechtlichem Wege durch Auspflanzen von Saat-kartoffeln zu vermehren. Auf dieser Weise entstehen zwar keine neuen Sorten, aber hinsichtlich erprobter Eigenschaften, die für leichten Absatz der Ernte bürgen, ist eine gewisse Stabilität gewährleistet, weil das Erbgut unverändert erhalten bleibt.  Erst wenn über mehrere Jahre hinweg auf demselben Boden stets die gleiche Sorte angebaut wird, kommt es mit der Zeit zwangsläufig zum „Sortenabbau“, zum Ermüden des Erbgutes mit der Folge nachlassender Qualitäten und Erträge. Altbekannte Sorten, die „Magnum bonum“, „Nieren“ und „Industrie“, die vor Jahrzehnten in aller Munde und hochgeschätzte Qualitäten waren, sind vom Markt verschwunden.
Heute dominiert die Bezeichnung „Ackergold“, die jedoch nicht für eine einzige Kartoffelsorte steht, sondern von der „Centralen Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft“ (CMA) als Markenname für viele Sorten vergeben wurde, die den aus meiner Sicht oberflächlichen Qualitätskriterien der CMA entsprechen. Daß die weitgehende Sortenanonymität ein Fortschritt sei, wage ich im Hinblick auf wohlverstandene Verbraucherinteressen, denen weniger an Äußerlichkeiten als an ernährungsphysiologischen Merkmalen gelegen ist, zu bezweifeln. Wie steht es bei den „Ackergold“-Sorten zum Beispiel mit dem Nitratgehalt, mit Rückständen aus Düngemitteln und Cadmiumbelastung?  Aus naturheilkundlicher Sicht sind Antworten auf diese Fragen wichtiger als das Prämieren von Aussehen und vertriebsfreund-lichen Verpackungen.
Die Kartoffelblüte ist zwar mit Stempel, Fruchtknoten und Staubgefäßen zum Erzeugen samenhaltiger Früchte befähigt, aber sie spendet keinen Nektar. Deshalb wird sie kaum von Insekten besucht, die durch Übertragen von Blütenstaub für biologisch veranlaßte Sortenvielfalt sorgen können.
Wo auf Kartoffeläckern die gelbgrünen Beerenfrüchte heranreifen, sind sie in der Regel durch Selbstbestäubung entstanden und somit zur Anzucht neuer Sorten unbrauchbar. Da es sich bei allen Anbausorten um Kreuzungsprodukte (Bastarde) handelt, deren Eigenschaften sich nach den Mendelschen Gesetzen vererben, eignen die Samen dieser Früchte sich nicht zu  gezielter Sortenzüchtung, weil die Vaterpflanzen (Pollenspender) meistens nicht bekannt sind. Vorrangige Züchtungsziele, wie Immunität gegen Krautfäule, Kräuselkrankheit, Schwarzbeinigkeit und einige Pilzinfektionen sind bei den heute in Deutschland angebauten Sorten längst erreicht. Trotzdem besteht aus den vorhin geschilderten Gründen beständig Bedarf an neuen Sorten, die nur durch biologische Züchtung erzielbar sind. In Saatzuchtbetrieben werden ausgewählte Exemplare bewährter Sorten, aber zuweilen auch aus dem Ursprungsland der Kartoffel importierte Wildformen, die wünschenswerte Eigenschaften aufweisen, durch Pollenübertragung gekreuzt, und die daraus hervorgehenden Sämlinge werden solange in Kultur genommen, bis ein ausreichender Bestand an neuen Bastardpflanzen vorhanden ist, um über mehrere Jahre auf Stabilität der angezüchteten Eigenschaften und zufriedenstellende Ertragsleistung geprüft werden. Die Auswahlkriterien sind streng. Einige tausend Elitenachkommen werden angebaut, aus denen im Lauf der Zeit meistens nur ein einziger Zuchtstamm übrigbleibt, der die neue Sorte darstellt, die eine Anzahl amtlicher Prüfungen zu bestehen hat, bevor sie in die Sorten-liste aufgenommen und in den Handel gebracht werden kann. Der ernährungsphysiologische Wert der Kartoffel, die zu drei Vierteln aus Wasser besteht, in dem etliche Vitamine und Mineralien gelöst sind, beruht hauptsächlich auf ihrem Gehalt an Kohlehydraten. Auf hundert Gramm verzehrbarer Substanz sind im Zellgewebe der Knollen, je nach Sorte, zwischen 15 und 28 Prozent Stärke (Kartoffelmehl) eingelagert. Da unser Verdauungstrakt diese Stärke, zum Unterschied gegenüber dem Mehl zerquetschter Getreidekörner, jedoch nicht in rohem Zustand verwerten kann, müssen wir Kartoffeln, in welcher Form auch immer sie verzehrt werden sollen, vorher braten, dünsten, fritieren oder kochen, um die Stärke aufzuschließen. Dabei wird in jedem fall die Temperaturgrenze überschritten, die Vitamine und Mineralien unbeschadet überstehen. Am geringsten bleiben die Verluste, wenn die Knollen ungeschält, mit wenig Wasser, im Dampfdrucktopf als Pellkartoffeln gegart werden.  So wird die nahrhafte Stärke, die den Sättigungswert der Kartoffel ausmacht, trotz des Quellens, innerhalb der Schale wohlverwahrt zurückgehalten, wogegen bei der herkömm-lichen Zubereitungsmethode, geschälte und zerschnittene Kartoffeln in Salzwasser garzukochen, ein großer Teil der Stärke ins Kochwasser gelangt und mit dem abgießen verlorengeht. Bevor ich dieses Kapitel beende, ein paar Worte zu der oft gehörten Behauptung, Kartoffeln machten dick. Geht man davon aus, daß der Energiebedarf eines Erwachsenen unter normalen Umständen bei 3000 kcal. liegt, wovon gut die Hälfte als Hauptmahlzeit zugeführt wird, sind jene 200 Gramm Kartoffeln, die wir hierzulande im Tagesdurchschnitt verzehren, mit 140 kcal., also mageren 5 %, daran beteiligt. Kartoffeln sind es demnach nicht, die den Wohlstandsspeck ansetzen, eher schon die „Zutaten“, auf die in der Regel nicht verzichtet wird.

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Erstellt am: 29.01.2009 10:37 Uhr