Predigt zum 2. Adventsonntag 2011

L I: Jes 40, 1-5.9-11 / Ev.: Mk 1, 1-8
Schwestern und Brüder!
Der bekannte Dichter Erich Fried hat 1981 unter dem Titel „Die drei Steine“ folgendes Gedicht niedergeschrieben: „Wie lange kann ich noch leben, wenn mir die Hoffnung verlorengeht?“, frage ich die drei Steine. Der erste Stein sagt mir: „So viel Minuten du deinen Atem anhalten kannst unter Wasser, noch so viele Jahre.“ Der zweite Stein sagt: „Ohne Hoffnung kannst du noch leben – solange du ohne Hoffnung noch leben willst.“ Der dritte Stein lacht: „Das hängt davon ab, was du noch Leben nennst, wenn deine Hoffnung tot ist.“
Ein mehr als nachdenkliches Gedicht, das uns in Erinnerung ruft, dass die Hoffnung zum Leben und zum Überleben genauso notwendig ist, wie die Luft zum Atmen. Auf Dauer kann eben niemand Leben, ohne dass er oder sie hoffen wollte. Oder vielleicht muss ich eher sagen: Auf Dauer leben will wohl keiner, der nicht auch hoffen kann. Hoffnung und Leben sind im Grunde eins. Dass der Dichter da viel Wahres sagt, Wort für Wort, das können wir wahrscheinlich nicht nur aus unseren eigenen Empfindungen, sondern auch aus unserer eigenen Wahrnehmung unterstreichen und bejahen. Also können wir festhalten: Ohne Hoffnung kein Leben. Nun mag das ja schon stimmen. Aber die Frage bleibt doch: Haben wir in unserem Leben auch wirklich einen Grund zu hoffen?
Wenn wir den heutigen biblischen Texten Glauben schenken und ihnen vertrauen, dann dürfen wir eindeutig sagen: Ja! Denn das Evangelium Jesu Christi ist doch von Anfang an nichts anderes als die Versicherung oder auch die Zusicherung an uns: Ihr habt einen Grund zur Hoffnung. Mehr noch: Nicht, was vielleicht einmal sein wird und was wir machen könnten, sagt uns das Evangelium, sondern es spricht klipp und klar aus, was wir zu erwarten haben, wenn wir uns wirklich darauf einlassen. Deshalb fängt auch das älteste Evangelium, also das aus der Feder des Evangelisten Markus, einfach mit dem Wort „Anfang“ an – „Anfang des Evangeliums – der frohen Botschaft – von Jesus Christus, dem Sohn Gottes…“
Bleibt für uns jetzt die Frage: Worin besteht denn der Anfang der Guten oder auch der Frohen Nachricht, die unserer Hoffnung einen festen Grund bieten soll? Es ist für uns heutzutage vielleicht schwer nachvollziehbar oder auch verwirrend, aber damals hat es jeden gläubigen Juden tief in seiner Seele getroffen, dass der Anfang dieses Evangeliums in ein Wort aus dem Alten Testament gekleidet ist: „Es begann, wie bei dem Propheten Jesaja geschrieben steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ Ich habe mir lange überlegt, wie wir uns das ein klein wenig zu eigen machen können, was das Evangelium hier bei seinen Hörerinnen und Hörern damals bewirkt hat. Und bei all den Überlegungen ist mir ein Wechselrahmen eingefallen. Ja, sie haben richtig gehört – ein Wechselrahmen.
Was ein solcher Wechselrahmen ist, das wissen wir alle. Er ist vor allem verdammt praktisch. Wenn man sich an einem Bild satt gesehen hat, dann kann man das problemlos aus dem Rahmen nehmen und mal ganz geschwind durch ein neues ersetzen. Der Rahmen bleibt – doch die Bilder wechseln. Genau umgekehrt ist es aber mit den vielen Bildern aus dem Buch des Propheten Jesaja. Man kann sich an ihnen eigentlich nie satt sehen. Sie entfalten ihre Schönheit in den verschiedensten Rahmen, quasi unter ständig wechselnden „Rahmenbedingungen“. Hier also bleiben die Bilder, aber der Rahmen wechselt.
Genau zu dieser Art von zeitlosen Bildern gehört nun jenes vom Straßenbau in der Wüste. Es besagt: Gott will mit seinem Heil bei uns ankommen. Er will uns befreien aus den Tälern der Angst und von den Bergen von Schuld. Er will das Krumme und das Verkrümmte in unserem Leben beseitigen und uns wieder Geradlinigkeit und Klarheit schenken. Wir müssen ihn nur hereinlassen in unsere ganz persönlichen Steppen und Wüsten. Wir müssen ihm nur eine Straße bauen, auf der er an unser und in unser manchmal so dürres und auch oberflächliches Leben zukommen und ankommen kann.
Genau dieses Bild der Hoffnung hat nun in den verschiedensten Rahmen seine ganze Leuchtkraft entfaltet. Die Zeit des babylonischen Exils, also die Zeit von 597 bis 538 v. Chr. – das ist quasi der Originalrahmen dieses Bildes: Die Oberschicht Israels sitzt in Babylon, der Tempel in Jerusalem ist zerstört, im Volk haben sich Resignation und Pessimismus ausgebreitet. Ein unbekannter Prophet, dessen Botschaft später in das Buch des Propheten Jesaja aufgenommen und integriert wurde, will die Hoffnung im Volk wachhalten und kündigt das Ende der Demütigung an. Er schreibt – und ich versuch das mal mit unseren Worten heute zu sagen: „Gott führt uns heim, wie er uns einst aus Ägypten ehrausgeführt hat. Die Berge – Symbole der Macht und der Unterdrückung – werden sich senken und die Täler – Zeichen der Ohnmacht und der Verzweiflung – werden sich heben. Gott befreit uns, wenn wir es zulassen, dass er uns entgegenkommt. Er befreit uns aus allem, was uns niederdrückt, was uns knechtet und was unmenschlich ist.“
Diese Verheißung des Propheten hat sich erfüllt. Die Verbannten durften in ihre Heimat zurückkehren, doch das Hoffnungspotential unseres Bildes war damit noch lange nicht erschöpft. Denn einige Jahrhunderte später, da entdecken die ersten Christen genau diese aufmunternde Vision des Jesaja-buches wieder und sehen sie eben im Leben, im Tod und in der Auferstehung Jesu neu erfüllt und bestätigt. Sie haben doch erlebt und erfahren, wie sehr die Römer Israel unterdrückten; sie haben erlebt und erfahren, wie sehnsüchtig die Menschen auf den Messias warteten; sie haben erlebt und erfahren, wie Johannes der Täufer aufgetreten ist und sie haben nicht zuletzt erlebt und erfahren, dass im Menschen Jesus von Nazareth der befreiende Gott wie nie zuvor in dieser, seiner Welt angekommen ist. Auf genau diesem Hintergrund aber, kommt nun das alte Bild zu einer völlig neuen Geltung: Johannes der Täufer ist derjenige, der dem Messias Gottes den Weg bereitet und andere auffordert, durch ihre Umkehr an diesem Weg mit zu bauen. Und in den Worten und Taten Jesu wird wie sonst nirgends deutlich, dass Gott die Berge der Schuld und die unüberwindbar scheinenden Hindernisse zwischen den Menschen abtragen will; ja, dass er die Täler des Ausgestoßen-Seins und der Mutlosigkeit beseitigen kann. Deshalb heißt und meint Evangelium: Die gute Nachricht darüber, dass es ein Freikommen gibt von allem, was den Menschen hinabbeugt – damals und heute.
So gesehen hat nun aber – selbst nach mehr als zweieinhalbtausend Jahren – dieses farbenfrohe Bild nichts, aber auch gar nichts von seiner Strahlkraft verloren. Martin Luther King zum Beispiel hat es in den Rahmen seines gewaltlosen Kampfes gegen die Rassendiskriminierung gestellt und dann in seiner berühmten Rede „I have a dream“ vor über einer Viertelmillion friedlicher Demonstranten in Washington aufgegriffen: „Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können… Ich habe einen Traum, dass eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt wird… Mit diesem Glauben werde ich fähig sein, aus dem Berg der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung zu hauen…“
So wünsche ich mir, dass auch die Kirche unserer Tage, dieses Bild aus Jesaja zu ihrem Leitbild erwählt; dass sie ihr ganzes Tun als „Straßenbau“ begreift, damit wir Menschen die Wege Gottes in diese Welt und zu uns erkennen; dass sie in den Wüsten und Steppen der Menschen Wege freischaufelt für Gottes bewegende Kraft, die jeden einzelnen Menschen dazu befähigt, umzukehren – sich zu erneuern – all das alte, schwache und schuldbeladene so abzuwaschen, wie die Taufe des Johannes die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes rein gewaschen hat – und ich wünsche mir auch, dass unsere Kirche all die Hindernisse beseitigt, die uns allen den Blick auf die Spuren Gottes in ihr selbst und in unserem Leben versperren. Könnte Advent für Sie und mich nicht heißen, dass wir als christliche Gemeinde quasi wie ein „Bautrupp“ sind, sozusagen Gottes überzeugte und engagierte Straßenarbeiter in dieser Welt, damit ER zu allen findet, die seine Nähe und Hilfe, seine Zuwendung und Barmherzigkeit ganz dringend brauchen?
Wenn wir dieser Erkenntnis zustimmen, dann bleibt mir jetzt am Schluss nur, uns allen einen geschärften Blick für die Baustellen und Straßenschäden zu wünschen, die wir in unserem eigenen Leben wahrnehmen, sowie die, die Gott uns in den nächsten Tagen ganz bewusst zeigt. Amen.

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Erstellt am: 05.12.2011 18:35 Uhr

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Erstellt am: 04.12.2011 05:31 Uhr

Sonntag, 04.12.2011

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Einen guten Sonntagmorgen wünsch ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder!
„Wer Warten kann hat viel getan“ – so lautet ein altes Sprichwort. Wie bitte? Warten ist doch der Inbegriff von passiv sein, von einem irgendwie erzwungenen Nichtstun. Und daraus soll sich dann etwas entwickeln? Daraus soll sich sogar viel tun? Anscheinend schon. Der Volksmund hat schon recht, wenn er mit warten nicht verdrängen, aussitzen oder auf die lange Bank schieben meint.
Dinge mal ruhen lassen, sie reifen lassen kann viel produktiver sein als immer nur aktiv und dynamisch sein. Wenn man mal nach der Herkunft des Wortes „warten“ schaut, dann findet man, dass es ursprünglich „auf der Warte wohnen“ heißt. Also den Überblick bekommen, Ausschau halten und bewachen. Das Wort „warten“ hat noch eine zweite Bedeutung: nämlich auf etwas acht haben, etwas pflegen. Das kennt man. Vom Auto, wenn man das Auto warten lässt. Geschieht aber das, was beim Auto für uns selbstverständlich ist, bei mir als Mensch denn auch regelmäßig? So wie ich beim Auto regelmäßig danach schauen lasse, ob es noch richtig fährt und dass es auch nicht gefährlich wird, wenn ich mit ihm fahre. Lasse ich mein Leben auch regelmäßig „warten“? Und was könnte das heißen, wie könnte das gehen?
Die Adventszeit ist genau so gemeint: Eine Art Kundendienst für die Seele. Den Motor mal ausstellen und checken, mal wahrnehmen, was sich so tut an Leib und Seele. Wo es nicht rund läuft, holpert oder gar Aussetzer gibt. Wenn ich das, was mich antreibt einmal zur Ruhe kommen lasse, wenn ich mein Leben mal warten lasse, im doppelten Sinn warten lasse, dann kann sich mein Herz öffnen und mein Blick sich weiten. Dann kann ich achtsam werden für den Augenblick, achtsam für die Menschen um mich herum. Und vielleicht auch für den, den wir Gott nennen. Achtsam – das könnte heißen verlangsamen. Dinge und Menschen wahrnehmen, anders wahrnehmen, neu wahrnehmen. Nicht im Vorbeirauschen, sondern mit Zeit. Achtsam, das könnte heißen hinschauen auf das, was wesentlich ist. Auf die Körperhaltung eines Menschen, auf seine Ausstrahlung und seine Augen. Achtsam sein könnte hinhören heißen. Nicht nur auf das, was jemand sagt, sondern wie er es sagt. Auf die Zwischentöne achten. Und achtsam könnte auch heißen: Stiller werden. Still sein. Die innere und äußere Ruhe einmal aushalten, sie mal wieder erfahren oder genießen. Je nach dem.
In diesem Sinne wünsch ich Ihnen einen wartungsintensiven 2. Advent!

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Erstellt am: 04.12.2011 00:47 Uhr

Samstag, 03.12.2011

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
“Wieso hast du denn wieder so getrödelt?“, mit dieser vorwurfs- oder auch sorgenvollen Frage wurde ich als Kind manchmal zu Hause von meiner Mutter empfangen, wenn ich mal wieder erheblich länger als nötig für den Schulweg gebraucht hatte.
Getrödelt – dieses Wort ist mir jetzt in einem anderen Zusammenhang begegnet. Da wurden die schönsten deutschen Worte gesucht. Und Trödeln gehört laut der Jury aus deutschem Sprachrat und Goetheinstitut dazu. Weil es schon so schön gemächlich klingt: TRÖDELN. Und es klingt auch ein wenig verschwenderisch. Laut Duden ist das ja auch die Bedeutung von Trödeln: Zeit verschwenden, langsam sein, sich langsam ohne festes Ziel irgendwohin bewegen.
Ich muss ehrlicherweise gestehen, ich möchte sie nicht missen, all die Trödeleien meiner Kindheit. Ohne sie wäre ich sommers vielleicht nie barfuß am Neckar gelaufen. Ohne sie wäre ich im Herbst nie mit dem Drachen über Wiesen gerannt und zeitweilig mit einem aufgespannten Schirm geschwebt. Und ohne trödeln hätte ich vielleicht nie die Schönheit der Schneeflocken erkannt. Trödeln – ein Wort, wie geschaffen für den Advent. Gerade für diese geschäftig hektische Zeit, die doch so nach Ruhe schreit. Eine Zeit, die verlangsamt werden will, die unter die Lupe genommen werden will um sie zu entschleunigen, um sie heilsam ziellos zu machen. Um die Zeit, meine Zeit, mein Leben unter die Lupe zu nehmen und genauer zu betrachten als sonst: Wohin renne ich eigentlich, für wen rackere ich mich ab, für was kämpfe ich denn? Der Advent ist eine Vorbereitungszeit, eine Vorbereitungszeit sicherlich auf Weihnachten, aber mehr noch auf eine große andere Zeit; eine Zeit, in der sich mein Leben schrittweise verändert, nach und nach. Weg vom Stress, weg von der Hektik, weg von Zwängen. Und immer wieder hinein in eine Zeit, die mir Räume eröffnet. Räume zu mir selbst, zu anderen und vielleicht auch zu Gott. Advent heißt Ankunft. Lange hab ich gemeint, ich muss etwas tun, damit sich auch religiös etwas bei mir tut, damit ich irgendwo ankomme. Bis ich gemerkt habe, das ist genau falsch. Religion hat nichts mit Leistung zu tun. Es hat lang gebraucht bis ich mir erlaubt habe, gerade im religiösen Bereich nichts zu tun, sondern etwas zu lassen; nämlich zuzulassen und loszulassen. Zu lernen, dass nicht ich etwas tun muss um anzukommen, sondern dass ich lasse, damit etwas bei mir ankommen kann.

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Erstellt am: 03.12.2011 07:40 Uhr

Auf Teneriffa die längste Lavaröhre Europas erkunden

Santa Cruz de Tenerife/Berlin, ITB 2010. Laut aktuellen Gästebefragungen schätzen über 55 Prozent der Teneriffa-Urlauber neben dem ganzjährig milden Klima, Sonne und Strand auch das Naturerlebnis. In der Gemeinde Icod de los Vinos, einer der Weinregionen im Nordwesten der Insel, können Abenteurer und Hobby-Vulkanologen auf eine ganz besondere Entdeckungsreise gehen. Denn dort befindet sich die über 17 Kilometer lange Höhle Cueva del Viento-Sobrado.

Die längste Lavaröhre Europas und außerhalb Hawaiis ist seit Juni 2008 für Besucher geöffnet und bietet eine atemberaubende, von der Natur geschaffene Kulisse. Bis zu 200 Meter weit können Besucher in das Innere der Höhle vordringen. Aufgrund des empfindlichen Ökosystems dürfen pro Tag maximal drei Führungen mit höchstens 14 Personen stattfinden. Diese dauern jeweils zwei Stunden und werden auf Spanisch und Englisch angeboten. Zudem finden Besucher zweisprachige Erklärungstafeln, die in Kombination mit den Ausführungen des Guides eine gute Einführung in die Höhlenwelt Teneriffas geben. Ausgangspunkt für die Touren mittleren Schwierigkeitsgrades ist das Besucherzentrum. Interessierte sollten lange Hosen und festes Schuhwerk sowie eine Jacke tragen. Personen mit Platzangst oder eingeschränkter Beweglichkeit sowie Kinder unter fünf Jahren sollten an dieser Tour nicht teilnehmen. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl je Führung wird eine rechtzeitige Reservierung empfohlen. Dieses weltweit zweitgrößte Vulkansystem ist vor circa 27.000 Jahren entstanden, als der Pico Viejo, der um 500 Meter kleinere Nebenvulkan des Teide an der Südwestflanke, ausbrach. Bei den Lavaröhren handelt es sich um Hohlräume, die im Inneren der Lavaströme entstehen, sobald deren Oberfläche mit kalter Luft in Kontakt kommt. Die Wände des Höhlengebildes sind aus Basaltgestein und bilden eine beeindruckende unterirdische Landschaft mit Galerien, die sich über drei Höhenlagen erstrecken. Wissenschaftler fanden in den Höhlen Hinweise auf die ausgestorbene Riesenechsen-Art, die früher auf Teneriffa lebte sowie auf die ehemalige Existenz der Riesenratte. Die Cueva del Viento bietet rund 120 Spezies einen Lebensraum, zu denen circa 107 Arten den Wirbellosen angehören und im für Besucher unzugänglichen Inneren der dunklen Höhle leben. Die Bewohner von Icod de los Vinos wussten schon lange von der Existenz der Höhle. Erste Analaysen und Erkundungen fanden allerdings erst gegen Ende der 60er Jahre statt. 1987 gaben Forscher eine Höhlenlänge von elf Kilometern an, bis sie später eine Verbindung mit der bekannten Cueva del Sobrado entdeckten. Diese besitzt eine Länge von drei Kilometern und gehört nun auch zum Höhlensystem der Cueva del Viento. Heute beträgt die Länge der Lavaröhre circa 17 Kilometer und wird stetig weiter erforscht.

 

Öffnungszeiten des Besucherzentrums:

Dienstag – Samstag: 09:00 bis 16:00 Uhr

Führungen:

Dienstag – Samstag: 10:00 Uhr, 12:00 Uhr, 14:00 Uhr

Reservierung unter: +34 922 81 53 39

Eintritt:

Einheimische: 8 Euro

Gäste: 10 Euro

Kinder: 3 Euro

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Erstellt am: 03.12.2011 06:19 Uhr

Adventliche Orgel- und Klavierkonzerte

Conny C. Mulawarma spielt wieder auf Teneriffa

Die diesjährige Konzertreihe beginnt die deutschsprachige katholische Gemeinde Teneriffa (Puerto de la Cruz) mit einem geistlichen Orgelkonzert in der Kapelle San Telmo und einem wundervoll-weltlichen Klavierkonzert im Haus Michael. Frau Conny C. Mulawarma, die vielen Teneriffa-Reisenden von früheren Konzerten bekannt ist, ist die Ausführende beider Konzerte.
Conny Cornelia Mulawarma wurde in Sumatra Utara, Indonesien, geboren. 1995 kam sie für ihr Klavierstudium  an der „Staatliche Musikhochschule Freiburg“ zu Prof. Michael Leuschner. Nach Abschluss ihres Studiums als „Diplommusiklehrerin“ folgte ein  Aufbaustudium „Künstlerische Reifeprüfung“ in Kassel bei Stephan Imorde, welches sie mit Auszeichnung bestand.
Sie war Stipendiatin der „Helene- Rosenberg Stiftung“, der „Ida und Otto-Chelius Stiftung“ und ist Preisträgerin  der Oscar und Vera-Ritter Stiftung.
Weitere künstlerische Impulse erhielt Conny Mulawarma durch die Teilnahme an  internationalen Meisterkursen u.a. bei Prof. Renate Kretschmar-Fischer und Prof. Matthias Kirschnereit, Prof. Gilead Mishory, Prof. Rolf Plagge, Prof. Hans-Peter Müller, Prof. Aziz Kortel. Sie konzertiert sowohl als  Solistin mit verschiedenen Orchestern und Ensembles auch als  Liedbegleiterin und Kammermusikerin. Bei den Albert-Konzerten in Freiburg im Jahr 2008 interpretierte sie Solo- und vierhändige Werke von György Kurtág.
Sie tritt in ganz Europa und  Asien bei verschiedenen renommierten Festivals auf. Zum Beispiel bei Albert Konzert Freiburg, Fest der Innenhöfe & Museumsnächte Freiburg, Klassikfestival Musiktage Ihringen, Wien Woche Festival, in der Schweiz (Konzert mit Jeunesses Musicales Thurgau),  in Spanien (Andalucìa Musik Festival), in den Vereinigten Arabischen Emiraten (50th Anniversary of European Union Festival), in Thailand und in ihrem Heimatland Indonesien.
Neben  ihrer  Konzerttätigkeit ist sie regelmäßig als Gastdozentin im Hauptfach Klavier an der Universität in Jakarta und Mitte Java (Indonesien) tätig.
Und das sind ihre Konzerte hier auf Teneriffa:
So. 04.12.11 um 20.30 Uhr Geistliches Konzert „Jauchzet frohlocket“ in San Telmo zur Einstimmung auf den Advent mit Werken von Corelli, J. Pachelbel, Händel, Schubert, C.P.E. Bach u.a. – Eintrittspreis: 5,00 Euro
Do. 08.12. um 17.00 Uhr Weltliches Konzert im Haus Michael mit Werken von Mozart, Chopin, Liszt, Schumann, Beethoven u.a. (Eintrittspreis: 12,50 Euro incl. Pausenbüfett).
Der Kartenvorverkauf für beide Konzerte beginnt am Sonntag, den 19.11.2011 sowohl im Haus Michael, als auch in San Telmo. Kartenreservierungen bitte unter: 922-384829

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Erstellt am: 03.12.2011 01:45 Uhr

Bajamar

Bajamar ist ein kleiner aber lebhafter Urlaubsort und für sein außergewöhnliches Klima sowie die originellen Schwimmbecken mit Meerwasser bekannt. Diese gut ausgestattete Badezone besteht aus zwei großen Becken und einem Kinderbecken. Verfügt über gastronomische und sanitäre Einrichtungen, sowie Umkleidekabinen für die Badegäste. Dank ihrer zentralen Lage in der Nähe zahlreicher Restaurants sind die Schwimmbecken meist sehr gut besucht.

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Erstellt am: 02.12.2011 03:32 Uhr

Freitag, 02.12.11

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz


Einen wunderschönen guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Advent ist eine Zeit des Wartens, das habe ich Ihnen diese Woche schon ein paar Mal ins Ohr geflüstert. Nur – das geb ich gerne zu – warten ist manchmal gar nicht so leicht. Das merke ich z.B. am Adventskalender. Als Kind konnte ich es kaum erwarten, morgens vor der langen Schnur zu stehen, an der so viele bunte Päckchen hingen. Mit meinen Geschwistern haben wir uns tagsüber darüber unterhalten, was wohl morgen drin sein wird. Und manchmal waren wir so ungeduldig, dass wir schon mal heimlich gefühlt haben, was denn da wohl als Nächstes so kommt. Aber dann war es am nächsten Tag gar nicht mehr so aufregend. Heute lese ich wieder ein Blatt meines jetzigen Adventskalenders – übrigens eines Internet-Adventskalenders der Diözese Linz.

Ein Kalender, der mir jeden Tag neue Gedanken zur Adventszeit liefert, teilweise wirkliche tolle und faszinierende Texte und Gedichte.
Natürlich bin ich heute nicht mehr so aufgeregt wie als Kind, wenn ich da morgens meinen Rechner anschalte. Aber trotzdem fasziniert mich der Adventskalender immer wieder neu. Er bringt mich dazu, geduldig zu sein. Jeden Tag eben nur einen Text lesen und den dann den Tag über zu bedenken. Und es ist gut, dass es immer nur einen Text gibt. Denn könnte ich mehrere auf einmal lesen, würde ich wahrscheinlich sofort wieder vergessen, was ich gelesen habe. Weil es zu viel ist.
Warten mit dem Adventskalender, das heißt für mich mit wenig zufrieden zu sein. Nur ein Text am Tag. In ganz wenigen Worten so viel entdecken, dass es für einen Tag reicht.
In der Bibel  wird von einem Mann erzählt, der sein Leben lang gewartet hat. Er heißt Simeon. Und er hat nie die Hoffnung aufgegeben, dass er eines Tages noch den Messias sehen wird – den Mann, der die Welt zum Besseren führen soll. Geduldig hat Simeon gewartet, bis er ganz alt war. In seiner Bibel hat er immer wieder gelesen, dass der Messias für alle Menschen Frieden bringen wird. Und er wird dafür sorgen, dass es endlich gerecht zugeht auf der Welt. Dass das Leben einmal besser werden soll, das wollte Simeon gerne auch miterleben. Darum hat er nie aufgehört zu warten. Ich glaube, Simeon hat in den wenigen Worten aus der Bibel so viel Hoffnung entdeckt, dass es für sein ganzes Leben gereicht hat. Und dann sieht er an einem Morgen plötzlich Maria und Josef mit ihrem kleinen Kind Jesus. Und da weiß er: das ist er. Das kleine Kind ist der Retter für die ganze Welt.
Für ihn hat sich das Warten wirklich gelohnt.
Für mich lohnt es sich auch im Advent das Warten zu üben. Weil ich ruhiger werde und ein bisschen geduldiger. Und weil ich manchmal in ganz kleinen Sachen ganz viel entdecken kann, was mir Mut macht. Gut, dass es dafür Adventskalender gibt – auch virtuelle.

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Erstellt am: 02.12.2011 01:29 Uhr