Zündfunke vom 10. – 16.10.2011

Andrea Bolz, deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz

Montag, 10.10.2011
Einen wunderschönen guten Morgen!
Glück ist mehr als nur Zufall, Schicksal oder Glücksache. Glück ist so unterschiedlich wie wir Menschen das auch sind, auch wenn jeder von uns sich nach Glück sehnt. Die Psychologen umschreiben Glück mit „anhaltendem persönlichen Wohlbefinden“, zu dem jeder Mensch selbst etwas beitragen muss nach dem Motto: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“.
Aber gibt es das vollkommene Glück überhaupt? Unser ganzes Leben und alles, was es auf Erden gibt, ist zeitlich begrenzt, immer in Gefahr, verloren zu gehen und auch vergänglich. Und meist merken wir erst im Nachhinein, dass dieses oder jenes ein Stück Glück war, wenn wir uns von genau diesem Glück schon wieder verabschiedet haben. In der altgermanischen Bedeutung des Wortes Glück kommt noch mehr zum Ausdruck. Dort bedeutet Glück haben: heil zu sein, und das wiederrum steht für mich in einem religiösen Zusammenhang. Jesus gibt uns in seiner Bergpredigt im Matthäus Evangelium Hinweise darauf, wie man glücklich werden kann. Er macht Zusagen vor allem an die Menschen, die im Moment alles andere als glücklich sind. Er vertröstet sie und uns damit nicht aufs Jenseits, nein, seine Hinweise sollen jetzt gelebt werden können, damit menschliches Leben und Zusammenleben auf Erden gelingen kann. Die sogenannten Seligpreisungen sind wie eine goldene Regel, die in modernen Übersetzungen so wiedergegeben werden:

Glücklich, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Glücklich die Trauernden;
denn sie werden getröstet werden.
Glücklich, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden satt werden.
Glücklich die Barmherzigen;
denn sie werden Erbarmen finden.
Glücklich, die ein reines Herz haben;
denn sie werden Gott schauen.
Glücklich, die Frieden stiften;
denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.

Dienstag, 11.10.2011
Guten Morgen!
Jesus sagt in der Bergpredigt: „Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich!“ (Matthäus 5,3) Trifft das nicht voll die Meinung derer, die immer behaupten  Religion sei etwas für die Leichtgläubigen, für die, die es auf der Karriereleiter zu nichts gebracht haben, für Menschen, die ein Leben führen, dessen Nachahmung nicht erstrebenswert ist? Meiner Meinung nach kann Jesus damit keine materielle Armut gemeint haben, denn niemand hat es verdient in Armut zu leben, außer er sucht es sich freiwillig aus und unterstützt dadurch die, die in unfreiwilliger Armut leben. Meint Jesus also doch die geistige Armut, dass ich meinen Verstand ausschalten muss, um ihm nachfolgen zu können? Ich glaube auch das nicht. Was aber könnte Jesus dann gemeint haben? „Selig, die arm sind vor Gott“,…….
Ich glaube, dass Jesus damit etwas meint, was mit meiner Einstellung zum eigenen Leben, den Mitmenschen, zur Schöpfung und auch mit Gott zu tun hat. Unser Leben wirklich zu erfassen, das wird wohl den wenigsten Menschen je gelingen. Und deshalb sagt mir Jesus in den Seligpreisungen: stehe zu dir, zu dem was du bist, endlich, sterblich, begrenzt. Du hast Stärken und Schwächen. Auch wenn für andere die Schwächen sichtbar sind, brauchst du dich nicht verstecken. Steh zu dir, denn du bist wertvoll, wertvoll vor dir und vor Gott. Wichtig ist nicht, dass du dich so verbiegst, dass du für andere wertvoll bist, oder was sie unter wertvoll verstehen.
„Selig, die arm sind vor Gott“,…  hat auch etwas mit meinem Umgang mit der Schöpfung Gottes zu tun, die uns immer nur geliehen ist, und mit der wir verantwortungsvoll umgehen müssen, damit die nachfolgenden Generationen genauso auf dieser Erde leben können wie wir im Moment. Ich glaube, ein Mensch, der vor Gott arm ist, ist ein reicher Mensch, denn er hat den Reichtum erreicht, den es nirgendwo auf der Welt zu kaufen gibt.

Mittwoch 12.10.2011
Einen wunderschönen guten Morgenr!
„Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“!
Ehrlich gemeinter Trost ist wirklich das einzige, was einem Trauernden für den Moment weiterhilft, selbst dann, wenn sich der Grund der Traurigkeit  nicht ändern lässt. Gründe für Traurigkeit gibt es viele: Krankheit, Tod, Scheitern an sich selbst oder an den Mitmenschen, Einsamkeit. Jeder kennt seine Traurigkeit, auch wenn er sie nicht ausspricht.
Wir benennen unsere Traurigkeit, indem wir sagen, mir ist elend ums Herz, und geben damit kund, dass wir getröstet werden wollen. Allerdings helfen uns da billige Vertröstungen und fromme Sprüche nicht weiter.
Für jeden einzelnen von uns gibt es immer wieder trostlose Situationen, von denen wir uns wünschen, dass all das Schwere, Unschöne hinweggefegt und alles ungeschehen gemacht würde.
In genau diesen Situationen greift das Wort Jesu aus der Bergpredigt: „Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden“. Allerdings nicht so, dass Gott all die Steine, Trümmer, allen Kummer und Leid aus unserem Herzen entfernt. Aber der Glaube kann uns helfen, gerade in den Stunden des Leides darauf zu vertrauen, dass Gott uns nahe ist, das Gott sich um uns sorgt wie eine Mutter, die sich um ihr krankes Kind kümmert.
Gottes Trost kann weiterhin darin bestehen, dass wir lernen, mit der Trauer zu leben, dass wir sie annehmen, gerade dann, wenn der Grund der Trauer eine schwere Krankheit oder der Tod eines geliebten Menschen ist. So kann unserer Leben in Trauer gelingen, und wir  – wir werden stärker und reifer.
In all den trostlosen Situationen wünsche ich uns, dass wir Gott Glauben schenken, dass er unseren Berg von Kummer und Leid in unserem Herzen weghebt. Dass wir Gott vertrauen, dass er uns in den Stunden des Leids nahe ist, wie eine gute Mutter ihrem Kind.

Donnerstag, 13.10.2011
Guten Morgen!
Jesus sagt: „Selig, die keine Gewalt anwenden!“
Ein bis dato in der Geschichte beispielloser Vorgang macht deutlich, dass es tatsächlich ohne Gewalt geht. Die Menschen in der ehemaligen DDR, die meisten von ihnen waren ja nicht christlich geprägt, haben es uns im Jahre 1989 vorgemacht, wie man mit Gebeten und Kerzen und dem Ruf „Keine Gewalt“ die Gewaltlosigkeit im Sinne Jesu praktiziert. Für mich grenzt das an ein Wunder.
Keine Gewalt – wenn ich das auf mich beziehe ist das nicht so spektakulär. Aber trotzdem spannend. Wenn ich mich bemühe gewaltlos zu sein, könnte das heißen: ich achte jeden, der mit mir in irgendeiner Weise in Kontakt ist, egal, ob ich das, was er tut, gut heißen kann oder nicht. Ich dränge niemand ins Abseits, um dadurch für mich bessere Chancen zu erhalten. Ich versuche nicht andere, in der Familie oder am Arbeitsplatz, zu beherrschen. Wenn ich es schaffe, weder psychische noch physische, und auch keine seelische Gewalt anzuwenden, werde ich das Vertrauen meiner Mitmenschen erhalten. Ein solches Verhalten im Umgang mit meinen Mitmenschen stärkt das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen meines Gegenübers und schwächt meines bei weitem nicht.
Wenn ich es schaffe, keine Gewalt anzuwenden, dann erkenne ich auch an mir meine Schwächen, meine Fehler und bin mir meiner Möglichkeiten und Grenzen bewusst. Jesus preist also in den Seligpreisungen die selig, die gelernt haben, sich zurückzunehmen. Das heißt für mich, wenn ich gewaltlos lebe, dann erlebe ich ein Stück vom Himmelreich bereits hier und jetzt in meinem täglichen Leben. Weil das leichter gesagt als getan ist, deshalb möchte ich so bitten:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens.
Wo Hass herrscht, lass mich Liebe entfachen.
Wo Beleidigung herrscht, lass mich Vergebung entfachen.
Wo Zerstrittenheit herrscht, lass mich Einigkeit entfachen.
Wo Irrtum herrscht, lass mich Wahrheit entfachen.
Wo Zweifel herrscht, lass mich Glauben entfachen.
Wo Verzweiflung herrscht, lass mich Hoffnung entfachen.
Wo Finsternis herrscht, lass mich Dein Licht entfachen.
Wo Kummer herrscht, lass mich Freude entfachen.

Freitag, 14.10.2011
Einen wunderschönen guten Morgen!
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden!“
Wer möchte denn das nicht, so richtig den Hunger und den Durst, nicht nur nach Ess – und Trinkbarem ohne Grenzen stillen zu können. Ich wage sogar zu sagen, dass die Sehnsucht, also der Hunger und der Durst die unsere Seele verspürt weitaus intensiver wahrgenommen werden, als ein Magenknurren zu bestimmten Tageszeiten.
Menschen hungern – allüberall auf der Welt – nicht nur in den armen Ländern, aber da natürlich ganz besonders, da mit dem körperlichen Hunger auch der seelische Hunger einhergeht.
Die Menschen hungern nach Verbesserungen in ihrem Alltag, um so die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht aufgeben zu müssen.
Die Menschen hungern nach besseren Lebensbedingungen, um ihre Würde zu behalten oder endlich zu bekommen.
Die Menschen hungern danach, Freiheit zu erlangen, und die Kraft für das  Durchhalten der momentanen Situation.
Die Menschen hungern und dürsten nach Zuwendung, Liebe und Geborgenheit.
Die Menschen dürsten danach, den Sinn in ihrem Leben zu entdecken.
Die Menschen haben Sehnsucht nach spirituellen Begleitern; für mich bedeutet das, sie hungern nach Gott.
Wenn ich also meinen eigenen Hunger und Durst nach dem richtigen Leben spüre, werde ich auch wach sein für den Hunger und Durst der anderen.
Und so möchte ich mit den Worten des Kapuzinerpaters Anton Rotzetter bitten:
„Gott
Lass mich nicht ohne Wasser sein
wenn jemand kommt
und Durst hat nach Wasser
Lass mich nicht ohne Wort sein
wenn jemand kommt
und Durst hat nach Worten
Lass mich nicht ohne Liebe sein
wenn jemand kommt
und Durst hat nach Liebe“  
  

Samstag, 15.10.2011

Guten Morgen!
Jesus sagt: „Selig, die ein reines Herz haben“! Dieser Satz kann leicht in die Irre führen, wenn wir uns darunter ein reinlich makelloses Herz vorstellen. Rein  in diesem Sinne hat nichts mit porentiefer Reinheit zu tun, sondern mit unverfälscht, lauter, aufrecht, ein Herz ohne Hintergedanken, klar und ohne Berechnung.
Es gibt Menschen, die haben so ein Herz. Solche Menschen sind einfach herzerfrischend anders und übertragen dies auf ihre Mitmenschen. Menschen, die ein reines Herz haben, strahlen irgendwie anders. Wenn sie da sind, ist es immer hell. Sie hören zu, nehmen den Anderen wahr und ernst. Mit solchen Menschen Gespräche führen zu können tut jedem Herz und jeder Seele gut, weil Achtung und Respekt die Gespräche bestimmen. Solche Menschen lachen von Herzen, und nicht weil das Gegenüber sich gerade in eine peinliche Situation manövriert hat. Solche Menschen sind glaubwürdige Vorbilder – und damit überaus wichtig in heutiger Zeit. Diese Menschen preist Jesus selig. Und verbindet diese Seligpreisung mit der Verheißung: „Sie werden Gott schauen“!
Jesus sagt dies, obwohl kein Mensch jemals Gott gesehen hat. Vielleicht meint Jesus ja damit ein inneres Sehen. Und dann passt das wieder zu den Menschen mit dem reinen Herzen, denn mit einem reinen Herzen kann man die wesentlichen Dinge wahrlich besser erkennen als mit den Augen. Ja, wenn es nur mehr von diesen Menschen gäbe, dann könnte sich die Welt doch noch verändern. Aber das einfach so dahingesagt, und dann doch wieder nur die Hände in den Schoß gelegt und abgewartet wäre zu einfach.
Die Zusage Gottes an uns Menschen steht;  jetzt sind wir an der Reihe. Oder um es mit Albert Schweitzer so auszudrücken: „Gebete verändern die Welt nicht, aber sie verändern den Menschen, und Menschen verändern die Welt“.
Also machen wir uns auf – auf den Weg der Veränderung – hin zu einem reinen Herzen – zu unserem und zum Wohl aller Menschen.

Sonntag, 16.10.2011
Einen wunderschönen Sonntagmorgen!
Jesus sagt: „Selig, die Frieden stiften!“ Eine wunderbare Sache – in der Theorie – und in der Praxis? Ich brauch doch nur die Menschheitsgeschichte anzuschauen, das hat doch noch nie wirklich geklappt. Allerdings brauch ich, um die Frage zu beantworten, gar nicht so weit über meinen Tellerrand hinauszublicken ich brauch nur mich anzuschauen und meine Friedfertigkeit.
Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir unsere Wurzeln in einem Land haben, das nun schon seit über 66 Jahren in Frieden lebt. Aber soll Frieden nicht mehr sein als nur kein Krieg?
Für Jesus ist Gott ein Gott des Friedens und nicht des Verderbens. Und Jesus bringt nicht nur den Frieden zu den Menschen – nein – er ist der Friede. Aber wie können wir dies in die Tat umsetzen? Der Wunsch der Menschen nach dem inneren und dem äußeren Frieden ist völkerübergreifend. Alle sehnen sich danach und schaffen es noch nicht mal im Kleinen: den Hass zwischen Ehepartnern oder zwischen Kindern zu überwinden. Sie schaffen es nicht, den Nachbarn trotz seiner anderen Lebensweise zu akzeptieren. Sie schaffen es nicht, auf die Schwächeren Rücksicht zu nehmen, sondern spielen ihre Überlegenheit voll aus. Sie schaffen es nicht, im Kollegenkreis freundschaftlich miteinander umzugehen, sondern zeigen deutlich, wer es auf der Karriereleiter nach oben schafft und wer nicht.
„Selig, die Frieden stiften“. Ich kann die große Welt nicht wirklich verändern. Aber ich möchte mich bemühen in meiner Umgebung friedfertig zu sein, Vergeltung zu unterlassen und die Hand zur Versöhnung auszustrecken. Ich möchte tolerant sein und andere dies spüren lassen: Du darfst anders sein als ich.
Ich möchte den Mitmenschen so begegnen, so wie ich wünsche, dass auch sie mir begegnen. Kleine Schritte auf dem Weg zum großen Frieden, zu denen mich Jesus ermutigt und an deren Wirkung ich glaube.

(nach einer Idee von Michael Broch; Leonberg)

Infos unter:

Erstellt am: 10.10.2011 05:01 Uhr

Cirque Imaginaire

„Storm“ ist die neue Inszenierung des Cirque Imaginaire. Es ist eine großartige Veranstaltung mit den besten und neuerungsfreudigsten Zirkusnummern des letzten Jahrzehnts: Jongleure, Trapezkünstler und Turner, Wind, Schnee und Feuer im Szenario. „Storm“ verschmelzt den Zirkus mit dem Theater, um eine ergreifende Geschichte zu erzählen, die ans Herz geht.

Wann: noch bis zum 16. Oktober 2011

Wo: Teatro Guimerá (Santa Cruz) www.teatroguimera.es

Infos unter:

Erstellt am: 10.10.2011 04:19 Uhr

Predigt zum 28. Sonntag im Jahreskreis 2011

Evangelium und Predigttext

22 1 Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: 2 Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. 3 Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. 4 Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! 5 Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, 6 wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. 7 Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen.

8 Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert (eingeladen zu werden). 9 Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein. 10 Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. 11 Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte. 12 Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen. 13 Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. 14 Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.

Schwestern und Brüder!

Es ist für mich immer wieder faszinierend nachzulesen, wie Jesus zu den Menschen seiner Zeit spricht bzw. wie er predigt. Manchmal sagt er ja den Menschen sehr direkt, was er wichtig findet – wenn ich jetzt z.B. an die Bergpredigt denke – dann aber erzählt er seine Botschaft auch ganz gerne in Gleichnissen, so wie wir es eben gehört haben. Wobei ich jetzt mal behaupten möchte, dass Letztere seine Spezialität sind; denn so konnte er nicht nur die Leute etwas lehren, sondern er konnte durch die Geschichten die Leute das Ganze auch fühlen und spüren lassen. Wie ich das meine? Nun: Wir wissen, dass Gott gütig und liebevoll ist. Aber wenn es heißt, dass er uns wie eine Mutter oder wie ein Vater tröstet, dann kann ich diese Liebe und Güte Gottes eben nicht nur gedanklich wahrnehmen, sondern sie so fühlen, wie ich diese Liebe und Güte eben in verschiedenen Situationen durch meine Eltern erfahren habe. Genau deshalb aber erzählt Jesus diese Gleichnisse, weil es ihm dabei immer auch um die Erfahrungswerte der Menschen geht: um das Arbeiten, den Weinberg, um Soldaten oder auch Träume – bzw. wie im heutigen Fall: eine königliche Hochzeit. Früher hat man diese Gleichnisse als eine verschlüsselte Botschaft angesehen und sich gefragt: Was steht jetzt für was? Und das hieße dann jetzt für diese Geschichte:

Der König steht für Gott, der Sohn für Jesus, die Hochzeit für die Rechtfertigung des Menschen vor Gott. Alle, die zuerst eingeladen waren, stehen für die Juden; die Hochzeitswerber, die erschlagen wurden, für die Propheten, und alle, die dann später kamen für die Heiden, also für uns. Wenn nun aber diese Bilder wirklich alles nur Verschlüsselungen sind, dann muss doch die Frage erlaubt sein: Warum hält Jesus nicht gleich einen Vortrag über Gott, über die Rechtfertigung, über Juden und Heiden? Dann wäre es schließlich gleichgültig, mit welchen Bildern er das Gleichnis verschlüsselt – ob Jesus z.B. Gott als König ins Bild bringt oder als Vater oder als was auch immer. Das dies aber nicht egal ist, das liegt an unseren Gefühlen – den Ihrigen und den Meinen. Da steht Gott dann als Sämann auf einer Stufe mit uns. Als Weinbergbesitzer aber ist er unser Chef und Arbeitgeber und als König geht es um Macht, um Fürsorge und Schutz. Jesus will also, dass wir mit unseren Gefühlen begreifen, was er in den Gleichnissen erzählt. Deshalb ist es immens wichtig, dass wir als erstes nach unseren Gefühlen fragen, wenn wir ein Gleichnis hören und erst danach überlegen, was es schlussendlich für uns bedeutet.

Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete. Dazu sandte er Diener aus, die Gäste einzuladen. Erinnern Sie sich? William und Kate, Albert und Charlotte – zwei Edelhochzeiten in diesem Jahr mit Glanz und Romantik pur. Nur wenige Menschen konnten wirklich teilnehmen, aber Millionen kamen vor den Fernsehgeräten ins Schwärmen: Wie schön so etwas ist. Könnte man doch nur dabei sein… Und jetzt stellen Sie sich bitte mal vor: Die Übertragung läuft, und wir sehen nicht, was wir erwartet hätten – sondern: Kein Mensch kommt, prachtvolle Kutschen stehen ungenutzt herum, die Parkplätze am Buckingham Palace oder am Grimaldi-Palast leer, die Reporter ratlos. Neugier und Verwunderung bei uns – Verletzung und Enttäuschung bei König’s. Zwei Stunden später aber läutet es unten an ihrer Haustür. Sie sehen aus dem Fenster einen Mann in einer Gala-Uniform, einem komischen Hut auf dem Kopf und einem Stab in der Hand und der ruft ihnen zu, sie sollen schnell herunterkommen. Dazu wedelt er mit einem Brief in der Hand. Ja, sie lesen richtig – Sie sind eingeladen zur Hochzeit nach London. Jetzt. Sofort. Und dann stellen Sie fest, dass von überall her Busse kommen und die Leute einladen. Mein Gott, denken Sie, ich hab schon so lange kein Englisch mehr gesprochen und Passendes anzuziehen hab ich auch nicht. Aber wenn der Nachbar auch mitkommt, dann geh ich auch mal hin – und zwar so wie ich bin, im Blaumann, weil ich ja erst von der Arbeit nach Hause gekommen bin. Und wenn es dann ein Irrtum war, dann steh ich schon nicht so peinlich da, wie wenn ich einen Smoking trage.

Dass wir vor Gott gerechtfertigt sind, das ist die Hochzeit. Ja, das ist das Fest, dass wir vor Gott richtig und wichtig sind – Sie und ich. Der König hat ja gesagt: Geht auf die Straßen und ladet ein, wen ihr findet; und die Diener haben mitgebracht, wen sie gefunden haben, Gute und Böse. Das aber heißt doch nun nichts anderes als: wir sind vor Gott gerechtfertigt, ohne dass Gott darauf schaut, ob wir Sünder oder Heilige sind, und wir gelangen auf dieses Fest einzig und allein, indem wir dem glauben, der uns einlädt, der da an unsrer Haustür steht und winkt. Und dass es eben mein Irrtum war, zu meinen, ich müsste dazu vorher nochmals Englisch pauken.

Rechtfertigung aus dem Glauben. Es ist doch so: nur der Unglaube macht Gott zum Lügner; nur das Misstrauen lässt Gott wie einen Idioten dastehen – ähnlich dem König im Gleichnis. Paulus hat diese Sichtweise ganz deutlich unterstrichen: sola fide – allein durch oder allein aus Glauben. Luther hat das wiederentdeckt und durch die Unterschrift unter die Augsburger Erklärung vom Oktober 1999 ist deutlich geworden, dass auch wir als Katholiken genau diese Sichtweise – gerechtfertigt allein aus Glauben – haben.

Früher hieß es: Nur wer gute Werke tut, ist vor Gott gerecht. Genau dagegen steht diese Augsburger Erklärung. Aber heute höre ich oft auch – nicht selten aus dem erzkonservativen Lager unserer Kirche – nur wer gute Werke tut, bleibt auch vor Gott gerecht. Und was ist bitte-schön die Folge eines solchen Denkens? Es setzt eine furchtbare Verkrampfung ein, die Christus quasi zum gestrengen Antreiber macht, viel strenger noch als Moses. Nur – Angst, die daraus resultiert ist das Gegenteil von Glauben. Wie viele Menschen sind mir in der Seelsorge schon begegnet, bei denen genau dies das Thema war. Da entstehen dann so Fragen wie: Reicht es auch für den Himmel? Mach‘ ich auch genug, damit der Herrgott mit mir zufrieden ist? Hab‘ ich mich genügend aufgeopfert? Hab‘ ich auch mein Leben lang andere genug bedient, ohne dabei an mich zu denken? Menschen, die so denken, sind nicht selten Frauen, die ihr Leben lang nichts anderes getan haben, als für andere dazu sein. Und warum? Weil man es ihnen von klein auf eingebläut hat. Und „man“ steht hier für die Eltern und häufig genug leider auch für die Kirche. Die einen weil sie es nicht besser wussten; die anderen, weil man so Leute klein und gefügig halten kann. Diese Angst aber setzt sich bei den Betroffenen fort bis ins hohe Alter, bis ins Sterben hinein. Da wird die Angst dann noch größer, weil man jetzt ja nichts mehr für den Herrgott tun kann. Wenn ein Mensch aber in genau in diesem Denkzustand sterben muss, das ist für mich dann wie die Finsternis, von der Jesus an anderer Stelle spricht, das ist wie Heulen und mit den Zähnen klappern.

Dabei sind wir doch vor Gott gerecht allein aus Glauben, ohne unsere Werke! Schauen wir dazu noch einmal auf das heutige Gleichnis. Da fordert Christus nicht ein, sondern er lädt ein. Natürlich ist es überraschend, dass da ausgerechnet wir, die wir, an Gott gemessen, alles Sünder sind, dass wir zum Hochzeitsfest der Gerechtigkeit Gottes eingeladen werden. Die Geschichte spielt ja auch mit dem Moment der Überraschung. Aber wir können einfach hingehen, wenn wir glauben, dass er tatsächlich uns mit seiner Einladung meint. Wir bekommen die Einladung mitten in unserer Sünde und Armut vor Gott; auch so sind wir – in seinen Augen – gut genug für ihn und können einfach hingehen, feiern und fröhlich sein. Wir sind von Gott geliebt, müssen keine Angst vor ihm haben und müssen auch nicht ängstlich auf unser Leben blicken, ob das nun ja auch für den Himmel reicht. Wir sind einfach eingeladen.

Aber wenn wir das nicht glauben, dann gehen wir – und das ist jetzt der für uns wohl unbehaglichste Teil des Gleichnisses – in unseren Arbeitsklamotten hin nach dem Motto: Wer weiß, ob Gott mich überhaupt meint und vielleicht muss ich ja doch noch mit anpacken im Festsaal. Gut, wenn ich dann gleich in meinem Blaumann hingehe und mein Werkzeug mitnehme. Oder: Vielleicht muss ich ja was aufsagen oder was vorweisen. Aber es ist auch klar, dass wir mit einer solchen Sichtweise schon die Fahrt dorthin nicht genießen können, sondern wohl immer unruhig sein werden. Und wenn wir dann auf den Palast zufahren, dann wird aus der Unruhe Angst, bei manchen sogar Heulen und Zähneklappern.

Wir sind gerecht vor Gott, wir sind ok und von ihm geliebt – das ist das, was wir Gott glauben sollten. Wenn wir begreifen, wie einfach das ist, dann werden wir die Freude, die uns ein solcher Glaube schenken kann, tagtäglich neu spüren. Und wenn wir dann die Liebe Gottes ahnen, die uns daraus zuwächst, dann werden auch wir selbst ganz vom Gebot der Liebe erfüllt sein und andere werden diese Liebe durch uns fühlen und erfahren. Hochzeit ist angesagt, weil Gott sein großes JA zu Ihnen und zu mir schon längst gesprochen hat. Wir können auch ganz einfach JA sagen – indem wir seine Liebe zu uns glauben, hier und jetzt in dieser Gottesdienstfeier und nachher draußen in unserem Leben, im Zusammenleben mit anderen. Es geht immer um die Liebe. Aber genau deshalb erzählt Jesus heute auch nichts von einem Weinberg, sondern von einer Hochzeit.

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Erstellt am: 09.10.2011 19:05 Uhr

Asthma

Tief Luft holen – mit Tee

Der „Räuchertee“ vom Stechapfel wird nicht getrunken, sondern inhaliert.

Wer unter Asthma leidet kann im Notfall den Blättern vom Stechapfel vertrauen. Sie sind – verstärkt durch Hinzufügen von Salpeter – der Rohstoff für den „Räuchertee“, der jedoch nicht getrunken sondern auf einem kleinen Teller verbrannt wird: Beim Asthmaanfall 1 Teelöffel der Blätter abbrennen

und den Rauch tief einatmen; er enthält Wirkstoffe, welche die Verkrampfungen der Bronchien lösen (es sind dieselben wie in den „Asthmazigaretten“). Für die innerliche Anwendung wird die Stechapfeltinktur genutzt: 10 Gramm davon mit 30 Gramm Ephedratinktur aus der Meerträubchenpflanze mischen: von dieser „Tinctura antiasthmatica“ während eines Anfalls mehrmals jeweils 20 Tropfen einnehmen, zur Dauerbehandlung zwischendurch 3 mal täglich 20 bis 30 Tropfen. Zur Vorbeugung von Asthmaanfällen hat sich auch diese Teemischung bewährt: Jeweils 25 Gramm Schafgarbenkraut, Hufflattichblätter, Malvenblüten, Lavendelblüten mischen: 1 Eßlöffel davon mit 1 Tasse kaltem Wasser aufsetzen, erhitzen und 5 Minuten lang kochen lassen, mehrmals täglich 1 Tasse davon trinken. JBV

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Erstellt am: 09.10.2011 04:33 Uhr

„Aire“ von Carmen Mota

Das Ballett von Carmen Mota stellt „Aire“ vor. Aufgebaut mit Musikstücken anerkannter Komponisten und auf spanische Volksrhythmen gestützt, bietet die Darstellung einen dem spanischen klassischen Ballett gewidmeten ersten Teil und einen zweiten Teil, der durch den Flamenco des reinsten andalusischen Stils mit Live-Musik geführt wird.

Wann: von Dienstag bis Sonntag, bis zum 31.12.11

Wo: Pirámide de Arona – Mare Nostrum Resort, Las Américas

www.piramidearona.com

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Erstellt am: 08.10.2011 02:39 Uhr

Ahornblättrige Strauchpappel

 

Diese immergrüne Strauchpappel wird zwischen ein und zwei Metern hoch. Sie wächst in 200 – 500 Metern Höhe, speziell im Teno – und Anagagebirge und in den Gemeinden Güimar und Adeje.
Dank der hübschen malvenfarbigen Blüten wird die Strauchpappel oft als Zierpflanze verwendet. Blütezeit: Winter und Frühling.

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Erstellt am: 07.10.2011 03:31 Uhr

Librea von Valle de Guerra

Von der geschichtlichen Seeschlacht von Lepanto inspiriert, hat sich die Librea von Valle de Guerra in ein Identitätssymbol der Kultur dieses Dorfes verwandelt. Die Veranstaltung besteht aus zwei Teilen: Der Aufzug der Schiffe, in dem die Virgen del Rosario bis zum Kirchenplatz begleitet wird und die eindrucksvolle Seeschlacht zwischen Türken und Christen; davor werden als Einführung die geschichtlichen Geschehnisse erzählt und das Stück wird von eigens für jeden Akt  gewählte Musik und Feuerwerkseffekten begleitet.

Wann: Am 8. Oktober  um 23:00 Uhr

Wo: Plaza von Valle de Guerra  www.libreavalledeguerra.com

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Erstellt am: 07.10.2011 02:29 Uhr

Otoño cultural

Die Musik spielt die Hauptrolle bei der Programmgestaltung dieses Otoño Cultural de CajaCanarias mit den Aufführungen von Sinéad O‘Connor, Teresa Salgueiro, Hindi Zahra, des Anouar Brahem Quartetts, des Jeff Neve Trios und des Charles Lloyd New Quartetts neben anderen Solisten und Gruppen. Außer den Konzerten kann man zahlreiche Vorstellungen der verschiedensten Disziplinen, literarische Einlagen, Workshops und Theater für die Kleinsten genießen. Ferner wird die Möglichkeit bestehen, über verschiedenen Themen nachzudenken: „La condición humana“ (Bedingung des Menschseins), am 25. Oktober ein Zwiegespräch zwischen Juan Cruz und Iñaki Gabilondo und „El mundo que queremos. Justicia y democracia“(Die Welt, die wir uns wünschen. Gerechtigkeit und Demokratie), von Fernando Delgado vom 16. bis zum 18. November koordiniert.

Ab dem 7. Oktober bis zum 30. November im Espacio Cultural CajaCanarias Santa Cruz.

www.cajacanarias.org

 

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Erstellt am: 06.10.2011 03:34 Uhr

Exposaldo

Messe der Preise und der Gelegenheiten in der Institución Ferial de Tenerife

Die Institución Ferial de Tenerife organisiert eine neue Ausgabe des „Exposaldo“, ein Wettbewerb das sich der Welt des Ausverkaufs von Waren, Rabatten und Salden im weitesten Sinne widmet. Das klare Ziel ist es, daß Bestände abgebaut, Produktumlauf gefördert,  Lagerhalterungen verbessert und die Liquidität des Klein- und des Mittleren Handels begünstigt werden.

Wann: Vom 6. Oktober bis zum 10. Oktober 2011

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Erstellt am: 05.10.2011 03:23 Uhr

Kanarischer Mauergecko

Diese Art von Gecko kommt nur auf den Kanarischen Inseln vor. Der Lebensraum dieses kleinen Reptils erstreckt sich vom Meeresspiegel bis hin zu einer Höhe von über 2.000 Metern. Es hält sich bevorzugt in steinigen Gebieten, an Steinwänden und in menschlichen Behausungen auf. Dank der gut haftenden Lamellen an seinen Füßen kann er sich mit großer Schnelligkeit an Wänden und Decken fortbewegen. Genau wie andere Geckoarten sind sie nachtaktiv und ernähren sich von Spinnentieren.

 

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Erstellt am: 05.10.2011 03:21 Uhr