Callejón de Teno

Bis vor einigen Jahrzehnten stellte dieser Weg die einzige Verbindung zwischen El Palmar und Teno dar. Die Bewohner und Bewohnerinnen benutzten ihn zu Fuss um zu ihren Häusern und Gärten zu gelangen und um ländliche Erzeugnisse untereinander auszutauschen.
Unterwegs kann man sich vorstellen, wie sich das Leben dort damals gestaltete und man wird entdecken, dass in vielen Bereichen, die Uhr stehen geblieben zu sein scheint.
Ebenfalls begegnet man nach und nach verschiedenen Arten von Vegetation, die sich je nach Standort dem Umständen angepasst haben: angefangen von den Pflanzen in Mauerfugen, die an den Abhängen wachsen, bis zu dem dicht belaubten und feuchten Wald von Monteverde, der sich über die sanften
Hügel und Täler der Meseta de Teno erstreckt. Schliesslich gelangt man bis Los Bailaderos, einem Bauernhof, dessen urprünglicher Charakter sich in seiner Bauweise als auch in seinen ländlichen Produkten erhalten hat. Unter diesen stechen der Käse, der Wein, der Honig und der Safran hervor.

Zustand: Wege, die demnächst amtlich anerkannt sein werden.

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Erstellt am: 25.09.2011 01:25 Uhr

Predigt zum 25. Sonntag im Jahreskreis 2011

Predigt zum 25. Sonntag im Jahreskreis 2011 (18.09)
L I: Jes 55, 6-9 / Ev.: Mt 20, 1-16
Schwestern und Brüder!
Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg gehört wohl zu den Texten in der Heiligen Schrift, die vielfach Kopfschütteln und Unbehagen hervorrufen. Und weshalb? Weil sie – zumindest im ersten Moment – unserem Gerechtigkeitsgefühl widersprechen. Was der Gutsbesitzer hier tut, das ist in unseren Augen doch alles andere als gerecht. Ein wirklich gerechter Chef hätte doch am Abend des Tages zu seinem Verwalter gesagt: Ruf die Leute zusammen und bezahl ihnen ihren Lohn. Denk aber daran: Einige waren den ganzen Tag über bei uns beschäftigt, andere erst ab Mittag und manche nur wenige Stunden. Rechne das also genau aus und dann gib jedem seinen Lohn so, wie es der Leistung entspricht, die er erbracht hat. Die einen, die ganzen Tag gearbeitet haben bekämen dann den vereinbarten Denar, andere 60% davon, wieder andere nur 15% oder weniger. So aber würde der Lohn gerecht ausbezahlt werden.
Wäre ein solches Verhalten nicht erstrebenswert?

In meinen Augen wäre in unserer Gesellschaft und auf dieser Welt schon viel gewonnen, wenn sich eine solche Gerechtigkeit wirklich überall durchsetzen könnte. Z.B. zwischen uns und den sogenannten „armen Schluckern“, die uns mit Kaffee, Kakao und sonstigen wertvollen Rohstoffen beliefern. Wir wären ein ganzes Stück weiter, wenn wir wirklich jedem das zukommen ließen, was ihm zusteht, und wirklich gleiche Mühe mit gleich viel Geld entlohnten. Wo aber dieselbe Arbeit weniger wert ist, nur weil sie in einem Entwicklungsland geschieht; wo dieselbe Arbeit billiger ist, nur weil sie von einer Frau verrichtet wird, oder wo vergleichbare Mühe in keinem Verhältnis entlohnt wird, nur weil sie eben das Pflegepersonal und nicht der Arzt leistet, da fehlt uns doch noch viel zu einer solchen Gerechtigkeit – oder nicht? Und trotzdem gilt auch: Selbst wenn wir eine solche Verteilungsgerechtigkeit an den Tag legen würden, wie ich sie hier nun angesprochen habe, so wäre unser Verhalten aber immer noch nicht christlich bzw. Jesus-gemäß! Denn der gerechte Gott, den Jesus in diesem Gleichnis als Maßstab ins Feld führt, ist immer noch anders, als wir es mit unserer Art von Verteilungsgerechtigkeit meinen.
Genau für diesen – ganz anders gerechten Gott – möchte Jesus den Blick der Menschen seiner Zeit und auch unseren Blick weiten; ja mehr noch, er will unsere Herzen für diesen wahren Gott öffnen. Der aber wird nie müde, hinauszugehen und Menschen zu werben. Es gibt für ihn keine ungelegene Zeit und auch kein zu spät! Er wirbt und nimmt jede und jeden; zu jeder Zeit. Und am Ende? Am Ende bekommen alle den gleichen Lohn, obwohl manche eindeutig weniger, manche sogar viel weniger gearbeitet haben.
Weil Jesus nun ganz genau weiß, dass die Ohren seiner Zuhörerinnen und Zuhörer bei diesem Gleichnis rot anlaufen oder im sprichwörtlichen Sinne „klingeln“, ahnt er auch bereits, dass jetzt das obligatorische „ja – aber“ kommt. Deshalb kommt er seinem Hörerkreis zuvor, indem er ihre ganz menschlichen Einwände einfach klar und offen ausspricht. Das sei doch Gleichmacherei, werden sie murren. Das sei doch ungerecht und willkürlich werden sei einwenden. Warum soll man da überhaupt noch etwas tun, wenn am Schluss dann doch nicht mehr herausspringt bzw. der, der nur eine Stunde gearbeitet hat denselben Lohn erhält als der, der sich zwölf Stunden abgerackert und müde geschwitzt hat?
Seien wir doch ehrlich: Gehen uns nicht ähnliche Gedanken durch den Kopf? Ist das gerecht, wenn schlussendlich Faulheit belohnt und Fleiß bestraft wird? Da schmarotzen doch die Arbeitsscheuen von den Tüchtigen; sonnen sich die, die „-Bock“ auf nichts haben, an den Verdiensten derer, die arbeiten und was tun wollen. Und dann stimmen wir ein in den Klang all derer, die auch heute ganz laut rufen: Leistung lohnt sich doch in diesem Land nicht mehr – und das hören Sie in Deutschland genauso wie in Österreich oder der Schweiz, in Liechtenstein genauso wie in den Niederlanden oder auch auf dem spanischen Festland. Und auf Glaube und Religion gesehen kommen dann solche Äußerungen wie: Warum soll ich mich denn in der Gemeinde noch engagieren, warum soll ich Sonntag für Sonntag in die Kirche gehen, wenn der andere, der – wenn überhaupt – einmal im Jahr erscheint oder der, der dauernd auf den letzten Drücker kommt, am Ende gleich dasteht?
Ich kann es ja nun nicht von der Hand weisen: Pädagogisch-erzieherisch gesehen ist natürlich die Vorstellung vom gerecht entlohnenden Gott weitaus zugkräftiger als das, was wir jetzt in diesem Gleichnis gehört haben. Deshalb hat die Kirche auch über viele Jahre und Jahrzehnte diese Bibelstelle immer auf Sonntage gelegt, bei denen man sich auch anderer Texte bedienen konnte, weil sie damit ja auch wichtige Druckmittel einfach aus der Hand gab. Und wenn wir ehrlich zu uns selber sind, dann müssen wir doch sagen: Es ist doch auch für mich leichter, etwas zu tun, wenn ich weiß, dass es sich lohnt – aber klar doch! Und jede und jeder andere ist doch mit der Verlockung einer Lohnerhöhung oder der Androhung einer Lohnminderung leichter für etwas zu gewinnen als ohne. Denken wir doch nur mal an die letzten Jahre seit die Finanzkrise ausbrach, welcher Druck da mit Lohndumping auf die Arbeitnehmer ausgeübt wurde – und das mit Erfolg!
Aber zurück zu unserem Gleichnis und dem Verhalten Gottes: Darf ER, Gott,  mit dem, was ihm gehört, nicht tun, was er will? Darf ER, Gott, nicht unendlich gut sein? Fragen, die wir uns gerade angesichts der Tatsache stellen müssen, dass wir vielleicht nur deshalb so stark auf „Gerechtigkeit“ pochen, weil wir dem oder den anderen das Unverdiente nicht gönnen! Ja, braucht es vielleicht sogar unser heimlich stolzes Denken diese Art von „gerechtem“ Gott, weil wir es gar nicht anders kennen oder auch ertragen, als dass uns jemand zusagt, wie sehr wir doch fleißiger frömmer, gläubiger, besser sind als all die anderen? Ich denke mir oft – und da schließe ich mich keineswegs aus, dass wir in unserer Herzenshaltung oft so sind wie der zweite Sohn des barmherzigen Vaters: Der ballt doch auch seine Fäuste in der Hosentasche, weil er sich ärgert, dass der Vater den verwahrlosten Bruder, der da plötzlich wieder heimkommt; diesen Nichtsnutz, der alles durchgebracht hat, so viel an Zuneigung und Liebe schenkt.
Jesus will uns für sein Gottesbild gewinnen und das ist eben nicht leistungsorientiert zu sehen. Sein Gott – unser Gott – ist nicht nur gerecht: Er ist vor allem gut. Er ist auch nicht nur gütig, wie es hier die Einheitsübersetzung verharmlosend wiedergibt; er ist auch nicht nur barmherzig in dem Sinne – hier mal eine kleine Gnadengabe und dann dort wieder eine. Nein, Gott ist nicht dieser vorübergehende Almosengeber, den manche hinter ihm vermuten, sonder er ist maßlos gut. Er gibt jeder und jedem, der sich von in aller Freiheit werben lässt, nicht nur ein bisschen: Nein, er gibt sich Ganz! Sein Lohn ist seine Liebe, die er verschenkt. Eine Liebe, die sich nicht aufteilen oder aufrechnen lässt, und die man auch nicht scheibchenweise dosieren oder nach Leistung berechnen kann. Seine Liebe schenkt sich unteilbar ganz – weil sie einfach den Menschen gern hat!
Jesus selbst hat ja die unmenschlichen Folgen jenes Bildes vom leistungsorientierten Gott gesehen und erlebt. Da waren einfach bestimmte Menschen unter den Tisch gefallen: die Sünder, die Unrecht getan hatten; die Kranken, die offensichtlich nur krank waren, weil sie zu wenig Gutes oder Frommes getan hatten; die Armen …und…und…und. Sicherlich: Gerechtigkeit ist und bleibt ein hohes Gut – gar keine Frage. Aber sie bleibt nur gut, solange sie eine Sache gerecht verteilen kann; sie wird ungut und häufig sogar sehr unmenschlich, wenn sie dem Menschen und seiner Situation nicht mehr gerecht wird. Der nur gerechte Gott ist nicht der Gott Jesu. Denn sein und somit unser Gott lässt keinen am Rand stehen, weil er erst in der letzten Stunde mitgeht. Seine Liebe gilt allen, die seinem Werben folgen.
Und was bleibt jetzt noch als Erkenntnis? Dass Jesus uns den Blick nehmen will, der immer nur auf Belohnung oder Bestrafung schielt. Er möchte, dass wir mit Gott ohne unseren üblichen Leistungsdruck leben: nur dankbar und froh, dass er uns liebt, auch und gerade da, wo wir schwach sind und hinterherhinken; wo wir nichts leisten oder unser Glaube klein wird und im Alltag untergeht. Wir sollen nicht Christen sein, um möglichst viele Gnadengaben zu verdienen, sondern einander mit Zuwendung, Achtung und Wertschätzung zu begegnen, die dieser Gott uns und jedem Menschen in Jesus Christus geschenkt hat. Wenn wir das verinnerlichen, dann wäre es für uns alle eine traurige und ganz und gar nicht himmlische Vorstellung, womöglich als „Gerechte“ einmal bei Gott zu sitzen, aber einen anderen ausgeschlossen zu sehen. Amen. 

Informationen unter: www.katholische-gemeinde-teneriffa.de

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Erstellt am: 22.09.2011 07:28 Uhr

Apañada de la Almendra

Die Mandeln werden von freiwilligen Helfern der gesamten Insel in Landgütern geerntet, die von ihren Eigentümern zur Verfügung gestellt werden. Die Betriebsamkeit beginnt mit dem Treffen auf dem Marktplatz von Vilaflor, direkt am Rathaus. Anschließend geht man unter Begleitung der Einheimischen bis zum Ernteplatz zu Fuß.

Wann: Am 24. September 2011.

Wo: Vilaflor

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Erstellt am: 22.09.2011 07:09 Uhr

Zündfunke vom 19.09. – 25.09.2011

Andrea Bolz, deutschsprachige katholische Gemeinde Puerto de la Cruz

Montag, 19.09.2011

Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Stellen wir uns einmal eine Emigrantenfamilie vor, die wegen einer Hungersnot ihr Land verlässt, um in einem anderen Land eine bessere Zukunft zu haben. Doch der Mann und Vater der zwei Söhne stirbt und lässt die Mutter mit zwei Söhnen zurück. Die Söhne heiraten einheimische Frauen, allerdings sterben auch die Söhne sehr schnell.  Zurück bleiben die eingewanderte Schwieger-mutter mit ihren Schwiegertöchtern. Die Schwiegermutter fühlt sich in der Fremde nicht wohl und will wieder in ihre Heimat zurück, rät aber ihren Schwiegertöchtern, im Land zu bleiben,  neue Männer zu suchen und Kinder zu bekommen. Die eine befolgt den Rat der Schwiegermutter, die andere aber will ihre Schwiegermutter nicht alleine lassen und geht mit ihr in das für sie fremde Land mit der Begründung: „Wo du hingehst, will auch ich hingehen“. So geschehen ungefähr 1000 Jahre vor Jesu Geburt und aufgeschrieben im Buch Ruth des Alten Testamentes. Ruth lebt, was ihr Name bedeutet:

nämlich Freundin. Ruth, wird die treue und gute Freundin ihrer Schwiegermutter und überwindet die Schranken und Grenzen der Volkszugehörigkeit, Kultur und der Religion. Die beiden Frauen gehen gemeinsam zurück nach Juda, in die Heimat der Schwiegermutter, die Noemi hieß. Trotz aller Unterschiede von Herkunft, Sprache und Kultur stehen die beiden Frauen fest zueinander. Ja, Ruth entscheidet sich sogar, die Religion ihrer Schwiegermutter Noemi anzunehmen. So wird Ruth zu einer Integrationsfigur für das gesamte Volk, weil sie Achtung, Respekt und Toleranz vorlebt. Ruth kann für uns heute als Vorbild dienen, mit den Menschen anderer Herkunft und anderer Geschichte einen gemeinsamen Weg zu gehen. Einen  Weg, der ja sagt zum Menschen und ja sagt zu Gott, einen Weg, der ein neues Leben ermöglicht. Die Entschiedenheit von Ruth ist ihre ganz persönliche Stärke. In ihrem Leben kommt das Gute zum Tragen und bringt ihr somit Kraft und Segen. Ich bewundere eine solche Lebenseinstellung, denn so zu leben erfüllt die Seele mit Zufriedenheit und neuen Energien.

 

Dienstag, 20.09.2011

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Der Mädchenname Sophia erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit auf der Skala der meist verwendeten Namen für Neugeborene. Ich weiß nicht, ob all jene, die sich diesen Namen für ihr Kind ausgesucht haben, auch den großen und spannenden Hintergrund dieses Namens wissen. Sophia ist griechisch und bedeutet: Weisheit. Weisheit, das klingt nach etwas Altem, Ehrwürdigen, nach einer Eigenschaft, also etwas Abstraktem, weniger nach einer Person und schon gar nicht nach einem Namen für ein Kind. Eher nach einer Haltung im fortgeschrittenen Alter, Lebenserfahrung sollte man dazu haben und die geht eher mit ergrautem Haar und Falten einher, als mit einem kleinen, verletzbaren Kind. Aber das ist Weisheit, wie wir uns sie vorstellen, was aber die Bibel Weisheit nennt, trifft unsere Vorstellung nicht so recht. Weisheit in der Bibel ist zunächst einmal eine überaus gute Eigenschaft, wie sie alle Menschen, junge und alte, suchen und besitzen sollen: „Ein unerschöpflicher Schatz ist sie für die Menschen“, heißt es, „alle, die ihn erwerben, erlangen die Freundschaft Gottes“ (Weish 7,14). Aber immer stärker verleiht die Bibel diesem Schatz auch konkrete Züge einer menschlichen Gestalt – einer schönen, geliebten Frau: Sie ist „schöner als die Sonne […], strahlender als das Licht“ (Weish 8,29). Ein bisschen ähnelt das vielleicht dem, was wir von der „Gerechtigkeit“ kennen, die als schöne Frauenskulptur vor den Gerichten steht, mit verbundenen Augen und einer Waage in der Hand. Nur, dass die Weisheit nicht nur als unbewegliche Schöne beschrieben wird. In der Bibel wird diese Frauengestalt auch richtig lebendig. Sophia handelt und redet selbst. Sie tritt als kluge und gastfreundliche Frau auf, die auf den Straßen predigt und die Menschen in ihr Haus einlädt.
Die für mich schönste biblische Stelle von der Sophia ist die von ihrem Handeln an der Seite Gottes bei der Erschaffung der Welt. Eine übermütige Lebensfreude zeigt sie da, die Freude eines Kindes übrigens. Da heißt es: „Als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit. Ich spielte auf seinem Erdenrund, und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.“ (Spr 8, 30-31).

Mittwoch 21.09.2011

Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Geschichten über Wunder gab und gibt es zu allen Zeiten und in allen Religionen. Deshalb ist es überhaupt kein Wunder, dass die Bibel voll ist von solchen Wundergeschichten. So bestehen z.B. die Evangelien aus einem Viertel an Wundergeschichten.
Wie gehe ich mit solchen Geschichten um? Stelle ich sie gedanklich ins Bücher-regal neben die Märchenbücher?
„Wunder gibt es immer wieder“ – heißt es in dem berühmten Lied von Katja Epstein. Allerdings, wenn ich ein naturwissenschaftliche denkender Mensch bin, dann sind Wunder erstmals verdächtig, da sie die Naturgesetze durchbrechen, nach dem Motto: „Es kann nicht geben, was es nicht geben darf“. Was aber sagt die Naturwissenschaft zu folgenden wunderbaren Erfahrungen: Die Natur erwacht nach einem langen Winter zu neuem Leben, jemand entdeckt das „Wunder der Liebe“, eine Mutter hält ihr neugeborenes Kind in den Armen, der Partner ist wieder Erwarten nach einer schweren Operation genesen.
Wunder ist ein vieldeutiger, aber auch ein missverständlicher Begriff. Das kann mit ein Grund dafür sein, dass der Büchermarkt boomt, was Heilungen und Heilungswunder betrifft.
Interessant ist, dass die Evangelien des Markus, des Matthäus und  des Lukas den Begriff „Wunder“ gar nicht verwenden. Wunder werden oft in die Nähe von Magie und Zauberei gebracht. Wenn sie von Heilungen durch Jesus berichten, dann verwenden sie das griechische Wort „dynamis“.
Man braucht keine Übersetzung, um zu spüren, was damit gemeint ist: Energie und Schwung, Bewegung und „Dynamik“. Im Neuen Testament steht „dynamis“ für lebensschaffende und lebenserhaltene Kraft.
Zu allen Zeiten hat diese Kraft Gottes Menschen verändert, ihnen Vertrauen und Zuversicht geschenkt. Und gerade deshalb wünsche ich Ihnen heute einen wundervollen Tag.

Donnerstag, 22.09.2011

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Einer Sache nachgehen, ihr auf den Grund gehen, ist ab und zu notwendig. Manchmal muss ich auch nach den sprachlichen Wurzeln eines Wortes suchen und mich so in ein auch oft gebräuchliches Wort hinein hören, um es wirklich zu verstehen: wie z.B. bei dem modernen Begriff der Esoterik.
Der Begriff Esoterik hat seine Wurzeln im Griechischen und bedeutet innerlich, nach innen, weiter hinein. Auf dem spirituellen Markt wird mir heute, wenn ich mich dafür interessiere, vieles angeboten. Das reicht von der mittelalterlichen Mystik einer Hildegard von Bingen über fernöstliches Gedankengut bis zu Vorstellungen der Naturreligionen, Heilungstechniken und der Wahrsagekunst. Die Liste könnte noch weiter geführt werden, so wie die Geschäfte und Publikationen blühen und kann zu einer modernen Patchworkspiritualität oder Patchworkreligiösität führen. Die Esoterikbewegung ist in sich sehr widersprüchlich, deshalb ist und bleibt bei all der Diskussion über Esoterik für mich der zentrale Punkt: Werden die eigentlichen Fragen nach Sinn und Tiefe durch den vorgeschlagenen Ansatz wirklich angesprochen und vertieft, geht die von mir eingeschlagene Route wirklich in mein Inneres, oder stehen andere Interessen im Vordergrund?
Esoterisch denken heißt für mich deshalb: Ich möchte wegkommen von einer Sicht, die nur Äußerlichkeiten streift. Ich möchte in meinem Innern Tieferes wahrnehmen und erfahren. Gerade im religiösen Bereich. So gesehen bietet mir der christliche Glaube, von Jesus begründet,  alle Wege und Möglichkeiten der Esoterik an. Denn ich möchte einen Glauben leben, der mich in eine tiefe Gottverbundenheit hineinführen will. Und genau diesen Weg ist Jesus uns allen vorangegangen. Darunter verstehe ich  auch einen Glauben, der mein Leben erneuern will – hin zu mehr Freiheit, Toleranz und Liebe.

Freitag, 23.09.2011

Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Die Sehnsucht nach einem Wir-Gefühl zeigt sich bei vielen Menschen immer dann, wenn Großveranstaltungen auf dem Programm stehen. Es braucht aber nicht immer eine Fußballweltmeisterschaft sein, die dieses Wir-Gefühl vermittelt. Auch ein Papstbesuch kann dies erreichen – nicht in dem Maße – aber immerhin – auch dieser Papstbesuch ist wieder ein Großereignis, auf das viele sehnsüchtig warten, andere aber vor allem wegen der entstehenden Kosten  ganz in Frage stellen oder aber, sich aus sonstigen Gründen laut dagegen aussprechen.
Selbst dann, wenn man diesen Veranstaltungen kritisch gegenüber steht, muss man neidlos anerkennen: es ist zu spüren dieses Wir-Gefühl und eine gewisse Euphorie breitet sich aus.
Euphorie kommt aus dem Griechischen und bedeutet: „das Gute, das man in sich trägt“. Das kann bei jedem etwas anderes sein: die besondere Ausstrahlung, die soziale Einstellung, die Fähigkeit, mit Kindern gut umzugehen, sich in einem Ehrenamt zu engagieren, und, und, und….
Euphorisch zu sein meint demnach also, von dem Guten das man in sich trägt, selbst erfüllt und begeistert zu sein, und diese Begeisterung mit anderen teilen zu wollen. Euphorische Christen können wir dieser Tage beim Papstbesuch in Deutschland wieder sehen. Auch wenn der ein oder andere nicht mit allem einverstanden ist, was die Kirche und ihr Papst als Institution sagen oder tun; spüren zu können, ich bin nicht allein mit meinen Gedanken, Ideen, mit meinem Glauben, das hilft einem dann oft auch über die eigenen Durststrecken im Glauben hinweg.
Es ist und bleibt Aufgabe der Kirche, euphorisch zu sein und andere Menschen anzustecken. Ich selbst bin dabei gefragt, jeden Tag aufs Neue. Und so möchte ich bitten:
„Herr, begeistere deine Kirche von deiner Frohen Botschaft und fange bei mir an.
Schenke deiner Kirche ein neues Wir-Gefühl im Glauben und fange bei mir an.
Bring deine Liebe zu allen Menschen und fange bei mir an.“

Samstag, 24.09.2011

Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Das Wort „Gehorsam“ klingt nicht gut in vielen Ohren. Man denkt dabei an: Kinder sollen brav sein und ihren Eltern gehorchen. Blinder Gehorsam führte zu den Gräueltaten in der Nazizeit. Priester, Nonnen und Mönche versprechen Gehorsam gegenüber ihren Vorgesetzten. Gehorsam, so verstanden, ist aber oft nur eine etwas sanftere Umschreibung von Machtausübung, von Andere klein halten und beherrschen wollen.
Verhängnisvoll wurde und wird es immer dann, wenn Kirche und Staat behaupten, dass darin der Wille Gottes zum Ausdruck kommt.
Selbst wenn unsere Bibelübersetzungen den Eindruck vermitteln, dass dort Gehorsam verlangt wird, die hebräische Sprache der Bibel kennt weder „gehorchen“ noch „Gehorsam“, bzw. „Ungehorsam“. Die Vorstellung von Gehorsam war Israel und dem Alten Testament fremd. Einzig und allein das Hören und Hinhören, das Zuhören und das Aufmerksam sein, wurden verlangt. Die Texte des Alten Testamentes unterstreichen dies, auch wenn sie in griechischer Sprache geschrieben sind.  Die griechische Sprache unterscheidet zwischen „hören“ und „gehorchen“. Überall, wo übersetzt wird: „Gehorsam“ und „gehorchen“ – gebraucht der griechische Text: „akouein“ und das heißt: „hören“. Gott fordert demnach keinen Gehorsam, sondern er will gehört werden.  Wir sollen auf das was er uns sagen möchte, hören, in seinem Wort und durch Menschen. Wir sollen zu unserer eigenen Ordnung finden und zu einem geordneten menschlichen Zusammenleben. Dies soll durch Einsicht auf das Gehörte erfolgen, nicht durch Befehle und Verordnungen. Dadurch muss die eigene Persönlichkeit nicht aufgegeben werden, sondern sie erlangt erst auf diese Weise ihre Reife. Jesus fordert an keiner einzigen Stelle im Evangelium zum Gehorsam auf, sondern er sagt: „Wer Ohren hat zum Hören, der höre!“ (Markus 4,9 u.a.) Jesus möchte also, dass wir Gottes Wort wahrnehmen:
Nicht unter Zwang – sondern aus Glauben.
Nicht als Verpflichtung – sondern mit Liebe.
Nicht in Gehorsam – sondern in Freiheit.

Sonntag, 25.09.2011

Einen wunderschönen Sonntagmorgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Sokrates war ein kluger Lehrer im alten Griechenland. Zu ihm kam einer eiligst gelaufen: „Höre, ich muss dir erzählen, wie dein Freund . . .“ – „Halt ein“, unterbrach ihn Sokrates, „hast du das, was du mir sagen willst, durch drei Siebe gesiebt?“
„Drei Siebe? Welche?“ fragte der andere verwundert. „Durch das Sieb der Wahrheit! Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es auch wahr ist?“
„Nein, ich hörte es erzählen und . . .“
„Nun, so hast du es wohl mit dem Sieb der Güte geprüft? Ist das, was du erzählen willst, wenn es schon nicht wahr ist, wenigstens gut?“
Der andere zögerte: „Nein, das nicht, im Gegenteil . . .“
„Hm,hm,“ unterbrach ihn Sokrates, „so wollen wir noch das dritte Sieb anwenden und uns fragen, ob es notwendig ist, mir das zu erzählen, was dich zu erregen scheint.“
„Notwendig nun gerade nicht . . .“
„Also“, lächelte der Weise,  „wenn das, was du mir sagen wolltest, weder wahr, noch gut, noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste weder dich noch mich damit.“
(nach Ernst Keßler)
Das geht das unter die Haut. Wieder einmal wird mir bewusst, wie nicht nur Blicke, sondern auch Worte töten können. Wo kann ein Mensch mehr um sein Ansehen, um seinen guten Ruf gebracht werden, als durch Geschwätz und Verleumdung. Worte sind dazu da, um etwas zu klären, um jemanden aufzurichten, um zu versöhnen.
Jesus sagt einmal, dass wir für jedes unnütze Wort einst Rechenschaft ablegen müssen (vgl. Matthäus 12,36-37). Das ist keine göttliche Drohung, die einem Angst einjagen soll. Aber es ist ein Appell an mich: Wenn ich rede, so möchte ich doch bitte schön wahrhaftig sein, und den nötigen Respekt vor dem anderen wahren.
In unserer geschwätzigen Zeit, die wenn man in die Meiden schaut, von peinlichem Gerede nur so überquillt, fällt es auch mir nicht immer leicht, behutsam und damit liebevoll über andere zu reden. Es erfordert Disziplin und Geduld mit mir selbst. Aber ich – ich möchte es immer wieder aufs Neue probieren.

(Mi – So nach einer Idee von Michael Broch)

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Erstellt am: 22.09.2011 07:07 Uhr

Maná im Konzert

Die wichtigste Rock-Band der Welt in spanischer Sprache kehrt nach vier Jahren nach Teneriffa zurück. Nach ihrem eindrucksvollen Erfolg während ihres letzten Besuches auf den Inseln, wo sie den größten Zulauf ihrer Tournee erhielten, haben Maná nunmehr die Kanaren für den Abschluß ihrer aufsehenerregenden Tour „Drama y Luz World Tour“ gewählt.

Am 24. September im Estadio Heliodoro Rodríguez López, Santa Cruz.

www.lmproducciones.com

www.ticketmaster.es

www.generaltickets.com/cajacanarias

www.elcorteingles.es

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Erstellt am: 21.09.2011 05:06 Uhr

Natura Salud

Messe der Gesundheit und des Wohlergehens in der Institución Ferial de Tenerife

Ab dem 23. bis zum 25. September 2011 findet eine neue Ausgabe der NATURA SALUD statt. Es ist die größte Verbreitungsrampe für solche Firmen, die mit dem Gesundheitswesen und dem gesunden Leben auf den Kanarischen Inseln verknüpft sind.  Sie wird von der Institución Ferial de Tenerife (Messeinstitution von Teneriffa) veranstaltet. 

www.ferianaturasalud.com

www.iftsa.com

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Erstellt am: 21.09.2011 00:26 Uhr

Flieger mußte umkehren

Letzte Woche mußte eine Boeing 738W, mit Ziel Lanzarote, kurz nach dem Start, um 7.30 Uhr in Madrid, umkehren. Die Maschine der Fluggesellschaft Air Europa flog zurück auf den Flughafen Barajas. Kurz nach dem Start stellte die Crew fest, daß eine der Türen nicht richtig verschlossen war. Um die Gefahr eines Unterdrucks oder noch schlimmer eines Öffnens der Tür in der Luft zu verhindern, entschloss sich der Pilot  unverzüglich umzukehren. Er landete das Flugzeug problemlos und ohne Zwischenfall. Die Passagiere kamen in eine andere Maschine und konnten ihre Reise kurze Zeit später fortsetzen.

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Erstellt am: 20.09.2011 05:33 Uhr

Festival Keroxen

Keroxen ist weder eine Kunstaustellung noch ein Musikfestival. Es ist kein Kultur-Produkt, den man passiv verbrauchen kann. Es ist eine Einrichtung, um menschliche und kreative Wechselwirkungen an einem besonderen Platz, wie El Tanque, anzuregen. Ab dem 23. September bis zum 29. Oktober gibt es jeden Freitag und jeden Samstag (auch am Donnerstag, den 13.10.) ein ausgiebiges, abwechslungsreiches und intensives Programm an Performances, plastische Kunst, klassische, gegenwärtige, Jazz-, experimentelle und elektronische Musik, Mode, Tanz, Gelächter und gebratener Schweineschenkel.

Vom 23. September bis zum 29. Oktober im Espacio Cultural El Tanque (Santa Cruz). www.keroxen.com

Infos unter:

Erstellt am: 20.09.2011 05:05 Uhr

Rettung aus dem Anaga-Gebirge

Während eines Wanderausfluges zwischen El Draguillo und Chamorga im Anagagebirge stürzte in der letzten Woche eine deutsche Urlauberin schwer. Die Frau verletzte sich dabei unglücklich Arm. Mittags ging der Notruf in der Rettungszentrale ein und die 64-Jährige konnte daraufhin mit Hilfe eines Hubschraubers gefunden werden. Die Retter seilten sich ab, stabilisierten die Verletzte in einer Trage und zogen sie danach an Bord. Vom Flughafen Los Rodeos wurde sie in einem Ambulanzfahrzeug zur weiteren Behandlung in das Universitätskrankenhaus gebracht.

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Erstellt am: 19.09.2011 05:11 Uhr