Predigt an Weihnachten 2011

Lesung: Jes 52, 7-10 / Evangelium: Joh 1, 1-5.9-14
Schwestern und Brüder!
Die Krippe, der Stall von Bethlehem, Maria und Josef, Ochs und Esel, die Hirten, der Stern, die Engel, die Könige, Weihrauch, Gold und Myrrhe, all das gehört für uns untrennbar zu Weihnachten. Selbst wenn wir davon nun heute Morgen in der Frohen Botschaft nichts, aber auch gar nichts vernommen haben. Der Evangelist Johannes schält, wie eine Orange, das Weihnachtsarrangement von Matthäus und vor allem Lukas herunter bis auf die eigentliche Frucht. Es geht um Jesus, den Christus, der geboren wurde. Das Wie interessiert hier überhaupt nicht. Nur die Tatsache zählt, dass das Wort vom Anfang – nämlich Gott selbst – Mensch geworden ist.

Und wir? Wir wünschen uns deshalb an diesem Tag „Frohe oder auch gesegnete Weihnachten.“ Ich glaube, wir alle haben das jemandem anderen in der vergangenen Nacht oder heute Morgen schon gesagt und mit einem lieben Händedruck bekräftigt. Aber ich – ich wünsche Ihnen dieses Jahr keine „Frohe Weihnachten“, sondern einen heftigen „krippalen Infekt“. Ja, ich wünsche Ihnen, dass sie sich an der Krippe infizieren, dass Sie sich vom Kind in der Krippe anstecken lassen. Möge der Mensch, dessen Geburtstag wir seit heute Nacht feiern, Sie einfach mit seiner Botschaft infizieren.
Übrigens bekommen Sie diesen krippalen Infekt auch, wenn Sie die Kälte in vielen menschlichen und zwischenmenschlichen Beziehungen spüren; wenn Ihnen die Kälte des Egoismus und der Ellbogenmentalität unserer Zeit bewusst wird und Sie immer wieder unter der Kälte der Freudlosigkeit Ihrer Mitmenschen zu leiden haben. Gleichfalls ist das Ansteckungsrisiko sehr hoch, wenn Ihr Immunsystem nicht intakt ist. Wenn Sie also auf so Fragen wie: „Wozu bin ich auf der Welt? Was macht mein Leben wertvoll und gut?“ nicht schulterzuckend reagieren und Sie auch nicht so abgehärtet sind, dass Ihnen alles gleichgültig ist, was um Sie herum passiert, dann laufen Sie Gefahr sich ganz schnell mit diesem Infekt zu infizieren. Und: Sie können sich auch schnell anstecken durch den Kontakt mit bereits infizierten Zeitgenossen, die Ihnen begegnen – also Menschen, die begeistert sind von der Sache Jesu; denen man ansieht, dass sie als erlöste und befreite Menschen leben.
Jetzt könnten Sie natürlich fragen: Habe ich mich vielleicht schon angesteckt? Das zu überprüfen ist überhaupt nicht schwer. Denn ich sage Ihnen, wenn Sie auch nur eines der folgenden Symptome an sich entdecken, dann hat sie der „krippale Infekt“ schon erwischt:
Da ist zum einen die Schwäche: Wenn Sie eine Schwäche für Ihre Mitmenschen haben; wenn Sie sich dafür interessieren, wie es diesen geht, worunter sie leiden oder auch was sie brauchen und wenn Sie noch dazu bereit sind, diesen Menschen zu helfen, mit ihnen zu teilen oder sie aufzumuntern, dann sind Sie vom „Krippe-Virus“ befallen.
Oder das Fieber: Wenn Sie zum Beispiel sehnsüchtig auf Gerechtigkeit und Frieden warten oder fast schon danach fiebern, dass Menschen Heilung und Hilfe, Begleitung und Zuwendung zukommt; wenn Sie brennend interessiert sind an einem gelingenden und sinnvollen Leben; wenn Sie immer mehr wissen wollen über Jesus und seine Vision vom Reich Gottes – ja dann ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass der „Krippe-Virus“ sie heimgesucht hat.
Oder nehmen Sie die Schluckbeschwerden: Wenn Sie eben nicht mehr alles schlucken können, was so an Lieblosigkeit und Ungerechtigkeit in Ihrer Umgebung passiert; wenn Sie Verletzungen und Spott nicht einfach mehr wegstecken und in sich hineinfressen wollen; wenn Sie sich weigern, alles nur so hinzunehmen, was man Ihnen an Oberflächlichem und Belanglosem
vorsetzt, ja dann hat der „krippale Infekt“ Sie tatsächlich gepackt.
Sicherlich fragen Sie sich jetzt – ja, und wenn es so ist, was kann ich dann tun? Wie kann ich am besten damit umgehen? Und ich sage Ihnen, alles, was den grippalen Infekt mit „g“ verhindert oder bekämpft, der hilft Ihnen auch, den „krippalen Infekt“ mit „k“ zu hegen und zu pflegen. Also zuerst einmal inhalieren: Ich rate dazu, den Geist Jesu immer mehr in sich aufzunehmen; sich von seinen Worten und Gedanken, von seinem Gottvertrauen und seiner Menschenliebe erfüllen lassen – und: einen Hauch von seiner Gelassenheit und auch seiner Unbekümmertheit einatmen und sofort wieder verströmen.
Dann sollten Sie wirklich eine gesunde Mischung aus Ruhe und Bewegung finden. Das heißt sich einmal wirklich Ruhe gönnen – also Momente der Stille in den Tages- und Wochenrhythmus einbauen; sich Zeit lassen und sich Zeit nehmen für das Gebet und durch das Mitfeiern der Gottesdienste ganz bewusst den Alltagstrott und die Geschäftigkeit unterbrechen. Allerdings sollten Sie sich andererseits aber auch in Bewegung bringen. Damit meine ich, Aufstehen und Festgefahrenes, so richtig Erstarrtes in ihrem Leben endlich hinter sich lassen; auf andere zugehen und ihnen mit der Offenheit und auch der Weite Jesu begegnen; sie etwas spüren lassen von der immensen Freude, die mit dem Kind in der Krippe in diese unsere Welt gekommen ist.
Am Ende kann ich jetzt nur hoffen, dass Sie sagen: Ja, diesen „krippalen Infekt“ wünsche ich mir auch. Genau so möchte ich mit dem Kind in der Krippe in Berührung kommen und mich immer tiefer in seine Gedankenwelt und seine Lebensgeschichte hineinziehen lassen. Und ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung und auch eigener Überzeugung versprechen: Durch die Begegnung mit diesem Kind werden Sie nicht „grippe-krank“, sondern „krippen-gesund“ werden – und: Sie können dann all die Menschen, die Ihnen begegnen mit dieser Gesundheit anstecken. In diesem Sinne Ihnen allen ein gesundmachendes Weihnachtsfest.

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Erstellt am: 26.12.2011 07:06 Uhr

„Sonrisas y lágrimas“

Die Version der Trapp-Familie von Jaime Azpilicueta, die möglicherweise den größten Erfolg in der Geschichte der Musicals verzeichnete, kommt nach Teneriffa. Bei dieser Vorführung werden Musik und Theater auf einmaliger Weise vereinigt, um diesem universellen Klassiker voller Zärtlichkeit und Empfindung erneut zu beleben.

Vom 27. Dezember 2011 bis zum 2. Januar 2012 im Auditorium von Tenerife Adán Martín (Santa Cruz).

Eintrittsspreise: 30, 40 und 50 Euro

Kartenverkauf: 902 317 327, in der Web „www.auditoriodetenerife.com“ oder bei der CajaCanarias

www.auditoriodetenerife.com

 

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Erstellt am: 26.12.2011 00:18 Uhr

Predigt „Heilig Abend“

Liebe Gemeinde,
es gibt verschiedene Weisen, die Botschaft von Weihnachten zu vergegenwärtigen.
Wir haben es im heutigen Gottesdienst getan im Hören auf die lukanische Geburtsgeschichte und im Singen und Hören von Weihnachtsliedern.
In der Nacht von Bethlehem erscheint ein Engel im himmlischen Lichtglanz, um die Geburt des Heilands anzukündigen, der der Welt Frieden bringt.

Im gehörten Bibelabschnitt aus dem Propheten Jesaja wird ebenfalls die Geburt eines Friedenskönig angekündigt mit dem Hinweis auf Licht, das im Dunkel aufstrahlt: Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen die da wohnen im finstern Land, scheint es hell.
Weihnachten und Lichter gehören zusammen. Das ist  bis heute so geblieben, wenn wir an die Weihnachtsbeleuchtung denken.
 Aber wissen wir noch, auf wen uns die Lichter von Weihnachten hinweisen? Es wäre zu wenig, wenn sie uns nur in Stimmung versetzen würden, um mehr zu kaufen und zu konsumieren.
Die Lichter von Weihnachten sind Symbole, die uns auf
Größeres hinweisen. Erich Fromm, ein bedeutender Psychologe und Soziologe aus dem letzten Jahrhundert hat einmal gesagt: „Die Symbolsprache ist die einzige Fremdsprache, die jeder von uns lernen sollte.“
           Symbole wie Licht weisen uns uns
auf eine Dimension, die über das Sichtbar- Vorfindliche
          hinausgeht , auf eine Dimension, nach der wir uns alle       mehr oder weniger sehnen.  Wir sehnen uns nach dem Licht, das im Dunkel aufscheint,
wir sehnen uns nach Liebe, Gerechtigkeit und Frieden, in einer Welt, in der es  lieblos, ungerecht und friedlos zugeht im Kleinen wie im Großen.
Bilder von Gewalt, von Amokläufen und von Terroranschlägen haben uns  in diesem Jahr erschreckt und es macht angst, wenn wir an die anhaltende Finanzkrise denken, die so schwer zu durchschauen ist.  Da hinein, mitten in all das, was, was uns belastet und bedrückt, will  die befreiende Botschaft des Propheten gehört werden: Das drückende Joch, die Jochstange, auf der Schulter des Jochs, wird zerbrochen. Jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.
Es sind eindrückliche Bilder, mit denen der Prophet in der exilisch-nachexilischen Zeit das Ende der Gewaltherrschaft  ankündigt. Sie erinnern uns an Bilder von der Befreiung unterdrückter Völker in Nordafrika , die wir in den vergangenen Monaten im Fernsehen sehen konnten. Auch da ging die Befreiung mit dem
Jubel des Volks einher, der im Text so beschrieben wird:
Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist, wenn man Beute austeilt.
Der Prophet schildert die Befreiung nicht losgelöst von  Gott, sondern er bezieht Gott ausdrücklich mit ein. Er weist hin auf den neugeborenen Thronfolger, der uns ein Reich der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens garantiert, und in dem Gott selbst wirksam ist.
Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter … auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende.
Wir Christen glauben, dass sich diese Verheißung mit der Geburt des Kindes in Bethlehem, mit dem Kommen Jesu Christ, erfüllt hat.
Jesus hat in Wort und Tat das Reich Gottes bezeugt als ein Reich der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens.
An Weihnachten sind wir in besonderer Weise eingeladen, uns dem Geist der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens zu öffnen und uns davon durchdringen zu lassen.
Mit und durch uns Menschen will das Licht leuchten, das  im Dunkel der Welt aufscheint.
Weihnachten erinnert uns daran, dass sich Gott in einem Menschen zeigt, damit wir  zu Gott zurückfinden.
Wo aber Gott wieder in unser Blickfeld kommt, da erfahren wir die Befreiung, von der im heutigen Predigttext die Rede ist.
Im Blick auf unsere Gesellschaft und auch auf die Finanzkrise könnte dies bedeuten, dass wir uns nicht länger von der Gier nach mehr treiben lassen, sondern nach Werten suchen, die nachhaltig Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden garantieren.
 
Die Ausrichtung auf Gott zeigt sich auch in einem befreiteren Leben, das inwendig erfahrbar ist. Im Vertrauen auf Gott lernen wir Ängste zu überwinden, die uns einengen und am Leben hindern.
Wo wir aber zurückfinden zu jenem Gott, den uns Jesus als Liebe bezeugt hat, da kommt Heilendes in unser Leben und in unsere Welt, sei es, dass wir achtsamer und gütiger miteinander umgehen, sei es, dass wir uns an der Aktion Brot für die Welt beteiligen, und so Menschen helfen, denen das Nötigste fehlt.

Weihnachten geschieht, wo wir nicht gleichgültig bleiben, sondern die Augen aufmachen und unsere Mitmenschen mit den Augen der Liebe wahrnehmen.
Ich möche mit einer Rabbigeschichte zum Schluss kommen:
Ein Rabbi fragt seine Schüler: Wann wir  die Nacht zum Tage?
Die Schüler geben unterschiedliche Antworten :
Die Nacht wird zum Tage, wenn man ein Haus von einem Baum unterscheiden kann. Wenn man ein Hund von einer Katze unterscheiden kann.
Jedes mal verneint der Rabbi und gibt schließlich selbst die Antwort:
Die Nacht wird zum Tage, wenn man in das Gesicht irgendeines Menschen schaut und darin seine Schwester und seinen Bruder erkennt. Dann wird die Nacht zum Tage.

Gott selbst helfe uns in Jesus Christus, dass wir seine Liebe in der Welt bezeugen, die Licht bringt für alle, die im Dunkel leben.
Amen

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Erstellt am: 25.12.2011 14:13 Uhr

Predigt am Fest des Hl. Stephanus 2011

Lesung: Apg 6, 8-10; 7, 54-60 / Evangelium: Mt 10, 17-22
Schwestern und Brüder!
Ich nehme mal an, es würde Sie jetzt alle doch ziemlich irritieren, wenn ich diese wunderschöne Weihnachtskugel, die ich da in meiner Hand habe, fallen ließe. Stimmt‘s? Die Einen würden sagen: Jetzt macht der eine solch schöne Kugel einfach kaputt. Und andere würden vielleicht denken: So was tut man doch nicht in der Kirche. Einfach Scherben machen, die dann hier rumliegen. Das stört doch die ganze wunderschöne Stimmung. Aber ich kann Sie beruhigen: Ich werde diese Kugel weder absichtlich auf den Boden werfen, noch werde ich sie unvorsichtig fallen lassen.

Und trotzdem müssen wir uns heute stören lassen. Denn mitten in unserer Weihnachtsidylle feiern wir das Märtyrerfest des heiligen Stephanus. Auch hier könnte ich mir denken, dass die ein oder der andere sagt: Muss das denn unbedingt heute sein, wo wir doch noch an Weihnachten denken und weihnachtliche Lieder singen? Kann man mit diesem Heiligenfest nicht noch ein oder zwei Wochen warten – das tut’s doch auch noch im neuen Jahr? Ja, wir tun uns schwer, dass da unmittelbar auf das Weihnachtsfest folgend, eines Menschen gedacht wird, der um seines Glaubens willen gesteinigt wurde.
Genauso irritiert uns wohl auch das Evangelium, das wir gerade gehört haben. Von wegen weihnachtlich kuschelig oder gar freundlich-harmlos. Da ist vielmehr die Rede von Verfolgung und Familienstreitigkeiten. Das passt doch gar nicht zu „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit“. Wirklich nicht? Dann dürften wir aber wirklich nicht viel mehr als diese beiden ersten Zeilen singen. Denn weiter heißt es doch auch in diesem Weihnachtslied: „Welt ging verloren, Christ ist geboren.“ Also von wegen viel Gesang mit heiler Welt.
Welt ging verloren, das klingt doch nach einer zerbrechlichen Welt – oder besser gesagt: nicht nur nach einer zerbrechlichen, sondern nach einer Welt, die an vielen Stellen schon gesprungen, gerissen und zerbrochen ist. Wenn wir singen „Welt ging verloren“, dann liegt da doch das Bild von den Scherben gar nicht so weit weg. Und wenn wir ehrlich sind, dann trifft das doch nicht nur auf die große Welt, sondern auch auf die unsere, auf unser Leben, unseren Alltag zu. Dass dieses Leben zerbrechlich ist, dass es da viele Risse und Bruchstellen gibt, davon könnte wahrscheinlich jede und jeder von uns berichten. Wir könnten erzählen von Beziehungen, die rissig geworden sind, und von Bruchstellen, die uns schmerzen, weil wir enttäuscht wurden. „Welt ging verloren, Christ ist geboren.“
Genau in diese Welt hinein aber lässt Gott seinen Sohn Mensch werden. Eben nicht in eine heile, in eine dekorative oder stimmungsvolle Weihnachtswelt hinein, sondern in die zerbrechliche Welt unserer Sehnsüchte, unserer Schuld, unserer Hoffnungen. Genau in diese Welt stellt Gott die Krippe für seinen Sohn, damit wir – wie ich es gestern versucht habe zu formulieren – uns von dem „krippalen Virus“ anstecken lassen bzw. das Kind in der Krippe und der erwachsene Jesus uns seine heilenden Hände auf die Bruchstellen unseres Lebens legen kann.
Aus dieser Sichtweise heraus ist es vielleicht für uns jetzt auch leichter verständlich, dass es eine mehr als gute Idee ist, an Weihnachten unsere Christbäume mit Kugeln zu schmücken. Diese Kugeln sollen nämlich nichts anderes anzeigen, als die Tatsache, wie zerbrechlich unsere Welt und unser Leben ist. Ich denke dabei an Menschen, denen ich dieses Jahr kein „frohes Fest“ wünschen konnte, weil es mir – angesichts dessen, was sie erleben mussten – einfach nicht über die Lippen kam. Da ist die junge Frau und Mutter, die um ihren nur 42 Jahre alt gewordenen Mann trauert; der alte Herr, der im Krankenhaus liegt, und von niemandem mehr besucht wird, außer vom spanischen Pfarrer, den er nicht versteht; da ist die alleinerziehende Mutter, die an Brustkrebs erkrankt ist, und mir geschrieben hat, dass sie in ihrem Leben „alles, aber auch gar alles falsch gemacht“ habe; da ist die junge Frau, die völlig verzweifelt das Gespräch mit mir gesucht hat und ihren Vater nur noch hassen kann, nachdem was er ihr angetan hat und da sind die Großeltern, die sich so auf die Geburt eines Enkelkindes kurz vor Weihnachten gefreut hatten und nun mit den Eltern an der Todgeburt dieses Kindes zu verzweifeln drohen.
Spüren wir angesichts dieser Schicksale wie kostbar, wie wertvoll und wie zerbrechlich Leben sein kann?  Zerbrechlich wie eine hauchdünne Glaskugel. Von daher stimmt der Liedvers: „Welt ging verloren, Christ ist geboren.“ Denn wenn Jesus geboren wurde, um unsere Welt tatsächlich zu retten, dann wird er vor all diesen Scherben nicht zurückschrecken. Im Stall von Bethlehem ist Platz für all die Risse, die uns das Leben gerade schwer machen; für all die Scherben, die wir mit uns herumtragen. In und durch die Krippe wird für uns und all die genannten Menschen mit ihren Schicksalen deutlich: Wir sind nicht uns selbst überlassen. Gott ist immer da, wo Menschen leiden, wo sie trauern und wo sie einen Sinn suchen für ihr unsinniges Schicksal. Das Kind in der Krippe sagt uns: Hier ist unser Gott als wahrer Mensch zu uns gekommen. Und wir können nur wahre Menschen werden und bleiben, wenn Gott in uns ist und wir ihm und seiner Botschaft trauen und vertrauen – auch und gerade dann, wenn es nicht besonders weihnachtlich-stimmungsvoll in uns aussieht.
Ein Märtyrer an Weihnachten? Scherben an der Krippe? Ich für meinen Teil will behaupten, beides gehört genau dahin. Denn erst so wird Weihnachten Wirklichkeit, wenn wir Gott in unser ganzes Leben hineinlassen und nicht nur in unsere ordentlich aufgeräumten und schön dekorierten Weihnachtsstuben. Dann wird Weihnachten Wirklichkeit, wenn wir Gott auch all die Stellen unseres Lebens zeigen, die vom Staub und vom Dreck gezeichnet sind, in denen Gerümpel und Scherben liegen, wo Fragen sich in Briefen übereinander türmen und ohne Antwort bleiben. Gott können wir damit nicht erschrecken. Im Gegenteil: Gerade wenn wir ihm die Dunkelkammern unseres Herzens zeigen, wird er sich als der Gott-für-uns und der Gott-mit-uns erweisen. Und dann können wir wirklich getrost singen: „“Welt ging verloren“ – weil es auch immer wieder meine Welt ist, die verloren geht. Aber ich habe die Zusage: „Christ ist geboren“ – heute und auch für mich. „Freue dich, du Bertram Bolz, freue dich, o Christenheit.“ Amen.

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Erstellt am: 25.12.2011 09:03 Uhr

Zündfunke, 25.12.11

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Sonntag, 25.12.2011:
Einen frohen Weihnachtsmorgen wünsch ich Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Von den Hirten heißt es im Weihnachtsevangelium: „Sie eilten hin, das Kind in der Krippe zu schauen!“ Und was sehen sie? „Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag“. Was hat das aber mit Gott zu tun? Kann Gott sich so sehen lassen? Ja, er zeigt sein wahres Gesicht. Er begegnet uns in Augenhöhe – von Mensch zu Mensch. Ein hilfloses Kind ist nicht unbedingt ein überwältigender Gottesbeweis; für viele schon eher eine Zumutung. Und doch: Gott war uns nie näher. All denen, die selbst hilflos sind und angewiesen auf Schutz und Wärme; all denen, die leicht übersehen werden und an denen man möglichst schnell vorbeigehen will.
Gott begegnet uns im Alltag – das haben die Hirten begriffen. Und noch etwas haben sie begriffen, weshalb ich eigentlich gerne mit ihnen gehen und von ihnen lernen möchte. Sie haben begriffen, dass kleine Schritte oft weit mehr bringen als große und salbungsvolle Worte. Ich möchte mich von ihnen bewegen lassen. Bewegung, das ist etwas anderes als „Sitzung“. Sitzungen – gerade in der Kirche – beschäftigen die Menschen stundenlang. Und bei all den quälenden Endlosdiskussionen wird man dann oft den Eindruck nicht los: Es bewegt sich nichts. Bringt uns die Weihnachtsbotschaft auf die Beine? Bringt sie uns hin zu anderen Menschen?
Wir können von den Hirten lernen, dass es darauf ankommt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Sie geben den Fall nicht an eine Kommission weiter. Die hätte getagt, dann wären Ausschüsse gebildet worden und man hätte wieder getagt und schließlich hätte die Kommission die Heilige Nacht vertagt – oder auch verschlafen. So nicht! Die Hirten wissen sich selbst gerufen und gefordert. Was sie hören, das erzählen sie weiter. Sie werden zu Boten der Botschaft, die sie empfangen haben. Sie, die ganz einfachen Leute, die Nicht-Studierten, die Laien – sie sind die ersten Boten des Weihnachtsevangeliums in ihrer Alltagswelt. Gott braucht Zeugen, die mit ihrer Glaubenserfahrung nicht hinterm Berg halten. Also – erzählen wir, was wir glaubend erleben!
Das „Gefühl wie Weihnachten“ bringt uns auf Spuren, die weit über uns selbst hinausweisen. Aber auch der schönste und spannendste Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Den müssen wir selbst tun, hinein in unsere alltägliche Welt. Dort ist unser Platz, dort sind wir gerufen; aber eben nicht so, als sei nichts geschehen. Aus den Hirten sind keine Könige geworden, und doch hat sich bei ihnen etwas getan, wie bei Menschen, die dem Leben auf die Spur gekommen sind – durch dieses kleine Kind in der Krippe. In ihm schenkt Gott uns allen einen neuen Anfang. Wir sind nicht am Ende, weder mit der Welt noch mit der Kirche, noch mit uns selbst – mit niemandem. Wir können anfangen!
Ein gesegnetes und einen neuen Anfang setzendes Weihnachtsfest wünsch ich ihnen von ganzem Herzen.

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Erstellt am: 25.12.2011 08:49 Uhr

TITSA – Teneriffa per Bus erkunden

Wer bei seinem Aufenthalt auf Teneriffa etwas mehr Zeit mitbringt, der kann sich sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf der ganzen Insel fortbewegen. Hier kommt der Reisende dann an der TITSA (Transportes Interurbanos de Tenerife S.A.U.) nicht vorbei. Nur zwischen Santa Cruz und La Laguna gibt es neben der TITSA noch eine Straßenbahn, die Tranvía.
Das Netz der TITSA ist hervorragend ausgebaut, so dass man mit dem Bus (la Guagua) nahezu jeden Ort auf der Insel erreichen kann. Einen überregionalen Busfahrplan bekommt man in jedem Busbahnhof (Estación de Guagua) gratis. Sämtliche Fahrpläne und Informationen findet man auch auf der offiziellen Homepage der TITSA auf Englisch und Spanisch. Zu beachten ist, dass grundsätzlich jeweils nur die Abfahrzeiten an den jeweiligen Ausgangsstationen der Busse angegeben sind. Abfahrtzeiten für die einzelnen Bushaltestellen auf der Strecke sucht man vergebens. So kann man entweder versuchen zu schätzen, wie lange der Bus von der Anfangshaltestelle wohl bis zur Haltestelle, an der man sich befindet, braucht, oder man wartet einfach ab, bis ein Bus kommt.
Die TITSA ist grundsätzlich sehr günstig, noch preiswerter fährt man jedoch mit der Bono-Bus, eine Karte, die man an verschiedenen Verkaufspunkten für 12,00 EUR und 30,00 EUR (letzteres ist aber eher selten zu erhalten) beziehen kann. Beim Einsteigen in den Bus, gibt man dem Fahrer das Ziel an und steckt die Karte in den Automaten. Der entsprechende Betrag wird dann automatisch von der Karte abgezogen. Beim Umsteigen muss man zwar auch die Karte in den Automaten stecken, es wird dann allerdings nur der Differenzbetrag oder gar nichts abgebucht. Dieses System ermöglicht es natürlich auch, dass die Karte von verschiedenen Personen benutzt werden kann. Man steckt die Karte dann lediglich entsprechend häufig ein. Mit dem Bono-Bus kann man ab einer Strecke von 20 km bis zu 50 % des regulären Fahrpreises sparen.
Mit der Karte kann man dann auch die Straßenbahn – die Tranvía, in Santa Cruz bzw. La Laguna benutzen.

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Erstellt am: 25.12.2011 06:32 Uhr

Christmette 2011

L I: Jes 9, 1-6 / Ev.: Lk 2, 1-14
Schwestern und Brüder!
„Lieber Gott, lass mich jetzt hier nicht allzu feierlich werden. Amen.“ Mit diesem Stoßgebet beginnt der Schriftsteller Adolf Muschg seine „Geschichtenweihnacht“. Ich möchte mir genau diesen Satz heute Nacht gerne zu Eigen machen, denn es soll zwar feierlich, aber doch nicht zu feierlich werden. Und damit ich diesem Vorsatz wirklich auch treu bleibe, habe ich einen prominenten Aufpasser mitgebracht, der meine Predigt begleiten soll. Nein, Sie brauchen die Hälse jetzt nicht verrenken, denn die Person die ich meine, ist nur in meiner Vorstellung zugegen – es ist Heinrich Böll.

Heinrich Böll war ja nun mehr als eine schillernde Figur; Kölner mit Haut und Haaren, aus der Kirche ausgetretener Katholik, humanistischer Schriftsteller, politischer Querkopf, geehrter Nobelpreisträger und pazifistischer Überzeugungstäter. Von kirchlichen Kreisen häufig als Nestbeschmutzer angefeindet, von Rechtskonservativen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung verdächtigt, ist er doch ordnungsgemäß und vor allem katholisch beerdigt worden und zwar in Merten in der Nähe des Klosters Walberberg.
Als ich mit der Auslandsseelsorge begann, da war ich zu Beginn des Öfteren in Bonn bei unserer Dienststelle und habe von dort aus auch so manche Erkundigungen gemacht – u.a. in dieses Kloster Walberberg. Von dort aus kam ich auch auf den besagten Friedhof und habe diese, mit bunt bemalten Steinen geschmückte Grabstelle von Heinrich Böll besucht. Warum? Nicht nur, weil Böll mich als Schriftsteller immer wieder fasziniert hat, sondern vor allem, weil er etwas Zentrales von unserem Glauben verstanden hat, das uns kirchlichen Insidern manchmal abhanden gekommen ist. Dieses „etwas“ möchte ich als das „menschgewordene Inkognito Gottes“ bezeichnen.
Ich seh‘ schon, ich produziere fragende Gesichter. Aber ich möchte es Ih-
nen gerne erläutern. 1961 verfasste Böll das Drehbuch zu einem Fernsehfilm über Irland. An einer Stelle wird eine Kneipenszene gezeigt und genau dazu schrieb Böll folgenden Text: „Wo (wie in Irland) kein Wein wächst, (wo) importierter Wein seine Blume verliert, wo die Aufklärung kein Publikum fand, da dürfen die Heiligen sich Christus als Biertrinker vorstellen.“ Und wie um diesen Text zu kommentieren fügt Böll an: „Sicher wird jetzt so manch römischer Kragen platzen angesichts der wilden Vorstellung, Bier könne „sakramentsfähig“ sein und als Ewigkeitsgetränk zugelassen werden.“  
Ereifern Sie sich jetzt bitte nicht allzu sehr und vor allem: Verurteilen wir diese Äußerung nicht vorschnell als Blasphemie oder gar als die gotteslästerliche Spinnerei eines ehrfurchtslosen Gesellen! Immerhin kann sich Böll an dieser Stelle auf eine leibhaftige Heilige berufen. Im 5. Jahrhundert lebte die nämlich in Irland. Ihr Name: Brigida von Kildare. Nach ihr ist der Orden der Brigitten benannt. Verehrt wird diese Heilige Brigida, neben dem Hl. Patrick, als Patronin von Irland, der Kühe und der Wöchnerinnen. Genau dieser heiligen Nonne aber wird das folgende Gedicht zugeschrieben: „Ich möchte die Männer des Himmels bei mir zu Gast haben und große Fässer voll Fröhlichkeit ihnen kredenzen. Sie sollen lustig sein beim Trinken, auch Jesus soll mit ihnen bei mir hier zu Gast sein. Einen großen See von Bier will ich bereit haben für den König der Könige. Ich möchte die heilige Familie trinken sehen in alle Ewigkeit.“
Merken Sie etwas? Böll befindet sich also gar nicht in so schlechter Gesellschaft; und eine heilige Nonne ist ja nun wohl auch kaum der Blasphemie zu verdächtigen. Zugegeben, die Vorstellung von einer heiligen Familie, die per omnia saecula saeculorum – also in alle Ewigkeit – weiter trinkt, die entspricht nun nicht unbedingt unseren vertrauten Weihnachts- und Krippenbildern. Aber ich hatte Ihnen ja schon zu Beginn meiner Predigt gesagt, dass es heute nicht zu feierlich werden soll.
Die Frage ist doch: Um was geht es denn Heinrich Böll mit seiner Rede vom biertrinkenden Christus? Und da meine ich jetzt: Er hat nichts anderes gemacht, als den Versuch unternommen, das Himmlische mit dem Weltlichen zusammenzubringen. Sakrales und Profanes, Spirituelles und Materielles – so lautet sein Credo – dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Böll erkundet das Göttliche in unseren ganz alltäglichen Begebenheiten. Und zu diesen ganz alltäglichen Dingen gehört im Kölner Umkreis – und das werden mir die hier anwesenden Kölner sicherlich von Herzen bestätigen – eben auch das Bier.
Überhaupt, wer Heinrich Böll ein wenig kennt, der weiß wie gern er in seinen Romanen und Erzählungen mit einer mehr als erkennbaren Sympathie eine Welt der kleinen Leute, der skurrilen Typen, der Außenseiter und der Gescheiterten beschreibt. Clowns und Trunkenbolde, Narren und Prostituierte, Verrückte und Terroristen bevölkern seine Bücher genauso, wie eine Vielzahl von Ehebrecherinnen und Ehebrechern. Bölls Figuren verbringen ihre Nächte und Tage in grellen Bordellen und zwielichtigen Eckkneipen, in düsteren Hinterhöfen und mit einer Currywurst in der Hand am Imbiss um die Ecke.
Genau in diesem so ganz und gar unfeinen Milieu, da findet Böll den „Bruder Jesus“. Natürlich nicht offen erkennbar, sondern inkognito, also verborgen. Hier feiern die Menschen jesuanische Gemeinschaft, zum Beispiel beim Frühstück. Bei Heinrich Böll findet menschlich-göttliche Communio – und jetzt bitte ich meine Frau um Verzeihung – nicht unter brausendem Orgelklang in großartigen Kirchen wie hier statt, sondern ganz schlicht: beim Teilen von Brot und beim Austausch von Zigaretten und Bier. Wie hat ein Zeitgenosse über ihn gesagt: „Sein ganzes literarisches Werk lebt von der Überzeugung, dass sich das Göttliche zwischenmenschlich verleiblichen, versinnlichen lässt.“ Also wird der Alltag geheiligt, nicht der Sonn- und auch
nicht der Feiertag.
Hat das nun aber nichts mit Weihnachten zu tun? Das was wir hier und heute miteinander feiern – die Erinnerung an das Geschehen vor rd. 2000 Jahren in Bethlehem – das ist doch auch die Tatsache, dass sich damals Göttliches und Menschliches untrennbar miteinander verwoben hat. Sakrales und Profanes, Spirituelles und Materielles bilden seitdem ein unentwirrbares Knäuel: Gott ist Mensch geworden und die Welt mitsamt uns Menschen geheiligt. Ja, nicht nur das. Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas erzählt doch auch – wie die Böllschen Romane – von Menschen in einem ganz und gar nicht vornehmen Milieu: Da wird ein jüdisches Kind in der Fremde, in der Provinz – unterwegs – geboren. Nicht wie es sich gehört in einem ordentlichen Kinderbettchen, sondern in einem schäbigen Futtertrog erblickt das Neugeborene das Licht der Welt. Und unehelich ist der Kleine zu allem Überfluss auch noch. Seine Eltern: Ein älterer Zimmermann und ein junges Mädchen; sie stammen aus der Provinz Galiläa – genauer aus Nazareth, von wo aus bekanntlich nichts Gutes kommen kann. Und die Hirten, die dürfen wir uns jetzt nicht als trachtenbewehrte bayrische Hütebuben oder kanarische Volksweisensänger vorstellen. Nein, das waren arme Schlucker, Tagelöhner, vielleicht sogar zelotische Partisanen.
Inmitten dieser „ehrenwerten Gesellschaft“ – angereichert durch Himmelswesen aus einer anderen Welt – wird Gott also Mensch. In diesem so ganz und gar unfrommen und alles andere als bürgerlichem Milieu leuchtet also die Menschlichkeit Gottes auf – versteckt und unscheinbar, sichtbar nur am Rande des Weltgeschehens. Gott ist Mensch geworden im Versteck, inkognito. Und inkognito ist er auch hier auf Erden seinen Weg gegangen. Die wenigsten haben etwas vom Wunder dieser Nacht kapiert; am ehesten noch die Prostituierten, die kleinen Ganoven, das sogenannte „Gesockse“. Mit ihnen feierte, aß und trank der, an dessen Geburt wir jetzt gerade den
ken. Nicht umsonst war er häufig als Säufer und Fresser verschrien.   
Diese eugenartig sperrige Geschichte des Jesus von Nazareth erzählt Böll auf seine Weise. An Weihnachten ist Gott Mensch geworden und hat sich inkognito in unsere Welt eingeschlichen, um denen Bruder zu sein, die „ganz unten“ sind. Zu treffen ist er am Tresen der Eckkneipe, am Küchentisch und auf der Straße auf der Parkbank – vielleicht biertrinkend. Hier können wir ihm begegnen, hier ist er anwesend, als Mensch mit uns. Und für uns. Kurz: Als Gott-Inkognito.
Gott wird Mensch inmitten unseres Alltags. Das feiern wir an Weihnachten. Und damit wir nicht abheben in all unserer Freude, sollten wir uns vielleicht ab und an von Bölls bierseligem Jesus provozieren lassen. Und der hat sicherlich nichts dagegen, wenn sie nachher, wenn sie nach Hause oder ins Hotel kommen, noch ein Bierschen trinken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen fröhlichen Heiligen Abend und hoffe inständig, dass diese Christmettenpredigt nicht gar zu unfeierlich geraten ist. Amen.

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Erstellt am: 24.12.2011 21:00 Uhr

Gottesdienste der katholischen Kirche

Die Deutschsprachige Kath. Gemeinde Teneriffa lädt Sie ganz herzlich zu folgenden Gottesdiensten in Puerto de la Cruz ein:

Hl. Abend – Sa. 24.12. – Große Pfarrkirche*
     16.00 Uhr     Familienchristmette 
    21.30 Uhr      Feierliche Christmette

Weihnachten – So. 25.12. – Große Pfarrkirche*
    11.00 Uhr     Feierliches Hochamt

Stephanus – Mo. 26.12. – Große Pfarrkirche*
    11.00 Uhr     Eucharistiefeier mit Segnung
                   des Johannes-Weines
 musik. gestaltet vom Männerchor Tenerife del Norte

Silvester – Sa. 31.12. – Große Pfarrkirche*
    16.30 Uhr    Ökum. Jahresschlussgottesdienst
musik. gestaltet vom Chor der ev. Gemeinde

Neujahr – So. 01.01. – in San Telmo
     11.30 Uhr     Neujahrsgottesdienst

Dienstag – 03.01. – in San Telmo
20.30 Uhr     Weihnachtskonzert des Chores
“San Andres y Santa Monica” – Eintritt: 5,00 Euro

Dreikönig – Do. 06.01. – in San Telmo
    10.00 +11.30 Uhr Festgottesdienste

*Große Pfarrkirche meint:
Nuestra Señora de la Peña (gegenüber vom Hotel Monopol)

Feiern Sie mit uns und fühlen Sie sich wie zu Hause!

11.00 Uhr     Eucharistiefeier mit Segnung
                   des Johannes-Weines
 musik. gestaltet vom Männerchor Tenerife del Norte

Silvester – Sa. 31.12. – Große Pfarrkirche*
    16.30 Uhr    Ökum. Jahresschlussgottesdienst
musik. gestaltet vom Chor der ev. Gemeinde

Neujahr – So. 01.01. – in San Telmo
     11.30 Uhr     Neujahrsgottesdienst

Dienstag – 03.01. – in San Telmo
20.30 Uhr     Weihnachtskonzert des Chores
“San Andres y Santa Monica” – Eintritt: 5,00 Euro

Dreikönig – Do. 06.01. – in San Telmo
    10.00 +11.30 Uhr Festgottesdienste

*Große Pfarrkirche meint:
Nuestra Señora de la Peña (gegenüber vom Hotel Monopol)

Feiern Sie mit uns und fühlen Sie sich wie zu Hause!

Infos unter:

Erstellt am: 24.12.2011 07:38 Uhr

Frohes Fest!

Bild: © Rainer Sturm / Pixelio

Wir wünschen allen Lesern des
„Teneriffa – Anzeigers“ ein frohes und
besinnliches Weihnachtsfest 2011 !!!

Infos unter:

Erstellt am: 24.12.2011 02:33 Uhr

Zündfunke, 24.12.11

Diakon Bertram Bolz
Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz

Samstag, 24.12.2011:
Guten Morgen, liebe Schwestern und Brüder!
Endlich Heilig Abend – endlich Weihnachten! Es wird sicher heute einige Menschen geben, denen dieser Stoßseufzer über die Lippen kommt. Verkäuferinnen und Verkäufer, die sich bis in die letzten Tage und Stunden um die Wünsche der Kunden gekümmert haben, werden erleichtert sein, das Weihnachtsgeschäft hinter sich gebracht zu haben. Mütter und Väter werden aufatmen, wenn die letzten Besorgungen und Vorbereitungen endlich erledigt sind und das Fest in der Familie beginnen kann. Kinder und Jugendliche werden froh sein, nach dem ganzen Schulstress den Heiligen Abend und die schulfreien Tage jetzt genießen zu können.

Endlich Heilig Abend – endlich Weihnachten! Aber wie die Erfahrung zeigt: es ist nach wochenlanger Anspannung gar nicht so einfach, von jetzt auf gleich zu entspannen. Der Mensch ist nun einmal keine Maschine, der auf Knopfdruck von Trubel auf Besinnlichkeit umschalten kann. Doch es gibt – Gott sei Dank – einige Möglichkeiten, zu entspannen und in Weihnachtsstimmung zu kommen: Z.B. bei Kerzenschein und schöner Musik in Ruhe ein Buch zu lesen. Oder mit lieben Menschen an einer festlich gedeckten Tafel zu sitzen und erlesene Speisen zu sich zu nehmen. Da können Lasten abfallen und sich die Spannungen der letzten Tage lösen. Für viele ist auch der Besuch der Weihnachtsgottesdienste – ob nun am heutigen Heiligen Abend, morgen am ersten Weihnachtstag oder auch am Stefanstag eine Möglichkeit, nach dem Trubel der letzten Tage wieder Mensch zu werden. Denn das ist ja die Botschaft der Weihnacht: Gott ist Mensch geworden, damit auch wir Menschen Menschen werden. Natürlich sind wir schon Menschen – spätestens seit unserer Geburt. Aber aus Fleisch und Blut zu sein und auf zwei Beinen zu gehen, das reicht allein noch nicht aus, um wirklich Mensch zu sein. Nicht zu Unrecht sagen wir: „Ich bin kein Mensch mehr!“, wenn uns Termine von Ort zu Ort hetzen, wenn wir unseren Aufgaben hinterher hecheln und doch das Gefühl haben, immer zu langsam zu sein. Wenn wir glauben, nur noch zu funktionieren und uns wie der berühmte Hamster im Rad vorkommen, tut es gut, von außen einen Anstoß zu bekommen, der uns unser Menschsein neu entdecken lernt. In den Weihnachtsgottesdiensten wird heute an die Menschwerdung Gottes erinnert. Gott hat als Mensch gelebt und all das erlebt, was auch wir Menschen erleben. Er hat uns in Jesus vorgemacht, was Menschsein, was Menschlichkeit wirklich ausmacht: sich nicht von äußeren Zwängen fremd bestimmen zu lassen, sondern sich getragen fühlen von der Liebe Gottes. 
Ihnen allen, liebe Hörerinnen und Hörer, einen zufriedenen und sie froh stimmenden Heiligen Abend und ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest!

Infos unter:

Erstellt am: 24.12.2011 00:45 Uhr